Endoxan darf nicht angewendet werden,
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wenn Sie allergisch gegen Cyclophosphamid oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind. Anzeichen für allergische Reaktionen sind unter anderem: Kurzatmigkeit, Atembeschwerden, Hautausschlag, Juckreiz oder Schwellungen im Gesicht oder an den Lippen.
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wenn die Funktion Ihres Knochenmarks nicht gewährleistet ist (vor allem, wenn Sie bereits zuvor eine Chemotherapie oder eine Strahlenbehandlung erhielten). Ihr Arzt wird Ihr Blut untersuchen, um festzustellen, wie gut Ihr Knochenmark arbeitet.
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wenn Sie an einer Infektion des Harntrakts leiden, die Sie daran erkennen, dass Sie beim Wasserlassen Schmerzen spüren (Blasenentzündung).
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wenn Sie gerade an einer Infektion erkrankt sind (z. B. wenn Ihr Immunsystem geschwächt ist).
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wenn Sie früher einmal Probleme mit den Nieren oder der Blase hatten, die durch eine Chemotherapie oder Strahlentherapie ausgelöst wurden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Cyclophosphamid anwenden.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Endoxan ist erforderlich,
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wenn Sie bereits eine Strahlen- oder Chemotherapie erhalten oder vor kurzem erhielten,
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wenn Sie an einer Zuckerkrankheit (Diabetes) leiden,
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wenn Sie an Leberproblemen oder einer Störung des Aufbaus des roten Blutfarbstoffes (akute Porphyrie) leiden,
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wenn Sie Nierenbeschwerden haben. Ihr Arzt wird mittels einer Blutuntersuchung feststellen, wie gut Ihre Leber und Ihre Nieren funktionieren.
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wenn Sie an einer Herzerkrankungen leiden oder eine Strahlenbehandlung im Bereich des Herzens erhielten,
wenn Sie älter sind (über 65 Jahre).
Abflussbehinderungen innerhalb der ableitenden Harnwege, Harnblasenentzündungen sowie Infektionen und Elektrolytstörungen müssen vor Therapiebeginn ausgeschlossen bzw. behoben werden.
Tritt unter der Behandlung mit Endoxan eine Blasenentzündung (Zystitis) mit oder ohne sichtbarem Blut im Urin (Mikro- oder Makrohämaturie) auf, sollte die Therapie bis zur Normalisierung abgebrochen werden.
Allgemeine Gegenanzeigen für die Durchführung einer allogenen Knochenmarktransplantation, wie eine obere Altersgrenze von 50-60 Jahren, Kontamination des Knochenmarks durch Metastasen maligner (epithelialer) Tumoren sowie fehlende Identität des HLA-Systems beim vorgesehenen Spender bei chronischer myeloischer Leukämie müssen vor Einleitung einer Konditionierungstherapie mit Endoxan sorgfältig abgeklärt werden.
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weiße Blutkörperchen, die Infektionen bekämpfen, und schließlich
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Blutplättchen, die eine Rolle bei der Blutgerinnung spielen.
Nach Anwendung von Endoxan sinkt die Anzahl aller drei Blutzelltypen. Dadurch fühlen Sie sich möglicherweise müde und die Anfälligkeit für Infektionen steigt. Diese Nebenwirkung von Endoxan lässt sich nicht vermeiden.
Die Anzahl Ihrer Blutkörperchen erreicht etwa 5 bis 10 Tage nach Beginn der Endoxan- Anwendung den niedrigsten Stand und bleibt noch bis einige Tage nach Behandlungsende so niedrig. Bei den meisten Menschen normalisiert sich die Zahl der Blutzellen innerhalb von 21 bis 28 Tagen nach Behandlungsende. Falls Sie schon vor Behandlungsbeginn eine starke Chemotherapie erhielten, kann es etwas länger dauern, bis sich Ihre Werte normalisieren.
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Wenn die Zahl Ihrer Blutkörperchen niedrig ist, kann sich Ihr Infektionsrisiko erhöhen. Vermeiden Sie deshalb den Kontakt mit Menschen, die an Husten, Erkältungen oder anderen Infektionen leiden. Ihr Arzt wird Ihnen ein geeignetes Medikament verabreichen, wenn er feststellt, dass Sie eine Infektion haben oder das Risiko einer Infektion besteht.
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Ihr Arzt wird vor und während der Behandlung mit Endoxan überprüfen, ob die Anzahl Ihrer roten und weißen Blutkörperchen sowie der Blutplättchen ausreicht. Gegebenenfalls wird er die Endoxandosis reduzieren oder die nächste Anwendung verschieben.
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Cyclophosphamid kann die Wundheilung beeinträchtigen. Halten Sie alle Schnittwunden trocken und sauber, und achten Sie darauf, ob sie normal abheilen.
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Achten Sie auf ein gesundes Zahnfleisch, da es zu Geschwüren und Entzündungen kommen kann. Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn Sie Fragen dazu haben.
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Endoxan kann die innere Oberfläche Ihrer Blase schädigen, und dies führt möglicherweise zu Blut im Urin. Ihr Arzt weiß darüber Bescheid und kann Ihnen gegebenenfalls ein Arzneimittel mit dem Wirkstoff Mesna verordnen, welches Ihre Blase schützt.
Sie können Mesna entweder als Injektion, als Zusatz zu Ihrer Endoxan-Infusion, oder in Tablettenform erhalten. Bei Anwendung von Mesna ist die entsprechende Gebrauchsinformation zu beachten.
Bei den meisten Menschen, die Endoxan in Kombination mit Mesna erhalten, treten keine Blasenbeschwerden auf. Ihr Arzt wird dennoch Ihre Urinproben mittels eines Teststreifens oder Mikroskops auf Blut untersuchen.
Informieren Sie umgehend Ihren Arzt, falls Sie Blut im Urin feststellen.
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Krebsmedikamente und Strahlenbehandlung können das Risiko für die Entstehung weiterer Krebserkrankungen erhöhen; diese können auch erst mehrere Jahre nach dem Ende der Behandlung auftreten. Cyclophosphamid erhöht besonders das Risiko für die Entstehung von Blasenkrebs.
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Cyclophosphamid kann Ihr Herz schädigen oder den Herzrhythmus beeinträchtigen. Die Gefahr dafür steigt, wenn Sie hohe Cyclophosphamiddosen erhalten, bestrahlt werden oder Chemotherapie erhalten, oder wenn Sie älter sind. Ihr Arzt wird Ihr Herz während der Therapie genau überwachen.
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Cyclophosphamid kann eine Entzündung oder Vernarbung Ihrer Lungen verursachen. Dies kann auch noch 6 Monate nach einer Behandlung auftreten. Informieren Sie umgehend Ihren Arzt, wenn Sie Schwierigkeiten beim Atmen haben.
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Cyclophosphamid kann lebensbedrohliche Auswirkungen auf Ihre Leber haben. Informieren Sie umgehend Ihren Arzt, wenn Sie eins der folgenden Symptome haben: plötzliche Gewichtszunahme, Leberschmerzen oder Gelbsucht.
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Verstärkter oder kompletter Haarausfall kann auftreten. Die Haare wachsen normalerweise wieder nach, möglicherweise mit einer anderen Struktur oder Haarfarbe.
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Cyclophosphamid kann Übelkeit und/oder Erbrechen verursachen. Dies kann bis zu 24 Stunden nach der Anwendung von Cyclophosphamid andauern. Eventuell benötigen Sie ein Medikament gegen Übelkeit und/oder Erbrechen. Fragen Sie Ihren Arzt wenn Sie Fragen dazu haben.
Ältere Menschen
Endoxan sollte wie alle Zytostatika generell mit Vorsicht bei geschwächten und älteren Patienten angewendet werden sowie bei Patienten, die zuvor eine Bestrahlungsbehandlung erhielten.
Anwendung von Endoxan mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.
Informieren Sie Ihren Arzt insbesondere über folgende Arzneimittel und Therapien, da sich diese möglicherweise nicht mit der Endoxan-Behandlung vertragen:
Die folgenden Arzneimittel können die Wirksamkeit von Cyclophosphamid reduzieren:
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Aprepitant (Mittel gegen Übelkeit, Antiemetikum)
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Bupropion (Antidepressivum)
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Busulfan, Thiotepa (Krebsmedikamente)
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Chloramphenicol, Ciprofloxacin (zur Behandlung bakterieller Infektionen)
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Fluconazol, Itraconazol (zur Behandlung von Infektionen durch Pilze)
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Prasugrel (Blutverdünner)
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Sulfonamide wie z.B. Sulfadiazin, Sulfasalazin oder Sulfamethoxazol (zur Behandlung bakterieller Infektionen)
Die folgenden Arzneimittel können die Giftigkeit von Cyclophosphamid steigern:
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Allopurinol (Gichtmittel)
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Chloralhydrat (gegen Schlaflosigkeit)
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Cimetidin (reduziert die Magensäure)
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Disulfiram (zur Behandlung von Alkoholsucht)
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Glyceraldehyd (Warzenmittel)
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Ondansetron (Mittel gegen Übelkeit, Antiemetikum)
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Protease-Inhibitoren (gegen Viren)
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Mittel, die die Leberenzyme anheben z.B. Rifampicin (zur Behandlung bakterieller Infektionen)
Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital (Epilepsiemittel) Johanniskraut (gegen milde Depressionen) Kortikosteroide (Entzündungshemmer)
Die folgenden Arzneimittel können die giftigen Effekte auf Ihre Blutzellen oder Immunsystem steigern:
Die folgenden Arzneimittel können die giftigen Effekte auf Ihr Herz steigern:
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Anthracycline wie z.B. Bleomycin, Doxorubicin oder Epirubucin (Krebsmittel)
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Cytarabin, Pentostatin, Trastuzumab (Krebsmittel)
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Strahlentherapie in der Herzgegend
Die folgenden Arzneimittel können die giftigen Effekte auf Ihre Lunge steigern:
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Amiodaron (gegen Herzrhythmusstörungen)
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G-CSF, GM-CSF (Mittel zur Vermehrung der weißen Blutkörperchen nach einer Chemotherapie)
Die folgenden Arzneimittel können die giftigen Effekte auf Ihre Nieren steigern:
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Amphotericin B (zur Behandlung von Infektionen durch Pilze)
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Indomethacin (gegen Schmerzen und Entzündungen)
Andere Arzneimittel, die durch Cyclophosphamid beeinträchtigt werden können, oder die Wirkung von Cyclophosphamid beeinträchtigen können:
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Azathioprin (zur Vorbeugung gegen Abstoßungsreaktionen nach Organtransplantationen)
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Allopurinol (gegen Gicht)
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Bupropion (zur Raucherentwöhnung)
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Busulfan (Krebsmedikament)
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Cumarine wie z.B. Warfarin (Blutverdünner)
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Cyclosporin (reduziert die Aktivität des Immunsystems)
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Digoxin, β-Acetyldigoxin (Herzmittel)
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Etanercept (gegen rheumatische Arthritis)
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Hydrochlorothiazid (gegen Bluthochdruck)
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Impfstoffe
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Metronidazol (gegen Infektionen durch Bakterien oder Einzeller)
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Muskelentspannungsmittel wie z.B. Succinylcholin
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Tamoxifen (zur Behandlung von Brustkrebs)
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Verapamil (zur Behandlung von Bluthochdruck, Angina pectoris oder Herzrhythmusstörungen)
Anwendung von Endoxan zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Auf den Genuss von alkoholischen Getränken sowie von Grapefruits oder Grapefruitsaft sollte während der Behandlung verzichtet werden, da die Wirksamkeit von Cyclophosphamid dadurch vermindert sein kann. Durch den Konsum von Alkohol können sich bei manchen Patienten Cyclophosphamid-bedingte Übelkeit und Erbrechen verstärken.
Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Cyclophosphamid, kann erbgutschädigend wirken. Cyclophosphamid sollte nicht während der Schwangerschaft angewendet werden. Bei vitaler Indikation zur Behandlung einer schwangeren Patientin sollte eine medizinische Beratung über das mit der Behandlung verbundene Risiko von schädigenden Wirkungen für das Kind erfolgen.
Frauen sollten während und bis 6 Monate nach der Behandlung mit Cyclophosphamid nicht schwanger werden. Tritt während der Behandlung dennoch eine Schwangerschaft ein, so ist die Möglichkeit einer genetischen Beratung zu nutzen.
Stillzeit
Da Cyclophosphamid in die Muttermilch übertritt, darf während der Behandlung nicht gestillt werden.
Zeugungs- und Gebärfähigkeit
Bei männlichen und weiblichen Patienten im geschlechtsreifen Alter sind während und bis mindestens 6 Monate nach Beendigung der Therapie empfängnisverhütende Maßnahmen vorzunehmen.
Die Behandlung mit Cyclophosphamid kann bei Männern erbgutschädigend wirken.
Männer sollten deshalb während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach keine Kinder zeugen und gegebenenfalls die Möglichkeit einer genetischen Beratung nutzen.
Männern, die mit Cyclophosphamid behandelt werden, wird empfohlen, sich vor Therapiebeginn über eine Spermakonservierung beraten zu lassen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Manche Nebenwirkungen der Endoxan-Behandlung können einen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen haben. Ihr Arzt wird entscheiden, ob Sie dazu gefahrlos in der Lage sind. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
Wenn Sie einen anderen Arzt aufsuchen oder stationär behandelt werden
Informieren Sie den behandelnden Arzt unbedingt über alle Arzneimittel, die Sie einnehmen oder anwenden. Nehmen Sie keine anderen Arzneimittel ein, bis Ihr Arzt über Ihre Endoxan-Therapie informiert ist.