SOMATOSTATIN ?EUMEDICA? darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie allergisch gegen Somatostatin oder einen der in Abschnitt 6. genannten Bestandteile sind.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
SOMATOSTATIN ?EUMEDICA? ist für den Gebrauch im Krankenhaus bestimmt.
Patienten, die mit Somatostatin behandelt werden, sollten unter streng medizinischer Beobachtung stehen.
Arteriell spritzende Blutungen sind chirurgisch zu behandeln (endoskopische Kontrolle). Die Bolusinjektion sollte langsam über mindestens eine Minute injiziert werden.
Die Infusion muss als Dauerinfusion verabreicht werden. Am Beginn der Infusion kann eine Senkung des Blutzuckerspiegels auftreten, der nach 2 bis 3 Stunden ein Anstieg der Blutglukose, aufgrund von
Gleichgewichtsstörungen zwischen den gegensätzlich wirkenden Hormonen, Insulin und Glukagon, folgen kann. Aus diesem Grund muss der Blutzuckerspiegel in Abständen von 4 bis 6 Stunden regelmäßig kontrolliert werden. Vorsicht ist geboten bei einer möglichen gleichzeitigen Verabreichung jeder Art von Zucker.
Somatostatin kann folgende pharmakodynamisch bedingte Einflüsse auf das Herz-/Kreislaufsystem haben: vorübergehender systemischer arterieller Bluthochdruck, vorübergehend reduzierte Herzleistung, erhöhter arterieller Druck in der Lunge, erhöhter zentral-venöser Druck, systemischer arterieller Blutdruckabfall, verlangsamte Herzschlagfolge, Herzblockade.
Konsequenterweise sollten daher zu Beginn der Behandlung mit Somatostatin Ihre Vitalparameter des Patienten beobachtet werden, insbesondere nach Verabreichung der Bolusinjektion. Vorsicht ist geboten bei Patienten mit beeinträchtigtem Herz-/Kreislaufzustand oder einer Herzrhythmusstörung in der Vergangenheit, die diese Effekte möglicherweise nicht ausgleichen können.
Da die glomeruläre Filtrationsrate, der Harnfluss und die Natriumkonzentration im Blut während einer Behandlung mit Somatostatin erniedrigt sein können, werden regelmäßige Kontrollen der Nierenfunktion sowie der Elektrolyte im Blut empfohlen.
Somatostatin "Eumedica" verursacht die Hemmung der Aufnahme bestimmter Nährstoffe im Darmtrakt. Da Somatostatin auch die Sekretion anderer Magen-/Darmhormone hemmt, kann eine plötzliche Unterbrechung der Infusion, speziell bei Patienten mit Fisteln, zu einem Wiederauftreten (Rebound-Effekt) führen. Daher sollte innerhalb der ersten 48 Stunden nach Abheilung der Fistel weiterhin die Hälfte der empfohlenen Tagesdosis verabreicht werden, um das Auftreten eines Rebound-Effektes zu verhindern.
Die Einflüsse von Somatostatin auf die Vitalparameter, den Zuckergehalt des Blutes und die Nierenfunktion sollten nach Abschluss der Behandlung mit Somatostatin weiter beobachtet werden.
Nach rascher intravenöser Injektion von Somatostatin wurden Brechreiz, Hitzegefühl und kurzfristiger Blutdruckanstieg beobachtet. Dies kann durch langsame Injektionstechnik (über mind. 1 Minute) vermieden werden.
Wegen des Sensibilisierungsrisikos sind Wiederholungsbehandlungen innerhalb von 6 Monaten nach Möglichkeit zu vermeiden.
Anwendung von SOMATOSTATIN ?EUMEDICA? zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen / angewendet haben, oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Aufgrund der breiten pharmakodynamischen Einflüsse von Somatostatin auf verschiedene Regelsysteme besteht bei dieser Substanz ein Potential für pharmakodynamische Wechselwirkungen.
Pharmakodynamische Wechselwirkungen mit möglicher klinischer Bedeutung wurden mit solchen Substanzen beobachtet, die auch die Blutzuckerregulation, den Plasmareninspiegel und den arteriellen Blutdruck beeinflussen. Die gleichzeitige Verabreichung jeder Art von Zucker (Glukoselösung, Fruktoselösung oder parenterale Ernährung miteingeschlossen) begünstigt glykämische Störungen und macht eine strenge Kontrolle des Blutzuckers notwendig. Die Verabreichung von Insulin könnte notwendig werden.
Somatostatin verlängert die Wirkung von Barbituraten (Schlafmittel) und verstärkt die Wirkung von Pentetrazol (Kreislauf-anregendes Mittel) und soll deshalb erst nach Abklingen dieser Mittel angewandt werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn sie vermuten schwanger zu sein oder beabsichtigen schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen liegen nicht vor.
Es ist nicht bekannt, ob die Substanz in die Muttermilch übertritt. Ein Abbau im Magen-Darm-Trakt des Säuglings ist wahrscheinlich.
Eine Gabe von Somatostatin wird daher während der gesamten Dauer der Schwangerschaft nicht empfohlen.
Das Präparat darf während der Stillzeit nicht angewendet werden.
Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nicht zutreffend.
SOMATOSTATIN ?EUMEDICA? enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosis, d.h. es ist nahezu ?natriumfrei?.