Germanin darf nicht angewendet werden,
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wenn Sie allergisch gegen Suramin-Natrium sind,
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wenn Sie an einer schweren Einschränkung der Nierenfunktion leiden,
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wenn Sie an einer schweren Einschränkung der Leberfunktion leiden,
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wenn Sie schwanger sind oder stillen (bezüglich der Therapie der Schlafkrankheit, siehe auch Abschnitt 2 "Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit").
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Germanin bei Ihnen angewendet wird.
Patienten mit Einschränkung der Leberfunktion können Beeinträchtigungen entwickeln, die von einer
erheblichen Verlängerung der Thrombinzeit (Gerinnungszeit des Blutes) bis hin zu schweren Gerinnungsstörungen reichen (siehe auch Abschnitt „4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).
Kontrollen der Thrombinzeit und anderer Gerinnungsparameter sind in diesen Fällen empfehlenswert. Die Behandlung sollte abgebrochen werden, falls solche schweren Störungen auftreten.
Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Nierenfunktion sollten sorgfältig vom Arzt überwacht werden.
Vor und während jeder Behandlung mit Germanin sollte eine Kontrolle der Urinwerte (Proteinurie) durchgeführt werden, da Germanin Nierenschäden hervorrufen kann. Die Behandlung ist bei Auftreten mäßiger bis starker Eiweißvorkommen (Proteinurie), roter Blutkörperchen (Hämaturie) und/oder Zylindern/Kristallen (Zylindrurie) im Harn abzubrechen (siehe auch Abschnitt „4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).
Bei Entwicklung schwerer Störungen der Nierenfunktion, Geschwürbildung an der Mundschleimhaut, Hautentzündungen, die mit Abstoßung der Oberhaut einhergehen (exfoliative Dermatitis), länger als drei Tage anhaltendem Durchfall, schwerwiegenden Erschöpfungszuständen und länger anhaltendem
Fieber sollte die Behandlung abgebrochen oder vorübergehend ausgesetzt werden (siehe auch Abschnitt „4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).
Diabetiker sollten besonders engmaschig vom Arzt überwacht werden, da Germanin im Tierversuch eine starke Hemmung der Insulinfreisetzung gezeigt hat.
Ein schlechter Ernährungs- und Allgemeinzustand des Patienten kann das Behandlungsrisiko erheblich erhöhen.
Zur Behandlung älterer Patienten liegen keine Informationen vor. Da die Nierenfunktion bei älteren
Patienten eingeschränkt sein kann, sollte dies als Entscheidungskriterium für eine mögliche Behandlung berücksichtigt werden (siehe Abschnitt 2 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“ zu
eingeschränkter Nierenfunktion).
Kinder und Jugendliche
Es liegen nur begrenzte Erfahrungen in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen vor (Dosierungsempfehlungen siehe Abschnitt „3. Wie ist Germanin anzuwenden?“).
Anwendung von Germanin zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Die gleichzeitige Anwendung von Germanin mit Furosemid (harntreibendes Arzneimittel/ Wassertablette) kann zu einer verlangsamten Ausscheidung von Germanin führen.
Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Suramin, dem Wirkstoff von Germanin,
bei Schwangeren vor. In der Schwangerschaft dürfen Sie Germanin nicht anwenden, da in Tierstudien Missbildungen und ein Absterben der Frucht beobachtet wurden (siehe Abschnitt 2 „Germanin darf nicht angewendet werden“). Für die Behandlung der Schlafkrankheit ist eine sorgfältige Abwägung
von Nutzen und Risiko erforderlich.
Stillzeit
Tierstudien weisen auf einen möglichen Übergang von Suramin, dem Wirkstoff von Germanin, in die Muttermilch hin. Da ein Risiko für den Säugling nicht ausgeschlossen werden kann, dürfen Sie
Germanin in der Stillzeit nicht anwenden. Sollte Ihr Arzt eine Anwendung von Germanin in der Stillzeit für notwendig erachten, müssen Sie abstillen (siehe Abschnitt 2 „Germanin darf nicht angewendet werden“).
Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Es liegen keine Erfahrungen zur Wirkung von Niclosamid auf die Zeugungs-/Gebärfähigkeit vor.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Durch individuell unterschiedliche Reaktionen des zentralen Nervensystems auf dieses Arzneimittel können Sie möglicherweise auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Bitte beachten Sie, dass Ihre Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen sowie zum Arbeiten ohne sicheren Halt eingeschränkt sein kann.
Germanin enthält Natrium
Eine Durchstechflasche enthält 4,2 Millimol (96,6 Milligramm) Natrium. Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.