Nehmen Sie Lorazepam dura immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Die Dosierung und Anwendungsdauer müssen an die Erfordernisse des Einzelfalles angepasst werden. Hierbei sollten grundsätzlich möglichst niedrige Dosen eingenommen und die Behandlung kurz gehalten werden.
Für Dosierungen, die mit diesem Arzneimittel nicht durchführbar sind, stehen andere Stärken zur Verfügung.
Die empfohlene Dosis beträgt
Zur Behandlung akuter und chronischer Angst-, Spannungs-und Erregungszustände bei Erwachsenen: Die Tagesdosis beträgt in der Regel 0,5 bis 2,5 mg Lorazepam, verteilt auf 2 bis 3 Einzeldosen oder als abendliche Einmaldosis. Im Einzelfall, speziell im stationären Bereich (im Krankenhaus), kann der Arzt die Tagesdosis unter Berücksichtigung aller Vorsichtshinweise auf maximal 3 Tabletten Lorazepam dura 2,5 mg (entsprechend 7,5 mg Lorazepam) erhöhen. Für Dosierungen im unteren Dosisbereich stehen auch Zubereitungen mit geringeren Einzeldosen zur Verfügung.
Stehen behandlungsbedürftige Schlafstörungen im Vordergrund, kann die Tagesdosis (entsprechend 0,5 bis 2,5 mg Lorazepam) als Einmalgabe etwa eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen eingenommen werden; auch hierfür stehen gegebenenfalls Zubereitungen mit geringerer Einzeldosis zur Verfügung.
Zur Sedierung vor diagnostischen und vor und nach operativen Eingriffen:
Bei Erwachsenen 1 bis 2,5 mg Lorazepam am Vorabend und/oder 2 bis 4 mg Lorazepam etwa eine bis zwei Stunden vor dem Eingriff. Auch dafür stehen Zubereitungen mit geringeren Einzeldosen
zur Verfügung.
Bei Kindern ist die Dosis entsprechend herabzusetzen, Einzeldosen von 0,5 bis 1,0 mg Lorazepam bzw. 0,05 mg Lorazepam/kg Körpergewicht sollten nicht überschritten werden.
Bei älteren und bei geschwächten Personen sowie bei Personen mit hirnorganischen Veränderungen sollte die anfängliche Tagesgesamtdosis 1,25 bis 2,5 mg Lorazepam nicht überschreiten.
Hinweis: Für eine Dosierung von weniger als 2,5 mg ist Lorazepam dura 2,5 mg nicht geeignet, da die Tabletten nicht teilbar sind.
Art der Anwendung
Die Tabletten werden unzerkaut mit etwas Flüssigkeit (z. B. ein Schluck Wasser) eingenommen. Abends sollte die Einnahme etwa ½ Stunde vor dem Schlafengehen und nicht auf vollen Magen erfolgen, da sonst mit verzögertem Wirkungseintritt und ‒ abhängig von der Schlafdauer ‒ mit verstärkten Nachwirkungen am nächsten Morgen gerechnet werden muss. Zum Zeitpunkt der Einnahme ist darauf zu achten, dass eine ausreichende Zeit zum Schlafen gegeben ist, um Beeinträchtigungen des Reaktionsvermögens (Verkehrstüchtigkeit) am folgenden Morgen zu vermeiden.
Dauer der Anwendung
Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.
Bei akuten Erkrankungen sollte die Anwendung von Lorazepam dura auf Einzelgaben oder auf wenige Tage beschränkt werden. Bei chronischen Krankheiten richtet sich die Dauer der Anwendung nach dem Verlauf. Nach zweiwöchiger täglicher Einnahme sollte vom Arzt bei einer schrittweisen Verringerung der Dosis geklärt werden, ob eine Behandlung mit Lorazepam dura weiterhin angezeigt ist.
Zu beachten ist, dass nach längerer Anwendungsdauer (länger als 1 Woche) und plötzlichem Absetzen des Arzneimittels Schlafstörungen, Angst- und Spannungszustände, innere Unruhe und Erregung vorübergehend verstärkt wieder auftreten können. Daher sollte die Behandlung nicht plötzlich, sondern durch schrittweise Verringerung der Dosis beendet werden.
Wenn Sie eine größere Menge von Lorazepam dura eingenommen haben, als Sie sollten
Verständigen Sie bei Verdacht auf eine erhebliche Überdosierung sofort einen Arzt/Notarzt, damit dieser über das weitere Vorgehen entscheiden kann.
Ärztliche Maßnahmen bei Überdosierung:
Neben der Kontrolle von Atmung, Pulsfrequenz und Blutdruck sind Magenspülungen, i.v.- Flüssigkeitsersatz sowie allgemeine unterstützende Maßnahmen und die Bereitstellung von Notfallmaßnahmen für evtl. eintretende Atemwegsobstruktionen indiziert. Hypotension kann mit Plasmaersatzflüssigkeit und ggf. mit Sympathomimetika behandelt werden.
Zur Aufhebung einer durch Benzodiazepine herbeigeführten Sedierung im Rahmen diagnostischer oder therapeutischer Maßnahmen bei stationären Patienten steht Flumazenil als Benzodiazepin- Antagonist zur Verfügung.
Wenn Sie die Einnahme von Lorazepam dura vergessen haben
Setzen Sie die Behandlung wie vom Arzt verordnet fort. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
Wenn Sie die Einnahme von Lorazepam dura abbrechen
Sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt, bevor Sie – z. B. wegen auftretender Nebenwirkungen – eigenmächtig die Behandlung mit Lorazepam dura unterbrechen oder vorzeitig beenden.
Beachten Sie insbesondere, dass nach längerer täglicher Einnahme von Lorazepam dura durch
plötzliches Absetzen der Behandlung so genannte Absetzphänomene auftreten können (siehe unter 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“). Daher sollten Sie die Behandlung niemals plötzlich, sondern durch schrittweise Verringerung der Dosis beenden.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.