Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren
Bei der Anwendung des Tierarzneimittels sind die offiziellen, nationalen und örtlichen Richtlinien zu beachten.
Eine von den Vorgaben in der Fachinformation abweichende Anwendung des Tierarzneimittels kann die Prävalenz von Bakterien, die gegenüber Doxycyclin resistent sind, erhöhen und die Wirksamkeit von Behandlungen mit anderen Tetracyclinen infolge möglicher Kreuzresistenzen vermindern.
Resistenzen gegenüber Tetracyclinen wurden auch bei Atemwegserregern von Schweinen (A. pleuropneumoniae) in einigen EU-Ländern berichtet.
Aufgrund wahrscheinlicher zeitlich und geografisch bedingter Unterschiede der Empfindlichkeit von Bakterien gegenüber Doxycyclin wird eine bakteriologische Probennahme und
Empfindlichkeitsprüfung empfohlen. Insbesondere kann die Empfindlichkeit von A. pleuropneumoniae und O. rhinotracheale von Land zu Land und sogar von Betrieb zu Betrieb variieren. Die Anwendung des Tierarzneimittels sollte möglichst nur nach erfolgter Empfindlichkeitsprüfung von Erregern erfolgen, die von erkrankten, aus dem Betrieb stammenden Tieren isoliert wurden. Falls dies nicht möglich ist, sollte die Therapie auf örtlichen (regional und auf Betriebsebene erhobenen) epidemiologischen Information zur Erregersensitivität basieren.
Da eine Eliminierung der verursachenden Erreger möglicherweise nicht erreicht wird, sollte die Behandlung mit einem guten Betriebsmanagement, z. B. sorgfältiger Hygiene, guter Belüftung und ausreichender Stallfläche für die Tiere kombiniert werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender
Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Tetracyclinen wie Doxycyclinen sollten den Umgang mit dem Tierarzneimittel vermeiden.
Es sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um eine Staubbildung beim Einrühren des Pulvers in Wasser zu vermeiden. Beim Umgang mit dem Tierarzneimittel sind direkter Kontakt mit Haut und Augen zu vermeiden, um Überempfindlichkeitsreaktionen und einer Kontaktdermatitis vorzubeugen.
Während der Herstellung und Verabreichung des medikierten Trinkwassers sollten der Haut- und Augenkontakt mit dem Tierarzneimittel und die Inhalation von Staubpartikeln vermieden werden. Es sollten undurchlässige Handschuhe (z. B. aus Gummi oder Latex) und eine geeignete Staubmaske (z. B. ein Einweg-Atemschutzgerät mit Halbmaske gemäß der europäischen Norm EN 149 oder ein mehrfach verwendbares Atemschutzgerät gemäß europäischer Norm EN 140 mit einem Filter EN 143) bei der Zubereitung oder Verabreichung des Tierarzneimittels getragen werden.
Im Falle eines Kontaktes mit Augen oder Haut die betroffene Stelle sofort gründlich mit reichlich sauberem Wasser spülen. Falls eine Reizung auftritt, einen Arzt aufsuchen. Hände und kontaminierte Haut unmittelbar nach dem Umgang mit dem Tierarzneimittel waschen.
Während der Anwendung des Tierarzneimittels nicht rauchen, essen oder trinken.
Treten nach einer Exposition Symptome wie Hautausschlag auf, ist ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage vorzulegen. Schwellungen im Gesicht, der Lippen oder Augen sowie Atembeschwerden sind schwerwiegendere Symptome, die einer sofortigen medizinischen Behandlung bedürfen.
Trächtigkeit, Laktation oder Legeperiode:
Doxycyclin hat eine geringe Affinität mit Calcium Komplexe zu bilden. Studien haben gezeigt, dass Doxycyclin die Skelettbildung kaum beeinflusst.
Aufgrund fehlender spezifischer Studien wird die Anwendung des Tierarzneimittels während der Trächtigkeit und Laktation nicht empfohlen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:
Nicht zusammen mit bakterizid wirkenden Antibiotika wie Penicillinen oder Cephalosporinen anwenden.
Die Resorption von Doxycyclin kann bei Anwesenheit größerer Mengen von Calcium, Eisen, Magnesium oder Aluminium im Futter herabgesetzt sein. Nicht gleichzeitig mit Antazida, Kaolin und Eisenpräparaten anwenden.
Es wird empfohlen, dass der Zeitabstand zwischen der Verabreichung des Tierarzneimittels und der Anwendung anderer Tierarzneimittel, die polyvalente Kationen enthalten, 1-2 Stunden betragen sollte, da letztere die Resorption von Tetracyclinen beeinträchtigen.
Doxycyclin verstärkt die Wirkung von Antikoagulantien.
Die Löslichkeit des Tierarzneimittels ist pH-abhängig und bei Einmischung in eine alkalische Lösung kann es zu einer Ausfällung des Wirkstoffes kommen.
Das Trinkwasser darf nicht in Metallbehältern gelagert werden.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel):
Überdosierungen bis zum 1,6-fachen der empfohlenen Dosis verursachten keine auf die Behandlung zurückzuführenden klinischen Symptome. Geflügel verträgt das Doppelte der empfohlenen Doxycyclin- Dosis (40 mg/kg Körpergewicht) ohne irgendein klinisches Anzeichen.
Inkompatibilitäten:
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.