Wirkstoff(e) Gliquidon
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Glenwood Gesellschaft mit beschränkter Haftung Pharmazeutische Erzeugnisse
Betäubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 25.02.2005
ATC Code A10BB08
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Antidiabetika, exkl. Insuline

Zulassungsinhaber

Glenwood Gesellschaft mit beschränkter Haftung Pharmazeutische Erzeugnisse

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Glurenorm gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln zur Behandlung der nicht- insulinabhängigen Zuckerkrankheit bei Erwachsenen (Diabetes mellitus Typ II).

Glurenorm ist ein Arzneimittel zur Senkung eines zu hohen Blutzuckerspiegels bei erwachsenen Patienten mit Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ II), wenn allein durch konsequente Einhaltung der empfohlenen Diät, Gewichtsabnahme bei Übergewicht und körperliche Betätigung keine ausreichende Einstellung des Blutzuckerspiegels erreicht wurde.

Glurenormkann allein (Monotherapie) oder in Kombination mit Metformin angewendet werden.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Glurenorm darf nicht eingenommen werden,

  • wenn Sie allergisch gegen Gliquidon oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind;
  • wenn Sieallergisch gegen andere Sulfonylharnstoffe, Sulfonamide, Sulfonamid-Diuretika und Probenecid sind, da Kreuzreaktionen möglich sind;
  • in folgenden Fällen einer Zuckerkrankheit, in denen Insulin erforderlich ist: insulinabhängige Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ I), Stoffwechselentgleisung bei Zuckerkrankheit, wie z. B. Übersäuerung des Blutes (diabetische Ketoazidose), Vorstadium eines Komas und Koma sowie bei Entfernung der Bauchspeicheldrüse;
  • wenn die Wirksamkeit der Behandlung mit Glurenorm bei der nicht-insulinabhängigen Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ II) nicht mehr gegeben ist;
  • bei schweren Leberfunktionsstörungen;
  • bei schwerer Einschränkung der Nierenfunktion.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bevor Sie Glurenorm einnehmen.

Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Glurenorm ist erforderlich,

  • wenn bei Ihnen eine eingeschränkte Leber- oder Nierenfunktion oder eine Unterfunktion der Schilddrüse, der Hirnanhangdrüse oder der Nebennierenrinde bekannt ist;
  • wenn Sie längere Zeit fasten oder wenn Sie nicht ausreichend Kohlehydrate zu sich nehmen;
  • wenn Sie sich ungewohnt körperlich belasten;
  • wenn Sie ein hohes Lebensalter haben;
  • wenn Sie unter Durchfall oder Erbrechen leiden;
    Diese Umstände und besonders Kombinationen dieser Faktoren stellen ein hohes Risiko für das Auftreten einer Unterzuckerung dar (siehe auch unter Abschnitt 4.).
  • wenn Sie bestimmte Arzneimittel einnehmen (auf das Zentralnervensystem wirkende Arzneimittel und Betarezeptorenblocker) oder wenn Sie an einer bestimmten Nervenkrankheit (autonome Neuropathie) erkrankt sind, können die Anzeichen der Unterzuckerung verschleiert sein. Sie bemerken nicht rechtzeitig, dass Sie unterzuckert sind.
  • wenn Sie einmalig oder regelmäßig Alkohol zu sich nehmen, da durch Alkohol die blutzuckersenkende Wirkung von Glurenorm in unvorhersehbarer Weise verstärkt (mit Folge einer Unterzuckerung) oder abgeschwächt (mit Folge erhöhter Blutzuckerwerte) werden kann;
  • wenn Sie ständig Abführmittel einnehmen, da dies zu einer Verschlechterung der Blutzuckerkontrolle führen kann;
  • in bestimmten Situationen – z. B. wenn Sie den vom Arzt vorgeschriebenen Behandlungsplan nicht einhalten oder wenn die blutzuckersenkende Wirkung von Glurenorm noch nicht ausreicht oder wenn besondere Stresssituationen auftreten – kann der Blutzucker zu hoch ansteigen. Anzeichen eines erhöhten Blutzuckers können sein: starkes Durstgefühl, Mundtrockenheit, häufiges Wasserlassen, juckende und/oder trockene Haut, Pilzerkrankungen oder Infektionen der Haut sowie verminderte Leistungsfähigkeit.
  • falls Sie außergewöhnlichen Stresssituationen ausgesetzt sind (wie z. B. bei Verletzungen, Operationen, fieberhaften Infekten). Es kann zu einer Verschlechterung der Stoffwechsellage mit der Folge eines erhöhten Blutzuckerspiegels kommen, so dass zur Verbesserung der Blutzuckereinstellung eine vorübergehende Insulinbehandlung erforderlich sein könnte.
  • Falls es während der Behandlung mit Glurenorm zu anderen Erkrankungen kommt, suchen Sie unverzüglich Ihren behandelnden Arzt auf. Weisen Sie bei einem Arztwechsel (z. B. im Rahmen eines Krankenhausaufenthalts, nach einem Unfall, bei Erkrankung im Urlaub) Ihren dann behandelnden Arzt auf Ihre Zuckerkrankheit hin.
  • Wenn bei Ihnen eine besondere Erkrankung der roten Blutkörperchen, ein so genannter Glucose-6-Phosphatdehydrogenase-Mangel, vorliegt, da die Therapie mit Gliquidon bei Ihnen eine Schädigung der roten Blutkörperchen (hämolytische Anämie) auslösen kann.

Um bei Ihnen eine gute Stoffwechsellage zu erzielen (d. h. Blutzuckerwerte in richtiger Höhe und ohne große Schwankungen), müssen Sie den von Ihrem Arzt vorgeschriebenen Behandlungsplan strikt beachten. Das Einhalten der diabetesgerechten Ernährung, körperliche Bewegung und, wenn nötig, Gewichtsabnahme sind ebenso notwendig wie die regelmäßige Einnahme von Glurenorm. Es ist wichtig, dass Sie die vom Arzt angeordneten Kontrolltermine einhalten. Insbesondere Blut- und Harnzucker sind regelmäßig zu kontrollieren; zusätzlich wird Ihr Arzt bei Ihnen weitere empfohlene Kontrollen durchführen (HbA1c und/oder Fructosamin sowie andere Blutwerte, z. B. Blutfette).

Für Patienten, bei denen eine regelmäßige, eigenständige Tabletteneinnahme nicht gewährleistet ist, ist es sinnvoll, die Tabletteneinnahme durch eine betreuende Person zu sichern.

Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn die zuvor beschriebenen Risiken bei Ihnen auftreten, damit er die Dosierung von Glurenorm bzw. den gesamten Behandlungsplan überprüfen und gegebenenfalls korrigieren kann.

Kinder
Dieses Arzneimittel sollte nicht zur Behandlung von Kindern eingesetzt werden, da diesbezüglich noch keine ausreichenden Erkenntnisse vorliegen.

Ältere Menschen
Bei Menschen im höheren Lebensalter besteht insbesondere die Gefahr einer verzögert ablaufenden Unterzuckerungsreaktion. Gehören Sie zu dieser Altersgruppe, müssen Sie besonders sorgfältig auf das Arzneimittel eingestellt werden und Ihr Blutzucker muss häufig kontrolliert werden, insbesondere zu Beginn der Behandlung.

Einnahme von Glurenorm zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich eingenommen/angewendet haben, oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Unterzuckerung als Ausdruck einer Wirkungsverstärkung des Arzneimittels kann auftreten, wenn Sie gleichzeitig mit folgenden Arzneimitteln behandelt werden:

  • andere Arzneimittel gegen Zuckerkrankheit, auch Insulin;
  • blutdrucksenkende oder die Herzschlagfolge herabsetzende Arzneimittel (ACE-Hemmer; Betarezeptorenblocker, Disopyramid, Perhexilin);
  • Arzneimittel zur Senkung erhöhter Fettwerte im Blut (Clofibrat);
  • Arzneimittel zur Senkung der Harnsäure (Probenecid);
  • stimmungsaufhellende Arzneimittel (Fluoxetin, MAO-Hemmer);
  • Arzneimittel, die die Gerinnung des Blutes verhindern (Cumarine);
  • Schmerzmittel und Arzneimittel gegen Rheuma (Pyrazolon-Abkömmlinge);
  • Arzneimittel gegen Infektionen (Antibiotika, wie Chloramphenicol, Chinolon- Abkömmlinge, Tetracycline, Sulfonamide);
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Pilzerkrankung (Miconazol);
  • Arzneimittel gegen Tuberkulose (Paraaminosalicylsäure);
  • muskelaufbauende Arzneimittel (anabole Steroide und männliche Sexualhormone);
  • Appetitzügler (Fenfluramin);
  • hochdosiert durchblutungsfördernde Arzneimittel, als Infusion verabreicht (Pentoxifyllin);
  • hornhautlösende Substanzen (Salicylate);
  • bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Krebs (Cyclophosphamid);
  • Arzneimittel zur Behandlung von Allergien (Tritoqualin).

Wenn Sie bestimmte blutdrucksenkende Arzneimittel einnehmen (Betarezeptorenblocker, Clonidin, Guanethidin oder Reserpin), können Sie in der Wahrnehmung der Warnzeichen einer Unterzuckerung beeinträchtigt sein.

Ein Anstieg des Blutzuckerspiegels als Ausdruck einer Abschwächung der Wirkung von Glurenorm kann auftreten, wenn Sie gleichzeitig mit folgenden Arzneimitteln behandelt werden:

  • Arzneimittel zur Behandlung der Unterzuckerung (Glucagon);
  • blutdrucksenkende Arzneimittel (Betarezeptorenblocker, Diazoxid);
  • harntreibende Arzneimittel (Diuretika);
  • entzündungshemmende Arzneimittel (Kortikoide);
  • Arzneimittel zur Senkung erhöhter Fettwerte im Blut (Nicotinate);
  • Schilddrüsenhormone;
  • Arzneimittel zur Behandlung bestimmter Augenerkrankungen (Star) (Azetazolamid);
  • Schlafmittel (Barbiturate);
  • die Herzschlagfolge heraufsetzende Arzneimittel (Sympathomimetika);
  • Arzneimittel zur Behandlung von Krampfanfällen oder Schizophrenie (Phenytoin, Phenothiazin-Abkömmlinge);
  • Arzneimittel zur Behandlung der Tuberkulose (Isoniazid, Rifampicin);
  • weibliche Sexualhormone (Gestagene, Östrogene).

Arzneimittel zur Behandlung von Geschwüren im Magen oder Zwölffingerdarm (H2-Rezeptor- Antagonisten) oder blutdrucksenkende Arzneimittel (Clonidin und Reserpin) können sowohl eine Abschwächung als auch eine Verstärkung der blutzuckersenkenden Wirkung verursachen.

Arzneimittel zur Behandlung bestimmter Infektionskrankheiten (Pentamidin) können in Einzelfällen zu schwerer Unterzuckerung oder Blutzuckeranstieg führen.

Die Wirkung von Arzneimitteln zur Hemmung der Blutgerinnung (Cumarin-Abkömmlinge) kann verstärkt oder abgeschwächt werden.

Einnahme von Glurenorm zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol

Sie sollten während der Behandlung mit Glurenorm Alkohol meiden, da durch Alkohol die blutzuckersenkende Wirkung von Glurenorm verstärkt oder abgeschwächt werden kann.

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.

Schwangerschaft
Glurenorm darf während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Da einzunehmende Arzneimittel zur Behandlung der Zuckerkrankheit den Blutzucker nicht so zuverlässig regulieren wie Insulin, sind sie für die Behandlung eines Diabetes in der Schwangerschaft ungeeignet. In der Schwangerschaft ist die Behandlung der nicht- insulinabhängigen Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ II) mit Insulin die Therapie der Wahl. Nach Möglichkeit sollten die Tabletten zur Behandlung der Zuckerkrankheit schon vor einer geplanten Schwangerschaft abgesetzt und durch Insulin ersetzt werden.

Holen Sie unbedingt ärztlichen Rat ein, wenn Sie schwanger sind oder eine Schwangerschaft planen. Eine genaue Blutzuckerkontrolle ist während der Schwangerschaft besonders wichtig.

Stillzeit
Da nicht bekannt ist, ob Glurenorm in die Muttermilch übergeht, dürfen Sie Glurenorm während der Stillzeit nicht einnehmen. Stattdessen muss Ihre Zuckerkrankheit mit Insulin behandelt werden oder Sie müssen abstillen.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Ihre Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit kann eingeschränkt sein, wenn Sie einen zu niedrigen oder einen zu hohen Blutzuckerspiegel haben oder an Sehstörungen leiden. Bedenken Sie dies bitte in allen Situationen, in denen Sie sich und andere Personen einem Risiko aussetzen könnten (z. B. beim Fahren eines Autos oder beim Bedienen von Maschinen).

Sie sollten mit Ihrem Arzt darüber sprechen, ob es für Sie ratsam ist, ein Kraftfahrzeug zu führen, wenn bei Ihnen

  • häufig Unterzuckerungen auftreten,
  • die Warnzeichen einer Unterzuckerung vermindert sind oder fehlen.

Glurenorm enthält Lactose.

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Glurenorm daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.

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Wie wird es angewendet?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Die Dosierung, auch bei der Umstellung von einem anderen blutzuckersenkenden Arzneimittel, wird von Ihrem Arzt festgelegt unter Berücksichtigung Ihrer diabetesgerechten Ernährung und der Einstellung Ihres Zuckerwertes im Blut und Urin.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

Die empfohlene Dosis beträgt:

Ersteinstellung
Die Behandlung sollte einschleichend beginnen mit einer möglichst niedrigen Dosierung:

½ Tablette Glurenorm täglich (entsprechend 15 mg Gliquidon).

Lässt sich damit keine ausreichende Blutzuckersenkung erzielen, wird Ihr Arzt die Dosis schrittweise um je eine halbe Tablette (entsprechend 15 mg Gliquidon) im Abstand von einigen Tagen bis etwa eine Woche auf die erforderliche tägliche Dosis erhöhen bis

  • maximal 4 Tabletten Glurenorm pro Tag (entsprechend 120 mg Gliquidon).

Umstellung von anderen Arzneimitteln zur Senkung des Blutzuckers

Wenn Sie von einem anderen einzunehmenden Arzneimittel zur Behandlung der Zuckerkrankheit auf Glurenorm umgestellt werden, sollte die Dosierung beginnen mit

½ Tablette Glurenorm täglich (entsprechend 15 mg Gliquidon).

Dosisanpassung
Wenn Sie ein höheres Lebensalter haben, geschwächt oder unterernährt sind oder wenn Sie eine gestörte Nieren- oder Leberfunktion haben oder aus anderen Gründen zur Unterzuckerung neigen, sollte zu Beginn und während der Behandlung eine niedrigere Dosis eingenommen werden, um die Gefahr einer Unterzuckerung zu verringern. Unter Umständen muss Ihre Dosis auch korrigiert werden, wenn sich Ihr Körpergewicht oder Ihr Lebensstil verändert haben.

Kombination mit anderen blutzuckersenkenden Arzneimitteln
Unter bestimmten Umständen kann bei Ihnen die zusätzliche Gabe von Glitazonen (Rosiglitazon, Pioglitazon) angezeigt sein.

Glurenorm kann auch mit anderen nicht-insulinfreisetzenden Arzneimitteln zur Behandlung der Zuckerkrankheit (Guarmehl oder Acarbose) kombiniert werden.

Wenn bei Ihnen die Insulinbildung nachlässt (beginnendes Sekundärversagen), kann eine Kombinationsbehandlung mit Insulin versucht werden. Kommt Ihre körpereigene Insulinausschüttung jedoch vollständig zum Versiegen, ist eine alleinige Behandlung mit Insulin (Insulinmonotherapie) angezeigt.

Art der Anwendung

Nehmen Sie die Tabletten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (vorzugsweise ein Glas Wasser) vor der Mahlzeit ein.

Nehmen Sie entsprechend Ihrer Tagesdosis die Tabletten zu folgenden Tageszeiten ein:

Tagesdosismorgensmittagsabends
1 Tablette:1
2 Tabletten:11
3 Tabletten:21
4 Tabletten:211

Die Einnahme zum jeweils gleichen Zeitpunkt ist wichtig!

Dauer der Anwendung

Über die Dauer der Anwendung entscheidet Ihr behandelnder Arzt.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Glurenorm zu stark oder zu schwach ist.

Wenn Sie eine größere Menge von Glurenorm eingenommen haben, als Sie sollten

Eine akute deutliche Überdosierung von Glurenorm kann ebenso wie eine über längere Zeit erfolgte Einnahme gering überhöhter Dosen zu schwerer, andauernder und unter Umständen lebensbedrohlicher Unterzuckerung führen. Anzeichen einer Unterzuckerung sind unter Abschnitt 4. beschrieben. Eine leichte Unterzuckerung können Sie selbst beheben durch Aufnahme von Zucker, stark zuckerhaltiger Nahrung oder eines zuckerhaltigen Getränks. Deshalb sollten Sie immer 20 Gramm Traubenzucker bei sich haben. Können Sie die Unterzuckerung selbst nicht sofort beheben, muss sofort ein Arzt/Notarzt gerufen werden.

Wenn Sie die Einnahme von Glurenorm vergessen haben

Nehmen Sie nicht die doppelte Menge, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.

Wenn Sie die Einnahme von Glurenorm abbrechen

Sie dürfen die Behandlung nicht eigenmächtig unterbrechen oder die Dosis oder diabetesgerechte Ernährung verändern. Sollte eine Veränderung nötig sein, sprechen Sie zuvor unbedingt mit Ihrem Arzt.

Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Sollten Sie die folgenden Nebenwirkungen bei sich beobachten, besprechen Sie das bitte mit Ihrem Arzt, der dann festlegt, wie weiter zu verfahren ist.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10

Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100

Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000

Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000

Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Mögliche Nebenwirkungen

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Häufig:

Unterzuckerung

Unterzuckerung ist die häufigste unerwünschte Wirkung einer Therapie mit Glurenorm. Diese kann unter Umständen verlängert verlaufen und zu schwerer Unterzuckerung mit lebensbedrohlichem Koma (tiefe Bewusstlosigkeit) führen. Bei sehr schleichendem Verlauf einer Unterzuckerung, bei Vorliegen einer Nervenschädigung (autonome Neuropathie) oder wenn gleichzeitig bestimmte blutdrucksenkende Arzneimittel eingenommen werden (siehe „Einnahme von Glurenorm zusammen mit anderen Arzneimitteln“), können die typischen Anzeichen einer Unterzuckerung abgeschwächt sein oder fehlen, so dass die Unterzuckerung schwerer zu erkennen ist.

Wie kann es zu einer Unterzuckerung kommen?

Mögliche Ursachen einer Unterzuckerung sind beschrieben unter „Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Glurenorm ist erforderlich“.

Wie können Sie eine Unterzuckerung erkennen?

Die Unterzuckerung ist gekennzeichnet durch einen Blutzuckerabfall unter etwa 50 mg/dl. Folgende Anzeichen können Sie oder Ihre Umwelt auf einen zu starken Blutzuckerabfall aufmerksam machen:

  • plötzliches Schwitzen, Herzklopfen, Zittern, Hungergefühl, Unruhe, Kribbeln im Mundbereich, Blässe, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Schlafstörungen, Ängstlichkeit, Unsicherheit in den Bewegungen, vorübergehende neurologische Ausfallerscheinungen

(z. B. Sprech- und Sehstörungen, Lähmungserscheinungen oder Empfindungsstörungen).

Ist die Unterzuckerung fortgeschritten, können Sie die Selbstkontrolle verlieren und bewusstlos werden. Ihre Haut ist dann gewöhnlich feucht und kühl und Sie neigen zu Krämpfen.

Was ist bei einer Unterzuckerung zu tun?

Die Maßnahmen bei Unterzuckerung sind beschrieben unter „Wenn Sie eine größere Menge von Glurenorm eingenommen haben, als Sie sollten“.

Bitte informieren Sie Ihren Arzt sofort, wenn es bei Ihnen zu einer Unterzuckerung gekommen ist; er wird dann prüfen, ob die Behandlung mit Glurenorm korrigiert werden muss.

Weitere Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig:

Gewichtszunahme

Augenleiden

Sehr selten:

  • vorübergehende Sehstörungen, insbesondere zu Beginn der Behandlung; Diese treten durch die Änderung des Blutzuckerspiegels auf.

Magen-Darm-Beschwerden

Gelegentlich:

Diese Beschwerden sind oft vorübergehend und erfordern im Allgemeinen kein Absetzen von Glurenorm.

Funktionsstörungen der Leber und der Galle
Sehr selten:

Erhöhung der Leberenzyme, arzneimittelbedingte Leberentzündung, Gelbsucht, evtl.

bedingt durch eine Überempfindlichkeit des Lebergewebes

Diese Leberfunktionsstörungen sind nach Absetzen von Glurenorm rückbildungsfähig, können aber auch zum lebensbedrohlichen Leberversagen führen.

Funktionsstörungen der Haut und der Hautanhangsgebilde
Gelegentlich:

  • Hautjucken
  • Nesselsucht
  • Hautausschläge (Erythema nodosum, Erythema morbilliforme oder makulopapulöse Exantheme)
  • gesteigerte Lichtempfindlichkeit
  • Hautblutungen

Diese Beschwerden sind vorübergehende Überempfindlichkeitsreaktionen, können sich jedoch sehr selten zu lebensbedrohlichen Situationen mit Atemnot und Blutdruckabfall bis hin zum lebensbedrohlichen Schock entwickeln.

Sehr selten:

allgemeine Überempfindlichkeitsreaktionen mit Hautausschlag, Gelenkschmerzen, Fieber, Eiweiß im Urin und Gelbsucht

Sehr selten:

  • lebensbedrohliche allergische Gefäßentzündung

Beim Auftreten von Hautreaktionen informieren Sie umgehend Ihren Arzt!

Störungen des Blut- und Lymphsystems
Selten:

  • Verringerung der Zahl der Blutplättchen (die als Hautblutung in Erscheinung treten kann)
    Sehr selten:
  • Verminderung der Zahl der roten und weißen Blutkörperchen
  • lebensbedrohliche Verringerung der Zahl aller Blutzellen
  • Blutarmut (hämolytische Anämie)

Die genannten Blutbildveränderungen bilden sich nach Absetzen von Glurenorm im Allgemeinen zurück, können sehr selten aber auch lebensbedrohlich sein.

Sonstige Nebenwirkungen
Sehr selten:

  • schwach harntreibende Wirkung
  • vorübergehend Eiweiß im Urin
  • Abnahme des Natriumgehalts im Blut
  • akute Unverträglichkeitsreaktion nach Alkoholaufnahme, die durch Kreislauf- und Atembeschwerden gekennzeichnet ist
  • gleichzeitige Allergie (Kreuzallergie) gegen Glibenclamid-ähnliche Arzneistoffe (Sulfonamide, Sulfonamidabkömmlinge und Probenecid)

Gegenmaßnahmen

Einige Arzneimittelnebenwirkungen (z. B. Unterzuckerung, Leberversagen, Blutbildveränderungen, Überempfindlichkeitsreaktionen, Gefäßentzündungen) können unter Umständen lebensbedrohlich werden. Deshalb informieren Sie bitte umgehend einen Arzt, falls eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt. Nehmen Sie das Mittel auf keinen Fall ohne ärztliche Aufsicht weiter ein. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie eine der aufgeführten Nebenwirkungen unter der Behandlung mit

Glurenorm bemerken.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: http://www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und der Durchdrückpackung nach „Verwendbar bis“/ „Verw. bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Aufbewahrungsbedingungen

Nicht über 25 °C lagern.

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Weitere Informationen

Was Glurenorm enthält

Der Wirkstoff ist: Gliquidon

1 Tablette enthält 30 mg Gliquidon.

Die sonstigen Bestandteile sind:

Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Magnesiumstearat (Ph.Eur.).

Wie Glurenorm aussieht und Inhalt der Packung

Weiße, runde Tabletten mit Bruchkerbe.

Glurenorm ist in Packungen mit 30 und 120 Tabletten erhältlich.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer

Glenwood GmbH Pharmazeutische Erzeugnisse Arabellastr. 17

81925 München, Tel. 089 189 353-63

E-Mail: info@glenwood.de

Hersteller

Boehringer Ingelheim Ellas A.E.

Paianias Makopoulou Avenue, 5th km

Attica, Griechenland

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Oktober 2018.

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Zuletzt aktualisiert: 24.08.2023

Quelle: Glurenorm - Beipackzettel

Wirkstoff(e) Gliquidon
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden