Wirkstoff(e) Tibolon
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Organon Healthcare GmbH
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 05.01.1999
ATC Code G03CX01
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Estrogene

Zulassungsinhaber

Organon Healthcare GmbH

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Shyla 2,5 mg Tabletten Tibolon Chemical Works of Gedeon Richter Plc.
Tibolon Aristo 2,5 mg Tabletten Tibolon Aristo Pharma GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

Liviella

Anwendungsgebiete

Behandlung von Estrogenmangelsymptomen bei postmenopausalen Frauen, bei denen die Menopause mehr als ein Jahr zurĂŒckliegt.

Bei allen Frauen sollte einer Entscheidung, Liviella zu verschreiben, eine Bewertung der Gesamtrisiken der individuellen Patientin zugrunde gelegt werden. Insbesondere bei Frauen ĂŒber 60 Jahre sollte auch das Schlaganfallrisiko berĂŒcksichtigt werden (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8).

Was ist Liviella und wofĂŒr wird es eingenommen?

Liviella ist ein PrĂ€parat zur Hormonersatzbehandlung (englisch: Hormone Replacement Therapy, HRT). Liviella enthĂ€lt das synthetische Geschlechtshormon Tibolon. Liviella wird bei Frauen nach den Wechseljahren angewendet, deren letzte natĂŒrliche Monatsblutung mindestens 12 Monate zurĂŒckliegt.

Liviella wird angewendet zur:

Linderung von Beschwerden nach den Wechseljahren

WĂ€hrend der Wechseljahre nimmt die Bildung des körpereigenen Östrogens der Frau ab. Dies kann Beschwerden verursachen, die sich als HitzeschĂŒbe im Gesicht, am Hals und im Brustbereich (so genannte Hitzewallungen) Ă€ußern. Liviella lindert diese nach der Menopause auftretenden Beschwerden. Liviella wird Ihnen nur verordnet, wenn Ihre Beschwerden Sie erheblich in Ihrem alltĂ€glichen Leben beeintrĂ€chtigen.

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Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Gegenanzeigen

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • bestehender oder frĂŒherer Brustkrebs bzw. ein entsprechender Verdacht - Liviella erhöhte das Risiko des Wiederauftretens der Brustkrebserkrankung in einer Placebo-kontrollierten Studie
  • bestehender estrogenabhĂ€ngiger maligner Tumor bzw. ein entsprechender Verdacht (v. a. Endometriumkarzinom)
  • nicht abgeklĂ€rte Blutung im Genitalbereich
  • unbehandelte Endometriumhyperplasie
  • frĂŒhere oder bestehende venöse thromboembolische Erkrankungen (v. a. tiefe Venenthrombose, Lungenembolie)
  • bekannte thrombophile Erkrankungen (z. B. Protein-C-, Protein-S- oder Antithrombin-Mangel, siehe Abschnitt 4.4)
  • jegliche bestehende oder zurĂŒckliegende arterielle thromboembolische Erkrankung (v. a. Angina pectoris, Myokardinfarkt, Schlaganfall, transitorische ischĂ€mische Attacke)
  • akute Lebererkrankung oder zurĂŒckliegende Lebererkrankungen, solange sich die relevanten Leberenzym-Werte nicht normalisiert haben
  • Porphyrie
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen fĂŒr die Anwendung

Eine Therapie mit Liviella sollte nur zur Behandlung solcher postmenopausaler Beschwerden begonnen werden, welche die LebensqualitĂ€t beeintrĂ€chtigen. Nutzen und Risiken sollten in jedem Einzelfall mindestens jĂ€hrlich sorgfĂ€ltig gegeneinander abgewogen werden. Liviella sollte nur so lange angewendet werden, wie der Nutzen die Risiken ĂŒberwiegt.

Bei jeder Frau sollte das Schlaganfallrisiko und das Brustkrebsrisiko und bei Frauen mit intaktem Uterus auch das Risiko fĂŒr Endometriumkrebs sorgfĂ€ltig unter BerĂŒcksichtigung der individuellen Risikofaktoren beurteilt werden (siehe auch weiter unten und Abschnitt 4.8). Hierbei sollten HĂ€ufigkeit und Charakteristika beider Krebserkrankungen und eines Schlaganfalls im Hinblick auf das Ansprechen auf die Therapie, MorbiditĂ€t und MortalitĂ€t berĂŒcksichtigt werden.

Es liegen nur begrenzte Daten zur Bewertung der Risiken einer HRT oder der Behandlung mit Tibolon bei vorzeitiger Menopause vor. Da jedoch das absolute Risiko bei jĂŒngeren Frauen niedriger ist, könnte das Nutzen-Risiko-VerhĂ€ltnis bei jĂŒngeren Frauen gĂŒnstiger sein als bei Ă€lteren.

Medizinische Untersuchung / Kontrolluntersuchungen

Vor Beginn bzw. Wiederaufnahme einer Hormonsubstitutionstherapie oder der Behandlung mit Tibolon ist eine vollstĂ€ndige Eigen- und Familienanamnese der Patientin zu erheben. Die körperliche Untersuchung (einschließlich Unterleib und Brust) sollte sich an diesen Anamnesen sowie den Kontraindikationen und Warnhinweisen orientieren. WĂ€hrend der Behandlung werden regelmĂ€ĂŸige Kontrolluntersuchungen empfohlen, die sich in HĂ€ufigkeit und Art nach der individuellen Risikosituation der Frau richten. Die Frauen sollten darĂŒber aufgeklĂ€rt werden, welche VerĂ€nderungen der BrĂŒste sie dem Arzt mitteilen mĂŒssen (siehe „Brustkrebs“ weiter unten). Die Untersuchungen, einschließlich geeigneter bildgebender Verfahren wie Mammographie, sind entsprechend der gegenwĂ€rtig ĂŒblichen Vorsorgepraxis und den klinischen Notwendigkeiten der einzelnen Frau durchzufĂŒhren.

Situationen, die eine Überwachung erfordern

Die Patientinnen sollten engmaschig ĂŒberwacht werden, wenn eine der folgenden Situationen bzw. Erkrankungen vorliegt oder frĂŒher vorlag bzw. sich wĂ€hrend einer Schwangerschaft oder einer zurĂŒckliegenden Hormonbehandlung verschlechtert hat. Dies gilt auch fĂŒr den Fall, dass eine der nachfolgend genannten Situationen oder Erkrankungen im Laufe der aktuellen Hormonsubstitutionstherapie mit Liviella auftritt bzw. sich verschlechtert:

  • Leiomyom (Uterusmyom) oder Endometriose
  • Risikofaktoren fĂŒr Thromboembolien (siehe unten)
  • Risikofaktoren fĂŒr estrogenabhĂ€ngige Tumoren, z. B. Auftreten von Mammakarzinom bei Verwandten 1. Grades
  • Hypertonie
  • Lebererkrankungen (z. B. Leberadenom)
  • Diabetes mellitus mit oder ohne Beteiligung der GefĂ€ĂŸe
  • Cholelithiasis
  • MigrĂ€ne oder (schwere) Kopfschmerzen
  • Systemischer Lupus erythematodes (SLE)
  • Endometriumhyperplasie in der Vorgeschichte (siehe unten)
  • Epilepsie
  • Asthma
  • Otosklerose

GrĂŒnde fĂŒr einen sofortigen Therapieabbruch

Die Therapie ist bei Vorliegen einer Kontraindikation sowie in den folgenden Situationen abzubrechen:

  • Ikterus oder Verschlechterung der Leberfunktion
  • Signifikante Erhöhung des Blutdrucks
  • Einsetzen migrĂ€neartiger Kopfschmerzen

Endometriumhyperplasie und -karzinom

  • Die vorliegenden Daten aus randomisierten, kontrollierten Studien sind widersprĂŒchlich. Beobachtungsstudien zeigen jedoch ĂŒbereinstimmend, dass Frauen, denen Liviella in der klinischen Praxis verschrieben wird, ein erhöhtes Risiko fĂŒr die Diagnose eines Endometriumkarzinoms haben (siehe auch Abschnitt 4.8). In diesen Studien stieg das Risiko mit zunehmender Behandlungsdauer an. Mit transvaginalem Ultraschall wurde eine Zunahme der Endometriumdicke unter Tibolon gemessen.
  • Durchbruch- und Schmierblutungen können wĂ€hrend der ersten Monate der Behandlung auftreten (siehe auch Abschnitt 5.1). Den Patientinnen sollte geraten werden, sich mit jeder Durchbruch-

oder Schmierblutung, die nach 6-monatiger Behandlung noch immer oder erstmalig auftritt oder nach Therapieende anhĂ€lt, an ihren Arzt zu wenden. Bei der Patientin sollte dann eine gynĂ€kologische Untersuchung durchgefĂŒhrt werden, die wahrscheinlich eine Biopsie des Endometriums mit einschließt, um eine bösartige Entartung des Endometriums auszuschließen.

Brustkrebs

Eine Metaanalyse von epidemiologischen Studien, einschließlich der Million Women Studie (MWS), zeigte ein erheblich erhöhtes Brustkrebsrisiko im Zusammenhang mit der Anwendung der 2,5-mg-Dosis. Das Risiko zeigte sich innerhalb von 3 Jahren der Anwendung und nahm mit Dauer der Einnahme zu, siehe Abschnitt 4.8. Nach Absetzen der Behandlung nimmt das zusĂ€tzliche Risiko im Laufe der Zeit ab, und die Zeit, die fĂŒr die RĂŒckkehr zum Ausgangsrisiko notwendig ist, hĂ€ngt von der Dauer der vorherigen Anwendung der HRT ab. Wenn die HRT mehr als 5 Jahre lang angewendet wurde, kann das erhöhte Risiko ĂŒber einen Zeitraum von 10 Jahren oder lĂ€nger andauern. FĂŒr Tibolon liegen keine Daten hinsichtlich der Persistenz des erhöhten Risikos nach dem Absetzen vor, aber ein Ă€hnliches Muster kann nicht ausgeschlossen werden.

Ovarialkarzinom

  • Das Ovarialkarzinom ist viel seltener als Brustkrebs.
    Epidemiologische Erkenntnisse einer großen Meta-Analyse lassen auf ein leicht erhöhtes Risiko bei Frauen schließen, die im Rahmen einer HRT Estrogen-Monoarzneimittel oder kombinierte Estrogen-Gestagen-Arzneimittel anwenden, das sich innerhalb von 5 Anwendungsjahren zeigt und nach Beendigung der Behandlung im Laufe der Zeit abnimmt.
    Einige weitere Studien, einschließlich der Women’s Health Initiative (WHI)-Studie, deuten darauf hin, dass das entsprechende Risiko unter der Anwendung einer kombinierten HRT vergleichbar oder geringfĂŒgig geringer ist (siehe Abschnitt 4.8).
    Die Million Women Studie ergab, dass das relative Ovarialkarzinom-Risiko unter Tibolon vergleichbar war zu anderen Hormonsubstitutionstherapeutika.

Venöse Thromboembolie

  • Eine Hormonsubstitutionstherapie mit Estrogenen oder Estrogen-Gestagen-Kombinationen ist mit einem 1,3 bis 3fach erhöhten Risiko fĂŒr venöse Thromboembolien (VTE) verbunden, v. a. fĂŒr tiefe Venenthrombosen oder Lungenembolien. Im ersten Jahr einer Hormonsubstitutionstherapie ist das Auftreten einer VTE wahrscheinlicher als spĂ€ter (siehe Abschnitt 4.8). In einer epidemiologischen Studie auf der Basis einer britischen Datenbank war das VTE-Risiko unter Tibolon niedriger als bei konventionellen PrĂ€paraten zur Hormonsubstitutionstherapie, wobei jedoch nur ein kleiner Anteil der Frauen Tibolon angewendet hat und im Vergleich zur Nichtanwendung ein gering höheres Risiko nicht ausgeschlossen werden kann.
  • Patientinnen mit bekannter Thrombophilie haben ein erhöhtes VTE-Risiko. Eine Hormonsubstitutionstherapie oder die Gabe von Tibolon kann dieses Risiko erhöhen. Eine Hormonsubstitutionstherapie ist demzufolge bei diesen Patientinnen kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
  • Zu den allgemein anerkannten VTE-Risikofaktoren gehören die Anwendung von Estrogenen, ein höheres Alter, grĂ¶ĂŸere Operationen, lĂ€ngere Immobilisierung, erhebliches Übergewicht
    (BMI > 30 kg/m2), Schwangerschaft/Wochenbett, systemischer Lupus erythematodes (SLE) und Krebs. Es besteht kein Konsens ĂŒber die mögliche Rolle von Varizen bei VTE. Wie bei allen postoperativen Patienten mĂŒssen vorbeugende Maßnahmen zur Verhinderung einer VTE nach der Operation berĂŒcksichtigt werden. Bei lĂ€ngerer Immobilisierung nach einer geplanten Operation wird empfohlen, die Hormonsubstitutionstherapie oder die Gabe von Tibolon 4 bis 6 Wochen vor dem Eingriff auszusetzen. Die Behandlung sollte erst dann wieder aufgenommen werden, wenn die Frau wieder vollstĂ€ndig mobilisiert ist.
  • Bei Frauen ohne VTE in der Vorgeschichte, aber mit Verwandten ersten Grades, die bereits in jungen Jahren an VTE erkrankten, kann ein Thrombophilie-Screening in ErwĂ€gung gezogen werden. Vorher sollte die Patientin eingehend ĂŒber die begrenzte Aussagekraft dieses Verfahrens beraten werden (Es wird nur ein Teil der Defekte identifiziert, die zu einer Thrombophilie fĂŒhren.). Wird ein thrombophiler Defekt festgestellt und sind außerdem Thrombosen bei Verwandten bekannt oder ist der festgestellte Defekt schwerwiegend (z. B. Antithrombin-, Protein-S- und/oder Protein-C-Mangel oder eine Kombination von Defekten), so ist eine HRT oder die Gabe von Tibolon kontraindiziert.
  • Bei Patientinnen unter einer dauerhaften Behandlung mit Antikoagulanzien sollte vor der Anwendung einer HRT oder Tibolon das Nutzen-Risiko-VerhĂ€ltnis sorgfĂ€ltig abgewogen werden.
  • Sollte sich eine VTE nach Beginn der Hormonsubstitutionstherapie entwickeln, muss das Arzneimittel abgesetzt werden. Die Patientinnen sollten darauf hingewiesen werden, dass sie sofort Kontakt mit einem Arzt aufnehmen mĂŒssen, wenn sie mögliche Symptome einer Thromboembolie bemerken (insbesondere schmerzhafte Schwellung eines Beins, plötzlicher Schmerz im Brustkorb, Atemnot).

Koronare Herzkrankheit (KHK)

Es gibt keine Hinweise aus randomisierten, kontrollierten klinischen Studien, dass eine kombinierte HRT mit Estrogen und Gestagen oder eine Estrogen-Monotherapie Frauen vor einem Myokardinfarkt schĂŒtzt, unabhĂ€ngig davon, ob bei ihnen eine koronare Herzkrankheit vorliegt oder nicht. Eine epidemiologische Studie auf Basis der GPRD-Datenbank (General Practice Research Database) ergab keinen Beleg fĂŒr einen Schutz vor Myokardinfarkt bei postmeno- pausalen Frauen unter Tibolon.

IschÀmischer Schlaganfall

  • Tibolon erhöht das Risiko fĂŒr einen ischĂ€mischen Schlaganfall vom ersten Behandlungsjahr an (siehe Abschnitt 4.8). Das Grundrisiko fĂŒr einen Schlaganfall ist stark altersabhĂ€ngig, so dass die Auswirkung von Tibolon im höheren Alter grĂ¶ĂŸer ist.

Sonstige ErkrankungszustÀnde

  • Liviella ist nicht zur kontrazeptiven Anwendung bestimmt.
  • Die Behandlung mit Liviella fĂŒhrt zu einer deutlichen, dosisabhĂ€ngigen Abnahme der HDL- Cholesterol-Spiegel (zwischen -16,7 % mit 1,25 mg und -21,8 % mit 2,5 mg nach 2 Jahren). Gesamt-Triglyzerid- und Lipoprotein(a)-Spiegel nehmen auch ab. Die Abnahme der Gesamt- Cholesterol- und VLDL-Cholesterol-Spiegel ist nicht dosisabhĂ€ngig. Der LDL-Cholesterol- Spiegel bleibt unverĂ€ndert. Die klinische Bedeutung dieser Befunde ist noch nicht bekannt.
  • Estrogene können eine FlĂŒssigkeitsretention bewirken; daher mĂŒssen Patientinnen mit kardialen oder renalen Funktionsstörungen sorgfĂ€ltig beobachtet werden.
  • Frauen mit vorbestehender HypertriglyzeridĂ€mie mĂŒssen wĂ€hrend einer Estrogen- oder Hormonsubstitutionstherapie engmaschig ĂŒberwacht werden, weil im Zusammenhang mit einer Estrogentherapie unter derartigen UmstĂ€nden von seltenen FĂ€llen eines starken Triglyzeridanstiegs im Plasma mit der Folge einer Pankreatitis berichtet wurde.
  • Die Behandlung mit Liviella fĂŒhrt zu einer sehr geringen Abnahme von Thyroxin bindendem Globulin (TBG) und Gesamt-T4. Der Serumspiegel von Gesamt-T3 bleibt unverĂ€ndert. Liviella senkt den Serumspiegel von Sexualhormon bindendem Globulin (SHBG), wohingegen der Serumspiegel von Cortisol bindendem Globulin (CBG) und frei zirkulierendem Cortisol unbeeinflusst bleibt.
  • Unter einer HRT verbessern sich die kognitiven FĂ€higkeiten nicht. Es gibt Hinweise auf ein erhöhtes Risiko fĂŒr eine wahrscheinliche Demenz bei Frauen, die bei Beginn einer kontinuierlichen kombinierten HRT oder einer Estrogen-Monotherapie Ă€lter als 65 Jahre waren.

Die Anwendung des Arzneimittels Liviella kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen fĂŒhren.

Patienten mit der seltenen hereditÀren Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose- Galactose-Malabsorption sollten Liviella nicht einnehmen.

FertilitÀt, Schwangerschaft und Stillzeit

Liviella ist wĂ€hrend der Schwangerschaft kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Falls wĂ€hrend der Medikation mit Liviella eine Schwangerschaft eintritt, muss die Behandlung sofort abgebrochen werden. Über die Auswirkungen von Liviella auf eine Schwangerschaft liegen keine klinischen Daten vor. In Tierversuchen zeigte sich eine ReproduktionstoxizitĂ€t (siehe Abschnitt 5.3). Das potenzielle Risiko fĂŒr den Menschen ist nicht bekannt.

Liviella ist wÀhrend der Stillzeit kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Besondere Vorsichtsmaßnahmen fĂŒr die Aufbewahrung

Nicht ĂŒber 25 °C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schĂŒtzen.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen fĂŒr die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

Krankengeschichte und regelmĂ€ĂŸige Kontrolluntersuchungen

Eine Hormonersatzbehandlung ist mit Risiken verbunden, welche vor der Entscheidung, die Behandlung zu beginnen bzw. fortzusetzen, beachtet werden mĂŒssen.

Erfahrungen bei der Behandlung von Frauen mit vorzeitiger Menopause (infolge eines Versagens der Funktion der Eierstöcke oder deren chirurgischen Entfernung) liegen nur begrenzt vor. Wenn bei Ihnen eine vorzeitige Menopause vorliegt, können sich die Risiken der Hormonersatzbehandlung oder

der Behandlung mit Liviella von denen anderer Frauen unterscheiden. Bitte fragen Sie hierzu Ihren Arzt.

Bevor Sie eine Hormonersatzbehandlung oder die Behandlung mit Liviella beginnen (oder wieder aufnehmen), wird Ihr Arzt Ihre eigene Krankengeschichte und die Ihrer Familie erfassen. Ihr Arzt wird ĂŒber die Notwendigkeit einer körperlichen Untersuchung entscheiden. Diese kann, falls erforderlich, die Untersuchung der BrĂŒste und/oder eine Unterleibsuntersuchung einschließen.

Nachdem Sie mit der Einnahme von Liviella begonnen haben, sollten Sie Ihren Arzt regelmĂ€ĂŸig (mindestens 1-mal pro Jahr) zur DurchfĂŒhrung von Kontrolluntersuchungen aufsuchen. Besprechen Sie bitte anlĂ€sslich dieser Untersuchungen mit Ihrem Arzt den Nutzen und die Risiken, die mit einer FortfĂŒhrung der Behandlung mit Liviella verbunden sind.

Gehen Sie bitte regelmĂ€ĂŸig, wie von Ihrem Arzt empfohlen, zur Vorsorgeuntersuchung Ihrer BrĂŒste.

Liviella darf nicht eingenommen werden,

wenn nachfolgend genannte Punkte auf Sie zutreffen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob dies der Fall ist, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, bevor Sie Liviella einnehmen.

Sie dĂŒrfen Liviella nicht einnehmen, wenn

  • Sie an Brustkrebs erkrankt sind oder frĂŒher einmal erkrankt waren bzw. ein entsprechender Verdacht besteht
  • Sie an einer Form von Krebs leiden, dessen Wachstum von Östrogenen abhĂ€ngig ist, z. B. Krebs der GebĂ€rmutterschleimhaut (Endometrium) bzw. ein entsprechender Verdacht besteht
  • vaginale Blutungen unklarer Ursache auftreten
  • eine unbehandelte ĂŒbermĂ€ĂŸige Verdickung der GebĂ€rmutterschleimhaut
    (Endometriumhyperplasie) vorliegt
  • sich bei Ihnen ein Blutgerinnsel in einer Vene (Thrombose) gebildet hat bzw. frĂŒher einmal gebildet hatte, z. B. in den Beinen (Thrombose in den tiefen Venen) oder in der Lunge (Lungenembolie)
  • Sie unter einer Blutgerinnungsstörung leiden (z. B. Protein-C-, Protein-S- oder Antithrombin- Mangel)
  • Sie eine Krankheit haben bzw. frĂŒher einmal hatten, die durch Blutgerinnsel in den Arterien verursacht wird, z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall oder anfallsartig auftretende Brustschmerzen mit Brustenge (Angina pectoris)
  • Sie eine Lebererkrankung haben oder frĂŒher einmal hatten und sich die Leberfunktionswerte noch nicht normalisiert haben
  • Sie unter einer seltenen, erblich bedingten Blutkrankheit leiden, der so genannten Porphyrie
  • Sie allergisch gegen Tibolon oder einen der im Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
  • Sie schwanger sind oder meinen, schwanger zu sein
  • Sie stillen.

Wenn eine der oben genannten Krankheiten wĂ€hrend der Einnahme von Liviella erstmalig auftritt, beenden Sie bitte sofort die Behandlung und suchen Sie unverzĂŒglich Ihren Arzt auf.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Liviella einnehmen.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie jemals von einem der nachfolgend aufgefĂŒhrten gesundheitlichen Probleme betroffen waren, da diese wĂ€hrend der Behandlung mit Liviella wieder

auftreten oder sich verschlimmern können. In diesem Fall sollten Sie Ihren Arzt hĂ€ufiger zur DurchfĂŒhrung von Kontrolluntersuchungen aufsuchen:

  • gutartige GeschwĂŒlste in der GebĂ€rmutter (Myome)
  • Wachstum von GebĂ€rmutterschleimhaut außerhalb der GebĂ€rmutter (Endometriose) oder frĂŒher aufgetretenes ĂŒbermĂ€ĂŸiges Wachstum der GebĂ€rmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie)
  • erhöhtes Risiko fĂŒr die Bildung von Blutgerinnseln (siehe „Venöse Blutgerinnsel (Thrombosen)“)
  • erhöhtes Risiko fĂŒr östrogenabhĂ€ngigen Krebs (z. B. wenn Ihre Mutter, Schwester oder Großmutter Brustkrebs hatten)
  • Bluthochdruck
  • Lebererkrankung, z. B. gutartiger Lebertumor
  • Zuckerkrankheit (Diabetes)
  • Gallensteine
  • MigrĂ€ne oder schwere Kopfschmerzen
  • Erkrankung des Immunsystems, die viele Organfunktionen des Körpers beeintrĂ€chtigt (systemischer Lupus erythematodes (SLE))
  • Epilepsie
  • Asthma
  • Erkrankung, die das Trommelfell und das Gehör beeintrĂ€chtigt (Otosklerose)
  • sehr hohe Blutfettwerte (Triglyzeride)
  • FlĂŒssigkeitseinlagerung infolge von Herz- oder Nierenerkrankungen.

Sie mĂŒssen die Behandlung sofort abbrechen und einen Arzt aufsuchen,

wenn wÀhrend der Hormonersatzbehandlung oder der Einnahme von Liviella eine der folgenden Krankheiten bzw. Situationen auftritt:

  • Krankheiten, die im Abschnitt „Liviella darf nicht eingenommen werden“ erwĂ€hnt sind
  • GelbfĂ€rbung Ihrer Haut oder des Weißen Ihrer Augen (Gelbsucht). Dies kann auf eine Lebererkrankung hinweisen.
  • deutliche Erhöhung des Blutdrucks (Beschwerden können Kopfschmerzen, MĂŒdigkeit und Schwindel sein)
  • migrĂ€neartige Kopfschmerzen, die erstmalig auftreten
  • wenn Sie schwanger werden
  • wenn Sie Anzeichen fĂŒr Blutgerinnsel bemerken, z. B.
    • schmerzhafte Schwellung und Rötung der Beine
    • plötzliche Brustschmerzen
    • Atemnot

Weitere Informationen hierzu finden Sie unter „Venöse Blutgerinnsel (Thrombosen)“.

Hinweis: Liviella ist kein Mittel zur EmpfĂ€ngnisverhĂŒtung.

Hormonersatzbehandlung und Krebs

ÜbermĂ€ĂŸige Verdickung der GebĂ€rmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie) und Krebs der GebĂ€rmutterschleimhaut (Endometriumkarzinom)

Die Ergebnisse klinischer Studien sind widersprĂŒchlich. Das höchste Risiko fĂŒr Endometriumkrebs zeigte sich in einer klinischen Studie (LIFT-Studie, Durchschnittsalter 68 Jahre) bei Frauen, die zu Beginn nicht auf Anomalien des Endometriums hin untersucht wurden. In dieser Studie wurden nach 2,9 Jahren 4 Diagnosen von Endometriumkrebs bei Anwenderinnen von Tibolon und keine Diagnose bei Frauen, die Plazebo (Scheinmedikament ohne Wirkstoff) erhielten, gestellt. Dies entspricht 0,8 zusĂ€tzlichen Diagnosen von Endometriumkrebs pro 1.000 Frauen, die im Rahmen dieser Studie ein Jahr lang Tibolon einnahmen.

Beobachtungsstudien zeigen ĂŒbereinstimmend, dass bei Anwenderinnen von Liviella ein erhöhtes Risiko fĂŒr die Diagnose von Krebs der GebĂ€rmutterschleimhaut besteht. Dieses Risiko steigt mit zunehmender Behandlungsdauer an.

Mit Ultraschall wurde bei Anwenderinnen von Liviella eine Zunahme der Dicke der GebÀrmutterschleimhaut gemessen.

UnregelmĂ€ĂŸige Blutungen

WĂ€hrend der ersten 3 bis 6 Monate der Einnahme von Liviella können unregelmĂ€ĂŸige Blutungen oder Schmierblutungen auftreten.

Wenn die unregelmĂ€ĂŸigen Blutungen jedoch:

  • ĂŒber die ersten 6 Behandlungsmonate hinaus anhalten,
  • einsetzen, nachdem Sie Liviella bereits seit ĂŒber 6 Monaten eingenommen haben,
  • nach Abbruch der Behandlung anhalten,

suchen Sie bitte sobald wie möglich Ihren Arzt auf.

Brustkrebs

Die vorhandenen Daten zeigen, dass die Anwendung von Tibolon das Risiko fĂŒr Brustkrebs erhöht. Das zusĂ€tzliche Risiko hĂ€ngt von der Dauer der Tibolonanwendung ab. In HRT-Studien nahm nach Absetzen der HRT das zusĂ€tzliche Risiko im Laufe der Zeit ab, aber das erhöhte Risiko kann 10 Jahre oder lĂ€nger andauern, wenn Frauen die HRT lĂ€nger als 5 Jahre angewendet haben. FĂŒr Tibolon liegen keine Daten hinsichtlich der Persistenz des erhöhten Risikos nach dem Absetzen vor, aber ein Ă€hnliches Muster kann nicht ausgeschlossen werden.

Zum Vergleich:
Bei Frauen, die Liviella anwenden, besteht ein geringeres Risiko als bei Frauen, die eine Östrogen- Gestagen-Kombinationstherapie anwenden, und ein vergleichbares Risiko wie bei Frauen, die nur Östrogen als Hormonersatzbehandlung anwenden.

Untersuchen Sie regelmĂ€ĂŸig Ihre BrĂŒste. Suchen Sie Ihren Arzt auf, wenn Sie VerĂ€nderungen Ihrer BrĂŒste bemerken, z. B.

  • Einziehungen (Dellenbildung) in der Haut
  • VerĂ€nderungen der Brustwarzen
  • Knoten, die Sie sehen oder fĂŒhlen können

Eierstockkrebs

Eierstockkrebs ist selten – viel seltener als Brustkrebs. Die Anwendung von Estrogen- Monoarzneimitteln oder kombinierten Estrogen-Gestagen-Arzneimitteln zur Hormonersatzbehandlung ist mit einem leicht erhöhten Risiko, Eierstockkrebs zu entwickeln, verbunden. Das Risiko, Eierstockkrebs zu entwickeln, Ă€ndert sich mit dem Alter. Zum Beispiel werden bei Frauen im Alter zwischen 50 und 54 Jahren, die keine Hormonersatzbehandlung anwenden, ĂŒber einen 5-Jahres- Zeitraum etwa 2 FĂ€lle von Eierstockkrebs pro 2.000 Frauen diagnostiziert. Bei Frauen, die eine Hormonersatzbehandlung 5 Jahre lang anwenden, treten etwa 3 FĂ€lle pro 2.000 Anwenderinnen auf (d. h. etwa 1 zusĂ€tzlicher Fall).

Das bei der Anwendung von Liviella erhöhte Risiko, Eierstockkrebs zu entwickeln, ist mit anderen Arten von Hormonersatzbehandlung vergleichbar.

Herz-/Kreislauf-Wirkungen einer Hormonersatzbehandlung

Venöse Blutgerinnsel (Thrombosen)

Das Risiko, dass sich Blutgerinnsel in den Venen (Thrombosen) bilden, ist bei Frauen, die eine Hormonersatzbehandlung anwenden, gegenĂŒber Nichtanwenderinnen um etwa das 1,3- bis 3-Fache erhöht. Ein erhöhtes Risiko besteht insbesondere wĂ€hrend des ersten Einnahmejahres.

Blutgerinnsel können ernsthafte Folgen haben. Wenn ein Blutgerinnsel zu den Lungen wandert, kann dies Brustenge, Atemnot oder einen Ohnmachtsanfall verursachen oder sogar zum Tod fĂŒhren.

Eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Blutgerinnsel bildet, besteht fĂŒr Sie mit zunehmendem Alter und wenn eine der nachfolgend genannten Bedingungen auf Sie zutrifft. Sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, wenn auf Sie eine der folgenden Situationen zutrifft:

  • wenn Sie schwanger sind oder erst kĂŒrzlich entbunden haben
  • wenn Sie Östrogene anwenden
  • wenn Sie wegen einer grĂ¶ĂŸeren Operation, Verletzung oder Krankheit lĂ€ngere Zeit nicht laufen können (siehe auch Abschnitt 3 unter „Wenn bei Ihnen eine Operation geplant ist“). Das Risiko fĂŒr venöse thromboembolische Erkrankungen kann bei lĂ€ngerer Ruhigstellung (z. B. BettlĂ€gerigkeit, Bein im Gipsverband) sowie schwereren Verletzungen oder grĂ¶ĂŸeren Operationen vorĂŒbergehend erhöht sein. Bei Patientinnen, die eine Hormonersatzbehandlung durchfĂŒhren, sollten wie bei allen Patienten nach erfolgten Operationen die Vorsorgemaßnahmen zur Verhinderung einer venösen thromboembolischen Erkrankung Ă€ußerst genau eingehalten werden.
  • wenn Sie stark ĂŒbergewichtig sind (BMI > 30 kg/m2)
  • wenn Sie unter einer Gerinnungsstörung leiden, die eine medikamentöse Langzeitbehandlung zur Vorbeugung von Blutgerinnseln erfordert
  • wenn jemals bei Ihnen in der Vorgeschichte oder bei einem nahen Verwandten von Ihnen ein Blutgerinnsel im Bein, in der Lunge oder in einem anderen Organ aufgetreten ist
  • wenn Sie unter einem systemischen Lupus erythematodes (SLE) leiden
  • wenn Sie Krebs haben.

Über die Bedeutung von Krampfadern (Varizen) fĂŒr das Auftreten einer venösen thromboembolischen Erkrankung besteht keine einheitliche Meinung.

BezĂŒglich Anzeichen fĂŒr Blutgerinnsel, siehe „Sie mĂŒssen die Behandlung sofort abbrechen und einen Arzt aufsuchen“.

Zum Vergleich:
Betrachtet man Frauen in ihren 50ern, die keine Hormonersatzbehandlung anwenden, ist ĂŒber einen 5- Jahreszeitraum durchschnittlich bei 4 bis 7 von 1.000 Frauen ein venöses Blutgerinnsel zu erwarten.

Bei Frauen in ihren 50ern, die eine Hormonersatzbehandlung mit Östrogen und Gestagen ĂŒber 5 Jahre angewendet haben, treten 9 bis 12 ThrombosefĂ€lle pro 1.000 Anwenderinnen auf (d. h. 5 zusĂ€tzliche FĂ€lle).

Das erhöhte Risiko fĂŒr ein Blutgerinnsel in den Venen ist unter Liviella niedriger als bei anderen Hormonersatzbehandlungen.

Herzkrankheit (Herzinfarkt)

Es liegen keine Hinweise darauf vor, dass eine Hormonersatzbehandlung oder die Behandlung mit Liviella einem Herzinfarkt vorbeugt.

Bei Frauen, die Ă€lter als 60 Jahre sind und die eine kombinierte Hormonersatzbehandlung mit Östrogen und Gestagen anwenden, besteht im Vergleich zu Frauen, die keine Hormonersatzbehandlung anwenden, eine leicht erhöhte Wahrscheinlichkeit, eine Herzkrankheit zu entwickeln. Da das Risiko fĂŒr eine Herzkrankheit stark vom Alter abhĂ€ngt, ist die Anzahl der zusĂ€tzlichen FĂ€lle bei gesunden Frauen nahe den Wechseljahren sehr niedrig, steigt jedoch mit zunehmendem Alter.

Es gibt keine Hinweise, die nahelegen, dass sich das Risiko fĂŒr einen Herzinfarkt unter Liviella im Vergleich zu anderen Hormonersatzbehandlungen unterscheidet.

Schlaganfall

Das Schlaganfallrisiko ist bei Anwenderinnen einer Hormonersatzbehandlung etwa 1,5-fach höher als bei Nichtanwenderinnen. Die Anzahl der infolge der Anwendung einer Hormonersatzbehandlung zusÀtzlich auftretenden SchlaganfÀlle steigt mit zunehmendem Alter.

KĂŒrzlich durchgefĂŒhrte Studien weisen darauf hin, dass eine Hormonersatzbehandlung und Liviella das Risiko fĂŒr einen Schlaganfall erhöhen. Dieses erhöhte Risiko konnte vor allem bei Ă€lteren Frauen jenseits des 60sten Lebensjahres nach den Wechseljahren beobachtet werden.

Zum Vergleich:
Betrachtet man Frauen, die in ihren 50ern Liviella nicht anwenden, ist ĂŒber einen 5-Jahreszeitraum durchschnittlich bei 3 von 1.000 Frauen mit einem Schlaganfall zu rechnen. Bei Frauen in ihren 50ern, die Liviella einnehmen, betrĂ€gt die Zahl 7 von 1.000 (d. h. 4 zusĂ€tzliche FĂ€lle).

Betrachtet man Frauen, die in ihren 60ern Liviella nicht anwenden, ist ĂŒber einen 5-Jahreszeitraum durchschnittlich bei 11 von 1.000 Frauen mit einem Schlaganfall zu rechnen. Bei Frauen in ihren 60ern, die Liviella einnehmen, betrĂ€gt die Zahl 24 von 1.000 Frauen (d .h. 13 zusĂ€tzliche FĂ€lle).

Sonstige ErkrankungszustÀnde

  • Eine Hormonersatzbehandlung beugt keinen GedĂ€chtnisstörungen vor. Es gibt einige Hinweise auf ein erhöhtes Risiko fĂŒr GedĂ€chtnisstörungen bei Frauen, die zu Beginn der Anwendung einer Hormonersatzbehandlung Ă€lter als 65 Jahre waren (siehe auch unter „Hirnleistungsstörungen (Demenz)“). Fragen Sie hierzu Ihren Arzt um Rat.
  • Die Behandlung mit Liviella fĂŒhrt zu einer VerĂ€nderung der Cholesterinwerte: Die HDL- Cholesterin-Spiegel nehmen dosisabhĂ€ngig deutlich ab, Gesamt-Triglyzerid- und Lipoprotein(a)- Spiegel nehmen auch ab. Die Abnahme der Gesamt-Cholesterin- und VLDL-Cholesterin-Spiegel ist nicht dosisabhĂ€ngig. Der LDL-Cholesterin-Spiegel bleibt unverĂ€ndert.
  • Patientinnen mit eingeschrĂ€nkter Funktion der Niere oder des Herzens:
    Östrogene können eine FlĂŒssigkeitsansammlung im Körper bewirken; daher sollten Sie, wenn bei Ihnen Herz- oder Nierenfunktionsstörungen vorliegen, sorgfĂ€ltig beobachtet werden. Wenn Sie an einer schweren Nierenfunktionsstörung leiden, sollten Sie engmaschig ĂŒberwacht werden, weil ein Anstieg der im Blut zirkulierenden Östrogene zu erwarten ist.
  • Patientinnen mit einer bestimmten Fettstoffwechselstörung (HypertriglyzeridĂ€mie):
    Wenn bei Ihnen bestimmte Blutfettwerte (Triglyzeride) erhöht sind, sollten Ihre Blutfettwerte wĂ€hrend der Behandlung mit Liviella engmaschig ĂŒberwacht werden, weil im Zusammenhang mit einer Östrogentherapie in seltenen FĂ€llen von einem starken Triglyzeridanstieg im Blut mit einer nachfolgenden EntzĂŒndung der BauchspeicheldrĂŒse berichtet wurde.

Hirnleistungsstörung (Demenz)

Es ist nicht schlĂŒssig nachgewiesen, dass sich durch eine Hormonersatzbehandlung die geistigen FĂ€higkeiten (GedĂ€chtnis, Wahrnehmung, Denken, Lernen, Urteilsvermögen, Erinnerung etc.) verbessern. Aus einer großen Studie gibt es Hinweise auf ein erhöhtes Risiko fĂŒr eine Hirnleistungsstörung („wahrscheinliche Demenz“) bei Frauen, die nach dem 65. Lebensjahr eine

Hormonersatzbehandlung mit einer bestimmten Wirkstoffkombination (konjugierte equine Östrogene, fortlaufend kombiniert mit Medroxyprogesteronacetat) begonnen haben. Es ist nicht bekannt, ob diese Erkenntnisse auch fĂŒr jĂŒngere Frauen nach der letzten Regelblutung bzw. fĂŒr andere PrĂ€parate zur Hormonersatzbehandlung gelten.

Die Anwendung des Arzneimittels Liviella kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen fĂŒhren.

Einnahme von Liviella zusammen mit anderen Arzneimitteln

Bestimmte Arzneimittel können die Wirkung von Liviella beeintrĂ€chtigen. Dies kann zu unregelmĂ€ĂŸigen Blutungen fĂŒhren. Dazu gehören folgende Arzneimittel:

  • Arzneimittel zur Herabsetzung der GerinnungsfĂ€higkeit des Blutes, die z. B. Warfarin enthalten
  • Arzneimittel gegen Epilepsie, die z. B. Phenobarbital, Phenytoin oder Carbamazepin enthalten
  • Arzneimittel gegen Tuberkulose, die z. B. Rifampicin oder Rifabutin enthalten
  • Pflanzliche Arzneimittel, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten.

Die gleichzeitige Gabe von Liviella kann die Wirkung von Antikoagulanzien (Arzneimittel zur Herabsetzung der GerinnungsfÀhigkeit des Blutes) verstÀrken.

Die gleichzeitige Gabe von Liviella kann die Wirkung von Arzneimitteln beeinflussen, deren Wirkstoff (z. B. Midazolam) von bestimmten Enzymen (so genannte Cytochrom-F-Enzyme) abgebaut wird.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kĂŒrzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel, pflanzliche PrĂ€parate oder Naturheilmittel handelt.

Einnahme von Liviella zusammen mit Nahrungsmitteln und GetrÀnken

Sie können Liviella unabhÀngig von den Mahlzeiten einnehmen.

Schwangerschaft und Stillzeit

Sie dĂŒrfen Liviella wĂ€hrend der Schwangerschaft und Stillzeit nicht einnehmen.

Die Einnahme von Liviella ist nur bei Frauen nach der Menopause vorgesehen. Wenn Sie schwanger werden, brechen Sie die Einnahme von Liviella ab und suchen Sie Ihren Arzt auf.

VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen

Soweit bekannt hat Liviella keine Auswirkungen auf die Aufmerksamkeit und Konzentrations- fÀhigkeit.

Liviella enthÀlt Lactose

Bitte nehmen Sie Liviella erst nach RĂŒcksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer UnvertrĂ€glichkeit gegenĂŒber bestimmten Zuckern leiden.

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Wie wird es angewendet?

Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Die Dosierung betrĂ€gt eine Tablette tĂ€glich. Eine Dosisanpassung fĂŒr Ă€ltere Menschen ist nicht erforderlich. Die Tabletten sollten mit etwas Wasser oder einem anderen GetrĂ€nk jeden Tag möglichst zur gleichen Uhrzeit eingenommen werden.

Sowohl fĂŒr den Beginn als auch fĂŒr die FortfĂŒhrung einer Behandlung postmenopausaler Symptome ist die niedrigste wirksame Dosis fĂŒr die kĂŒrzest mögliche Therapiedauer (siehe auch Abschnitt 4.4) anzuwenden.

Eine separate Gestagen-Gabe sollte zusÀtzlich zur Behandlung mit Liviella nicht erfolgen.

Beginn der Behandlung mit Liviella
Frauen, bei denen die Menopause auf natĂŒrliche Weise einsetzt, sollten die Behandlung mit Liviella frĂŒhestens 12 Monate nach ihrer letzten natĂŒrlichen Monatsblutung beginnen. Im Falle einer operativ bedingten Menopause kann die Behandlung mit Liviella sofort begonnen werden.

Jede irregulĂ€re/unerwartete Vaginalblutung, egal ob unter einer HRT-Behandlung oder nicht, sollte vor Beginn der Behandlung mit Liviella medizinisch abgeklĂ€rt werden, um eine MalignitĂ€t auszuschließen (siehe Abschnitt 4.3).

Wechsel ausgehend von einem sequenziellen oder kombiniert-kontinuierlichen HRT-PrÀparat
Bei einem Wechsel ausgehend von einem sequenziellen HRT-PrÀparat sollte die Behandlung mit Liviella am nÀchsten Tag nach dem Beenden der vorherigen Behandlung begonnen werden. Bei einem Wechsel ausgehend von einem kombiniert-kontinuierlichen HRT-PrÀparat kann die Behandlung mit Liviella zu einem beliebigen Zeitpunkt begonnen werden.

Vergessen einer Dosis
Eine vergessene Dosis sollte, nachdem dies bemerkt wurde, schnellstmöglich eingenommen werden, es sei denn, die Einnahme ist bereits mehr als 12 Stunden ĂŒberfĂ€llig. In letzterem Fall sollte die vergessene Dosis nicht nachgeholt werden und die nĂ€chste Dosis sollte zur normal vorgesehenen Zeit eingenommen werden. Das Vergessen einer Dosis kann die Wahrscheinlichkeit fĂŒr eine Durchbruchblutung oder Schmierblutung erhöhen.

HINWEISE ZUR UND ART(EN) DER ANWENDUNG

Zum Einnehmen.

Zur Anwendung bei Erwachsenen.

Packungsbeilage beachten.

Wie ist Liviella einzunehmen?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Wie viel und wie oft Sie Liviella einnehmen sollten

Ihr Arzt wird versuchen, Ihnen die niedrigste Dosis, die zur Behandlung Ihrer Beschwerden erforderlich ist, fĂŒr die kĂŒrzest notwendige Zeit zu verordnen. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Liviella zu stark oder zu schwach ist.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die ĂŒbliche Dosis:

TĂ€glich, bevorzugt zur gleichen Uhrzeit, 1 Tablette nach dem Essen einnehmen.

Die zusÀtzliche Einnahme eines Gestagen-PrÀparates zu der Einnahme von Liviella sollte nicht erfolgen.

Wie Sie Liviella einnehmen sollten

Nehmen Sie die Tabletten mit etwas Wasser oder einem anderen GetrÀnk ein, nach Möglichkeit immer zum selben Zeitpunkt.

Was Sie bei Beginn der Behandlung mit Liviella beachten sollten

Wenn bei Ihnen die Wechseljahre auf natĂŒrliche Weise eingesetzt haben, sollten Sie frĂŒhestens 1 Jahr nach Ihrer letzten natĂŒrlichen Monatsblutung mit der Einnahme von Liviella beginnen. Wenn bei Ihnen die Eierstöcke durch eine Operation entfernt wurden, können Sie sofort mit der Einnahme von Liviella beginnen.

Falls Sie mit der Einnahme von Liviella beginnen wollen und unregelmĂ€ĂŸige oder unerwartete Scheidenblutungen hatten, wenden Sie sich vor Beginn der Einnahme von Liviella unbedingt an Ihren behandelnden Arzt, damit eine bösartige Erkrankung ausgeschlossen werden kann.

Wenn Sie von einem Arzneimittel, das ein Östrogen und ein Gestagen enthĂ€lt, auf Liviella wechseln wollen, fragen Sie Ihren Arzt, was Sie beachten sollten.

Wie lange Sie Liviella einnehmen sollten

Ihr Arzt wird die Behandlungsdauer so kurz wie möglich halten.

Im Allgemeinen tritt innerhalb weniger Wochen eine Besserung der Beschwerden ein. Optimale Ergebnisse werden erzielt, wenn die Behandlung ĂŒber mindestens 3 Monate fortgesetzt wird.

Wenn Sie eine grĂ¶ĂŸere Menge von Liviella eingenommen haben, als Sie sollten

Wenn Sie eine grĂ¶ĂŸere Menge Liviella eingenommen haben, als Sie sollten, wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt oder Apotheker.

Es kann davon ausgegangen werden, dass es auch bei gleichzeitiger Einnahme mehrerer Tabletten nicht zu Vergiftungserscheinungen kommt. Wenden Sie sich trotzdem umgehend an einen Arzt. Im Falle einer akuten Überdosierung kann es zu Übelkeit, Erbrechen und Abbruchblutungen kommen. Sofern notwendig, wenden Sie sich zur Behandlung dieser Beschwerden an Ihren Arzt.

Wenn Sie die Einnahme von Liviella vergessen haben

Falls die Einnahme einer Tablette vergessen wurde, sollte dies sobald wie möglich nachgeholt werden, es sei denn, Sie haben den letzten Einnahmezeitpunkt um mehr als 12 Stunden ĂŒberschritten. In diesem Fall sollte auf die nachtrĂ€gliche Einnahme verzichtet und die nĂ€chste Tablette zum ĂŒblichen Zeitpunkt eingenommen werden.

Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.

Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Wenn bei Ihnen eine Operation geplant ist

Wenn bei Ihnen eine Operation geplant ist, informieren Sie den operierenden Arzt, dass Sie Liviella einnehmen. Es kann möglich sein, dass Sie Liviella 4 bis 6 Wochen vor der geplanten Operation absetzen mĂŒssen, um das Thromboserisiko zu verringern (siehe Abschnitt 2 unter „Venöse Blutgerinnsel (Thrombosen)“). Fragen Sie Ihren Arzt, wann Sie die Einnahme von Liviella fortsetzen können.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Liviella kann zur Erhöhung der fibrinolytischen AktivitĂ€t im Blut und damit zur VerstĂ€rkung der Wirkung von Antikoagulanzien fĂŒhren. Diese Wirkung wurde an Warfarin gezeigt.

Daher sollte bei gleichzeitiger Anwendung von Liviella und Antikoagulanzien mit Vorsicht vorgegangen werden, insbesondere wenn die Behandlung mit Liviella begonnen oder beendet wird. Die Warfarindosis sollte gegebenenfalls angepasst werden.

Es gibt nur begrenzte Informationen hinsichtlich der pharmakokinetischen Interaktionen mit Tibolon. Eine In-vivo-Studie zeigte, dass die gleichzeitige Behandlung mit Tibolon die Pharmakokinetik des Cytochrom-F450-3A4-Substrates Midazolam in mĂ€ĂŸigem Ausmaß beeintrĂ€chtigt. Vor diesem Hintergrund können Arzneimittelwechselwirkungen mit anderen CYP3A4-Substraten erwartet werden.

CYP3A4 induzierende Substanzen wie Barbiturate, Carbamazepin, Hydantoinderivate und Rifampicin können den Metabolismus von Tibolon beschleunigen und dadurch die therapeutische Wirkung beeinflussen.

Pflanzliche Arzneimittel, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, können den Metabolismus der Estrogene und Gestagene ĂŒber CYP3A4 induzieren.

Klinisch kann ein erhöhter Estrogen- und Gestagenmetabolismus zu einer verminderten Wirkung dieser Hormone und zu VerĂ€nderungen des uterinen Blutungsmusters fĂŒhren.

Nebenwirkungen

Dieser Abschnitt beschreibt Nebenwirkungen, die in 21 Placebo-kontrollierten Studien (einschließlich der LIFT-Studie) mit 4.079 Frauen, die Liviella in therapeutischen Dosen (1,25 mg oder 2,5 mg) erhielten, und 3.476 Frauen, die Placebo erhielten, festgestellt wurden. Die Behandlungsdauer betrug in diesen Studien zwischen 2 Monaten und 4,5 Jahren. Tabelle 1 zeigt jene Nebenwirkungen, die wĂ€hrend der Behandlung statistisch signifikant hĂ€ufiger unter Liviella als unter Placebo auftraten.

Tabelle 1

Nebenwirkungen von Liviella

SystemorganklasseHĂ€ufig >1%,<10%Gelegentlich > 0,1 %, < 1 %Selten > 0,01 %, <0,1%
Stoffwechsel- und ErnĂ€hrungsstörungenÖdem**
Erkrankungen des GastrointestinaltraktsUnterbauchschmerzAbdominalbeschwerden **
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebesabnormales HaarwachstumAknePruritus **
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der BrustdrĂŒseScheidenausfluss, Zunahme der Endometriumdicke, postmenopausale Blutung, Brustspannen, genitaler Pruritus, vaginale Candidiasis, Vaginalblutung, Beckenschmerz, zervikale Dysplasie, Genitalausfluss, VulvovaginitisBrustschmerz, Pilzinfektion, vaginale Pilzinfektion, Brustwarzenschmerz
UntersuchungenGewichtszunahme, abnormaler Zervix- Abstrich*

*: In der Mehrzahl der FÀlle handelt es sich um gutartige VerÀnderungen. Pathologische Befunde an der Zervix (Zervixkarzinom) waren unter Liviella im Vergleich zu Placebo nicht erhöht.

**: Diese Nebenwirkungen sind im Rahmen von Anwendungsbeobachtungen identifiziert worden. Die HÀufigkeitskategorie wurde anhand relevanter klinischer Studien geschÀtzt.

Nach dem Inverkehrbringen wurden weitere Nebenwirkungen beobachtet: Schwindel, Hautausschlag, seborrhoische Dermatitis, Kopfschmerzen, MigrÀne, Sehstörungen (darunter auch unscharfes Sehen), Depressionen, Wirkungen auf den Bewegungsapparat wie Myalgie und Arthralgie sowie verÀnderte Leberfunktionsparameter.

Brustkrebsrisiko

  • Bei Frauen, die eine kombinierte Estrogen-Gestagen-Therapie ĂŒber mehr als 5 Jahre durchgefĂŒhrt hatten, war das Risiko fĂŒr eine Brustkrebsdiagnose bis zu 2fach erhöht.
  • Bei Anwenderinnen, die eine Estrogen-Monotherapie und eine Therapie mit Tibolon erhalten, ist das erhöhte Risiko geringer als bei Anwenderinnen, die Estrogen-Gestagen-Kombinationen erhalten.
  • Die Höhe des Risikos ist abhĂ€ngig von der Anwendungsdauer (siehe Abschnitt 4.4).
  • Die Ergebnisse der grĂ¶ĂŸten epidemiologischen Studie (Million Women Studie) sind nachfolgend in Tabelle 2 dargestellt.
Altersgruppe (Jahre)ZusĂ€tzliche FĂ€lle bei 1.000 HRT-Nicht- anwenderinnen ĂŒber einen Zeitraum von 5 Jahren*Relatives Risiko"ZusĂ€tzliche FĂ€lle bei 1.000 HRT- Anwenderinnen ĂŒber einen Zeitraum von 5 Jahren (95 % KI)
Estrogen-Monotherapie
50-659-121,21-2 (0-3)
Estrogen-Gestagen-Kombination
50-659-121,76 (5-7)
Tibolon
50-659-121,33 (0-6)

Risiko fĂŒr Endometriumkarzinom

UngefÀhr 5 von 1.000 Frauen mit intaktem Uterus, die keine HRT oder Tibolon anwenden, entwickeln ein Endometriumkarzinom.

Eine randomisierte, Placebo-kontrollierte Studie mit Frauen, die zu Beginn nicht auf Anomalien des Endometriums hin untersucht wurden, und somit die klinische Praxis widerspiegelte, zeigte das höchste Risiko fĂŒr Endometriumkrebs (LIFT-Studie, Durchschnittsalter 68 Jahre). In dieser Studie wurde nach 2,9 Jahren kein Endometriumkrebs in der Placebo-Gruppe (n=1.773) diagnostiziert, verglichen mit 4 Diagnosen von Endometriumkrebs in der Liviella Gruppe (n=1.746). Dies entspricht 0,8 zusĂ€tzlichen Diagnosen von Endometriumkrebs bei 1.000 Frauen, die im Rahmen dieser Studie ein Jahr lang Liviella einnahmen (siehe Abschnitt 4.4).

Risiko fĂŒr ischĂ€mischen Schlaganfall

  • Das relative Risiko fĂŒr einen ischĂ€mischen Schlaganfall ist unabhĂ€ngig vom Alter oder von der Anwendungsdauer. Da das Ausgangsrisiko jedoch stark vom Alter abhĂ€ngt, erhöht sich das Gesamtrisiko bei Frauen unter einer HRT oder Tibolon mit zunehmendem Alter (siehe Abschnitt 4.4).
  • In einer randomisierten, kontrollierten Studie ĂŒber 2,9 Jahre war das Schlaganfallrisiko bei Frauen mit einem Durchschnittsalter von 68 Jahren, die 1,25 mg Liviella einnahmen, im Vergleich zu Placebo schĂ€tzungsweise um das 2,2-Fache erhöht (28/2.249 im Vergleich zu 13/2.257). Die Mehrzahl (80 %) der SchlaganfĂ€lle war ischĂ€misch.
  • Das Grundrisiko fĂŒr einen Schlaganfall ist stark altersabhĂ€ngig. So betrĂ€gt die Grundinzidenz fĂŒr einen Zeitraum von 5 Jahren schĂ€tzungsweise 3 pro 1.000 Frauen im Alter von 50-59 Jahren und 11 pro 1.000 Frauen im Alter von 60-69 Jahren.
  • Die Anzahl zusĂ€tzlicher FĂ€lle bei Frauen, die Liviella ĂŒber 5 Jahre anwenden, betrĂ€gt schĂ€tzungsweise 4 pro 1.000 Frauen im Alter von 50-59 Jahren und 13 pro 1.000 Frauen im Alter von 60-69 Jahren.

Es wurde ĂŒber andere Nebenwirkungen in Verbindung mit einer Estrogen- und Estrogen-Gestagen- Therapie berichtet:

Ovarialkarzinom

Die Anwendung von Estrogen-Monoarzneimitteln oder kombinierten Estrogen-Gestagen- Arzneimitteln zur HRT ist mit einem geringfĂŒgig erhöhten Risiko verbunden, dass ein Ovarialkarzinom diagnostiziert wird (siehe Abschnitt 4.4).

Aus einer Meta-Analyse von 52 epidemiologischen Studien geht ein erhöhtes Ovarialkarzinomrisiko fĂŒr Frauen hervor, die zurzeit HRT anwenden, im Vergleich zu Frauen, die HRT nie angewendet haben (RR 1,43, 95 % KI 1,31-1,56). Bei Frauen im Alter zwischen 50 und 54 Jahren, die eine HRT 5 Jahre lang anwenden, tritt ein zusĂ€tzlicher Fall pro

2.000 Anwenderinnen auf. Bei Frauen im Alter zwischen 50 und 54 Jahren, die keine HRT anwenden, werden ĂŒber einen 5-Jahres-Zeitraum etwa 2 FĂ€lle von Ovarialkarzinom pro 2.000 Frauen diagnostiziert.

In der "Million Women Study" ergab sich bei 5 jÀhriger Einnahme von Tibolon ein zusÀtzlicher Fall pro 2.500 Anwenderinnen (siehe Abschnitt 4.4).

  • Das Risiko fĂŒr das Auftreten einer venösen Thromboembolie (VTE), z. B. einer Thrombose der tiefen Venen oder einer Lungenembolie, ist bei einer HRT um das 1,3-3-Fache erhöht. Das Auftreten eines solchen Ereignisses ist wĂ€hrend des ersten Behandlungsjahres wahrscheinlicher als in den Folgejahren der Behandlung (siehe Abschnitt 4.4). Die diesbezĂŒglichen Ergebnisse der WHI-Studien sind in Tabelle 3 dargestellt.

Tabelle 3

WHI Studien –zusĂ€tzliches Risiko fĂŒr VTE nach 5-jĂ€hriger HRT

Altersgruppe (Jahre)Inzidenz pro 1.000 Frauen im Placebo-Arm ĂŒber einen Zeitraum von 5 JahrenRelatives Risiko (95 % KI)ZusĂ€tzliche FĂ€lle pro 1.000 HRT- Anwenderinnen
OraleEstrogen-Monotherapie*
50-5971,2 (0,6-2,4)1 (-3-10)
Kombinierte oraleEstrogen-Gestagen-Therapie
50-5942,3 (1,2-4,3)5 (1-13)
*: Studie bei Frauen ohneUterus
  • Bei Anwenderinnen einer kombinierten Estrogen-Gestagen-HRT im Alter von ĂŒber 60 Jahren ist das Risiko fĂŒr die Entwicklung einer koronaren Herzkrankheit leicht erhöht (siehe Abschnitt 4.4). Es gibt keine Hinweise, die nahelegen, dass sich das Risiko eines Myokardinfarkts unter Tibolon im Vergleich zu anderen HRT unterscheidet.
  • Erkrankung der Gallenblase
  • Haut- und Unterhauterkrankungen: Chloasma, Erythema multiforme, Erythema nodosum, vaskulĂ€re Purpura
  • Wahrscheinliche Demenz bei Frauen im Alter von ĂŒber 65 Jahren (siehe Abschnitt 4.4)

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-VerhĂ€ltnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut fĂŒr Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger- Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de, anzuzeigen.

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Die folgenden Krankheiten wurden bei Frauen, die eine Hormonersatzbehandlung anwenden, im Vergleich zu Nichtanwenderinnen hÀufiger berichtet:

  • Brustkrebs
  • ÜbermĂ€ĂŸiges Wachstum oder Krebs der GebĂ€rmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie oder – krebs)
  • Eierstockkrebs
  • Blutgerinnsel in den Venen der Beine oder der Lunge (venöse Thromboembolie)
  • Herzkrankheit
  • Schlaganfall
  • GedĂ€chtnisstörungen (Demenz), wenn die Hormonersatzbehandlung im Alter von ĂŒber 65 Jahren begonnen wurde

Weitere Informationen ĂŒber diese Nebenwirkungen finden Sie im Abschnitt 2 unter „Was sollten Sie vor der Einnahme von Liviella beachten?“.

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂŒssen.

In klinischen Studien hĂ€ufig beobachtete Nebenwirkungen (auftretend bei 1–10 % der Frauen, die Liviella anwenden) waren:

  • Scheidenblutungen oder Schmierblutungen
  • Unterbauchschmerzen
  • Gewichtszunahme
  • Brustspannen
  • UnnatĂŒrliches Haarwachstum
  • Vaginale Beschwerden wie Ausfluss, Juckreiz und Reizung
  • Zunahme der Dicke der GebĂ€rmutterschleimhaut
  • Vaginale Pilzinfektionen (z. B. Candidiasis)
  • Beckenschmerzen
  • GewebeverĂ€nderungen im Bereich des GebĂ€rmutterhalses
  • EntzĂŒndungen der Schamlippen und der Scheide (sog. Vulvovaginitis)
  • AuffĂ€lligkeiten im GebĂ€rmutterhalsabstrich

Gelegentlich beobachtete Nebenwirkungen (auftretend bei 0,1-1 % der Frauen, die Liviella anwenden) waren:

Akne

  • Schmerzen der BrĂŒste oder Brustwarzen
  • Pilzinfektionen

Weitere im Gebrauch nach dem Inverkehrbringen von Liviella beobachtete Nebenwirkungen waren:

  • Schwindel, Kopfschmerzen, MigrĂ€ne, Depressionen
  • Hautausschlag oder Juckreiz
  • Sehstörungen
  • Magen-Darm-Verstimmung
  • Ansammlung von FlĂŒssigkeit im Gewebe
  • Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen
  • VerĂ€nderungen der Leberfunktionsparameter

FĂ€lle von Krebs der GebĂ€rmutterschleimhaut (Endometriumkrebs), Brustkrebs und Schlaganfall wurden berichtet (siehe „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“ in Abschnitt 2).

Die folgenden Nebenwirkungen wurden wÀhrend der Anwendung anderer PrÀparate zur Hormonersatzbehandlung berichtet:

  • Gallenblasenerkrankung
  • Verschiedene Hauterkrankungen
    • HautverfĂ€rbungen, insbesondere im Gesicht und am Hals, so genannte Schwangerschaftsflecken (Chloasma)
    • Schmerzhafte, rötliche Hautknötchen (Erythema nodosum)
    • Ausschlag mit Schießscheiben-artigen oder kreisförmigen, rötlichen Flecken bzw. EntzĂŒndungen (Erythema multiforme)
    • Hautkrankheit mit Einblutungen in die Haut (vaskulĂ€re Purpura)

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn bei Ihnen unregelmĂ€ĂŸige Scheidenblutungen oder Schmierblutungen auftreten oder wenn eine der oben genannten Nebenwirkungen auftritt oder sich verschlimmert.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch fĂŒr Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut fĂŒr Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de, anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen ĂŒber die Sicherheit dieses Arzneimittels zur VerfĂŒgung gestellt werden.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre

WARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNZUGÄNGLICH AUFZUBEWAHREN IST

Arzneimittel fĂŒr Kinder unzugĂ€nglich aufbewahren.

7. WEITERE WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH

8. VERFALLDATUM

verwendbar bis

Nicht ĂŒber 25 °C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schĂŒtzen.

10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEM ARZNEIMITTEL ODER DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN

11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS

Organon Healthcare GmbH, Neuturmstr. 5, 80331 MĂŒnchen

Wie ist Liviella aufzubewahren?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel fĂŒr Kinder unzugĂ€nglich auf.

Nicht ĂŒber 25 °C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schĂŒtzen.

Sie dĂŒrfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Blisterpackung und dem Umkarton angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

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Weitere Informationen

1 Tablette enthÀlt 2,5 mg Tibolon.

VollstÀndige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung 28. Dezember 1998

Datum der letzten VerlÀngerung der Zulassung 27. April 2005

Inhalt der Packung und weitere Informationen

Was Liviella enthÀlt

  • Der Wirkstoff ist: Tibolon
    1 Tablette enthÀlt 2,5 mg Tibolon.
  • Die sonstigen Bestandteile sind: KartoffelstĂ€rke, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), PalmitoylascorbinsĂ€ure (Ph.Eur.)

Wie Liviella aussieht und Inhalt der Packung

Eine Blisterpackung Liviella enthĂ€lt 28 weiße, runde Tabletten. Auf den Tabletten ist auf der einen Seite „MK“ ĂŒber einer „2“ und auf der anderen Seite „ORGANON*“ eingeprĂ€gt.

Packungen mit 1 x 28 Tabletten und 3 x 28 Tabletten.

Es werden möglicherweise nicht alle PackungsgrĂ¶ĂŸen in den Verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer

Organon Healthcare GmbH

Neuturmstr. 5

80331 MĂŒnchen

Tel.: 0800 3384 726

Fax: 0800 3384 726-0

E-Mail: infocenter.germany@organon.com

Hersteller

 
N.V. Organon Organon (Ireland) Ltd.
F Box 20 F.O. Box 2857
5340 BH Oss Drynam Road
Niederlande Swords
  Co. Dublin
  Irland

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt ĂŒberarbeitet im Februar 2021.

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Zuletzt aktualisiert: 11.08.2022

Quelle: Liviella - Beipackzettel

Wirkstoff(e) Tibolon
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Organon Healthcare GmbH
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 05.01.1999
ATC Code G03CX01
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Estrogene

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können fĂŒr die Korrektheit der Daten keine Haftung ĂŒbernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. FĂŒr Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden