- Der arzneilich wirksame Bestandteil von Intratect ist humanes Immunglobulin zur intravenösen Verabreichung. Intratect enthält 50 g/l Plasmaproteine vom Menschen, davon mindestens 96 % Immunglobulin (IgG). Die Verteilung der IgG-Subklassen beträgt ungefähr 57 % IgG1, 37 % IgG2, 3 % IgG3 und 3 % IgG4. Der Gehalt an Immunglobulin A(IgA) beträgt höchstens 900 Mikrogramm/ml.
- Die sonstigen Bestandteile sind Glycin und Wasser für Injektionszwecke
Wie Intratect aussieht und Inhalt der Packung
Intratect ist eine Lösung zur intravenösen Infusion. Die Lösung ist klar oder leicht opaleszent (milchig- weiß) und farblos bis gelblich.
20 ml, 50 ml, 100 ml oder 200 ml Lösung in einer Durchstechflasche (Typ II Glas) mit einem Stopfen (Brombutyl) und einer Kappe (Aluminium).
Packung mit 1 Durchstechflasche mit 20 ml, 50 ml, 100 ml oder 200 ml Lösung. Packung mit 3 Durchstechflaschen mit 200 ml Lösung.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Inhaber der Zulassung
Einfuhr, Umpackung und VertriebEurimPharm Arzneimittel GmbH EurimPark 8
83416 Saaldorf-Surheim Tel.: 08654 7707-0
Herkunftsländer des Blutplasmas
Belgien, Deutschland, Kanada, Österreich, Schweiz, Tschechische Republik, Ungarn und USA
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im 11/2018.
Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt: Art der AnwendungIntratect wird intravenös mit einer Infusionsgeschwindigkeit von zunächst nicht mehr als 1,4 ml/kg/h über einen Zeitraum von 30 Minuten infundiert. Siehe Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen. Beim Auftreten von Nebenwirkungen ist entweder die Infusionsgeschwindigkeit zu verringern oder die Infusion abzubrechen. Wird das Präparat gut vertragen, kann die Infusionsgeschwindigkeit allmählich auf maximal 1,9 ml/kg/h erhöht werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen
Bestimmte Nebenwirkungen (z. B. Kopfschmerzen, Hitzegefühl, Schüttelfrost, Muskelschmerzen, pfeifendes Atemgeräusch, Herzrasen, Schmerzen im unteren Rückenbereich, Übelkeit, niedriger Blutdruck) können in einem Zusammenhang mit der Infusion stehen. Die empfohlene Infusionsgeschwindigkeit muss streng beachtet werden, und die Patienten müssen während der gesamten Dauer der Infusion überwacht und auf Symptome unerwünschter Wirkungen beobachtet werden.
Bei allen Patienten, denen intravenös Immunglobuline verabreicht werden, sind folgende Maßnahmen erforderlich:
- eine adäquate Hydratation vor Beginn der Immunglobulin-Infusion,
- ein Monitoring der Urinausscheidung,
- ein Monitoring der Kreatininkonzentration im Serum,
- das Vermeiden einer gleichzeitigen Anwendung von Schleifendiuretika.
Es wird dringend empfohlen, bei jeder Infusion von Intratect den Namen des Patienten sowie die Chargenbezeichnung des Präparates zu dokumentieren. Bei einem Schock sind die aktuellen medizinischen Standardmaßnahmen zur Behandlung von Schockzuständen durchzuführen.
Aseptisches Meningitis-Syndrom (AMS)
Fälle von aseptischer Meningitis (AMS) wurden im Zusammenhang mit der Behandlung mit IVIg berichtet. Das Syndrom tritt in der Regel innerhalb weniger Stunden bis 2 Tage nach Beginn der IVIg-Behandlung auf. Liquoruntersuchungen sind mit einer Pleozytose von bis zu mehreren Tausend Zellen pro mm3, überwiegend der granulozytären Reihe, und erhöhten Proteinspiegeln bis zu mehreren Hundert mg/dl häufig positiv. AMS kann bei einer hochdosierten IVIg-Behandlung (2 g/kg) häufiger auftreten.
Bei Patienten, die diese Anzeichen und Symptome aufweisen, sollte eine sorgfältige neurologische Untersuchung, einschließlich Liquoruntersuchung, durchgeführt werden, um andere Ursachen der Meningitis auszuschließen. Der Abbruch der IVIg-Behandlung führte zu einer Remission der AMS innerhalb weniger Tage ohne Folgeschäden.
Hämolytische Anämie
IVIg-Präparate können Blutgruppenantikörper enthalten, die als Hämolysine wirken und in vivo eine Beladung der Erythrozyten mit Immunglobulin bewirken können, wodurch eine positive direkte Antiglobulin-Reaktion (Coombs-Test) und selten eine Hämolyse hervorgerufen wird. Eine hämolytische Anämie kann sich infolge einer IVIg-Therapie aufgrund einer vermehrten Erythrozytensequestrierung entwickeln. Mit IVIg Behandelte sollten auf klinische Anzeichen und Symptome einer Hämolyse überwacht werden.
Inkompatibilitäten
In Ermangelung entsprechender Kompatibilitätsstudien darf dieses Arzneimittel weder mit anderen Arzneimitteln noch mit anderen IVIg-Produkten gemischt werden.
Hinweis für die Handhabung und Entsorgung
Nach Ablauf des auf dem inneren Behältnis und auf der Faltschachtel angegebenen Verfallsdatums darf Intratect nicht mehr verwendet werden. Vor der Anwendung muss das Präparat auf Raum- oder Körpertemperatur erwärmt werden.
Die Lösung muss klar oder leicht opaleszent und farblos bis schwach gelb sein. Trübe Lösungen oder Lösungen mit Bodensatz dürfen nicht verwendet werden. Nach dem Öffnen des Behältnisses ist das Präparat sofort zu verbrauchen.
Nicht verbrauchte Arzneimittelreste oder Abfallmaterial sind in Übereinstimmung mit den lokalen Bestimmungen zu entsorgen.
Dosierung
Dosierung und Dosierungsregime richten sich nach der Indikation.
Die Dosierung sollte in Abhängigkeit von der klinischen Reaktion des Patienten individuell angepasst werden. Bei einer in Abhängigkeit vom Körpergewicht erfolgenden Dosierung muss die Dosierung für untergewichtige oder übergewichtige Patienten ggf. individuell angepasst werden.
Folgende Dosisangaben gelten als Empfehlungen:
Mit Hilfe des Dosierungsschemas sollte ein IgG-Talspiegel von mindestens 6 g/l oder ein innerhalb des für das Alter der Population geltenden normalen Referenzbereichs liegender IgG-Talspiegel erreicht werden (IgG-Bestimmung vor der nächsten Infusion). Nach Beginn der Behandlung werden 3 – 6 Monate benötigt, bis eine Gleichgewichtskonzentration (Steady-state-Konzentration für IgG) erreicht ist. Die empfohlene einmal verabreichte Initialdosis liegt bei 0,4 – 0,8 g/kg, gefolgt von mindestens 0,2 g/kg alle 3 bis 4 Wochen.
Die benötigte Dosis zur Aufrechterhaltung eines IgG-Talspiegels von 6 g/l beträgt 0,2 – 0,8 g/kg pro Monat. Nach Erreichen der Gleichgewichtskonzentration variiert das Dosierungsintervall von 3 bis 4 Wochen.
IgG-Talspiegel sollten in Verbindung mit der Inzidenz von Infektionen gemessen und beurteilt werden. Um die Rate bakterieller Infektionen zu reduzieren, kann es nötig sein, die Dosis zu erhöhen und höhere Talspiegel anzustreben.
Sekundärer Immunmangel
Die empfohlene Dosis beträgt 0,2-0,4 g/kg alle drei bis vier Wochen.
IgG-Talspiegel sollten in Verbindung mit der Inzidenz von Infektionen gemessen und beurteilt werden. Die Dosis ist ggf. anzupassen, um einen optimalen Schutz vor Infektionen zu erreichen: Bei Patienten mit andauernder Infektion muss die Dosis erhöht werden und wenn ein Patient infektionsfrei bleibt, kann eine Reduzierung der Dosis in Betracht gezogen werden.
Primäre Immunthrombozytopenie:
Es gibt zwei einander ausschließende Behandlungsschemata:
- 0,8 – 1 g/kg am ersten Tag; diese Dosis kann einmal innerhalb von 3 Tagen wiederholt werden.
- 0,4 g/kg täglich an zwei bis fünf aufeinander folgenden Tagen. Die Behandlung kann bei einem
Rückfall wiederholt werden.
Guillain-Barré-Syndrom:
0,4 g/kg/Tag über 5 Tage (mögliche Wiederholung der Dosierung im Falle eines Rückfalls).
Kawasaki-Syndrom:
2,0 g/kg sollten als Einzeldosis verabreicht werden. Patienten sollten eine begleitende Behandlung mit Acetylsalicylsäure erhalten.
Chronische inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie (CIDP):
Anfangsdosis: 2 g/kg verteilt auf 2–5 aufeinander folgende Tage
Erhaltungsdosis: 1 g/kg über 1–2 aufeinander folgende Tage alle 3 Wochen. Der Behandlungseffekt ist nach jedem Zyklus zu beurteilen. Wenn nach 6 Monaten kein Behandlungseffekt festzustellen ist, ist die Behandlung abzubrechen. Wenn die Behandlung effektiv ist, kann nach Ermessen des Arztes und basierend auf dem Ansprechen des Patienten und dem Ansprechen auf die Erhaltungstherapie eine Langzeittherapie in Betracht gezogen werden. Die Dosierung und die Intervalle sind ggf. unter Berücksichtigung des individuellen Krankheitsverlaufs anzupassen.
Multifokale motorische Neuropathie (MMN)
Anfangsdosis: 2 g/kg verabreicht über 2–5 aufeinander folgende Tage
Erhaltungsdosis: 1 g/kg alle 2 bis 4 Wochen oder 2 g/kg alle 4 bis 8 Wochen. Der Behandlungseffekt ist nach jedem Zyklus zu beurteilen. Wenn nach 6 Monaten kein Behandlungseffekt festzustellen ist, ist die Behandlung abzubrechen.
Wenn die Behandlung effektiv ist, kann nach Ermessen des Arztes und basierend auf dem Ansprechen des Patienten und dem Ansprechen auf die Erhaltungstherapie eine Langzeittherapie in Betracht gezogen werden. Die Dosierung und die Intervalle sind ggf. unter Berücksichtigung des individuellen Krankheitsverlaufs anzupassen.
Die Dosierungsempfehlungen sind in folgender Tabelle zusammengefasst:
Indikationen |
Dosis |
Häufigkeit der Injektionen |
Substitutionstherapie: |
|
|
Primäre Immunmangelsyndrome |
Anfangsdosis: 0,4-0,8 g/kg Erhaltungsdosis: 0,2-0,8 g/kg |
alle 3-4 Wochen |
Sekundärer Immunmangel (wie im Abschnitt Indikationen definiert) |
0,2-0,4 g/kg |
alle 3-4 Wochen |
Immunmodulation: |
|
|
Indikationen |
Dosis |
Häufigkeit der Injektionen |
Primäre Immunthrombozytopenie |
0,8-1 g/kg oder 0,4 g/kg/Tag |
am ersten Tag, falls erforderlich einmalige Wiederholungsgabe innerhalb von 3 Tagen für 2-5 Tage |
Guillain-Barré-Syndrom |
0,4 g/kg/Tag |
für 5 Tage |
Kawasaki-Syndrom |
2 g/kg |
als Einzeldosis zusammen mit Acetylsalicylsäure |
Chronische inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie (CIDP) |
Anfangsdosis: 2 g/kg Erhaltungsdosis: 1 g/kg |
auf mehrere Dosen verteilt über 2-5 Tage alle 3 Wochen über 1-2 Tage |
Multifokale motorische Neuropathie (MMN) |
Anfangsdosis: 2 g/kg Erhaltungsdosis: 1 g/kg oder 2 g/kg |
über 2-5 aufeinander folgende Tage alle 2-4 Wochen oder alle 4-8 Wochen über 2-5 Tage |
Kinder und Jugendliche
Die Dosierung bei Kindern und Jugendlichen (0 – 18 Jahre) unterscheidet sich nicht von der für Erwachsene, da die Dosierung für jede Indikation in Bezug auf das Körpergewicht angegeben ist und entsprechend dem klinischen Ergebnis der oben genannten Erkrankungen angepasst wird.
Dieses Arzneimittel wurde von der EurimPharm Arzneimittel GmbH,
83416 Saaldorf-Surheim importiert. Die Gebrauchsinformation wurde ebenfalls von der EurimPharm Arzneimittel GmbH gedruckt und hinzugefügt.