Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Wirksamkeit von Quinine DiHCl. Injection 1 ml 300 mg wird durch folgende Arzneimittel beeinflusst.
Wenn Chinin gleichzeitig mit dem Malariamittel Halofantrin oder anderen antiarrhythmisch wirkenden Arzneimitteln wie Amiodaron, Antihistaminika wie Astemizol, Terfenadin, Cisaprid oder Antipsychotika wie Pimozid verabreicht wird, besteht ein erhöhtes Risiko für ventrikuläre Arrhythmien. Des weiteren wurde im Zusammenhang mit gleichzeitiger Gabe von Chinin und Mefloquin von einem erhöhten Konvulsionsrisiko sowie von abnormalen EKG Verläufen und Herzstillstand berichtet.
Chinin kann die Wirkung von Digitalis-Präparaten, Muskelrelaxantien und Antikoagulanzien verstärken, Cinchona-Alkaloide verstärken ihre Wirkung gegenseitig, Antazida (Al-, Mg-haltig) vermindern die Chininresorption. Harnalkalisierende Mittel (wie z.B. Natriumbikarbonat, Azetazolamid) verzögern die Chininausscheidung.
Starkes Rauchen bei Gesunden senkt Blutkonzentrationen von Chinin und könnte die Wirksamkeit von Chinin beeinträchtigen.
Störungen von Laboruntersuchen:
Quinin beeinflußt den Reddy-Jenkins-Thorn Bestimmungstest für 17-Hydroxycorticosteroide (erhöhte Konzentrationen im Urin). Des weiteren interferiert Quinin mit dem Zimmerman-Test zur Bestimmung 17- ketogener Steroide und mit der Sobel - Henry-Meßmethode (eine modifizierte Trihydroxyindol-Methode zur Bestimmung von Katecholaminen im Urin). Auch in diesen Fällen wurden jeweils erhöhte Konzentrationen im Urin gemessen.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Quinine DiHCl. Injection 1 ml 300 mg Nebenwirkungen haben.
Nebenwirkungen
Die Häufigkeitsangaben zu den im Folgenden genannten Nebenwirkungen variieren in der zugrunde liegenden Literatur erheblich. Aussagefähige Studien mit Angabe von ausreichenden Patientenpopulationen liegen nicht vor.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden üblicherweise folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig:
Häufig:
Gelegentlich:
Selten:
Sehr selten:
mehr als 1 von 10 Behandelten | mehr als 1 von 100 Behandelten |
mehr als 1 von 1000 Behandelten | mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
1 oder weniger von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
Zu Nebenwirkungen kann es besonders bei Überdosierung
bzw. individueller Überempfindlichkeit kommen.
Herz
Kardiotoxische Nebenwirkung nach einer Überdosis Chinin sind hinlänglich beschrieben. Über eine Verlängerung des QT Intervalls wurde nach Gabe therapeutischer Dosen ebenfalls berichtet. Aus der wissenschaftlichen Literatur sind Einzelfälle von fatalen ventrikulären Fibrillationen mit QT verlängerung bekannt.
Ansonsten sind diese Effekte nach Absetzen von Chinin in der Regel reversibel.
Verdauungstrakt:
Sehr häufig (> 10%)
Sehr häufig wurden Bauch- und Magenkrämpfe, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen beschrieben.
Blut
Gelegentlich (> 0,1 %)
Gelegentlich treten Blutdyskrasien wie Agranulozytose, Leukopenie, und/oder Thrombozytopenie auf. In diesem Zusammenhang wurde über Teerstuhl, Blut im Urin und/oder Stuhlgang berichtet.
Selten (> 0,01 %)
In seltenen Fällen wurde über das Auftreten des hämolytischen urämischen Symptoms berichtet. Dieses Syndrom ist charakterisiert durch das Auftreten von hämolytischen Anämien, disseminierte intravasale Gerinnung und akute Nierenfunktionseinschränkung. Solche Reaktionen können innerhalb weniger Stunden nach Anwendung einer Einzeldosis von Chinin auftreten. Mehrere Fallberichte existieren, wonach Patienten eine Hypersensitivitätsreaktion auf Quinin zeigten, die in einem hämolytischen urämischen Symptom resultierten. Mit diesem Syndrom einhergehend wurde über Bauchschmerzen, blaue Flecken, Fieber und Schüttelfrost, vermehrte Schweißbildung, Muskelschmerzen Übelkeit und Erbrechen berichtet.
Eine weitere seltene Nebenwirkung ist die Hypoprothrombinämie, die nach Gabe von Vitamin K wieder zurückgeht.
Sehr selten (> 0,001%)
In sehr seltenen Fällen kann eine thrombopenische Purpura (Symptome: Hämatome, Petechien) auftreten. Dies ist ein Hinweis für eine generelle Chininallergie (die dann auch für chininhaltige Lebensmittel gilt), die von der Chinindosis unabhängig ist. Diese wiederum kann extrem selten mit disseminierter intravaskulärer Gerinnung einhergehen. Nach Absetzen jeglicher Einnahme von Chinin geht die Symptomatik zurück.
Hypoglykämie
Gelegentlich (> 0,1 %)
Gelegentlich wurde das Auftreten einer Hypoglykämie nach Anwendung von Chinin beschrieben. Eine ausgeprägte und wiederkehrende Hypoglykämie wurde von einigen Patienten mit schwerer Malaria durch P. falciparum berichtet. Ein besonders hohes Risiko tragen dabei Kinder, schwangere Frauen und Patienten mit schwerer Erkrankung der Malaria. Es gibt einige Hinweise, dass die durch Chinin induzierte Insulinsekretion einer der Auslösefaktoren für das Auftreten von Symptomen wie Angst, trunkenheitsähnliche Zustände, eingeschränktes Sehvermögen, Verwirrung, Krämpfe oder Koma, kalte blasse Haut, Konzentrationsschwierigkeiten, exzessives Hungergefühl, hohe Herzfrequenz, Kopfschmerz, Übelkeit, Nervosität, Alpträume und unruhigen Schlaf, undeutliche Sprechweise, unerwartete Müdigkeit oder Schwäche sein kann.
Cinchonismus
Selten (> 0,01 %)
Zu den ebenfalls in seltenen Fällen beobachteten Nebenwirkungen gehören die im Zusammenhang mit einer Chininvergiftung beobachteten Symptome Bauchschmerzen, Durchfälle, eingeschränktes Sehvermögen und Farbensehen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und/oder Ohrensausen.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Selten (> 0,01 %)
Selten treten Überempfindlichkeitserscheinungen auf, die sich als bestimmte Hautreaktionen wie Juckreiz, Hautausschläge insbes. im Ohrenbereich, Anschwellungen des Gesichtes, der Augen und des Naseninneren, Arzneimittelfieber, Bronchospasmen, Leberfunktionsstörungen und Nierenschäden äußern können.
Auge
Selten (> 0,01 %)
In seltenen Fällen wurde über Sehstörungen und den damit einhergehenden Farbwahrnehmungsstörungen, Doppelsehen und Nachtblindheit berichtet. Diese Nebenwirkungen sind nach Absetzen des Medikamentes reversibel.
Ohren, Gleichgewichtssinn
Selten (> 0,01 %)
In seltenen Fällen können Tinnitus und Schwindel (auch im Zusammenhang mit Überempfindlichkeitsreaktionen) auftreten.
Gegenmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie eine der aufgeführten Nebenwirkungen oder andere unerwünschte Wirkungen unter der Behandlung mit Quinine DiHCl. Injection 1 ml 300 mg bemerken.
Bei Auftreten schwerer Überempfindlichkeitsreaktionen und/oder weiterer schwerwiegender Nebenwirkungen ist die Behandlung mit Quinine DiHCl. Injection 1 ml 300 mg sofort abzubrechen und die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen müssen sofort durch einen Arzt eingeleitet werden.
Bei Tinnitus, Hör- oder Sehstörungen sowie exanthematischen Hautveränderungen ist das Präparat abzusetzen.
4.3 Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind.