FEIBA darf nicht angewendet werden,
wenn Sie allergisch gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
In den folgenden Fällen sollte FEIBA nur verabreicht werden, wenn – zum Beispiel aufgrund eines sehr hohen Inhibitortiters, oder bei einer Blutung, oder einem Blutungsrisiko mit Lebensgefahr (z. B. posttraumatisch oder postoperativ) – kein Ansprechen auf die Behandlung mit dem passenden Gerinnungsfaktor-Konzentrat erwartet werden kann.
Disseminierte intravasale Gerinnung (DIC):
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Laborsymptome und/oder klinische Symptome, die eindeutig auf DIC hinweisen.
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Laborzeichen, histologische und/oder klinische Anzeichen einer Leberschädigung; wegen der verspäteten Clearance der aktivierten Gerinnungsfaktoren besteht für diese Patienten ein erhöhtes Risiko einer DIC.
Koronare Herzkrankheit, akute Thrombose und/oder Embolie:
In diesen Fällen ist die Anwendung von FEIBA nur bei lebensbedrohlichen Blutungen indiziert.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Rückverfolgbarkeit
Ihr Arzt bzw. das medizinische Fachpersonal wird bei jeder Verabreichung von FEIBA den Namen des Präparats und die Bezeichnung der verabreichten Charge dokumentieren, um so die Rückverfolgbarkeit des Produkts sicherzustellen.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie FEIBA anwenden.
Allergische Überempfindlichkeitsreaktionen
Wenn während der Verabreichung von FEIBA Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten, die Injektion/Infusion sofort abbrechen und den behandelnden Arzt kontaktieren. Sie sollten über frühe Anzeichen einer Überempfindlichkeit wie Hautrötung, Hautausschlag, Juckreiz, Anschwellen von Lippen und Zunge, Engegefühl in der Brust, keuchende Atmung, Unwohlsein und Schwindel, plötzlicher Blutdruckabfall und anaphylaktischer Schock informiert sein. Andere Symptome einer Überempfindlichkeitsreaktion gegen Präparate, die aus Plasma hergestellt sind, sind beispielsweise Lethargie (Trägheit) oder Unruhe. Im Falle eines Schocks wird Ihr Arzt die Standardmaßnahmen zur Schockbehandlung einleiten.
Im Fall von signifikanten klinischen Veränderungen des Blutdrucks und der Pulsrate, bei Atembeschwerden, Schmerzen in der Brust sowie Husten, sollte die Infusion sofort unterbrochen und entsprechende diagnostische und therapeutische Maßnahmen eingeleitet werden.
Bei Verdacht auf Überempfindlichkeit gegen das Produkt oder einen der Inhaltsstoffe wird Ihr Arzt FEIBA nur dann erneut anwenden, wenn der erwartete Nutzen einer Re-Exposition sorgfältig gegenüber den Risiken abgewogen wurde und/oder ein Ansprechen auf eine andere prophylaktische Therapie oder alternative Therapeutika nicht zu erwarten ist.
Thrombosen und thromboembolische Ereignisse
Thrombosen und thromboembolische Ereignisse (TTE), z. B. disseminierte intravasale Koagulation (DIC), Venenthrombose, Lungenembolie, Myokardinfarkt und Schlaganfall, sind im Verlauf der Behandlung mit FEIBA aufgetreten. Die begleitende Behandlung mit rekombinantem Faktor VIIa erhöht wahrscheinlich das Risiko für das Auftreten von TTE. Das Risiko von TTE kann auch bei hohen FEIBA- Dosen erhöht sein. Einige dieser Ereignisse sind bei der Behandlung mit hohen FEIBA-Dosen aufgetreten.
Bei Patienten mit Hemmkörper-Hämophilie oder mit erworbenen Hemmkörpern gegen Gerinnungsfaktoren kann unter der Behandlung mit FEIBA die Blutungsneigung erhöht sein und gleichzeitig ein erhöhtes Thromboserisiko bestehen.
FEIBA wurde in einer Studie von Emicizumab zur Behandlung von Durchbruchsblutungen eingesetzt (fragen Sie Ihren Arzt nach weitergehenden Informationen). Emicizumab wird zur Vorbeugung von Blutungen bei Patienten mit Hämophilie A verwendet. Bei einigen Patienten kam es zu Thrombosen und thrombotischen Mikroangiopathien (TMA). TMA ist eine schwerwiegende und potentiell lebensbedrohliche Erkrankung. Dabei kann die innere Schicht von Blutgefäßen geschädigt werden und es können sich Blutgerinnsel in kleinen Blutgefäßen bilden. In einigen Fällen können diese Blutgerinnsel Schädigungen der Nieren oder anderer Organe verursachen. Wenn Durchbruchsblutungen während der Emicizumab-Prophylaxe auftreten, kontaktieren Sie bitte sofort Ihren Arzt oder das Hämophilie- Behandlungszentrum.
Virussicherheit
Bei der Herstellung von Arzneimitteln aus menschlichem Blut oder Blutplasma werden bestimmte Maßnahmen getroffen, um einer Übertragung von Infektionen auf Patienten vorzubeugen. Zu diesen Maßnahmen gehören:
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die sorgfältige Auswahl von Blut- und Plasmaspender, um mögliche Infektionsträger auszuschließen,
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die Untersuchung jeder einzelnen Spende und jedes Plasmapools auf Anzeichen für Viren/Infektionen,
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Produktionsschritte zur wirksamen Inaktivierung oder Entfernung von Viren.
Trotz dieser Maßnahmen kann die Möglichkeit der Infektionsübertragung bei der Verabreichung von Arzneimitteln aus Blut oder Blutplasma nicht völlig ausgeschlossen werden. Dies trifft auch für bislang unbekannte oder neu aufgetretene Viren oder andere Arten von Infektionen zu.
Die getroffenen Maßnahmen werden als wirksam erachtetet für umhüllte Viren, wie das humane Immunschwächevirus (HIV), das Hepatitis B-Virus und das Hepatitis C-Virus, und für das nicht-umhüllte Hepatitis A-Virus. Für nicht-umhüllte Viren wie Parvovirus B19 können diese Maßnahmen möglicherweise nur begrenzt wirksam sein. Parvovirus B19-Infektionen können bei Schwangeren (Infektion des Fötus) und bei Personen mit geschwächtem Immunsystem oder einigen Anämieformen (z. B. Sichelzellanämie oder hämolytische Anämie) zu schweren Erkrankungen führen.
Ihr Arzt wird Ihnen möglicherweise die Impfung gegen Hepatitis A und B empfehlen, wenn Sie regelmäßig oder wiederholt aus Blutplasma hergestellte Präparate einschließlich FEIBA erhalten.
Fehlinterpretation von Laboruntersuchungen
Nach Verabreichung hoher Dosen von FEIBA kann es aufgrund eines vorübergehenden Anstiegs des Titers an passiv übertragenen Antikörpern gegen Hepatitis-B-Oberflächenantigen zu Fehlinterpretationen von positiven Ergebnissen in serologischen Tests kommen.
FEIBA ist ein aus menschlichem Plasma gewonnenes Produkt und kann daher Substanzen enthalten, die bei der Infusion von FEIBA zur Bildung bestimmter Antikörper (Isohämagglutinine genannt) führen können, welche eine Verklumpung der roten Blutkörper anderer Personen bewirken. Dies kann falsche Ergebnisse bei Bluttests verursachen.
Kinder und Jugendliche
Die genannten Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen gelten sowohl für Erwachsene als auch für Kinder und Jugendliche.
Anwendung von FEIBA zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen zwischen FEIBA und rekombinantem FVIIa, Antifibrinolytika oder Emicizumab bei gleichzeitiger oder aufeinanderfolgender Anwendung durchgeführt.
Die Verabreichung von Antifibrinolytika in Kombination mit FEIBA ist nicht zu empfehlen, da es bei gleichzeitiger Anwendung zu Thrombosen und thromboembolischen Ereignissen kommen kann. Falls die gemeinsame Gabe von Antifibrinolytika und FEIBA indiziert ist, sollten die Medikamente im Abstand von mindestens 6 Stunden verabreicht werden.
Bei gleichzeitiger Gabe von rFVIIa können potenzielle Arzneimittelwechselwirkungen, die zu Thrombosen oder thromboembolischen Ereignissen führen könnten, nicht ausgeschlossen werden. Dies zeigen in-vitro-Daten und klinische Beobachtungen.
Bitte teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie mit FEIBA behandelt werden und vorher Emicizumab (ein Medikament für die Vorbeugung von Blutungen bei Patienten mit Hämophilie A) erhalten haben, da in einem solchen Fall besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen zu beachten sind. Ihr Arzt muss Sie engmaschig überwachen.
Wie bei anderen Gerinnungspräparaten darf FEIBA nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Ihr Arzt wird entscheiden, ob in Ihrem Falle FEIBA verwendet werden kann.
Zur Sicherheit von FEIBA bei Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit liegen keine Daten vor.
Aufgrund des erhöhten Thromboserisikos während der Schwangerschaft und nach der Geburt sollte FEIBA nur unter sorgfältiger medizinischer Überwachung, und wenn es keine alternativen Behandlungsmöglichkeiten gibt, eingesetzt werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es sind keine Auswirkungen von FEIBA auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen bekannt.
FEIBA enthält Natrium
FEIBA 500 NF enthält ca. 40 mg Natrium (Hauptbestandteil von Kochsalz/Speisesalz) pro Durchstechflasche. Dies entspricht 2 % der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung.
FEIBA 1000 NF enthält ca. 80 mg Natrium (Hauptbestandteil von Kochsalz/Speisesalz) pro Durchstechflasche. Dies entspricht 4 % der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung.