Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Sollten Sie die folgenden Nebenwirkungen bei sich beobachten, besprechen Sie das bitte mit Ihrem Arzt, der dann festlegt, wie weiter zu verfahren ist.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Mögliche Nebenwirkungen
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig:
Unterzuckerung
Unterzuckerung ist die häufigste unerwünschte Wirkung einer Therapie mit Glurenorm. Diese kann unter Umständen verlängert verlaufen und zu schwerer Unterzuckerung mit lebensbedrohlichem Koma (tiefe Bewusstlosigkeit) führen. Bei sehr schleichendem Verlauf einer Unterzuckerung, bei Vorliegen einer Nervenschädigung (autonome Neuropathie) oder wenn gleichzeitig bestimmte blutdrucksenkende Arzneimittel eingenommen werden (siehe „Einnahme von Glurenorm zusammen mit anderen Arzneimitteln“), können die typischen Anzeichen einer Unterzuckerung abgeschwächt sein oder fehlen, so dass die Unterzuckerung schwerer zu erkennen ist.
Wie kann es zu einer Unterzuckerung kommen?
Mögliche Ursachen einer Unterzuckerung sind beschrieben unter „Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Glurenorm ist erforderlich“.
Wie können Sie eine Unterzuckerung erkennen?
Die Unterzuckerung ist gekennzeichnet durch einen Blutzuckerabfall unter etwa 50 mg/dl. Folgende Anzeichen können Sie oder Ihre Umwelt auf einen zu starken Blutzuckerabfall aufmerksam machen:
-
plötzliches Schwitzen, Herzklopfen, Zittern, Hungergefühl, Unruhe, Kribbeln im Mundbereich, Blässe, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Schlafstörungen, Ängstlichkeit, Unsicherheit in den Bewegungen, vorübergehende neurologische Ausfallerscheinungen
(z. B. Sprech- und Sehstörungen, Lähmungserscheinungen oder Empfindungsstörungen).
Ist die Unterzuckerung fortgeschritten, können Sie die Selbstkontrolle verlieren und bewusstlos werden. Ihre Haut ist dann gewöhnlich feucht und kühl und Sie neigen zu Krämpfen.
Was ist bei einer Unterzuckerung zu tun?
Die Maßnahmen bei Unterzuckerung sind beschrieben unter „Wenn Sie eine größere Menge von Glurenorm eingenommen haben, als Sie sollten“.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt sofort, wenn es bei Ihnen zu einer Unterzuckerung gekommen ist; er wird dann prüfen, ob die Behandlung mit Glurenorm korrigiert werden muss.
Weitere Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig:
Gewichtszunahme
Augenleiden
Sehr selten:
-
vorübergehende Sehstörungen, insbesondere zu Beginn der Behandlung; Diese treten durch die Änderung des Blutzuckerspiegels auf.
Magen-Darm-Beschwerden
Gelegentlich:
Diese Beschwerden sind oft vorübergehend und erfordern im Allgemeinen kein Absetzen von Glurenorm.
Funktionsstörungen der Leber und der Galle
Sehr selten:
Erhöhung der Leberenzyme, arzneimittelbedingte Leberentzündung, Gelbsucht, evtl.
bedingt durch eine Überempfindlichkeit des Lebergewebes
Diese Leberfunktionsstörungen sind nach Absetzen von Glurenorm rückbildungsfähig, können aber auch zum lebensbedrohlichen Leberversagen führen.
Funktionsstörungen der Haut und der Hautanhangsgebilde
Gelegentlich:
-
Hautjucken
-
Nesselsucht
-
Hautausschläge (Erythema nodosum, Erythema morbilliforme oder makulopapulöse Exantheme)
-
gesteigerte Lichtempfindlichkeit
-
Hautblutungen
Diese Beschwerden sind vorübergehende Überempfindlichkeitsreaktionen, können sich jedoch sehr selten zu lebensbedrohlichen Situationen mit Atemnot und Blutdruckabfall bis hin zum lebensbedrohlichen Schock entwickeln.
Sehr selten:
allgemeine Überempfindlichkeitsreaktionen mit Hautausschlag, Gelenkschmerzen, Fieber, Eiweiß im Urin und Gelbsucht
Sehr selten:
-
lebensbedrohliche allergische Gefäßentzündung
Beim Auftreten von Hautreaktionen informieren Sie umgehend Ihren Arzt!
Störungen des Blut- und Lymphsystems
Selten:
-
Verringerung der Zahl der Blutplättchen (die als Hautblutung in Erscheinung treten kann)
Sehr selten:
-
Verminderung der Zahl der roten und weißen Blutkörperchen
-
lebensbedrohliche Verringerung der Zahl aller Blutzellen
-
Blutarmut (hämolytische Anämie)
Die genannten Blutbildveränderungen bilden sich nach Absetzen von Glurenorm im Allgemeinen zurück, können sehr selten aber auch lebensbedrohlich sein.
Sonstige Nebenwirkungen
Sehr selten:
-
schwach harntreibende Wirkung
-
vorübergehend Eiweiß im Urin
-
Abnahme des Natriumgehalts im Blut
-
akute Unverträglichkeitsreaktion nach Alkoholaufnahme, die durch Kreislauf- und Atembeschwerden gekennzeichnet ist
-
gleichzeitige Allergie (Kreuzallergie) gegen Glibenclamid-ähnliche Arzneistoffe (Sulfonamide, Sulfonamidabkömmlinge und Probenecid)
Gegenmaßnahmen
Einige Arzneimittelnebenwirkungen (z. B. Unterzuckerung, Leberversagen, Blutbildveränderungen, Überempfindlichkeitsreaktionen, Gefäßentzündungen) können unter Umständen lebensbedrohlich werden. Deshalb informieren Sie bitte umgehend einen Arzt, falls eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt. Nehmen Sie das Mittel auf keinen Fall ohne ärztliche Aufsicht weiter ein. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie eine der aufgeführten Nebenwirkungen unter der Behandlung mit
Glurenorm bemerken.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: http://www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.