Fertavid darf nicht angewendet werden,
wenn Sie
- überempfindlich (allergisch) gegen Follitropin beta oder einen der sonstigen Bestandteile von Fertavid sind (siehe Auflistung aller Bestandteile in Abschnitt 6. Weitere Informationen)
- einen Tumor der Eierstöcke, der Brust, der Gebärmutter, der Hoden oder des Gehirns (Hirnanhangdrüse oder Hypothalamus) haben
- starke oder unregelmäßige Blutungen aus der Scheide haben, deren Ursache unbekannt ist
- Eierstöcke haben, die infolge einer sogenannten primären Eierstockinsuffizienz nicht arbeiten
- Eierstockzysten oder vergrößerte Eierstöcke haben, die nicht im Zusammenhang mit dem Syndrom polyzystischer Ovarien (PCOS) stehen
- Fehlbildungen der Sexualorgane haben, die eine normale Schwangerschaft unmöglich machen
- Geschwülste in der Gebärmutter (Uterusmyome) haben, die eine normale Schwangerschaft unmöglich machen
- ein Mann sind und infolge einer sogenannten primären Störung der Hodenfunktion unfruchtbar sind.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Fertavid ist erforderlich
Bitte verständigen Sie Ihren Arzt, wenn Sie in der Vergangenheit eine allergische Reaktion auf bestimmte Antibiotika (Neomycin und/oder Streptomycin) hatten.
Bei Frauen:
Ihr Arzt wird das Ergebnis der Behandlung regelmäßig prüfen, um die richtige Dosis Fertavid von Tag zu Tag festlegen zu können. Sie werden regelmäßig Ultraschalluntersuchungen der Eierstöcke haben und regelmäßige Blut- oder Urinproben sind erforderlich. Dies ist sehr wichtig, da zu hohe Dosen FSH zu seltenen, aber schwerwiegenden Komplikationen führen können, bei denen die Eierstöcke überstimuliert werden. Dies ist ein sogenanntes Eierstock-Überstimulationssyndrom. Anzeichen für dieses Syndrom können eine starke Schwellung im Bauchbereich, Schmerzen im Bauchbereich, Übelkeit oder Durchfall sein (siehe auch Abschnitt 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?).
Æ Verständigen Sie Ihren Arzt umgehend, wenn Sie Bauchschmerzen bemerken, auch wenn diese erst einige Tage nach der letzten Injektion auftreten.
Wenn die Behandlung mit Fertavid zu einer Schwangerschaft führt, ist die Wahrscheinlichkeit für Zwillings- oder Mehrlingsgeburten erhöht. Mehrlingsschwangerschaften stellen um den Geburtstermin herum ein erhöhtes Gesundheitsrisiko für die Mutter und ihre Kinder dar. Weiterhin können sowohl die Mehrlingsschwangerschaften als auch die besonderen Merkmale der Patienten, die sich der Fertilitätsbehandlung unterziehen (z. B. Alter der Frau oder die Spermienqualität), die Wahrscheinlichkeit für angeborene Missbildungen erhöhen. Die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter (Extrauteringravidität) ist bei Frauen mit geschädigten Eileitern leicht erhöht. Bei Frauen, die sich einer Fruchtbarkeitsbehandlung unterziehen, besteht eine leicht erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Fehlgeburt.
Die Behandlung mit Fertavid kann, wie auch eine Schwangerschaft selbst, die Wahrscheinlichkeit erhöhen, eine Thrombose zu bekommen. Eine Thrombose ist die Bildung eines Blutgerinnsels in einem Blutgefäß, meistens in den Venen der Beine oder der Lunge.
Bitte besprechen Sie dies mit Ihrem Arzt vor Behandlungsbeginn, insbesondere
- wenn Sie bereits wissen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Thrombose bei Ihnen erhöht ist
- wenn Sie oder jemand aus Ihrer engeren Verwandtschaft jemals eine Thrombose hatte
- wenn Sie stark übergewichtig sind.
Bei Männern:
Erhöhte FSH-Spiegel im Blut deuten auf eine Hodenschädigung hin. In diesen Fällen ist Fertavid in der Regel nicht wirksam. Zur Überprüfung des Behandlungserfolgs wird Ihr Arzt von Ihnen möglicherweise vier bis sechs Monate nach Beginn der Behandlung eine Samenprobe zur Analyse verlangen.
Bei Anwendung von Fertavid mit anderen Arzneimitteln
Die gleichzeitige Anwendung von Fertavid und Clomifencitrat kann die Wirkung von Fertavid verstärken. Nach Behandlung mit einem GnRH-Agonisten (ein Medikament, das verwendet wird, um einen zu frühen Eisprung zu verhindern) kann eine höhere Dosierung von Fertavid notwendig sein.
Æ Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Sie sollten Fertavid nicht anwenden, wenn Sie bereits schwanger sind oder vermuten, dass Sie schwanger sein könnten.
Falls Sie stillen, sprechen Sie vor der Anwendung von Fertavid mit Ihrem Arzt.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen beobachtet.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Fertavid
Dises Arzneimittel enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Injektion, d. h., es ist nahezu ?natriumfrei?.