Wenden Sie Solosin Infusionslösungskonzentrat immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Solosin Infusionslösungskonzentrat ist individuell nach Wirkung zu dosieren. Die Dosierung sollte möglichst anhand des Theophyllin-Serumspiegels (Theophyllin-Menge im Blut) ermittelt werden (anzustrebender Bereich: 8-12 Mikrogramm/ml, 20 Mikrogramm/ml sollen nicht überschritten werden). Kontrollen des Theophyllin-Serumspiegels (Theophyllin-Menge im Blut) sind insbesondere auch bei mangelhafter Wirksamkeit oder dem Auftreten unerwünschter Wirkungen angezeigt.
Zur Bestimmung der Anfangsdosis ist eine Vorbehandlung mit Theophyllin oder seinen Verbindungen hinsichtlich einer Dosisminderung zu berücksichtigen.
Um das Risiko unerwünschter Wirkungen bei der intravenösen Gabe von Theophyllin zu vermindern, sollte eine Dosis von 0,25 mg Theophyllin pro kg Körpergewicht pro Minute, maximal 16,5 mg Theophyllin pro Minute, nicht überschritten werden.
Für die Ermittlung der Dosis ist als Körpergewicht das Normalgewicht einzusetzen, da Theophyllin nicht vom Fettgewebe aufgenommen wird.
Solosin Infusionslösungskonzentrat darf bei Kindern unter 6 Monaten nicht angewendet werden. Kinder ab 6 Monaten sowie Raucher benötigen im Vergleich zu nicht rauchenden Erwachsenen eine höhere körpergewichtsbezogene Theophyllin-Dosis infolge eines vermehrten Abbaus von Theophyllin. Im Gegensatz hierzu ist bei Säuglingen unter 6 Monaten und bei älteren Patienten (ab 60. Lebensjahr) die Theophyllin-Ausscheidung verlangsamt.
Bei Rauchern, die das Rauchen einstellen, sollte wegen des Anstiegs des Theophyllin-Blutspiegels vorsichtig dosiert werden.
Bei Patienten mit Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz), schwerem Sauerstoffmangel, eingeschränkter Leberfunktion, Lungenentzündung, Virusinfektion (insbesondere Grippe), im höheren Lebensalter sowie bei der Behandlung mit bestimmten anderen Medikamenten (siehe auch „Anwendung von Solosin Infusionslösungskonzentrat zusammen mit anderen Arzneimitteln“) ist die Theophyllin-Ausscheidung sehr häufig verlangsamt. Bei höhergradigen Nierenfunktionsstörungen kann es zu einer Anhäufung (Kumulation) von Theophyllin- Stoffwechselprodukten kommen. Solche Patienten benötigen daher geringere Dosen und Steigerungen müssen mit besonderer Vorsicht erfolgen. Weiterhin ist über eine reduzierte Theophyllin-Ausscheidung nach Tuberkulose- und Grippeschutzimpfung berichtet worden, so dass bei gleichzeitiger Behandlung ebenfalls eine Dosisminderung erforderlich sein könnte.
Empfohlenes Dosierungsschema
In Abhängigkeit von Lebensalter und Begleiterkrankungen ist folgendes Dosierungsschema für die intravenöse Gabe von Theophyllin zu empfehlen:
Initialdosis | Dosis pro kg Körpergewicht Theophyllin i. V. |
ohne Vorbehandlung mit Theophyllin | 4-5 mg innerhalb von 20-30 Minuten |
wenn eine Vorbehandlung mit Theophyllin bekannt bzw. nicht sicher auszuschließen ist | 2-2,5 mg innerhalb von 20-30 Minuten |
1 Bei adipösen Patienten ist hier das Normalgewicht einzusetzen.
Erhaltungsdosis | stündliche Dosis in mg pro kg Körpergewicht Theophyllin i. V. | tägliche Erhaltungsdosis in mg pro kg Körpergewicht¹ Theophyllin i. V. |
| -12. Std. ab 13. Std. | |
Kinder | | |
6 Monate bis 9 Jahre | 1,0 0,8 | 19 |
9-16 Jahre | 0,8 0,65 | 15 |
Erwachsene | | |
Raucher | 0,8 0,65 | 15 |
Nichtraucher | 0,55 0,4 | 9,5 |
Alter über 60 Jahre oder/und Cor pulmonale | 0,5 0,25 | 5,5 |
bei obstruktiver CMP oder schwerer Leberfunktions- störung | 0,4 0,1-0,15 | 2,0-4,0 |
1Bei adipösen Patienten ist hier das Normalgewicht einzusetzen.
Art der Anwendung
Zur intravenösen Anwendung.
Es dürfen nur klare Lösungen verwendet werden.
Der Inhalt des Infusionslösungskonzentrats ist zur einmaligen Entnahme bestimmt. Reste des Infusionslösungskonzentrats sind zu vernichten.
Zur i. v. Kurzinfusion:
Innerhalb von 20-30 Minuten in 50-100 ml einer kompatiblen Infusionslösung (s. u.) intravenös am liegenden Patienten infundieren.
Zur i. v. Dauertropfinfusion:
In 250-500 ml einer kompatiblen Infusionslösung (s. u.) verabreichen.
Die Infusionsdauer kann nach o. g. Dosierschema ermittelt werden. Sie ist jedoch nach den individuellen Erfordernissen zu modifizieren.
Bei der Therapie von Säuglingen und Kleinkindern ist eine Begrenzung der zu infundierenden Flüssigkeitsmenge zu beachten.
Der Patient sollte nach erfolgter Infusion kurze Zeit ruhen und überwacht werden. Bei bekannter oder zu vermutender vorheriger Gabe von Methylxanthin-haltigen Arzneimitteln muss die Infusion besonders überwacht und bei Anzeichen einer Unverträglichkeit abgebrochen werden.
Hinweise zur Mischbarkeit:
Um mögliche Inkompatibilitäten zu vermeiden, sollten Solosin-Infusionen mit 5%iger Glukoselösung oder isotonischer Natriumchloridlösung (physiologische Kochsalzlösung) vorgenommen werden. Zumischung zu anderen Lösungen oder Arzneimitteln sollte grundsätzlich unterlassen werden.
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Anwendung richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung und wird vom behandelnden Arzt bestimmt.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Solosin Infusionslösungskonzentrat zu stark oder zu schwach ist.
Wenn eine zu große Menge von Solosin Infusionslösungskonzentrat angewendet wurde
Bei Überdosierung mit Solosin Infusionslösungskonzentrat treten bei Theophyllin-Blutspiegeln zwischen 20 und 25 Mikrogramm/ml in der Regel die bekannten Theophyllin-Nebenwirkungen (u. a. Magen-Darm-Beschwerden, zentralnervöse Erregbarkeit, Herzrhythmusstörungen) mit gesteigerter Intensität auf.
Übersteigt der Theophyllin-Blutspiegel 25 Mikrogramm/ml, können schwerwiegende Störungen des Herzens und des Gehirns, z. B. Krampfanfälle bzw. schwere Herzrhythmusstörungen sowie Herz- Kreislauf-Versagen, auftreten. Solche Reaktionen können auch ohne die Vorboten leichterer Nebenwirkungen auftreten.
Bei erhöhter individueller Theophyllin-Empfindlichkeit sind schwerere Überdosierungserscheinungen auch schon unterhalb der genannten Blutspiegelkonzentration möglich.
Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit Solosin Infusionslösungskonzentrat ist sofort ein Arzt zu benachrichtigen.
Dieser sollte, je nachdem wie lange die Anwendung zurückliegt, folgende Maßnahmen ergreifen:
Bei leichten Überdosierungserscheinungen:
Solosin Infusionslösungskonzentrat sollte abgesetzt und der Theophyllin-Serumspiegel bestimmt werden. Bei Wiederaufnahme der Behandlung sollte die Dosis entsprechend vermindert werden.
Therapie aller Theophyllin-Vergiftungen:
Zur Giftentfernung sollte, auch bei Vergiftung mit intravenös verabreichtem Theophyllin, wiederholt Aktivkohle, ggf. in Kombination mit einem schnell wirksamen Abführmittel (z. B. Glaubersalz), verabreicht werden.
Bei zentralnervösen Reaktionen (z. B. Unruhe und Krämpfen):
Diazepam i. v., 0,1-0,3 mg/kg Körpergewicht, bis zu 15 mg.
Bei vitaler Bedrohung:
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Überwachung lebenswichtiger Funktionen,
-
Freihalten der Atemwege (Intubation),
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Zufuhr von Sauerstoff,
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bei Bedarf i. v. Volumensubstitution mit Plasmaexpandern,
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Kontrolle und evtl. Korrektur des Wasser- und Elektrolythaushalts,
- Hämoperfusion (s. u.).
Bei bedrohlichen Herzrhythmusstörungen:
Intravenöse Gabe von Propranolol bei Nichtasthmatikern (1 mg bei Erwachsenen, 0,02 mg/kg Körpergewicht bei Kindern), diese Dosis kann alle 5-10 Minuten bis zur Rhythmusnormalisierung oder bis zur Höchstdosis von 0,1 mg/kg Körpergewicht wiederholt werden.
Vorsicht:
Propranolol kann bei Asthmatikern schwere Bronchospasmen auslösen. Bei Asthmapatienten sollte Verapamil gegeben werden.
Bei besonders schweren Vergiftungen, die auf die genannten Maßnahmen nicht ausreichend ansprechen, sowie bei sehr hohen Theophyllin-Serumspiegeln kann durch Hämoperfusion oder Hämodialyse (Blutwäsche) eine schnelle und vollständige Entgiftung erreicht werden. Im Allgemeinen kann hiervon jedoch abgesehen werden, da Theophyllin ausreichend rasch abgebaut wird.
Die weiteren Möglichkeiten zur Behandlung einer Vergiftung mit Solosin Infusionslösungskonzentrat richten sich nach dem Ausmaß und Verlauf sowie den Krankheitszeichen.
Wenn Sie die Anwendung von Solosin Infusionslösungskonzentrat abbrechen
Bei Unterbrechen oder plötzlicher Beendigung der Therapie (Absetzen) besteht die Gefahr einer akuten Verschlechterung der Beschwerden.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.