Dipentum darf nicht eingenommen werden,
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wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Olsalazin, Salicylate oder einen der sonstigen Bestandteile von Dipentum sind.
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bei bestehendem Magengeschwür und Zwölffingerdarmgeschwür.
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bei schweren Leber- und Nierenfunktionsstörungen und bei erhöhter Blutungsneigung.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Dipentum ist erforderlich,
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wenn Sie an Nieren- oder Leberfunktionsstörungen leiden. In diesen Fällen wird eine Überwachung durch Ihren Arzt empfohlen.
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falls Sie an einer schweren Allergie oder Asthma leiden. In diesen Fällen sind Sie auf Anzeichen einer Verschlechterung dieser Erkrankungen zu beobachten.
Ihre Blut- und Urinwerte sollten vor und während der Behandlung überwacht werden.
Ihr Arzt sollte Ihre Nierenfunktion vor der Behandlung, alle 3 Monate im ersten Jahr, alle 6 Monate für die nächsten 4 Jahre und nach 5 Jahren der Behandlung einmal im Jahr überprüfen (Harnstoff (BUN)- und Kreatinin-Bestimmung im Serum, Urin-Sediments- Untersuchung).
Ihr Arzt wird Ihnen erläutern, wie Sie die Symptome einer Blutschädigung erkennen können. Nehmen Sie unverzüglich mit Ihrem Arzt Kontakt auf, wenn bei Ihnen Symptome wie Fieber, Halsentzündung, Geschwüre im Mundbereich, blaue Flecken oder Blutungen auftreten.
Treten während Ihrer Behandlung Durchfälle auf, dann müssen Sie sich an Ihren Arzt wenden.
Kinder
Geben Sie Dipentum Kindern nur nach Rücksprache mit dem Arzt, da bisher keine ausreichenden Erfahrungen für eine allgemeine Empfehlung vorliegen.
Bei Einnahme von Dipentum mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die blutzuckersenkende Wirkung der Sulfonylharnstoffe (Arzneimittel, die bei Zuckerkrankheit angewendet werden) kann verstärkt werden.
Dipentum verstärkt möglicherweise die Wirkung von gerinnungshemmenden Mitteln (Cumarinen). Bei gleichzeitiger Verabreichung von Warfarin (gerinnungshemmender Wirkstoff aus der Cumarin-Gruppe) wurde ein erhöhter Quick-Wert beobachtet.
Die gleichzeitige Gabe von Salicylaten wie Dipentum mit niedermolekularen Heparinen oder Heparinoiden (Substanzen zur Hemmung der Blutgerinnung) kann zu einem erhöhten Blutungsrisiko führen, insbesondere zu Blutergüssen (Hämatomen) nach einer bestimmten Form der Betäubung (neuroaxiale Anästhesie). Daher sollte vor Beginn einer Behandlung mit einem niedermolekularen Heparin oder Heparinoid Ihre Behandlung mit Salicylaten wie Dipentum abgesetzt werden. Wenn das nicht möglich ist, sollte Ihr Arzt in kurzen Abständen überprüfen, ob bei Ihnen Blutungen aufgetreten sind.
Dipentum verstärkt möglicherweise die Wirkungen und Nebenwirkungen von Methotrexat (Arzneimittel gegen Krebs- und Autoimmunerkrankungen).
Die Wirkung von Spironolacton und Furosemid (gesteigerte Natriumausscheidung im Urin) und die Wirkung von Probenecid und Sulfinpyrazon (gesteigerte Harnsäureausscheidung im Urin) kann vermindert werden.
Die Wirkung von Rifampicin (Mittel gegen Tuberkulose) kann vermindert werden.
Es kann eine Verstärkung der unerwünschten Wirkungen von Glukokortikoiden (z. B. Kortison und Kortisol) am Magen möglich sein.
Die gleichzeitige Gabe von Dipentum und Mercaptopurin oder Thioguanin (Arzneimittel gegen Leukämie) kann zu einem erhöhten Risiko einer Knochenmarksdepression (herabgesetzte Blutbildung des Knochenmarks) führen.
Wenn Sie Dipentum und Mercaptopurin gleichzeitig anwenden, dann sollten Sie beide Arzneimittel jeweils in der niedrigsten Dosis einnehmen. Zusätzlich sollte Ihr Arzt Sie überwachen und vor allem auf eine Leukopenie (Mangel an weißen Blutkörperchen im Blut) achten.
Bei gleichzeitiger Einnahme mit Thioguanin sollte Ihr Arzt Ihr Blutbild sorgfältig überwachen.
In einem Fall ist unter Anwendung von 5-ASA (Abbauprodukt von Olsalazin) in Kombination mit Azathioprin bzw. Mercaptopurin eine Panzytopenie (Verminderung aller Arten von Blutzellen) aufgetreten.
In den ersten sechs Wochen nach einer Windpockenimpfung sollten Sie Salicylate wie Dipentum nicht einnehmen, um eine mögliche Erhöhung des Risikos für die Entwicklung des Reye-Syndroms (schwere Erkrankung mit Erbrechen, häufig auch Fieber und Krampfanfälle) zu vermeiden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
In tierexperimentellen Studien wurden gesundheitsschädigende Wirkungen beim Fetus beobachtet. Es liegen keine ausreichenden und gut kontrollierten Studien bei Schwangeren vor. Daher sollte Dipentum nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt angewendet werden. Wenn es Ihr Krankheitsgeschehen erlaubt, dann sollten Sie im ersten Drittel und in den letzten 2 bis 4 Wochen Ihrer Schwangerschaft die Behandlung mit Dipentum unterbrechen bzw. beenden.
Stillzeit
Geringe Mengen von Dipentum können in die Muttermilch übergehen und zu gesundheitsschädigenden Wirkungen (Durchfällen) beim Säugling führen. Daher sollten Sie Dipentum nur dann einnehmen, wenn der Nutzen die Behandlungsrisiken überwiegt oder Sie sollten abstillen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Dipentum scheint keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen zu haben.