Bei Einnahme von Primidon Holsten Saft mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Primidon und sein Metabolit Phenobarbital sind potente Induktoren der hepatischen mikrosomalen Enzyme. Als Folge davon kann es zur beschleunigten Metabolisierung verschiedener endogener und exogen zugefĂŒhrter Substanzen kommen. Daneben sind aber auch Hemmwirkungen von Primidon auf den Metabolismus verschiedener Medikamente sowie Beeinflussungen des Primidon-Metabolismus durch andere Arzneimittel bekannt.
Folgende Wechselwirkungen sind besonders zu beachten:
Andere Antikonvulsiva:
Primidon kann bei chronischer Verabreichung den Metabolismus folgender Antikonvulsiva stimulieren und deren Konzentration erniedrigen: Phenobarbital, Carbamazepin, Phenytoin, Clonazepam, Diazepam, ValproinsÀure. In EinzelfÀllen werden aber auch Hemmungen des Abbaues beschrieben.
Der Metabolismus von Primidon wird u.a. durch Phenobarbital, Phenytoin oder Carbamazepin beschleunigt. Bei gleichzeitiger Gabe von ValproinsÀure kann es durch Erhöhung der Phenobarbital-Spiegel zu starker Sedierung bis hin zum Koma kommen.
Psychopharmaka, Hypnotika, Alkohol:
Die zentraldÀmpfende Wirkung von Psychopharmaka, Hypnotika und Alkohol kann durch Primidon verstÀrkt werden; andererseits kann die Wirkung einiger Psychopharmaka durch beschleunigte Metabolisierung vermindert werden.
Antikoagulanzien, Digitoxin:
Die Wirkung dieser Medikamente kann durch beschleunigten Metabolismus vermindert werden; bei diesen Medikamenten ist eine Ănderung der Primidon-Dosis, vor allem eine Reduktion, nur mit Vorsicht vorzunehmen. Ggf. muss eine entsprechende DosisĂ€nderung dieser Medikamente vorgenommen werden.
Griseofulvin, Doxycyclin, Chloramphenicol, Zytostatika:
Die Wirkung dieser Medikamente kann durch beschleunigte Metabolisierung vermindert werden.
Steroidhormone, hormonale Kontrazeptiva:
Steroidhormone können beschleunigt eliminiert werden. Die ZuverlĂ€ssigkeit der antikonzeptiven Wirkung von Ovulationshemmern kann eingeschrĂ€nkt werden. Vor allem beim Auftreten von Durchbruchblutungen wird empfohlen, einen zusĂ€tzlichen Schutz zur EmpfĂ€ngnisverhĂŒtung zu verwenden, ggf. auch Kontrazeptiva mit höherem Hormongehalt zu wĂ€hlen.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Primidon Holsten Saft Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂŒssen.
Bei den HĂ€ufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr hÀufig: mehr als 1 Behandelter von 10 |
HĂ€ufig: 1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000 |
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000 |
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10 000 |
Nicht bekannt: HĂ€ufigkeit auf Grundlage der verfĂŒgbaren Daten nicht abschĂ€tzbar |
Mögliche Nebenwirkungen
HĂ€ufig wird bei Beginn der Therapie ĂŒber Schwindel, Ăbelkeit, Erbrechen, Somnolenz, Ataxie, meist bei zu hoher Initialdosis, geklagt. Diese Nebenwirkungen können bei einschleichender Therapie vermieden werden.
WĂ€hrend der Behandlung treten Sedierung hĂ€ufig und Ataxie in 20 % der behandelten FĂ€lle auf, gewöhnlich bei Plasmakonzentrationen von ĂŒber 8 mg Primidon/l.
Selten werden megaloblastische AnÀmien, die auf FolsÀure ansprechen, VerÀnderungen des Calciumstoffwechsels, die mit Vitamin D behandelbar sind, und Erhöhungen der Leberenzyme, besonders der Gamma-GT, beobachtet.
In EinzelfÀllen wurden auch andere BlutbildverÀnderungen beobachtet.
In seltenen FÀllen können auch Hauterscheinungen auftreten.
Selten treten intermittierende Primidon-induzierte Schulterbeschwerden auf.
Sehr selten wird durch Primidon eine Porphyrie induziert.
Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat können Ăberempfindlichkeitsreaktionen, auch SpĂ€treaktionen, hervorrufen.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgefĂŒhrten Nebenwirkungen Sie erheblich beeintrĂ€chtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.