Milrinon Stragen wird Ihnen immer von Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal verabreicht, da es in Form einer Infusion angewendet wird. Es wird über eine Vene verabreicht. Anhand der Symptome, die bei Ihnen auftreten, wird Ihr Arzt die richtige Dosis bestimmen. Milrinon Stragen ist ausschließlich für die Verwendung in Kliniken gedacht.
Tests
Während die Infusion angewendet wird, wird Ihr Arzt oder das medizinische Fachpersonal mit einem Elektrokardiogramm (EKG) Ihre Herzfunktion überprüfen. Darüber hinaus werden Bluttests durchgeführt, der Blutdruck und der Puls gemessen.
Wie wird dieses Arzneimittel bei Ihnen angewendet?
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Dieses Arzneimittel wird üblicherweise als Infusion angewendet, nachdem es mit einer Glucose- oder Kochsalzlösung verdünnt wurde
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Wenn Sie das Gefühl haben, dass die Wirkung des Arzneimittels zu schwach oder zu stark ausfällt, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal.
Die empfohlene Dosis beträgt
Erwachsene
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Anhand Ihres Körpergewichts wird Ihr Arzt die richtige Dosis bestimmen.
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Wenn Sie Probleme mit den Nieren haben, erhalten Sie möglicherweise eine niedrigere Dosis. Milrinon Stragen wird als Infusion nicht länger als 48 Stunden angewendet.
Anwendung bei Kindern
Ihr Arzt sollte Ihrem Kind eine Anfangsdosis von 50 bis 75 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht über einen Zeitraum von 30 bis 60 Minuten verabreichen. Je nachdem wie Ihr Kind auf die Behandlung anspricht und ob Nebenwirkungen auftreten, folgt eine Dosis von 0,25 bis 0,75 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Minute. Milrinon Stragen kann bis zu 35 Stunden lang angewendet werden. Während der Infusion wird Ihr Kind genau überwacht. Ihr Arzt wird zahlreiche Parameter wie Herzrhythmus und Blutdruck überprüfen, mittels Blutabnahme wird bewertet, wie Ihr Kind auf die Therapie anspricht und ob etwaige Nebenwirkungen auftreten.
Wenn Sie eine größere Menge von Milrinon Stragen angewendet haben, als Sie sollten
Fragen Sie immer nach, wenn Sie nicht sicher sind, warum Sie eine bestimmte Dosis des Arzneimittels bekommen.
Wenn Sie zu viel Milrinon Stragen bekommen haben, kann es zu folgenden Nebenwirkungen kommen: Schwindel, Benommenheit und Ohnmacht (aufgrund von niedrigem Blutdruck) sowie unregelmäßiger Herzschlag.
Wenn Sie die Anwendung von Milrinon Stragen vergessen haben
Wenn Sie denken, dass eine Dosis ausgelassen wurde, informieren Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal.
Vorbereitung und sonstige Hinweise für die Handhabung
Infusionslösungen, die den Empfehlungen entsprechend mit 0,45%iger (4,5 mg/ml) bzw. 0,9%iger (9 mg/ml) Natriumchlorid-Lösung oder 5%iger (50 mg/ml) Glucose-Lösung verdünnt werden, sollten vor der Anwendung frisch zubereitet werden.
Nur zur einmaligen Anwendung.
Die verdünnte Lösung sollte vor der Verabreichung optisch auf enthaltene Partikel und Verfärbung überprüft werden.
Dauer der Haltbarkeit: Ungeöffnet 3 Jahre.
Die chemische und physikalische Stabilität nach dem Öffnen wurde für einen Zeitraum von 72 Stunden bei Zimmertemperatur (15-25°C) oder unter Kühlbedingungen (2-8°C) getestet.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte die verdünnte Lösung sofort angewendet werden. Sofern die Lösung nicht sofort angewendet wird, ist der Anwender für die Aufbewahrungszeiten und - bedingungen nach Öffnen verantwortlich. Diese sollten normalerweise 24 Stunden Aufbewahrung bei (2°C bis 8°C) nicht überschreiten, es sei denn, die Verdünnung hat unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen stattgefunden.
Sicherheitsinformationen
Eine Therapie mit Milrinon Stragen sollte unter sorgfältiger Beobachtung durchgeführt werden, einschließlich Überprüfung von Blutdruck, Herzfrequenz, klinischem Status, Elektrokardiogramm, Flüssigkeitshaushalt, Elektrolyten und Nierenfunktion (d.h. Kreatinin).
Inkompatibilitäten
Furosemid oder Bumetanid dürfen nicht über intravenöse Zugänge verabreicht werden, die Milrinonlaktat enthalten, da dadurch Ausfällungen auftreten.
Milrinon darf nicht in einer intravenösen Infusion mit Natriumbikarbonat verdünnt werden. Andere Medikamente sollten nicht mit Milrinon Stragen gemischt werden, solange keine weiteren Daten zur Kompatibilität vorliegen.
Anwendung
Nur zur intravenösen Anwendung. Eine extravasale Anwendung muss vermieden werden. Zur Vermeidung einer lokalen Irritation sollte die größte Vene punktiert werden. Eine Therapie mit Milrinon sollte unter sorgfältiger Überwachung durchgeführt werden, einschließlich Beobachtung von Blutdruck, Herzfrequenz, klinischem Status, Elektrokardiogramm, Flüssigkeitshaushalt, Elektrolyten und Nierenfunktion (d.h. Kreatinin im Serum).
Für den Fall, dass Nebenwirkungen auftreten, die das Herz betreffen (z.B. lebensbedrohliche Kammerarrhythmien), müssen Einrichtungen für die sofortige Behandlung bereitstehen. Die Infusionsrate sollte an die hämodynamische Reaktion angepasst sein.
Die Dauer der Behandlung sollte auf Basis des klinischen Ansprechens bestimmt werden. Aufgrund fehlender Nachweise zu Sicherheit und Wirksamkeit bei Langzeitbehandlungen von Herzinsuffizienz sollte die Behandlungsdauer 48 Stunden nicht überschreiten.
Erwachsene
Milrinon Stragen sollte in einer Initialdosis von 50 µg/kg über einen Zeitraum von 10 Minuten verabreicht werden; für gewöhnlich folgt eine Dauerinfusion in einer Erhaltungsdosis zwischen 0,375 µg/kg und 0,75 µg/kg (Standard 0,5 µg/kg), entsprechend der hämodynamischen Reaktion und dem möglichen Einsetzen von unerwünschten Nebenwirkungen wie Hypotonie und Arrhythmien.
Die Gesamtdosis sollte 1,13 mg/kg/Tag Gesamtdosis nicht überschreiten.
Die folgende Tabelle gibt Richtwerte für die Infusionsrate von Dauerinfusionen an; Grundlage für diese Werte ist eine Lösung mit 200 µg/ml Milrinon, die unter Beigabe von 400 ml Verdünnungsmittel pro 100 ml Infusionslösung hergestellt wird (40 ml Verdünnungsmittel pro 10 ml Ampulle oder 80 ml pro 20 ml Ampulle).
Erhaltungsdosis (Mikrogramm/kg/min) | Dauerinfusion (Mikrogramm/kg/Std) | 200 g/ml Infusionsrate (ml/kg/Std) |
0.375 | 22.5 | 0.11 |
0.400 | 24.0 | 0.12 |
0.500 | 30.0 | 0.15 |
0.600 | 36.0 | 0.18 |
0.700 | 42.0 | 0.21 |
0.750 | 45.0 | 0.22 |
Entsprechend des Flüssigkeitsbedarfs des Patienten können Lösungen mit anderen Konzentrationen angewendet werden. Die Dauer der Therapie hängt vom Ansprechen des Patienten ab.
Ältere Patienten
Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass für ältere Patienten mit normaler Nierenfunktion die üblichen Dosierungsempfehlungen gelten. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Kreatinin-Clearance bei älteren Patienten abnimmt und niedrigere Dosierungen von Milrinon Stragen erforderlich sein können.
Niereninsuffizienz
Eine Dosierungsanpassung ist erforderlich. Die Daten, auf denen die Dosierungsanpassung bei Patienten mit Niereninsuffizienz basiert, stammen von Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz, jedoch ohne Herzinsuffizienz, bei denen eine signifikante Verlängerung der terminalen Eliminations- Halbwertszeit von Milrinon festgestellt wurde. Die Initialdosis bleibt unverändert, jedoch kann eine Reduktion der Dauerinfusionsrate erforderlich sein, je nach Schweregrad (Kreatinin-Clearance) der Niereninsuffizienz (siehe Tabelle unten).
Kreatinin-Clearance (ml/min/1,73 1 m²) | Erhaltungsdosis (Mikrogramm/kg/min) | Dauerinfusionsrate* (ml/kg/Std) |
5 | 0,20 | 0,06 |
10 | 0,23 | 0,07 |
20 | 0,28 | 0,08 |
30 | 0,33 | 0,10 |
40 | 0,38 | 0,11 |
50 | 0,43 | 0,13 |
* Berechnet für eine Infusionslösung mit 200 µg/ml Milrinon
Kinder
In bereits veröffentlichten Studien finden sich die folgenden Dosierungen für Kinder:
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Intravenöse Initialdosis: 50 bis 75 μg/kg, verabreicht über einen Zeitraum von 30 bis 60 Minuten.
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Intravenöse Dauerinfusion: Zwischen 0,25 und 0,75 μg/kg/min über einen Zeitraum von bis zu 35
Stunden, entsprechend der hämodynamischen Reaktion und dem möglichen Einsetzen von unerwünschten Nebenwirkungen.
Aus klinischen Studien zum Low-Output-Syndrom bei Kleinkindern und Kindern unter 6 Jahren nach
einem operativen Eingriff aufgrund einer angeborenen Herzerkrankung geht hervor, dass eine
Initialdosis von 75 μg/kg über einen Zeitraum von 60 Minuten, gefolgt von einer Dauerinfusionsrate von 0,75 μg/kg/min über einen Zeitraum von 35 Stunden das Risiko der Entwicklung des Low-
Output-Syndroms signifikant reduziert.
Ergebnisse von pharmakokinetischen Studien müssen mit in Betracht gezogen werden.
Niereninsuffizienz
Aufgrund fehlender Daten wird die Anwendung von Milrinon bei Kindern und Jugendlichen mit Niereninsuffizienz nicht empfohlen.
Persistierender Ductus Arteriosus
Vor einer Anwendung von Milrinon bei frühgeborenen oder reifgeborenen Kindern, bei denen die Gefahr besteht an Persistierendem Ductus Arteriosus zu erkranken oder die bereits daran leiden, muss die therapeutische Notwendigkeit gegen die potentiellen Risiken abgewogen werden.
Gegenanzeigen
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Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der Bestandteile
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Schwere Hypovolämie
Überdosierung
Eine Überdosierung von intravenös verabreichtem Milrinon kann zu Hypotonie (wegen seiner gefäßerweiternden Wirkung) und zu Herzarrhythmien führen. In einem solchen Fall sollte die Verabreichung von Milrinon Stragen reduziert oder temporär unterbrochen werden, bis sich der Zustand des Patienten stabilisiert. Es ist kein spezifisches Gegenmittel bekannt, es sollten jedoch allgemein kreislaufunterstützende Maßnahmen gesetzt werden.