Wirkstoff(e) Dihydroergocristin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Defiante Farmacêutica, S.A.
Betäubungsmittel Nein
ATC Code C04AE04
Pharmakologische Gruppe Periphere Vasodilatatoren

Zulassungsinhaber

Defiante Farmacêutica, S.A.

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Hydro-Cebral-ratiopharm 5,0 mg Dihydroergocristin Ratiopharm GmbH
Sponsin forte Dihydroergocristin FARMASAN Arzneimittel GmbH & Co.KG
Almirid-Cripar 20 mg Dihydroergocryptinmesilat Polichem S.A. (Luxembourg)
CRIPAR 20 Dihydroergocryptinmesilat Taurus Pharma GmbH
Hydergin forte 2mg/ml Tropflösung Dihydroergocristin Defiante Farmacêutica, S.A.

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Hydergin gehört zu den hydrierten Ergotalkaloiden (Mutterkornalkaloiden) und -Sympatholytika. Es ist ein Arzneimittel zur Gefäßerweiterung und Blutdrucksenkung.
- Hirnleistungsstörungen im Alter mit folgender Leitsymptomatik:
Störungen der geistigen Leistungsfähigkeit, Befindlichkeit, Motivation und sozialen Interaktion.
Die Bedingungen (z. B. das therapeutische Milieu), unter denen günstige Wirkungen erwartet werden können, sind jedoch nicht vorhersehbar; es ist auch nicht sicher, welche Krankheitserscheinungen beim einzelnen Patienten günstig zu beeinflussen sind.
Zur Zielgruppe gehören Patienten mit hirnorganischem Psychosyndrom (durch Hirnschädigung bedingte psychische Störungen) sowie demenziellen Erkrankungen (primär degenerative Demenz, Multiinfarktdemenz [nachlassende geistige Fähigkeiten aufgrund von Blutgerinseln/Verstopfung von Gefäßen im Gehirn]).
Hinweis:
Bevor die Behandlung mit Hydergin spezial begonnen wird, sollte geklärt werden, ob die Krankheitserscheinungen nicht auf einer spezifisch zu behandelnden Grunderkrankung beruhen.
- Bluthochdruck bei älteren Patienten.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Besondere Vorsicht bei der Einnahme/Anwendung von Hydergin spezial ist erforderlich,
- bei nicht körperlich begründbaren seelisch-geistigen Erkrankungen (Psychosen),
- bei krankhaft erniedrigtem Blutdruck (Hypotonie),
- bei starker Erniedrigung der Herzschlagfolge (schwere Bradykardie),
- bei mäßig bis stark eingeschränkter Leberfunktion,
- wenn bei Ihnen fibrotische Reaktionen (Narbengewebe) vorhanden waren oder sind, die Ihr Herz, Ihre Lunge oder Ihren Bauchraum betrafen bzw. betreffen.
Falls Sie Hydergin spezial über längere Zeit erhalten, prüft Ihre Arzt vor Beginn der Behandlung, ob Ihr Herz, Ihre Lunge und Ihre Nieren in gutem Zustand sind. Er/sie erstellt außerdem ein Echokardiogramm (Durchführung einer Ultraschalluntersuchung des Herzens), bevor die Behandlung begonnen wird. Während der Behandlung achtet Ihr Arzt besonders auf alle Anzeichen, die mit fibrotischen Reaktionen in Verbindung stehen könnten und erstellt gegebenenfalls ein Echokardiogramm. Sollten fibrotische Reaktionen auftreten, muss die Behandlung abgebrochen werden.
Kinder
Zur Wirksamkeit und Verträglichkeit von Hydergin spezial bei Kindern und Jugendlichen liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Deshalb soll Hydergin spezial bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nur unter besonderer Berücksichtigung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses verordnet werden.
Schwangerschaft
Sie dürfen Hydergin spezial während der Schwangerschaft nicht einnehmen, da das Arzneimittel ein Zusammenziehen der Gebärmutter bewirken und eine Gefäß verengende Wirkung haben kann und damit die Gefahr einer verminderten Plazentadurchblutung und der Auslösung vorzeitiger Wehen besteht.
Es liegen keine ausreichenden Untersuchungen zur Sicherheit in der Schwangerschaft beim Menschen vor.
Stillzeit
Mutterkornalkaloide hemmen die Milchproduktion.
Da Dihydroergotoxin, der Wirkstoff von Hydergin spezial, mit der Muttermilch ausgeschieden wird und beim Säugling unerwünschte Wirkungen verursachen kann, dürfen Sie Hydergin spezial während der Stillzeit nicht einnehmen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Durch von Patient zu Patient unterschiedlich auftretende Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt werden. Die gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Präparatwechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
Wichtige Information über bestimmte sonstige Bestandteile von Hydergin spezial
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Hydergin spezial daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.

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Wie wird es angewendet?

WIE IST Hydergin spezial EINZUNEHMEN/ANZUWENDEN?
Nehmen/Wenden Sie Hydergin spezial immer genau nach der Anweisung des Arztes ein/an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Täglich 1 Filmtablette (entsprechend 4 mg Wirkstoff pro Tag), falls erforderlich täglich 2 Filmtabletten (entsprechend 8 mg Wirkstoff pro Tag).
Art der Anwendung
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Hydergin spezial nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Hydergin spezial sonst nicht richtig wirken kann!
Hydergin spezial wird morgens, umittelbar vor dem Frühstück, unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen. Für magenempfindliche Patienten empfiehlt sich die Einnahme nach dem Frühstück.
Dauer der Anwendung
Die Anwendungsdauer von Hydergin spezial wird im Allgemeinen vom Arzt bestimmt, und ist bei bestimmungsgemäßer Dosierung zeitlich nicht begrenzt. In geeigneten Abständen, mindestens jedoch alle 6 Monate, sollte überprüft werden, ob die Therapie mit Hydergin spezial weiterhin angezeigt ist.
Wenn Sie eine größere Menge Hydergin spezial eingenommen/angewendet haben, als Sie sollten
Im Falle einer Überdosierung oder Vergiftung mit Hydergin spezial ist in jedem Fall unverzüglich ein Arzt (z. B. Vergiftungsnotruf) um Rat zu fragen.
Die Anzeichen einer Überdosierung von Hydergin spezial können sehr vielfältig und u. U. widersprüchlich sein. Von Patient zu Patient unterschiedlich können die unter ?4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?? aufgeführten Erscheinungen verstärkt auftreten, sowie Sehstörungen, Angst, Atemstörungen, Erregungszustände, Verwirrtheit, Krämpfe, Erniedrigung oder Erhöhung der Herzschlagfolge (Brady- oder Tachykardie) und Blutdrucksenkung bis hin zu Kreislaufkollaps und Atemlähmung. Je nach Ausgangslage des Gefäßsystems ist auch ein Auftreten von Gefäßkrämpfen mit Blutdrucksteigerung und nachfolgendem Kältegefühl, Empfindungsstörungen (Parästhesien) sowie Schmerzen in den Gliedmaßen möglich.
Die Beurteilung des Schweregrades der Vergiftung und die Festlegung der erforderlichen Maßnahmen erfolgt durch den Arzt.
Bei der Therapie stehen symptomatische Maßnahmen im Vordergrund.
Bei erhaltenem Bewusstsein sollte möglichst frühzeitig Erbrechen ausgelöst werden. Weitere Maßnahmen zur Verringerung der Resorption: gegebenenfalls Magenspülung, Gabe von Aktivkohle und Beschleunigung der Magen-Darm-Passage (Natriumsulfat).
Bei Blutdruckabfall sind eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr, indirekte, gegebenenfalls auch direkte -Sympathomimetika, bei Gefäßkrämpfen gefäßerweiternde Mittel (je nach Situation und Befund -Blocker, Kalzium-Antagonisten, Theophyllin) angezeigt. In jedem Falle sind regelmäßige Kreislaufkontrollen erforderlich.
Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.
Wenn Sie die Einnahme /Anwendung von Hydergin spezial vergessen haben
Bitte holen Sie die versäumte Dosis nicht nach, sondern setzen Sie die Einnahme von Hydergin spezial, wie von Ihrem Arzt verordnet, fort.
Wenn Sie die Einnahme /Anwendung von Hydergin spezial abbrechen
Bitte unterbrechen oder beenden Sie die Einnahme von Hydergin spezial nicht, ohne mit Ihrem Arzt zuvor darüber zu sprechen.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Bei Einnahme/Anwendung von Hydergin spezial mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Da Hydergin spezial das Zusammenballen (Aggregation) der Blutplättchen hemmt und das Fließverhalten des Blutes beeinflusst, sollten bei Patienten mit Blutgerinnungsstörungen bzw. Patienten, die gleichzeitig die Blutgerinnung beeinflussende Arzneimittel erhalten, häufigere Kontrollen der Gerinnungswerte vorgenommen werden.
Hydergin spezial soll nicht gleichzeitig mit anderen Mutterkornalkaloiden verordnet werden (Gefahr der unkontrollierten Wirkungsverstärkung / Ergotismus).
Die Wirkung von Medikamenten, die ihrerseits den Blutdruck senken, kann verstärkt, die von Präparaten, die den Blutdruck steigern, kann abgeschwächt werden.
Vorsicht ist geboten, wenn Hydergin spezial zusammen mit anderen Arzneimitteln eingenommen wird, die den Abbau des Wirkstoffs beeinflussen, z. B. bestimmte Antibiotika (z. B. Troleandomycin, Erythromycin, Clarithromycin), bestimmte Mittel gegen AIDS (z. B. Ritonavir, Indinavir, Nelfinavir, Delavirdin) oder bestimmte Mittel gegen Pilzinfektionen (z. B. Ketoconazol, Itraconazol, Voriconazol).
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Hydergin spezial Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig:mehr als 1 von 10 Behandelten
Häufig:weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
Gelegentlich:weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten
Selten:weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10000 Behandelten
Sehr selten:weniger als 1 von 10000, oder unbekannt

Mögliche Nebenwirkungen
Aufgrund der blutdrucksenkenden Wirkung von Hydergin spezial kann es, insbesondere bei Patienten mit niedrigem Blutdruck, zu Gangunsicherheit, Schwindelgefühl, Schwarzwerden vor den Augen beim Aufstehen (orthostatischen Kreislaufstörungen) und leichten Kopfschmerzen kommen. Erforderlichenfalls sind deshalb regelmäßige Kreislaufkontrollen durchzuführen.
Häufig können auftreten:
- Übelkeit oder Erbrechen,
- Magen-Darm-Beschwerden,
- Appetitlosigkeit.
Gelegentlich können auftreten:
- Erniedrigung der Herzschlagfolge (Bradykardie),
- nach längerer Behandlungsdauer (3 bis 4 Wochen): Verstärkung oder Auftreten von Herzschmerzen (pektanginösen Beschwerden),
- Schlafstörungen,
- Unruhe, gesteigerter Tätigkeitsdrang (Hyperaktivität),
- Empfindungsstörungen
- Gefühl einer verstopften Nase.
Herzerkrankungen
Sehr seltene Nebenwirkung (betrifft weniger als 1 von 10.000 Behandelten): Herzklappenveränderungen und andere kardiale Erkrankungen, z. B. Herzbeutelentzündung (Perikarditis) oder Erguss von Flüssigkeit im Herzbeutel (Perikarderguss).
Als Frühsymptome können eines oder mehrere der folgenden Symptome auftreten: erschwertes Atmen, Kurzatmigkeit, Brust- oder Rückenschmerzen und Beinschwellungen. Wenn bei Ihnen eines dieser Symptome auftritt, müssen Sie sofort Ihren Arzt informieren.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton nach ?Verwendbar bis? angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.
Aufbewahrungsbedingungen
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

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Weitere Informationen

Was Hydergin spezial enthält
Der Wirkstoff ist:
1 Filmtablette enthält:

Dihydroergocorninmethansulfonat1,33 mg
Dihydroergocristinmethansulfonat1,33 mg
-Dihydroergocryptinmethansulfonat0,88 mg
-Dihydroergocryptinmethansulfonat0,44 mg

entsprechend 4 mg Dihydroergotoxinmethansulfonat
Die sonstigen Bestandteile sind:
Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Titandioxid (E 171), Cellulosepulver, Povidon(K 25), Dibutylphthalat, Hypromellosephthalat, Cholesterol-poly(oxyethylen)-24, Hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph.Eur.)[pflanzlich]
Wie Hydergin spezial aussieht und Inhalt der Packung:
Filmtabletten zum Einnehmen
Hydergin spezial sind in Packungen mit 100 Filmtabletten (N3) erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer
Defiante Farmacutica, S.A.
Rua dos Ferreiros, 260
9000-082 Funchal
Madeira, Portugal
Telefon: 00351-291-214090
Telefax: 00351-291-214095
E-Mail: info@defiante.com
Hersteller und Mitvertreiber
sigma-tau Arzneimittel GmbH
Schadowstr. 44
40212 Düsseldorf
Telefon: 0211-68 77 17-0
Telefax: 0211-161527
E-Mail: info@sigma-tau.de
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Februar 2009.

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden