Ditripentat-Heyl (DTPA)

Abbildung Ditripentat-Heyl (DTPA)
Zulassungsland Deutschland
Hersteller H e y l Chemisch-Pharmazeutische Fabrik GmbH & Co. KG
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 02.05.2005
ATC Code V03AB
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus nicht verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Alle ĂŒbrigen therapeutischen Mittel

Zulassungsinhaber

H e y l Chemisch-Pharmazeutische Fabrik GmbH & Co. KG

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

Ditripentat-Heyl (DTPA) enthÀlt Calcium-trinatrium-pentetat (Ca-DTPA) und ist ein Antidot zur Therapie von Radionuklidvergiftungen.

Ditripentat-Heyl (DTPA) wird angewendet zur Langzeitbehandlung von Vergiftungen durch radioaktive Metalle (Americium, Plutonium, Curium, Californium, Berkelium).

Anzeige

Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Ditripentat-Heyl (DTPA) darf nicht angewendet werden,

  • wenn Sie allergisch gegen DTPA, seine Salze oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
  • wĂ€hrend der Schwangerschaft
  • bei Kindern und Jugendlichen
  • bei HypercalcĂ€mie
  • bei Patienten mit SchĂ€digungen der Nieren (nephrotisches Syndrom) oder des Knochenmarks (Knochenmarksdepression, Leukopenie, Thrombocytopenie) sowie
  • bei oralen Radionuklidvergiftungen, solange sich das Nuklid noch im Magen-Darm-Trakt befindet, da dadurch die Aufnahme in den Körper gesteigert werden kann.

Bei Vergiftungen mit Uran, Neptunium oder Cadmium sollte Ditripentat-Heyl (DTPA) nicht eingesetzt werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Ditripentat-Heyl (DTPA) angewendet wird.

Die Tagesdosis darf nicht in mehrere Einzeldosen aufgeteilt werden.

Vor und wĂ€hrend der Therapie sind regelmĂ€ĂŸige Kontrollen von Harn- und Blutstatus angezeigt. WĂ€hrend der Gabe von Ditripentat-Heyl (DTPA) sollte der Blutdruck regelmĂ€ĂŸig kontrolliert werden.

Bei Auftreten von Durchfall sollte die Therapie abgebrochen werden.

Die lĂ€ngerdauernde Therapie sollte unter regelmĂ€ĂŸiger Kontrolle der Urinausscheidung der radioaktiven Nuklide und der essenziellen Spurenelemente erfolgen.

Die Therapie von Vergiftungen mit Ditripentat-Heyl (DTPA) schließt andere Maßnahmen zur Therapie von Vergiftungen wie MagenspĂŒlung, Dialyse, Plasmaaustausch, chirurgische Entfernung von Depots etc. nicht aus.

Kinder und Jugendliche

Ditripentat-Heyl (DTPA) ist nicht zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen zugelassen. In diesen FĂ€llen kann auf Zn-DTPA ausgewichen werden.

Anwendung von Ditripentat-Heyl (DTPA) zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden, kĂŒrzlich andere Arzneimittel eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimit- tel einzunehmen / anzuwenden.

Bei gleichzeitiger Gabe von Ditripentat-Heyl (DTPA) und essenziellen Spurenelementen, wie z. B. Zink oder Eisen, können sich die Arzneimittel gegenseitig in ihrer Wirksamkeit aufheben. Es empfiehlt sich deshalb, eine eventuell notwendige Substitution der Spurenelemente zeitlich versetzt durchzufĂŒh- ren.

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichti- gen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apothe- ker um Rat.

Schwangerschaft
In der Schwangerschaft darf Ditripentat-Heyl (DTPA) nicht angewendet werden. In diesen FĂ€llen kann auf Zn-DTPA ausgewichen werden.

Stillzeit
Bei Vorliegen einer Belastung mit radioaktiven Stoffen soll generell nicht gestillt werden.

VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen

Es sind bisher keine Auswirkungen bekannt.

Ditripentat-Heyl enthÀlt Natrium.

Eine Ampulle mit 5 ml Injektionslösung enthĂ€lt 6,04 mmol (138,8 mg) Natrium. Wenn Sie eine koch- salzarme DiĂ€t einhalten mĂŒssen, sollten Sie dies berĂŒcksichtigen.

Anzeige

Wie wird es angewendet?

Sie erhalten Ditripentat-Heyl als intravenöse Injektion oder Infusion.

Dosierung
Die Therapie von Vergiftungen erfordert eine individuelle Dosierung in AbhÀngigkeit vom Vergiftungsbild.

Die empfohlene Dosis betrÀgt:

Erwachsene: 1 Ampulle pro Tag

FĂŒr die Therapie von Erwachsenen empfiehlt sich folgendes Dosierungsschema:

  • Erste Woche: Je 1000 mg Ca-DTPA an 5 Tagen.
  • Folgende 6 Wochen 1000 mg Ca-DTPA 2- bis 3-mal pro Woche
  • Anschließend 6 Wochen Therapiepause
  • Weiter alternierend 3 Wochen Therapie (1000 mg DTPA 2- bis 3-mal wöchentlich) und 3 Wochen Therapiepause oder 1000 mg Ca-DTPA i.v. alle 2 Wochen.
  • AbhĂ€ngig vom Einzelfall kann die Therapiepause auch vier bis sechs Monate betragen.

Art der Anwendung

Initial werden 1000 mg Ca-DTPA (ca. 15 mg/kg/d) in 20 ml physiologischer Kochsalzlösung oder in 5%-iger Glukoselösung sehr langsam i.v. (Injektionsdauer ca. 15. Minuten) oder besser als Infusion in 250 ml VerdĂŒnnungslösung ĂŒber œ bis 2 Std. gegeben. Die Injektions- bzw. Infusionslösung ist nach der Zubereitung sofort zu verwenden.

OPC Ampulle

Zum Öffnen Punkt nach oben drehen und Ampullenkopf nach unten abbrechen.

Dauer der Anwendung

Die Dauer der Anwendung ist abhĂ€ngig vom klinischen und laboranalytischen Befund (Radionuklidausscheidung im Urin). Solange durch die Gabe von DTPA die Ausscheidungsrate gesteigert wird, sollte die Therapie fortgefĂŒhrt werden.

Die notwendige Behandlung kann sehr langwierig sein (in EinzelfĂ€llen ĂŒber mehrere Jahre) und eine Vielzahl von Injektionen erforderlich machen.

Bei der lĂ€nger andauernden Therapie sollte regelmĂ€ĂŸig Zink substituiert werden. Alternativ kann die Langzeittherapie auf Zn-DTPA umgestellt werden.

WĂ€hrend der Anwendung von Ditripentat-Heyl (DTPA) sollten Sie ausreichend trinken.

Wenn Sie vermuten, dass Ihnen eine grĂ¶ĂŸere Menge Ditripentat-Heyl (DTPA) verabreicht wurde als vom Arzt vorgesehen

Hohe Dosen von Ca-DTPA können zu schweren SchĂ€den an den Nieren, der Darmmukosa und der Leber fĂŒhren. Als Ursache wird eine Verarmung an Zink und Mangan vermutet. Bei Auftreten entsprechender Symptome sind die Spurenelemente zu kontrollieren und zu ersetzen. Außerdem kann eine symptomatische Therapie erforderlich sein.

Die Anwendung von Ditripentat-Heyl (DTPA) sollte nach den Anweisungen des Arztes bzw. nach der in der Packungsbeilage angegebenen Dosierungsanleitung erfolgen. Wenn Sie das GefĂŒhl haben, keine ausreichende Linderung Ihrer Beschwerden zu spĂŒren, fragen Sie Ihren Arzt.

Wenn Sie vermuten, dass die Anwendung von Ditripentat-Heyl (DTPA) vergessen wurde

Falls Sie vermuten, dass die vorherige Anwendung vergessen wurde, sprechen Sie eine fachlich qua- lifizierte Person darauf an. Es sollte nicht die doppelte Dosis angewendet werden, wenn die vorherige Anwendung vergessen wurde. Fahren Sie mit der angegebenen Dosierung fort. Beachten Sie aber bitte, dass Ditripentat-Heyl (DTPA) nur sicher und ausreichend wirken kann, wenn es regelmĂ€ĂŸig an- gewendet wird.

Wenn Sie die Anwendung von Ditripentat-Heyl (DTPA) abbrechen

Wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden, besteht die Gefahr, dass die Vergif- tung weiterbesteht. Sprechen Sie unbedingt vorher mit Ihrem Arzt darĂŒber.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Anzeige

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂŒssen.

AbhÀngig von Art und Schwere der Erkrankung, der entsprechend notwendigen Dosierung und Dauer der Behandlung können - in individuell unterschiedlicher HÀufigkeit - folgende Begleiterscheinungen auftreten:

  • Bei schneller i.v.-Injektion sind lokale Reizerscheinungen (thrombophlebitische Reaktionen) beschrieben worden.
  • Bei einer wiederholten Gabe von Ca-DTPA mit zu kurzen Regenerationsintervallen zwischen den einzelnen Applikationen können auftreten: verzögerte Fieberreaktion, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Frösteln, Kopfschmerzen, Hautjucken (Pruritus), MuskelkrĂ€mpfe.
  • Selten: kann bis zu 1 von 1000 Behandelten betreffen
    • Blutdrucksenkung
    • Kribbeln (ParĂ€sthesien)
    • NasenschleimhautentzĂŒndungen (Rhinitis vasomotorica)
    • allergische Reaktionen, die sich in Hautreaktionen Ă€ußern können.
  • DTPA verstĂ€rkt die Ausscheidung einiger Spurenelemente, insbesondere von Zink. In EinzelfĂ€llen wurde bei einer lĂ€nger andauernden Behandlung ein klinisch manifester Zinkmangel (Haarausfall, Hautreaktionen, SchleimhautverĂ€nderungen [Exantheme, Enantheme]) beschrieben. Unter der zusĂ€tzlichen Gabe von Zink waren die Symptome reversibel. Bei einem Patienten wurde ein reversibler Verlust des Geruchsvermögens beschrieben.
  • Vermutlich ist die vermehrte Zinkausscheidung auch Hauptursache fĂŒr andere Nebenwirkungen. So sind bei Ca-DTPA NierenschĂ€digungen, Darmstörungen und Knochen-markschĂ€den (Thrombozytopenie) beschrieben.
    Bei Mineralstoffmangel mĂŒssen die entsprechenden Spurenelemente ersetzt werden.
  • DTPA kann zu NierenschĂ€den (nephrotisches Syndrom und Niereninsuffizienz) fĂŒhren. Bei NierenvorschĂ€digung ist eine Verschlechterung der Nierenfunktion nachgewiesen worden. Besondere Vorsicht ist deshalb geboten bei Vergiftungen mit Metallen, die selbst nierenschĂ€digend wirken. Die VerĂ€nderungen an den Nieren sind nach Absetzen von DTPA reversibel.
    Bei Auftreten von VerÀnderungen der Nieren (z. B. Proteinurie, HÀmaturie, Zylinder im Harn) oder des Blutbildes sollte die Behandlung mit Ditripentat-Heyl (DTPA) abgebrochen werden. Dies gilt auch bei Auftreten von Durchfall. Eventuell ist zusÀtzlich eine symptomatische Therapie erforder- lich.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch fĂŒr Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut fĂŒr Arzneimittel und Medizin-produkte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen ĂŒber die Sicherheit dieses Arzneimittels zur VerfĂŒgung gestellt werden.

Anzeige

Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel fĂŒr Kinder unzugĂ€nglich auf.

Nicht ĂŒber 25 °C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren.

Die Injektions- bzw. Infusionslösung ist nach der Zubereitung sofort zu verwenden.

Dieses Arzneimittel darf nach dem auf dem Umkarton nach „Verwendbar bis“ und auf dem Etikett nach „Verw. bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwendet werden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

Anzeige

Weitere Informationen

Was Ditripentat-Heyl (DTPA) enthÀlt

  • Der Wirkstoff ist: Calcium-trinatrium-pentetat.
    1 Ampulle mit 5 ml Injektionslösung enthÀlt 1000 mg Calcium-trinatrium-pentetat (Ca-DTPA).
  • Die sonstigen Bestandteile sind: Calciumcarbonat, Natriumhydroxid, PentetsĂ€ure, Wasser fĂŒr Injektionszwecke.

Wie Ditripentat-Heyl (DTPA)aussieht und Inhalt der Packung

Ditripentat-Heyl (DTPA) ist eine klare, farblose bis leicht gelbliche Injektionslösung.

Ditripentat-Heyl (DTPA) ist in Packungen mit 5 Ampullen à 5 ml erhÀltlich.

Pharmazeutischer Unternehmer

Heyl Chem.-pharm. Fabrik GmbH & Co. KG

KurfĂŒrstendamm 178-179  
10707 Berlin  
Deutschland  
Telefon: +49 30 81696-0 E-Mail: info@heyl-berlin.de
Telefax: +49 30 81696-33 Website: www.heyl-berlin.de

Hersteller

 
EVER Pharma Jena GmbH  
Otto-Schott-Straße 15  
07745 Jena  
Deutschland  

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt ĂŒberarbeitet im April 2018.

Anzeige

Zuletzt aktualisiert: 06.07.2022

Quelle: Ditripentat-Heyl (DTPA) - Beipackzettel

Zulassungsland Deutschland
Hersteller H e y l Chemisch-Pharmazeutische Fabrik GmbH & Co. KG
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 02.05.2005
ATC Code V03AB
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus nicht verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Alle ĂŒbrigen therapeutischen Mittel

Teilen

Anzeige

Ihr persönlicher Arzneimittel-Assistent

afgis-Qualitätslogo mit Ablauf Jahr/Monat: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über medikamio GmbH & Co KG und sein/ihr Internet-Angebot: medikamio.com/ This website is certified by Health On the Net Foundation. Click to verify.
Medikamente

Durchsuche hier unsere umfangreiche Datenbank zu Medikamenten von A-Z, mit Wirkung und Inhaltsstoffen.

Wirkstoffe

Alle Wirkstoffe mit ihrer Anwendung, chemischen Zusammensetzung und Arzneien, in denen sie enthalten sind.

Krankheiten

Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten fĂŒr hĂ€ufige Krankheiten und Verletzungen.

Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können fĂŒr die Korrektheit der Daten keine Haftung ĂŒbernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. FĂŒr Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden