Tazobac EF 4 g/0,5 g darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Betalaktam-Antibiotika (Penicilline, Piperacillin und Cephalosporine), Betalaktamase-Inhibitoren (Tazobactam) oder einen der sonstigen Bestandteile von Tazobac EF 4 g/0,5 g sind.
- bei Kindern unter 2 Jahren
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Tazobac EF 4 g/0,5 g ist erforderlich
- wenn Sie unter sonstigen Allergien (z.B. Heuschnupfen, Nesselsucht) oder Asthma leiden, da dann das Risiko für schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktionen erhöht ist.
Vor der Behandlung mit Tazobac EF 4 g/0,5 g sollte eine sorgfältige Untersuchung hinsichtlich vorangegangener Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber Betalaktam-Antibiotika (z.B. Penicilline, Cephalosporine) und anderen Allergenen erfolgen. Eine Kreuzallergie mit Cephalosporinen und Betalaktamase-Inhibitoren kann bestehen.
Bei einigen mit Betalaktam-Antibiotika behandelten Patienten traten Blutungen auf. Diese Reaktionen wurden in einigen Fällen mit Veränderungen in den Blutgerinnungsparametern in Zusammenhang gebracht; ihr Auftreten ist wahrscheinlicher bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen. Bei auftretenden Blutungen sollte das Antibiotikum abgesetzt und geeignete therapeutische Maßnahmen eingeleitet werden.
Es können Verminderungen der Anzahl der weißen und neutrophilen Blutkörperchen (Leukopenie und Neutropenie) auftreten, insbesondere während einer länger dauernden Therapie. Daher sollte die Bildung der Blutkörperchen in regelmäßigen Abständen überprüft werden.
Wie bei der Behandlung mit anderen Penicillinen können bei der Anwendung hoher Dosen neurologische Komplikationen in Form von Krämpfen auftreten, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.
Achten Sie auf Zeichen einer möglichen Folgeinfektion, z. B. Pilzbefall der Schleimhäute mit Rötung und weißlichen Belägen der Schleimhäute.
Bei längerer Behandlungsdauer mit Tazobac EF 4 g/0,5 g wird eine regelmäßige Kontrolle des Blutbildes und der Leber- und Nierenwerte empfohlen.
Der klinische und/oder mikrobiologische Krankheitsverlauf sollte von Ihrem Arzt engmaschig überwacht werden.
Der Inhalt einer Durchstechflasche Tazobac EF 4 g/0,5 g enthält 11,2 mmol (256 mg) Natrium.
Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.
Ein erniedrigter Kaliumspiegel im Blut kann bei Patienten mit niedrigen Kaliumreserven und unter Begleitmedikationen, die die Kaliumwerte verringern können, auftreten. Daher wird empfohlen, bei diesen Patienten in regelmäßigen Abständen Elektrolytbestimmungen durchzuführen.
Unter der Anwendung von Tazobac EF 4 g/0,5 g können verschiedene labordiagnostische Untersuchungen beeinflusst werden.
Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen oder Hämodialyse-Patienten sollte die intravenöse Gabe entsprechend der Schwere der Nierenfunktionsstörung angepasst werden.
Bei gemeinsamer Anwendung von Tazobac EF 4 g/0,5 g mit Amikacin über ein Infusionsbesteck gibt es bisher keine ausreichenden Erfahrungen über das Auftreten spezieller Nebenwirkungen, wie beispielsweise verstärktes Nebenwirkungsprofil am Ort der Injektion bzw. Infusion.
Das Arzneimittel darf nur mit den unter Abschnitt 6. aufgeführten Lösungsmitteln gelöst werden.
Bei gemeinsamer Anwendung von Tazobac EF 4 g/0,5 g mit Amikacin über ein Infusionsbesteck sind beide Arzneimittel ausschließlich mit den unter 6. beschriebenen Lösungsmitteln aufzulösen.
Bei Anwendung von Tazobac EF 4 g/0,5 g mit anderen Arzneimitteln:
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Für zusätzliche Informationen steht Ihnen Ihr Arzt zur Verfügung.
Veränderung der Wirksamkeit von Tazobac EF 4 g/0,5 g durch andere Arzneimittel:
- Antibiotika, die das Bakterienwachstum hemmen (z. B. Tetrazykline).
- höher dosierte Betalaktamantibiotika
- Probenecid-haltige Arzneimittel (gegen Gicht)
- Analgetika / Antipyretika-haltige Arzneimittel wie Indometacin, Phenylbutazon, Salizylate und Sulfinpyrazon (schmerz- und entzündungshemmende Arzneimittel)
Veränderung der Wirksamkeit anderer Arzneimittel durch Tazobac EF 4 g/0,5 g:
- Tobramycin (Aminoglykosid) -haltige Arzneimittel
- Muskelrelaxantien (muskelentspannende Arzneimittel)
- Blutgerinnungshemmende Arzneimittel
- Methotrexat (Arzneimittel u.a. zur Krebsbehandlung)
Wichtigste Unverträglichkeiten mit anderen Arzneimitteln
Tazobac EF 4 g/0,5 g sollte grundsätzlich getrennt mit anderen Arzneimitteln angewendet werden, sofern nicht die Verträglichkeit mit anderen Infusionslösungen (siehe Abschnitt 6) und Arzneimitteln erwiesen ist.
Insbesondere darf Tazobac EF 4 g/0,5 g nicht mit natriumhydrogencarbonathaltigen Lösungen, Blutprodukten oder Eiweißhydrolysaten gemischt angewendet werden.
Grundsätzlich muss Piperacillin/Tazobactam bei gleichzeitiger Anwendung mit anderen Antibiotika (z.B. Aminoglykosiden) getrennt verabreicht werden. Eine gemeinsame Gabe von Piperacillin/Tazobactam und einem Aminoglykosid kann zu einer erheblichen Inaktivierung des Aminoglykosids führen, es sei denn, die unter dem Abschnitt 6 aufgeführten Bedingungen werden eingehalten.
Schwangerschaft
Studien an Mäusen und Ratten zeigten nach intravenöser Anwendung für die Kombination aus Piperacillin/Tazobactam keine Auswirkungen auf die Reproduktion oder die embryonale/fetale Entwicklung. Es liegen keine hinreichenden und kontrollierten Studien zur Anwendung der Piperacillin/Tazobactam-Kombination oder von Piperacillin oder Tazobactam allein bei Schwangeren vor. Piperacillin und Tazobactam passieren die Plazenta. Deshalb sollten Schwangere nur dann mit Tazobac EF 4 g/0,5 g behandelt werden, wenn der zu erwartende Nutzen die möglichen Risiken bei der Schwangeren und dem Fetus überwiegt.
Stillzeit
Piperacillin wird in geringen Konzentrationen mit der Muttermilch ausgeschieden. Inwieweit Tazobactam mit der Muttermilch ausgeschieden wird, wurde nicht untersucht. Tazobac EF 4 g/0,5 g sollte nur dann während der Stillzeit angewendet werden, wenn der zu erwartende Nutzen für Frau und Kind die möglichen Risiken überwiegt. Bei einer Anwendung in der Stillzeit kann es beim gestillten Säugling zu Durchfällen und Pilzinfektionen der Schleimhäute sowie zu einer Sensibilisierung kommen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Tazobac EF 4 g/0,5 g hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Durch das Auftreten von Nebenwirkungen kann jedoch ggf. das Reaktionsvermögen verändert und die Fähigkeit zum Führen von Fahrzeugen und zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol (s. a. Abschnitt 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?).