Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen sind Schwindel und Sehstörungen, die bei ca. 15 % der Patienten auftraten. Diese Nebenwirkungen verschwinden bei Fortführung der Therapie meist nach wenigen Tagen oder können durch Dosisreduktion beseitigt werden.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: Kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen Häufig: Kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen Gelegentlich: Kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen Selten: Kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen Sehr selten: Kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Nebenwirkungen
Erkrankungen des Blut- und Lymphsystems:
Gelegentlich: Verminderung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten), der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), der Blutplättchen (Thrombozyten). Diese Veränderungen sind gewöhnlich leicht.
Erkrankungen des Immunsystems:
Sehr selten: Erhöhung von gegen verschiedene Bestandteile des Zellkerns gerichteten Antikörpern (antinukleäre Antikörper), mit oder ohne systemische Entzündungszeichen
Psychiatrische Erkrankungen:
Häufig : Depression, Angstzustände, Schlaflosigkeit
Gelegentlich : Verwirrtheit, Gedächtnisverlust (Amnesie), Sinnestäuschungen
(Halluzinationen)
Erkrankungen des Nervensystems:
Sehr häufig: Schwindel (Gleichgewichtsstörungen), in der Regel vorübergehend Häufig: Kopfschmerzen, Missempfindungen wie z. B. Kribbeln in Armen und
Beinen (Parästhesien), vermindertes Tastgefühl (Hypästhesien), Störungen der Koordination von Bewegungsabläufen (Ataxien), Ohnmacht (Synkope), Hautrötung (Flush), vermehrtes Schwitzen, Zittern
Gelegentlich: Störungen oder schmerzhafte Fehlfunktionen des Bewegungsablaufes (Dyskinesie), Muskelzucken, Erkrankungen peripherer Nerven (periphere Neuropathie), Krampfanfälle
Selten: Schläfrigkeit (Somnolenz)
Erkrankungen des Auges:
Sehr häufig: Sehstörungen, z. B. Doppeltsehen, Schleiersehen, Sehunschärfe Sehr selten: Hornhauteinlagerungen
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths:
Häufig: Ohrgeräusche (Tinnitus)
Selten: Drehschwindel (Vertigo)
Herzerkrankungen:
Häufig: Proarrhythmische Wirkungen (insbesondere bei Patienten mit struktureller Herzkrankheit und/oder erheblicher Einschränkung der Funktion der linken Herzkammer, siehe Abschnitt 2.):
Als Klasse I Antiarrhythmikum hat Tambocor mite proarrhythmische Wirkungen und kann neue Herzrhythmusstörungen auslösen oder bestehende Herzrhythmusstörungen verändern oder verstärken. Dies kann zu einer starken Beeinträchtigung der Herztätigkeit mit der möglichen Folge des Herzstillstandes führen. Bei Anwendung vor allem hoher Dosierungen von Tambocor mite besteht die Möglichkeit einer Zunahme der Herzrhythmusstörungen oder der Herzschlagfolge.
Das Auftreten sowohl ventrikulärer Arrhythmien als auch ventrikulärer Tachykardien wurde berichtet, z. B. Verstärkung ventrikulärer Extrasystolen, Frequenzanstieg frühzeitiger Ventrikelkontraktionen, Zunahme der Häufigkeit und des Schweregrades ventrikulärer Tachykardien, Kammerflimmern.
Bei Patienten mit Vorhofflattern kam es unter Flecainid zu 1:1-AV- Überleitung nach anfänglicher Verlangsamung der Vorhoftätigkeit und
daraus resultierender Beschleunigung der Ventrikeltätigkeit. Leitungsstörungen können sich unter der Behandlung mit Flecainid verschlimmern. AV-Blockierungen (II. und III. Grades), Schenkelblock oder SA-Block wurden beobachtet. In diesen Fällen sollte die Behandlung mit Flecainid abgebrochen werden. Eine Bradykardie oder ein Sinusarrest kann auftreten.
Die Behandlung mit Flecainid kann eine Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) verursachen.
Eine vorher unauffällige Herzmuskelschwäche (latente Herzinsuffizienz, NYHA I) kann sich unter einer Behandlung mit Tambocor mite verschlechtern. In einem solchen Fall ist eine Dosisreduktion durch den Arzt oder die zusätzliche Gabe von Medikamenten, die die Herzleistung steigern, erforderlich (siehe Abschnitt 3.).
Nicht bekannt: Herzstillstand, Schmerzen im Brustkorb, erniedrigter Blutdruck, Herzinfarkt, Herzklopfen bzw. Herzrasen (Palpitationen), schnelle Herzrhythmusstörungen der Herzvorhöfe (atriale Tachykardien) und ein Sichtbarwerden eines bestehenden Brugada-Syndroms können auftreten. Dosisabhängige bestimmte EKG-Veränderungen (Verlängerungen des F- und QRS-Intervalls) und eine Änderung der Schrittmacher- Stimulationsschwelle können auftreten (siehe Abschnitt 2).
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraumes und des Mediastinums: Häufig: Atemnot
Gelegentlich: bestimmte Form von Lungenentzündung (interstitielle Pneumonitis) Nicht bekannt: bestimmte Lungenerkrankungen (Lungenfibrose, interstitielle
Lungenerkrankung)
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts:
Häufig: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verdauungsstörungen, Verstopfung Gelegentlich : Mundtrockenheit, Geschmacksstörungen, Bauchschmerzen,
Appetitverminderung, Blähungen
Erkrankungen der Leber und der Galle:
Selten:
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erhöhte Leberenzymwerte, mit und ohne Gelbsucht
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Nicht bekannt:
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Leberstörung
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Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
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Häufig:
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Hautausschlag
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Gelegentlich:
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allergische Hautreaktionen, Haarausfall (Alopezie)
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Selten:
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schwere Nesselsucht (Urtikaria)
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Sehr selten:
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Lichtempfindlichkeit
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Skelettmuskulatur, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:
Gelegentlich: Gelenkschmerzen (Arthralgien), Muskelschmerzen (Myalgien) evtl. mit Fieber
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse:
Gelegentlich: Impotenz
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Häufig: Schwäche, Müdigkeit, Fieber, Ödeme
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen.
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