Was ROTOP - DMSA enthält:
Eine Durchstechflasche enthält 1,74 mg Pulver mit dem Wirkstoff:
1,0 mg Succimer
Die sonstigen Bestandteile sind:
Zinn(II)-chlorid-Dihydrat
Ascorbinsäure
Natriumhydroxid
Salzsäure 36 %
Stickstoff
Wie ROTOP - DMSA aussieht und Inhalt der Packung:
Die Packung besteht aus einer Faltschachtel mit 5 Durchstechflaschen.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
ROTOP Pharmaka GmbH,
Bautzner Landstraße 400, 01328 Dresden, Deutschland
Tel: 0049 + (0) 351 – 26 310 210 Fax: 0049 + (0) 351 – 26 310 313 e-mail: service@rotop-pharmaka.de
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:
Deutschland: ROTOP - DMSA
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im März 2017.
Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Nuklearmedizinisches Diagnostikum zur Nierendiagnostik (ATC V09CA 02). Bei den für bildgebende Verfahren angewendeten geringen Substanzmengen sind nach bisherigen Erkenntnissen keine klinisch relevanten pharmakodynamischen Wirkungen des 99mTc- DMSA zu erwarten.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach intravenöser Injektion wird 99mTc-DMSA innerhalb von 5 Minuten zu über 70% an die α-2- Mikroglobulin-Fraktion im Blutplasma gebunden. Eine Bindung an Erythrozyten ist zu vernachlässigen. Eine Stunde nach Injektion finden sich bereits 25% des radioaktiven Arzneimittels in der Nierenrinde und nur noch 30% im Plasma. Ca. 10% erscheinen im Urin.
Die Plasmaclearance von 99mTc-DMSA beträgt bei gesunden Personen etwa 10ml/ min (bezogen auf
1.73m2 Körperfläche). Nach etwa 3 Stunden ist das Maximum der Nierenanreicherung erreicht. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich in gesunden Personen rund 50% des radioaktiven Arzneimittels in der Nierenrinde, noch etwa 20% im Plasma und knapp 10% in der Leber und der Muskulatur. Innerhalb von 24 Stunden werden rund 30% mit dem Urin ausgeschieden.
99mTc-DMSA reichert sich in den Pars recta und convoluta der proximalen Nierentubuli – vermutlich durch peritubuläre Reabsorbtion – an. Intrazellulär findet sich der größte Teil des 99mTc-DMSA in Bindung an ein lösliches Protein im Zytosol. Dieser noch nicht genau geklärte Mechanismus ist bei proximalen Tubulopathien (wie Nephritiden oder dem Fanconi-Syndorm) gestört, was an der gesteigerten Plasmaclearance von 99mTc-DMSA und der geringen Nierenanreicherung erkennbar wird.
Toxikologische Eigenschaften
Aufgrund der geringen im Kit enthaltenen Mengen an DMSA und Zinn(II)-chlorid sind bei bestimmungsgemäßer Anwendung substanzbedingte toxische Effekte nicht zu erwarten. Untersuchungen zur Reproduktionstoxizität sowie zur Mutagenität und Kanzerogenität liegen nicht vor.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Die leere Verpackung gilt als normaler Abfall, wenn die zulässige Freigrenze für [99mTc]Technetium nicht überschritten wird (≤ 0,5 Bq/g bzw. 0,5 Bq/cm2). Auf Radioaktivität hinweisende Angaben müssen vor Beseitigung des nichtradioaktiven Abfalls entfernt und gesondert vernichtet werden. Radioaktive Abfälle sind unter Beachtung der gesetzlichen Bestimmungen zu beseitigen.
3003663.00.00
DATUM DER ERTEILUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
24.11.2005
Strahlenexposition
Laut Publikation 80 der ICRP werden folgende Strahlendosen absorbiert:
Organ | Absorbierte | Dosis pro verabreichter | Aktivität | (mGy/MBq) | |
| Erwachsene | 15 Jahre | 10 Jahre | 5 Jahre | 1 Jahr |
Nebennieren | 0,012 | 0,016 | 0,024 | 0,035 | 0,060 |
Blasenwand | 0,018 | 0,023 | 0,029 | 0,031 | 0,057 |
Knochenoberfläche | 0,0050 | 0,0062 | 0,0092 | 0,014 | 0,026 |
Gehirn | 0,0012 | 0,0015 | 0,0025 | 0,0040 | 0,0072 |
Brust | 0,0013 | 0,0018 | 0,0028 | 0,0045 | 0,0084 |
Gallenblasenwand | 0,0083 | 0,010 | 0,014 | 0,022 | 0,031 |
Magenwand | 0,0052 | 0,0063 | 0,010 | 0,014 | 0,020 |
Dünndarm | 0,0050 | 0,0063 | 0.010 | 0,014 | 0,024 |
Dickdarm | 0,0043 | 0,0055 | 0,0082 | 0,012 | 0,020 |
Oberer Dickdarm | 0,0050 | 0,0064 | 0,095 | 0,014 | 0,023 |
Unterer Dickdarm | 0,0035 | 0,0043 | 0,0065 | 0,0096 | 0,016 |
Herz | 0,0030 | 0,0038 | 0,0058 | 0,0086 | 0,014 |
Nieren | 0,18 | 0,22 | 0,30 | 0,43 | 0,76 |
Leber | 0,0095 | 0,012 | 0,018 | 0,025 | 0,041 |
Lunge | 0,0025 | 0,0035 | 0,0052 | 0,0080 | 0,015 |
Muskeln | 0,0029 | 0,0036 | 0,0052 | 0,0077 | 0,014 |
Ösophagus | 0,0017 | 0,0023 | 0,0034 | 0,0054 | 0,0094 |
Ovarien | 0,0035 | 0,0047 | 0,0070 | 0,011 | 0,019 |
Pankreas | 0,0090 | 0,011 | 0,016 | 0,023 | 0,037 |
rotes Knochenmark | 0,0039 | 0,0047 | 0,0068 | 0,0090 | 0,014 |
Haut | 0,0015 | 0,0018 | 0,0029 | 0,0045 | 0,0085 |
Milz | 0,013 | 0,017 | 0,026 | 0,038 | 0,061 |
Hoden | 0,0018 | 0,0024 | 0,0037 | 0,0053 | 0,010 |
Thymus | 0,0017 | 0,0023 | 0,0034 | 0,0054 | 0,0094 |
Schilddrüse | 0,0015 | 0,0019 | 0,0031 | 0,0052 | 0,0094 |
Uterus | 0,0045 | 0,0056 | 0,0083 | 0,011 | 0,019 |
Sonstiges Gewebe | 0,0029 | 0,0037 | 0,0052 | 0,0077 | 0,014 |
Effektive Dosis pro verabreichter Aktivität (mSv/MBq) | 0,0088 | 0,011 | 0,015 | 0,021 | 0,037 |
Die effektive Dosis beträgt beim Erwachsenen (70 kg) nach intravenöser Gabe von 70 MBq (maximale Dosis) 99mTc-DMSA etwa 0,62 mSv. Die absorbierte Dosis beträgt dabei im Zielorgan Niere ca. 12,6 mGy und im kritischen Organ Blasenwand 1,26 mGy.
Radiophysikalische Eigenschaften
[99mTc]Technetium wird mittels eines [99Mo/99mTc]-Sterilgenerator hergestellt und zerfällt unter Emission von Gammastrahlung mit einer Energie von 140/142 keV mit einer Halbwertszeit von 6,02 Stunden zu [99Tc]Technetium, das wiederum zu stabilem [99Ru]Ruthenium zerfällt; aufgrund einer Halbwertszeit von 214.000 Jahren ist 99Tc aber selbst als stabil anzusehen.
Markierungsanweisung
[99mTc]Technetium-Succimer-Injektionslösung wird unmittelbar vor Gebrauch mit einer Natrium[99mTc]pertechnetat-Injektionslösung (Ph.Eur.) steril hergestellt. Sauerstoffeintrag ist zu vermeiden.
Die Durchstechflasche mit Pulver wird in eine ausreichende Bleiabschirmung gestellt und der Stopfen desinfiziert (Desinfektionsmittel trocknen lassen). 5 ml Natrium[99mTc]Technetiumpertechne-tatlösung mit insgesamt maximal 3 GBq werden mit einer Spritze und möglichst kleinlumiger Kanüle in die Flasche überführt. Das entsprechende Gasvolumen der Flasche wird mit derselben Spritze zum Druckausgleich entnommen.
Das Pulver in der Flasche wird durch leichtes Schütteln komplett aufgelöst; dabei soll auch der Stopfen gründlich benetzt werden. Nach 10 Minuten Reaktionszeit wird die Gesamtaktivität gemessen. Bei Bedarf wird die fertige Injektionslösung mit steriler isotonischer Natriumchloridlösung auf ein Gesamtvolumen bis zu 10 ml verdünnt.
Qualitätskontrolle
Eine Prüfung auf radiochemische Reinheit der [99mTc]Technetium-Succimer-Injektionslösung vor der Anwendung am Patienten ist nach der nachstehend beschriebenen Methode durchzuführen:
Vorbereitung:
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Art der Prüfung:
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Dünnschichtchromatographie
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Verwendete Platten:
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Kieselgel auf einer Glasfiberplatte, vor der Prüfung 10 min bei 110°C
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erhitzt.
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Startpunkt:
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1,5 cm vom unteren Ende der Platte
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Laufstrecke:
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10 bis 15 cm (in ca. 15 min)
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Durchführung:
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Von der Injektionslösung sind mit der Kapillare oder Pipette etwa 5 µl zu entnehmen und auf die Platte aufzutragen. Die Chromatographie erfolgt sofort mit einer Lösung von Methylethylketon (MEK) über eine Laufstrecke von 10 bis 15 cm. Nach dem Trocknen der Platte an der Luft wird die Verteilung der Radioaktivität mit Hilfe eines Detektors ermittelt.
Auswertung:
Der [99mTc]Technetium-Succimer-Komplex verbleibt am Startpunkt, während [99mTc]Pertechnetat nahe der Lösungsmittelfront wandert.
Sollwerte: ≥ 95,0 % [99mTc]Technetium-Succimer
≤ 2,0 % [99mTc]Pertechnetat
Apothekenpflichtig.