Nepresol® Inject darf nicht angewendet werden bei:
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Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem ähnlichen Stoff (Di- hydralazin, Hydralazin) oder gegenüber dem sonstigen Bestandteil Methansulfonsäure.
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bestimmten, aus unbekannten Gründen oder durch Arzneimittel entstandenen Er- krankungen der Körperabwehr (idiopathischem oder medikamentösem Lupus erythematodes),
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Erweiterung der Hauptschlagader (Aortenaneurysma),
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Verengung einer oder mehrerer Herzklappen (Herzklappenstenosen),
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Erkrankung des Herzmuskels mit gestörtem Abfluss des Blutes aus dem Herzen (hypertropher Kardiomyopathie),
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Herzmuskelschwäche der rechten Herzhälfte (Rechtsherz-Insuffizienz), hervorge- rufen durch Erhöhung des Blutdrucks in der Lunge (pulmonaler Hypertonie).
Bei hochgradig eingeschränkter Blutversorgung des Herzens (Koronarinsuffizienz) sowie bei sehr hoher Pulsfrequenz ist von der alleinigen Anwendung von Nepresol® Inject abzu- sehen.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Nepresol® Inject ist erforderlich,
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bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Leber- und Nierenfunktion (Leber- und Niereninsuffizienz) oder Durchblutungsstörungen der Hirngefäße (zerebro- vaskuläre Insuffizienz) und deren Folgen,
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bei Patienten, die den Wirkstoff (Dihydralazin) langsam abbauen (Langsam- Acetylierer).
Sprechen Sie hierüber bitte mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.
Zur Vermeidung eines unter Nepresol® Inject möglicherweise auftretenden Ansteigens des Pulses und des Blutdrucks ist die Gabe eines Arzneimittels, das diese Wirkungen vermindert (ß-Rezeptoren-Blocker) – parallel oder einige Tage vor Beginn der Behandlung mit Nepresol® Inject – empfehlenswert.
Bei Patienten mit einer Verminderung der Herzmuskeldurchblutung (koronare Herzkrank- heit mit Myokardischämie), Angina pectoris oder Herzinfakt sowie bei Patienten mit Er- höhung der Pulsfrequenz (Tachykardie) darf Nepresol® Inject nur zusammen mit einem ß-Rezeptoren-Blocker angewendet werden. Die Bestimmung von bestimmten körpereige- nen Abwehrstoffen (HLA-DR4-Antigen) vor Therapiebeginn bzw. bei längerer Therapie (antinukleäre Antikörper) sowie regelmäßige Kontrollen des Blutbildes werden empfohlen.
Durch die erwünschte Gefäßerweiterung und Blutdrucksenkung können, besonders zu Behandlungsbeginn und bei zu rascher Dosissteigerung, erhöhte Herzschlagfolge, Herz- klopfen und Brustschmerz (pektanginöse Beschwerden) auftreten.
Dies gilt besonders für Patienten mit Bluthochdruck unter alleiniger Therapie mit Nepresol® Inject.
Bei der Kombinationsbehandlung des Bluthochdrucks mit ß-Rezeptoren-Blockern treten diese Nebenwirkungen wesentlich seltener auf.
Sehr selten können eine Erkrankung der Nerven (periphere Neuropathie), die sich durch Missempfindungen wie Kribbeln, Kältegefühl, Taubheitsgefühl an den Gliedmaßen äußern kann, in Einzelfällen Muskelzittern und Muskelkrämpfe auftreten. Die Erscheinungen bilden sich nach Pyridoxin-(Vitamin B6)-Gabe zurück.
Nach mehrmonatiger Verabreichung von Dihydralazin kann es insbesondere bei Patienten, die den Wirkstoff langsam abbauen ("Langsam-Acetylierer"), und bei fortge- schrittenen Nierenfunktionsstörungen (Niereninsuffizienz) zu einem Lupus- erythematodes-disseminatus(LED)-ähnlichen Zustandsbild kommen; erste Anzeichen sind Fieber und rheumaähnliche Gelenk- und Muskelschmerzen, weiterhin können Lymphdrü-
senschwellung, Gelenkentzündungen, Bindehautentzündung (Konjunktivitis) und Entzün- dung des Nierengewebes (Glomerulonephritis) auftreten. Im Blut können Anzeichen ge- steigerter körperlicher Abwehrstoffe (antinukleäre Antikörper) nachweisbar werden. Diese Erscheinungen bilden sich in der Regel nach Absetzen des Präparates zurück.
Vereinzelt ist ein Fortbestehen der rheumaähnlichen Symptome beschrieben worden, die sich erst nach einer Kortikosteroid-Therapie zurückbilden. Träger des HLA-DR4-Antigens werden von LED-ähnlichen Nebenwirkungen häufiger betroffen.
Älteren Menschen:
Nepresol® Inject kann die Durchblutung des Gehirns vermindern, so dass insbe- sondere bei älteren Patienten mit Neigung zu erniedrigtem Blutdruck (Hypotonie) Vorsicht geboten ist.
Bei der Anwendung von Nepresol® Inject mit anderen Arzneimitteln:
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/ anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Folgende Wechselwirkungen zwischen dem vorliegenden Arzneimittel und anderen Mitteln sind zu beachten:
Blutdrucksenkende Arzneimittel (z.B. ß-Rezeptoren-Blocker, ACE-Hemmer, Kalzium- an- tagonisten, Diuretika u.a.), Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (ne- gativ inotrop wirkende Antiarrhythmika) sowie Mittel zur Erweiterung von Blutgefäßen (Va- sodilatatoren, insbesondere Diazoxid) führen zu gegenseitiger Verstärkung der blut- drucksenkenden Wirkung. Die blutdrucksenkende Wirkung von Nepresol® Inject wird durch Schlafmittel (Hypnotika), Beruhigungsmittel (Sedativa), Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen u.a. Nervenerkrankungen (trizyklische Antidepressiva, MAO-Hemmer, Neuroleptika) sowie Narkosemittel verstärkt; die beruhigende Wirkung der Schlaf- und Be- ruhigungsmittel (Hypnotika u. Sedativa) wird durch die gleichzeitige Anwendung von Ne- presol® Inject ebenfalls verstärkt.
Arzneimittel, die auf bestimmte Teile des Nervensystems wirken (Sympathomimetika, z.B. Ephedrin) und Indometacin schwächen die blutdrucksenkende Wirkung von Nepresol® Inject ab.
Da Isoniazid und Nepresol® Inject im Körper auf die gleiche Weise abgebaut werden (Acetylierung), kommt es durch diese Konkurrenz zu einer Wirkungsverstärkung beider Substanzen.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Bei Anwendung von Nepresol® Inject zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken:
Durch den gleichzeitigen Genuss von Alkohol kann sich die Wirkung von Nepresol® Inject und des Alkohols verändern.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Nepresol Inject darf in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft nicht eingesetzt werden, da keine Erfahrungen mit der Anwendung bei Schwangeren vorliegen und auch keine tierexperimentellen Daten bekannt sind.
Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft sollte die Anwendung von Nepresol® Inject nur bei zwingender Notwendigkeit erfolgen.
Stillzeit
Stillende Mütter sollten nicht mit Nepresol® Inject behandelt werden, da nicht bekannt ist, ob die Wirksubstanz in die Muttermilch übertritt. Ist eine Behandlung mit Nepresol® Inject erforderlich, sollte abgestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Die Behandlung des Bluthochdrucks mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärzt- lichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen soweit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt be- einträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.