Art der Anwendung
Sie können die Tabletten
- kauen und Flüssigkeit nachtrinken,
- in wenig Wasser auflösen oder
- im Ganzen mit ein wenig Wasser schlucken.
Dauer der Anwendung
Lamotrigin G.L. ist für die Dauerbehandlung vorgesehen. Das Arzneimittel sollte daher so lange eingenommen werden, wie Ihr Arzt es Ihnen verordnet hat. Auch wenn Sie keinerlei Beschwerden spüren, soll Lamotrigin G.L. weiterhin regelmäßig eingenommen werden.
Dosierung
Nehmen Sie Lamotrigin G.L. immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Fragen Sie bei einem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie nicht ganz sicher sind.
Dies ist sehr wichtig, um den Behandlungserfolg zu sichern und das Auftreten von Hautausschlägen zu verhindern bzw. das diesbezügliche Risiko zu vermindern. Ändern Sie keinesfalls von sich aus die verschriebene Dosierung, sondern sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt.
Der Arzt wird die Dosierung langsam bis zum Erreichen der besten Wirkung erhöhen. Für die individuelle Dosierung stehen auch andere Stärken von Lamotrigin G.L. zur Verfügung.
Falls zusätzliche Arzneimittel gegen Epilepsie angewendet werden, deren Wechselwirkungen mit Lamotrigin unklar sind, gelten die Dosierungsrichtlinien für die Zusatzbehandlung mit Natriumvalproat (Arzneimittel gegen Epilepsie).
Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsrichtlinien:
EPILEPSIE
Dosierung für Erwachsene und Kinder über 12 Jahren
- Patienten, die nur mit Lamotrigin G.L. behandelt werden 1. und 2. Woche: 1mal täglich 25 mg
GI ? Lamotrigin G.L. 100 mg-lösliche Tabletten
3. und 4. Woche: 1mal täglich 50 mg
Danach soll die Dosis um nicht mehr als 50 bis 100 mg alle 1 bis 2 Wochen erhöht werden.
Die Erhaltungsdosis beträgt üblicherweise 100 bis 200 mg pro Tag, auf einmal eingenommen oder aufgeteilt in 2 Teile.
Manche Patienten benötigen aber auch bis zu 500 mg pro Tag.
Patienten, die außer mit Lamotrigin G.L. auch mit Natriumvalproat behandelt werden
- und 2. Woche: 25 mg jeden 2. Tag
- und 4. Woche: 1mal täglich 25 mg Danach soll die Dosis um nicht mehr als 25 bis 50 mg alle 1 bis 2 Wochen erhöht werden. Die Erhaltungsdosis beträgt üblicherweise 100 bis 200 mg pro Tag, auf einmal eingenommen oder aufgeteilt in 2 Teile.
Patienten, die außer mit Lamotrigin G.L. auch mit anderen Antiepileptika, aber nicht mit Natriumvalproat behandelt werden
- und 2. Woche: 1mal täglich 50 mg
3. und 4. Woche: 2mal täglich 50 mg
Danach soll die Dosis um nicht mehr als 100 mg alle 1 bis 2 Wochen erhöht werden. Die Erhaltungsdosis beträgt üblicherweise 200 bis 400 mg pro Tag, aufgeteilt in 2 Teile.
Manche Patienten benötigen aber auch bis zu 700 mg/Tag.
Patienten, die außer mit Lamotrigin G.L. auch mit Oxcarbazepin behandelt werden
1. und 2. Woche: 1mal täglich 25 mg
3. und 4. Woche: 1mal täglich 50 mg
Danach soll die Dosis um nicht mehr als 50 bis 100 mg alle 1 bis 2 Wochen erhöht werden. Die Erhaltungsdosis beträgt üblicherweise 100 bis 200 mg pro Tag, auf einmal eingenommen oder aufgeteilt in 2 Teile.
Dosierung für Kinder unter 2 Jahren
Kinder unter 2 Jahren sollen Lamotrigin nicht erhalten, da die Datenlage unzureichend ist.
Dosierung für Kinder zwischen 2 und 12 Jahren
- Kinder, die nur mit Lamotrigin G.L. behandelt werden Eine unmittelbare Anwendung von Lamotrigin bei Kindern ohne Zusatzbehandlung soll nicht erfolgen. Wenn es im Verlauf einer Zusatztherapie mit Lamotrigin zu einer Verbesserung des Krankheitsbildes kommt, kann auf Anweisung des Arztes über ein langsames Absetzen der begleitenden Antiepileptika vorsichtig auf eine alleinige Therapie mit Lamotrigin übergegangen werden.
- Kinder, die außer mit Lamotrigin G.L. auch mit Natriumvalproat behandelt werden
- und 2. Woche: 1mal 0,15 mg/kg/Tag
- und 4. Woche: 1mal 0,3 mg/kg/Tag Danach soll die Dosis nicht mehr als 0,3 mg/kg/Tag alle 1 bis 2 Wochen erhöht werden. Die Erhaltungsdosis beträgt üblicherweise 1 bis 5 mg/kg pro Tag, auf einmal verabreicht oder aufgeteilt in 2 Teile. Es soll nicht mehr als 200 mg Lamotrigin pro Tag eingenommen werden.
Kinder, die außer mit Lamotrigin G.L. auch mit anderen Antiepileptika, aber nicht mit Natriumvalproat behandelt werden
- und 2. Woche: 2mal 0,3 mg/kg/Tag
3. und 4. Woche: 2mal 0,6 mg/kg/Tag
Danach soll die Dosis um nicht mehr als 1,2 mg/kg/Tag alle 1 bis 2 Wochen erhöht werden. Die Erhaltungsdosis beträgt üblicherweise 5 bis 15 mg/kg pro Tag, aufgeteilt in 2 Teile.
Es soll nicht mehr als 400 mg Lamotrigin pro Tag eingenommen werden.
- Kinder, die außer mit Lamotrigin G.L. auch mit Oxcarbazepin behandelt werden 1. und 2. Woche: 0,3 mg/kg/Tag, auf einmal verabreicht oder aufgeteilt in 2 Teile
GI ? Lamotrigin G.L. 100 mg-lösliche Tabletten
3. und 4. Woche: 0,6 mg/kg/Tag, auf einmal verabreicht oder aufgeteilt in 2 Teile
Danach soll die Dosis um nicht mehr als 0,6 mg/kg/Tag alle 1 bis 2 Wochen erhöht werden. Die Erhaltungsdosis beträgt üblicherweise 1 bis 10 mg/kg pro Tag, aufgeteilt in 2 Teile.
Es soll nicht mehr als 200 mg Lamotrigin pro Tag eingenommen werden.
Bei Kindern sollte die Dosis laufend dem Körpergewicht angepasstwerden. Halten Sie daher bitte die vom Arzt vorgegebenen Kontrolltermine unbedingt ein.
Bei Kindern, die eine Tagesdosis zwischen 2,5 und 5 mg Lamotriginbenötigen, kann in den ersten beiden Wochen jeden 2. Tag eine Lamotrigin G.L. 5 mg-lösliche Tablette verabreicht werden. Falls die ermittelte Tagesdosis unter 2,5 mg liegt, soll Lamotrigin G.L. nicht verabreicht werden.
Unter folgenden Umständen ist es nicht möglich, mit der derzeit von Lamotrigin G.L. erhältlichen niedrigsten Tablettenstärke von 5 mg die Therapie exakt nach den empfohlenen Dosierungsrichtlinien zu initiieren
- Kinder mit weniger als 10 kg Körpergewicht und einer Zusatzbehandlung mit Arzneimitteln gegen Epilepsie, jedoch ohne Natriumvalproat;
- Kinder mit weniger als 17 kg Körpergewicht und einer Zusatzbehandlung mit Natriumvalproat (mit oder ohne weitere Arzneimittel gegen Epilepsie).
MANISCH-DEPRESSIVE ERKRANKUNG
Zur Vorbeugung von manischen Episoden wird Ihr Arzt eine Zusatzbehandlung verordnen.
Der Arzt wird die Dosis über 6 Wochen bis zur Erhaltungsdosis steigern und dann die für Sie notwendige Weiterbehandlung festlegen.
Dosierung für Erwachsene (über 18 Jahren)
- Patienten, die keine weiteren Arzneimittel gegen manisch-depressive Erkrankung erhalten (ohne Zusatzbehandlung) oder mit Arzneimittel behandelt werden, die keinen Einfluss auf den
Lamotriginstoffwechsel haben (Lithium, Bupropion, Olanzapin, Oxacarbazepin)
1. und 2. Woche: 1mal täglich 25 mg
- und 4. Woche: 50 mg pro Tag, auf einmal eingenommen oder aufgeteilt in 2 Teile
- Woche: 100 mg pro Tag auf einmal eingenommen oder aufgeteilt in 2 Teile Danach 200 mg pro Tag auf einmal eingenommen oder aufgeteilt in 2 Teile Die Erhaltungsdosis kann zwischen 100 mg und 400 mg pro Tag variieren.
Patienten, die Natriumvalproat als Zusatzbehandlung erhalten
- 1.und 2. Woche: 25 mg jeden 2. Tag
- und 4. Woche: 1mal täglich 25 mg
- Woche: 50 mg/Tag auf einmal eingenommen oder aufgeteilt in 2 Teile Danach 100 mg pro Tag auf einmal eingenommen oder aufgeteilt in 2 Teile. Es soll nicht mehr als 200 mg pro Tag eingenommen werden.
Patienten, die Arzneimittel, die den Lamotriginabbau verstärken (wie z.B. Phenytoin, Carbamazepin, Phenobarbital, Primidon) als Zusatzbehandlung erhalten ohne Natriumvalproat
- und 2. Woche: 1mal täglich 50 mg
3. und 4. Woche: 100 mg pro Tag aufgeteilt in 2 Teile 5. Woche: 200 mg aufgeteilt in 2 Teile
Danach 300 mg pro Tag aufgeteilt in 2 Teile.
Manche Patienten benötigen eine Tagesdosis von 400 mg.
Sobald die optimale Erhaltungsdosis und eine Stabilisierung der Grunderkrankung erreicht ist, kann auf eine alleinige Behandlung mit Lamotrigin G.L. übergegangen werden, wobei die Lamotrigin G.L.- Dosierung vom Arzt sorgfältig nach dem Dosierungsschema angepasst wird.
GI ? Lamotrigin G.L. 100 mg-lösliche Tabletten
Dosierung bei Absetzen einer Zusatztherapie
- Patienten, die keine zusätzliche Behandlung oder Arzneimittel ohne Einfluss auf den
Lamotriginstoffwechsel erhalten haben Die Enddosis des Steigerungsschemas beibehalten.Patienten, mit Natriumvalproat als Zusatzbehandlung
- Woche: Erhöhung der Dosis bis auf das Doppelte der Enddosis nach der Steigerung (z.B. bei einer Enddosis nach Steigerungsschema 100 mg pro Tag darf in der 1. Woche auf maximal 200 mg pro Tag erhöht werden). Danach 200 mg pro Tag aufgeteilt in 2 Teile.
Patienten mit Zusatzbehandlung ohne Natriumvalproat
- Enddosis nach Steigerungsschema 400 mg pro Tag:
- Woche: 400 mg pro Tag; 2. Woche: 300 mg pro Tag. Danach 200 mg pro Tag.
Enddosis nach Steigerungsschema 300 mg pro Tag:
1. Woche: 300 mg pro Tag; 2. Woche: 225 mg pro Tag. Danach 150 mg pro Tag.
Enddosis nach Steigerungsschema 200 mg pro Tag:
1. Woche: 200 mg pro Tag; 2. Woche 150 mg pro Tag. Danach 100 mg pro Tag.
Dosierung, wenn eine Zusatztherapie hinzugefügt wird
- Patienten, die Arzneimittel ohne Einfluss auf den Lamotriginstoffwechsel erhalten (z.B. Lithium,Bupropion, Olanzapin, Oxcarbazepin) Enddosis Lamotrigin von 200 mg pro Tag nach Steigerungsschema beibehalten. Die Dosis kann zwischen 100 mg pro Tag und 400 mg pro Tag variieren.
- Patienten mit Natriumvalproat als Zusatzbehandlung Bei Enddosis Lamotrigin nach Steigerungsschema 200 mg pro Tag: 1. Woche: 100 mg pro Tag. Danach 100 mg pro Tag.
Bei Enddosis Lamotrigin nach Steigerungsschema 300 mg pro Tag: 1. Woche: 150 mg pro Tag. Danach 150 mg pro Tag.
Bei Enddosis Lamotrigin nach Steigerungsschema 400 mg pro Tag:
- Woche: 200 mg pro Tag. Danach 200 mg pro Tag.
Patienten mit Zusatzbehandlung ohne Natriumvalproat: Bei Enddosis Lamotrigin nach Steigerungsschema 200 mg pro Tag:
- Woche: 200 mg pro Tag; 2. Woche: 300 mg pro Tag. Danach 400 mg pro Tag.
Bei Enddosis Lamotrigin nach Steigerungsschema 150 mg pro Tag:
1. Woche: 150 mg pro Tag; 2. Woche: 225 mg pro Tag. Danach 300 mg pro Tag.
Bei Enddosis Lamotrigin nach Steigerungsschema 100 mg pro Tag:
1. Woche: 100 mg pro Tag. 2. Woche 150 mg pro Tag. Danach 200 mg pro Tag.
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Bei Kindern unter 2 Jahren soll dieses Präparat generell nicht angewendet werden (siehe Abschnitt ?Lamotrigin G.L. darf nicht eingenommen werden?).
Die Anwendung von Lamotrigin G.L. bei manisch-depressiver Erkrankung wird bei Kindern und Jugendlichen (unter 18 Jahren) nicht empfohlen.
Dosierung für Frauen mit hormoneller Empfängnisverhütung (Pille)
Patientinnen, die bereits die Pille nehmen
Eine Anpassung der Dosierung ist nicht notwendig.
GI ? Lamotrigin G.L. 100 mg-lösliche Tabletten
Patientinnen mit Zusatzbehandlung ohne Natriumvalproat, die mit der Pille beginnen
Bei manchen Patientinnen ist eine Erhöhung der Lamotrigin-Dosis bis auf das Doppelte notwendig.
Patientinnen mit Zusatzbehandlung ohne Natriumvalproat, die mit der Pille aufhören
Bei manchen Patientinnen ist eine Verminderung der Lamotrigin-Dosis bis auf die Hälfte nötig.
Dosierung bei älteren Patienten (über 65 Jahre)
Ältere Patienten erhalten üblicherweise die oben angegebenen Dosierungen für Erwachsene.
Dosierung bei eingeschränkter Leber- bzw. Nierenfunktion
Falls eine eingeschränkte Leberfunktion vorliegt, wird Ihnen Ihr Arzt gegebenenfalls niedrigere Dosierungen verordnen.
Bei einer eingeschränkten Nierenfunktion sollte Lamotrigin nicht eingenommen werden.
Wenn Sie eine größere Menge von Lamotrigin G.L. eingenommen haben, als Sie sollten
Es kann zu unwillkürlichen Augenbewegungen, und Bewegungsstörungen kommen. Erst sehr hohe Überdosierungen (zwischen 4 und 5,6 g beim Erwachsenen) können zu Bewusstlosigkeit und Koma führen.
Wenn Sie oder ein Kind durch ein Versehen eine zu große Menge Lamotrigin G.L. eingenommen haben oder hat, wenden Sie sich unverzüglich an einen Arzt oder Notarzt. Dieser kann entsprechend der Schwere der Überdosierung über die erforderlichen Maßnahmen entscheiden. Halten Sie eine Packung des Arzneimittels bereit, damit sich der Arzt über den aufgenommenen Wirkstoff informieren kann.
Wenn Sie die Einnahme von Lamotrigin G.L. vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Nehmen Sie stattdessen die nächste Dosis zur gewohnten Zeit ein.
Wenn Sie die Einnahme von Lamotrigin G.L. abbrechen
Brechen Sie die Behandlung mit Lamotrigin G.L. nie von sich aus ab, sondern sprechen Sie vorher mit einem Arzt.
Ein plötzliches Absetzen von Lamotrigin G.L. kann bei Patienten mit Epilepsie Anfälle auslösen. Wenn nicht unerwünschte Wirkungen (schwere Verläufe von Hautausschlägen) ein sofortiges Absetzen von Lamotrigin erfordern, wird der Arzt die Dosierung über 2 Wochen schrittweise vermindern. Bei Patienten, die Lamotrigin aufgrund einer manisch-depressiven Erkrankung erhalten, kann die Behandlung mit Lamotrigin G.L. vom Arzt ohne schrittweise Dosisverminderung beendet werden.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.