Bei Einnahme von Methergin Lösung mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Wird Methergin Lösung mit anderen Arzneimitteln gegeben, die ebenfalls zur Gruppe der Mutterkornalkaloide gehören, kann es zu einer Verstärkung der Wirkung kommen. Dies trifft insbesondere auf Arzneimittel mit dem Stoff Methysergid zu, der im menschlichen Körper zu Methylergometrin (dem Wirkstoff von Methergin Lösung) umgewandelt wird.
Die Wirkung von Methergin Lösung kann auch durch Medikamente beeinflusst werden, die eine Wirkung auf die körpereigenen Alpha- und Beta-Rezeptoren haben. Methergin Lösung verstärkt dadurch die gefäßverengende Wirkung anderer Arzneimittel wie Sympathomimetika (z. B. in Verbindung mit Arzneimitteln zur örtlichen Betäubung [Lokalanästhetika]), Ergotamin-haltige Arzneimittel oder sog. Triptane (Migränemittel).
Es besteht eine Wirkungsverstärkung zwischen Methergin Lösung und anderen Stoffen, die die Gebärmutter anregen, wie Oxytocin oder Prostaglandinen. Bei gleichzeitiger Gabe von Oxytocin werden auch Bluthochdruckkrisen mit Gehirnödem (vermehrte Flüssigkeitseinlagerung im Gehirn) sowie Krämpfe angegeben.
Die gemeinsame Anwendung von Methergin Lösung zum Einnehmen und Bromocriptin (Mittel zur Hemmung der Milchbildung) im Wochenbett wird nicht empfohlen.
Arzneimittel zur Narkose (Anästhetika) mit Stoffen wie Halothan und Methoxyfluran verursachen dagegen eine Wirkungsverminderung von Methergin Lösung an der Gebärmutter.
Die gleichzeitige Anwendung von Methergin Lösung und folgenden Arzneimitteln sollte vermieden werden, da dies zu Gefäßverengung und Durchblutungsstörungen der Gliedmaßen und anderer Gewebe führen kann:
4 bestimmte Antibiotika (wie z. B. Troleandomycin, Erythromycin, Clarithromycin),
5 Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen (z. B. Ritonavir, Indinavir, Nelfinavir, Delavirdin),
6 bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Pilzerkrankungen (z. B. Ketoconazol, Itraconazol, Voriconazol).
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Methergin Lösung Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: Mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: Weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: Weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten |
Selten: Weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
Sehr selten: Weniger als 1 von 10.000 Behandelten oder Häufigkeit unbekannt |
Mögliche Nebenwirkungen
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: Anaphylaktische Reaktionen (Atemnot, Blutdruckabfall, Kollaps, Schock)
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen
Gelegentlich: Schwindel, epileptische Anfälle
Sehr selten: Sinnestäuschungen (Halluzinationen)
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Sehr selten: Ohrgeräusche (Tinnitus)
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Schmerzen im Brustkorb (stenokardische Beschwerden), beschleunigter
Herzschlag (Tachykardie)
Selten: Herzklopfen, vorübergehend beschleunigter oder verlangsamter Herzschlag
Sehr selten: Herzinfarkt, krampfartige Verengung der Herzgefäße
Gefäßerkrankungen
Häufig: Blutdrucksteigerungen
Gelegentlich: Erniedrigter Blutdruck
Selten: Krampfartige Verengung von Blutgefäßen
Sehr selten: Venenentzündung (Thrombophlebitis)
Erkrankungen der Atemwege
Sehr selten: Verstopfte Nase
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
Gelegentlich: Übelkeit, Erbrechen
Sehr selten: Durchfall
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Hautreaktionen
Gelegentlich: Übermäßige Schweißproduktion
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr selten: Muskelkrämpfe
Schwangerschaft und Wochenbett
Häufig: Schmerzen im Unterleib (durch das Zusammenziehen der Gebärmutter
verursacht), verminderte Bildung von Muttermilch
Bei unsachgemäßer Anwendung und gleichzeitig vorliegender Überempfindlichkeit der Patientin ist das Auftreten von Taubheitsgefühl in Fingern und Zehen, Kältegefühl in Händen und Füßen sowie Muskelschmerzen in Armen und Beinen möglich.
Methergin tritt in die Muttermilch über. Wenn Mütter über mehrere Tage mit Methergin behandelt wurden, kann es bei den gestillten Säuglingen in seltenen Fällen zu erhöhtem Blutdruck, Beschleunigung oder Verlangsamung des Herzschlags, Erbrechen, Durchfall, Unruhe und Krämpfen kommen. In Einzelfällen wurden auch eine vorübergehende Verengung der Gehirnarterien und eine Gehirnschädigung durch erhöhten Blutdruck (akute hypertensive Enzephalopathie) gesehen.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.