Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von MEZLOCILLIN Carino 4,0 g?
MEZLOCILLIN Carino 4,0 g/Probenecid bzw. Analgetika/Antipyretika u. a.:
Die gleichzeitige Gabe von Probenecid führt als Folge einer Hemmung der renalen Ausscheidung zu höheren und länger anhaltenden Mezlocillin-Konzentrationen im Serum und in der Galle. Auch Indometacin, Phenylbutazon, Salicylate und Sulfinpyrazon führen zu erhöhten und verlängerten Serumkonzentrationen.
MEZLOCILLIN Carino 4,0 g/andere Antibiotika:
Eine Kombination von MEZLOCILLIN Carino 4,0 g mit anderen geeigneten Antibiotika (z. B. Aminoglykoside, penicillinasefeste Penicilline wie Oxacillin) kann einen synergistischen Effekt ergeben.
MEZLOCILLIN Carino 4,0 g/andere Penicilline:
Es muss damit gerechnet werden, dass es bei gleichzeitiger Gabe von MEZLOCILLIN Carino 4,0 g und höherdosierten anderen Penicillinen (z. B. Staphylokokken-Penicillinen) zu einer Verlängerung der Halbwertzeit kommen kann im Vergleich zu den Einzelsubstanzen.
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: | mehr als 1 Behandelter von 10 |
Häufig: | 1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich: | 1 bis 10 Behandelte von 1.000 |
Selten: | 1 bis 10 Behandelte von 10.000 |
Sehr selten: | weniger als 1 Behandelter von 10.000 |
Nicht bekannt: | Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Mögliche Nebenwirkungen
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Hinweis
Langfristige oder wiederholte Anwendung von MEZLOCILLIN Carino 4,0 g kann zu Superinfektionen mit resistenten Bakterien oder mit Sprosspilzen führen.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Selten: Absinken der Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozytopenie) und der Zahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie)
Sehr selten: Abwesenheit von weißen Blutkörperchen (Agranulozytose)
Zusätzlich können folgende Nebenwirkungen auftreten: Blutarmut (Anämie), Funktionsstörungen der Blutplättchen (Thrombozyten) mit Verlängerung der Blutungszeit (bei hoher Dosierung).
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Allergische Reaktion, Arzneimittelfieber
Sehr selten: Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege (Larynxödem), Vermehrung von bestimmten weißen Blutzellen (Eosinophilie), Serumkrankheit, lebensbedrohlicher anaphylaktischer Schock
Zusätzlich können folgende Nebenwirkungen auftreten: Schwellungen der Haut und der Schleimhaut einschließlich Kehlkopfschwellung (angioneurotisches Ödem), durch Abbau der roten Blutkörperchen bedingte Blutarmut (hämolytische Anämie), allergisch bedingte
entzündliche Veränderung der Blutgefäße (Vaskulitis), akute Nierenentzündung, Lyell- Syndrom, Stevens-Johnson-Syndrom („Syndrom der verbrühten Haut“, Rötung und
Blasenbildung an Haut und Schleimhaut).
Hinweis
Allergische Reaktionen können als Folge einer Sensibilisierung gegen die 6-Amino- Penicillansäure-Gruppe auftreten. Zwischen Hautpilzen und Penicillinen kann eine Antigengemeinschaft bestehen, so dass bei Mykoseerkrankten auch bei erstmaliger Penicillingabe allergische Reaktionen nicht auszuschließen sind.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr selten: Zerebrale Krämpfe
Zusätzlich können folgende Nebenwirkungen auftreten: Geschmacksirritationen, zentralnervöse Erregungszustände, Muskelzuckungen (Myoklonien).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
Selten: Verdauungsstörungen (Dyspepsie), Appetitlosigkeit, Blähungen (Flatulenz) Sehr selten: Schwarze Haarzunge, Antibiotika-bedingte Entzündung des Dünn- und
Dickdarms (pseudomembranöse Enterokolitis)
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Hautausschlag (Exanthem), Juckreiz Selten: Nesselsucht (Urtikaria)
Sehr selten: Kleinfleckige Blutungen in Haut oder Schleimhaut (Purpura)
Zusätzlich können folgende Nebenwirkungen auftreten: Schleimhautentzündungen, Schleimhautblutungen.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Es kann folgende Nebenwirkung auftreten: Gelenkschmerzen.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Schmerzen am Injektionsort
Selten: Venenentzündung (Thrombophlebitis)
Untersuchungen
Gelegentlich: Bilirubin-Anstieg
Selten: Vorübergehender Anstieg bestimmter Leberenzyme im Blut (SGOT, SGPT), Anstieg der Blutspiegel von Kreatinin und der alkalischen Phosphatase
Sehr selten: Erniedrigung des Kaliumgehalts im Blut (Hypokaliämie), Anstieg der Blutspiegel von Reststickstoff
Zusätzlich kann folgende Nebenwirkung auftreten: Positiver Coombs-Test.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de, anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Gegenmaßnahmen
Nach dem 10. Behandlungstag kann es sehr selten zu einem starken Absinken der Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozytendepression bis zur Agranulozytose) kommen. Diese Erscheinungen normalisieren sich nach Beendigung der Therapie bzw. nach Absetzen von MEZLOCILLIN Carino 4,0 g von selbst. Bei einer längeren Behandlungsdauer (mehr als 10 Tage) wird eine regelmäßige Kontrolle des Blutbildes empfohlen.
Es können Funktionsstörungen der Blutplättchen bei hochdosierter Behandlung mit Mezlocillin auftreten, nachweisbar durch eine Verlängerung der Blutungszeit und kleinfleckige Einblutungen in Haut und Schleimhaut (Purpura). Sie treten vor allem bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion auf. Eine zusätzliche Beeinträchtigung der Blutgerinnung kann krankheitsbedingt oder durch Begleittherapie (siehe Wechselwirkungen) gegeben sein. Wenn klinisch manifeste Blutungen auftreten und andere Gründe für eine Blutung nicht erkennbar sind, sollte MEZLOCILLIN Carino 4,0 g abgesetzt werden und geeignete therapeutische Maßnahmen ergriffen werden.
Allergische Hautreaktionen (z.B. Hautrötungen mit Hitzegefühl, Juckreiz, Nesselsucht (urtikarielles Exanthem) und masernähnliche Ausschläge) sind möglich. Wenn derartige Symptome auftreten, sollte die Behandlung mit MEZLOCILLIN Carino 4,0 g abgebrochen werden und nicht mit anderen Penicillinen fortgesetzt werden. Bitte informieren Sie Ihren Arzt, der über die weitere Behandlung entscheidet.
Schwere akute Überempfindlichkeitserscheinungen können sich äußern als: Gesichtsödem, Zungenschwellung, Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege, Herzjagen, Luftnot (Atemnot), Blutdruckabfall bis hin zum bedrohlichen Schock. Beim Auftreten dieser Erscheinungen ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.
Es können Magen-Darm-Störungen in Form von Magendruck, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Blähungen, weichen Stühlen und Durchfall auftreten, die meist leichter Natur sind und häufig während, sonst nach Absetzen der Therapie abklingen.
Im Falle einer Antibiotika-bedingten Entzündung des Dünn- und Dickdarms (pseudomembranöse Enterokolitis) ist MEZLOCILLIN Carino 4,0 g sofort abzusetzen und eine geeignete Behandlung (z.B. Vancomycin oral, 4 x täglich 250 mg) einzuleiten. Präparate, die die Darmbewegung herabsetzen, dürfen nicht angewendet werden.
Das Auftreten von Geschmacksirritationen kann bei Einhalten einer Injektionsgeschwindigkeit der gebrauchsfertigen Lösung von ca. 5 mg/min verhindert werden.