Wirkstoff(e) Dapson
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Riemser Pharma GmbH
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 03.07.1985
ATC Code J04BA02
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Aknemittel zur topischen Anwendung

Kurzinformationen

Zulassungsinhaber

Riemser Pharma GmbH

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

DAPSON-Fatol ist ein Arzneimittel zur Behandlung von Lepra und chronischem Gelenkrheumatismus und zur Behandlung von verschiedenen Dermatosen (Hauterkrankungen). Der enthaltene Wirkstoff ist Dapson.

Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Falls Sie allergisch gegen einen der Inhaltsstoffe oder andere Sulfonamide sind, dĂŒrfen Sie Dapson nicht einnehmen. Wenn Sie an einer schweren Lebererkrankung leiden, dĂŒrfen Sie Dapson nicht einnehmen.

Bevor Sie Dapson-Fatol zu sich nehmen sprechen Sie bitte mit einem Arzt oder Apotheker. Falls Sie an einer der hier aufgelisteten Beschwerden leiden, darf das Arzneimittel nicht eingenommen werden.

Wie wird es angewendet?

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die ĂŒbliche Dosis:

Die Durchschnittsdosis betrÀgt 50 - 100 mg Dapson, d. h. 1 - 2 Tabletten tÀglich.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Informationen ĂŒber die Nebenwirkungen finde Sie in der Langbeschreibung.

Weiter unten finden Sie eine Liste mit allen Nebenwirkungen.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel fĂŒr Kinder unzugĂ€nglich auf. FĂŒr dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

Die Kurzinformation

Alle fĂŒr die Kurzinformation herangezogenen Informationen stammen von der Gebrauchsinformation des jeweiligen Medikaments. Kurzinformationen sollen Ihnen dabei helfen einen schnellen Überblick ĂŒber ein Medikament zu gewinnen. Diese Informationen sind aus GrĂŒnden der Lesbarkeit bewusst verkĂŒrzt und beinhalten nicht alle Anwendungsgebiete, Gegenanzeigen und Nebenwirkungen. Bitte lesen Sie die gesamte Gebrauchsinformation - speziell bei Fragen zu Gegenanzeigen, Dosierungen und Nebenwirkungen.
Markus FalkenstÀtter, BSc

Markus FalkenstÀtter, BSc
Autor

Markus FalkenstÀtter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der UniversitÀt Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der UniversitÀt Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

DAPSON-Fatol ist ein Arzneimittel zur Behandlung von Lepra und chronischem Gelenkrheumatismus und zur Behandlung von verschiedenen Dermatosen (Hauterkrankungen).

DAPSON-Fatol wird angewendet

In der Dermatologie, Angiologie und Immunologie

Blasenbildende Dermatosen (krankhafte HautverÀnderungen) wie Pemphigus vulgaris, Pemphigus herpetiformis, chronisch familiÀrer Pemphigus, Schleimhautpemphigoid, Dermatitis herpetiformis.

Ein Therapieversuch mit Dapson ist bei folgenden Hauterkrankungen bei fehlender risikoÀrmerer Behandlungsmöglichkeit angezeigt:

  • beim bullösen Pemphigoid (allein oder in Kombination mit Kortikoiden und Immunsuppressiva),
  • bei seltenen Erkrankungen wie subcorneale pustulöse Dermatosen, Erythema elevatum diutinum, Granuloma annulare, Granuloma faciale, Prurigo pigmentosa, rezidivierende Polychondritis (Knorpelerweichungserkrankung mit RĂŒckfallneigung). Außerdem bei Psoriasis pustulosa, bullösen, urticariellen oder ulcerösen Exazerbationen (Verschlimmerungen) des Erythematodes.

Einzelbefunde ĂŒber positive Behandlungsergebnisse liegen vor bei Vaskulitiden (allergische mErkrankung kleinerer BlutgefĂ€ĂŸe) und bei Arteriitis temporalis, wenn Kortikoide allein nicht ausreichend wirksam sind.

In der Rheumatologie
Zur Anwendung fĂŒr die Basisbehandlung des chronischen Gelenkrheumatismus als Alternative zu anderen Basistherapeutika wie Goldverbindungen, Penicillamin oder Chloroquin.

Zur Leprabehandlung
Dapson ist wirksam bei der Lepra und wird immer gleichzeitig mit anderen, gegen die Lepra wirkenden Arzneimitteln kombiniert.

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Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

DAPSON-Fatol darf nicht eingenommen werden,

  • wenn Sie allergisch gegen Dapson oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
  • wenn Sie ĂŒberempfindlich gegen Sulfonamide sind, da Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Sulfonamide in der Regel auch gegen Sulfone und damit auch gegen Dapson ĂŒberempfindlich sind.
  • bei schweren Lebererkrankungen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie DAPSON-Fatol einnehmen.

Bei Patienten mit erblichem Mangel an Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase ist das Risiko unerwĂŒnschter Nebenwirkungen deutlich erhöht, weshalb in diesen FĂ€llen die Anwendung von Dapson zu vermeiden ist. Bei dringlicher Indikation muss versucht werden, mit der HĂ€lfte der empfohlenen Dosis auszukommen.

Bei blutarmen Patienten (Blutfarbstoffgehalt unter 10 g/dL) sollte Dapson nicht zur Anwendung kommen. Doch kann bei Ă€ußerster Dringlichkeit (z. B. der Dermatitis herpetiformis) ein Behandlungsversuch unter strenger Kontrolle, vor allem des roten Blutbildes, unumgĂ€nglich sein. Wenn andere Therapiemöglichkeiten gegeben sind (z. B. bei chronischem Gelenkrheumatismus), sollte Dapson nicht zur Anwendung kommen, falls die Blutfarbstoffwerte bei Behandlungsbeginn unterhalb von 11 g/dL liegen (siehe auch Abschnitt 4: „Besondere Hinweise“).

Bei Auftreten einer blĂ€ulichen VerfĂ€rbung an Lippen und FingernĂ€geln (Cyanose) bzw. erschwerter AtemtĂ€tigkeit (aufgrund verstĂ€rkter MethĂ€moglobinbildung) sollte sofort ein Arzt konsultiert werden (siehe auch Abschnitt 4: „Besondere Hinweise“).

Bei Auftreten von HautausschlÀgen unter der Dapson-Therapie ist ebenfalls sofort der Arzt zu informieren. Das Arzneimittel muss dann sofort abgesetzt werden.
Ist eine Behandlung wĂ€hrend der Stillzeit erforderlich, muss abgestillt werden (siehe auch Abschnitt 2: „Schwangerschaft und Stillzeit“).

Laborwerte
Bei Diabetikern kann die Einnahme von Dapson in Laboruntersuchungen zu falsch-niedrigen HbA1c-Werten (Langzeitblutzuckerwert) fĂŒhren und damit eine gute Kontrolle der diabetischen Stoffwechsellage vortĂ€uschen.

Einnahme von DAPSON-Fatol zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kĂŒrzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Omeprazol (Arzneimittel, das die MagensÀuresekretion hemmt) verringert die Clearance (Abbau) von Dapson. Dies wurde bei Kaukasiern, jedoch nicht bei Asiaten beobachtet.

Bei der gleichzeitigen Anwendung von Dapson und Probenecid (Arzneimittel, das die HarnsÀureausscheidung steigert) kann die Ausscheidung von Dapson gehemmt werden.
Trimethoprim (antibakteriell wirkendes Arzneimittel) erhöht die Blutspiegel und die unerwĂŒnschten Arzneimittelwirkungen von Dapson.

Die orale Clearance (Abbau) nahm durch gleichzeitige Gabe von Rifabutin (Arzneimittel zur Vorbeugung und Behandlung von Mycobacterium avium-Infektionen und zur Behandlung von Tuberkulose) signifikant zu.

Rifampicin (Arzneimittel zur Behandlung von Tuberkulose und anderen Mykobakteriosen und zur Vorbeugung gegen HirnhautentzĂŒndung) kann die biologische Halbwertszeit von Dapsonreduzieren. Es gibt bisher keine Hinweise, dass dies therapeutische Folgen hĂ€tte.

Bei gleichzeitiger Anwendung von UrsodeoxycholsÀure (Arzneimittel zur Auflösung von Gallensteinen) wird Dapson schneller metabolisiert (verstoffwechselt), so dass seine Wirkung verringert wird.

Pyrimethamin (Arzneimittel zur Behandlung von Malaria und von Toxoplasmose) kann das Distributionsvolumen (Verteilungsvolumen), den Blutspiegel und die Speichelkonzentrationen von Dapson verÀndern. Die Bedeutung ist nicht bekannt.

Potentielle MethĂ€moglobinbildner (Nitrate, Nitrite, Sulfonamide, Nitroglycerin, Nitroprussid- Na, Stickstoffmonoxid und LokalanĂ€sthetika wie Prilocain) hemmen das Enzym MethĂ€moglobin-Reduktase. Dadurch kann es zu einem Anstieg des MethĂ€moglobingehaltes im Blut kommen (siehe auch Abschnitt 4: „Besondere Hinweise“). Eine in diesem Zusammenhang auftretende blĂ€uliche VerfĂ€rbung an Lippen und FingernĂ€geln bzw. eine erschwerte AtemtĂ€tigkeit ist sofort dem Arzt zu melden.

Vor operativen Eingriffen unter Verwendung von LokalanĂ€sthetika sollte der Patient seinen Arzt ĂŒber die Einnahme von DAPSON-Fatol informieren.

In einer Studie konnte gezeigt werden, dass Fluconazol die Bildung des toxischen Metaboliten Hydroxylamin-Dapson bei HIV-infizierten Patienten senkt.

Bei Langzeitanwendung von Dapson bei AIDS-Patienten, die mit Zidovudin (Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen) therapiert werden, sollte das Blutbild besonders sorgfÀltig
ĂŒberwacht werden.

Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder
beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren
Arzt oder Apotheker um Rat.

Schwangerschaft
Bisher liegen keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Dapson bei Schwangeren vor.
Die Anwendung von DAPSON-Fatol wĂ€hrend der Schwangerschaft und bei Frauen im gebĂ€rfĂ€higen Alter, die nicht verhĂŒten, wird nicht empfohlen.

Stillzeit
Dapson wird in die Muttermilch ausgeschieden. Auswirkungen auf das gestillte Neugeborene/Kind können nicht ausgeschlossen werden.

Deshalb sollte Ihr Arzt entscheiden, ob Sie das Stillen unterbrechen sollen oder ob auf die Behandlung mit DAPSON-Fatol verzichtet werden kann. Bei dieser Entscheidung soll sowohl
der Nutzen des Stillens fĂŒr das Kind als auch der Nutzen der Therapie fĂŒr die Frau berĂŒcksichtigt werden.

VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen
DAPSON-Fatol kann auch bei bestimmungsgemĂ€ĂŸem Gebrauch das Reaktionsvermögen soweit verĂ€ndern, dass z. B. die FĂ€higkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeintrĂ€chtigt wird.

DAPSON-Fatol enthÀlt Lactose
Bitte nehmen Sie DAPSON-Fatol erst nach RĂŒcksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer ZuckerunvertrĂ€glichkeit leiden.

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Wie wird es angewendet?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die ĂŒbliche Dosis:

Die Durchschnittsdosis betrÀgt 50 - 100 mg Dapson, d. h. 1 - 2 Tabletten tÀglich. Doch ist die Dosierung dem jeweiligen Einzelfall und dem Anwendungsgebiet entsprechend in folgender Weise anzupassen:

Dermatitis herpetiformis sowie die unter Abschnitt 1: „DAPSON-Fatol wird angewendet“ erwĂ€hnten

Hauterkrankungen
Man beginnt mit 2 Tabletten pro Tag (= 100 mg Dapson) 1 Woche lang. Dann kann auf 4 Tabletten pro Tag (= 200 mg Dapson) gesteigert werden bis zum Eintreten des
Therapieerfolges. Es ist aber im Einzelfall die niedrigstmögliche Dosis zu ermitteln. Dies kann auch durch Kombination mit Kortikosteroiden erreicht werden. In ExtremfÀllen können kurzfristig 300 mg Dapson tÀglich (= 6 Tabletten) erforderlich sein.

Wenn das Krankheitsbild von Symptomen im Darmbereich begleitet ist, kann eine glutenfreie DiÀt zum Therapieerfolg beitragen und eine Dosisreduzierung ermöglichen.
Basistherapie des chronischen Gelenkrheumatismus

Man beginnt mit 1 Tablette (= 50 mg Dapson) pro Tag 1 Woche lang und fĂŒhrt die Therapie mit 2 Tabletten (= 100 mg Dapson) pro Tag fort.

Lepra
Hier wird durchschnittlich mit 50 - 100 mg Dapson tÀglich (= 1 - 2 Tabletten) dosiert. Dabei erhalten Jugendliche ab 15 Jahren und Erwachsene 100 mg Dapson tÀglich. Kinder und
Jugendliche von 10 - 14 Jahren erhalten tĂ€glich 50 mg Dapson. FĂŒr Kinder unter 10 Jahren muss die Dosis dem Körpergewicht angepasst werden.

Art der Anwendung
Nehmen Sie die Tabletten bitte unzerkaut mit ausreichend FlĂŒssigkeit (vorzugsweise ein Glas Trinkwasser) am besten nach einer Mahlzeit ein.

Dauer der Anwendung
Bei der Dermatitis herpetiformis und anderen oben erwĂ€hnten Hauterkrankungen ist in den meisten FĂ€llen eine Dauerbehandlung ĂŒber Jahre hinweg erforderlich.

Beim Auftreten von UnvertrĂ€glichkeitserscheinungen kann die Therapie unterbrochen und spĂ€ter, z. B. bei RĂŒckfĂ€llen oder Verschlechterung des klinischen Bildes, wieder aufgenommen werden. Eine ÜberbrĂŒckung mit Kortikosteroiden in dieser Zeit kann hilfreich sein.

In der Rheumabehandlung werden Therapieperioden von mehreren (bis zu sechs) Monaten durchgefĂŒhrt. Die Notwendigkeit der Wiederholung solcher Behandlungskuren ergibt sich aus dem Verlauf des Einzelfalls.

Die Behandlung von Lepra mit Dapson allein musste jahre- bis lebenslang durchgefĂŒhrt werden. Durch die Kombination mit anderen gegen Lepra wirksamen Mitteln kann die Behandlungszeit wesentlich verkĂŒrzt werden. In AbhĂ€ngigkeit von der Schwere des Falles und dem bakteriologisch festgestellten Therapieerfolg kann heute die Dapson-Anwendung in den meisten FĂ€llen nach 6 - 12 Monaten beendet werden.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von DAPSON-Fatol zu stark oder zu schwach ist.

Wenn Sie eine grĂ¶ĂŸere Menge von DAPSON-Fatol eingenommen haben, als Sie sollten
Folgende Symptome sind nach einer Überdosierung beschrieben worden:
Dyspnoe (Atemnot), Übelkeit mit Erbrechen, Kopfschmerzen, Cyanose (blĂ€uliche VerfĂ€rbung der Haut bei vermindertem Sauerstoffgehalt des Blutes), Tachykardie (stark beschleunigte HerztĂ€tigkeit), MethĂ€moglobinĂ€mie (erhöhte Konzentration von MethĂ€moglobin, einer Oxidationsform des roten Blutfarbstoffes, im Blut), SulfhĂ€moglobinĂ€mie (Auftreten von SulfhĂ€moglobin, einem nicht zum Sauerstofftransport befĂ€higten HĂ€moglobinabkömmling, im
Blut), HÀmolyse (Abbau der roten Blutkörperchen), HÀmaturie (Ausscheidung roter Blutkörperchen im Urin), Nierenversagen, neurologische und psychiatrische Störung,
Erblindung und Koma (Stadium tiefer Bewusstlosigkeit).

Genaue Angaben ĂŒber letale (tödliche) Dosen sind nicht vorhanden. In einem Fall fĂŒhrten 1,4 g Dapson zum Tode, in einem anderen Fall ĂŒberlebte der Patient die Einnahme von 15 g Dapson.
In einem Einzelfall kam es nach der Einnahme von 10 g Dapson zu einer dauerhaften SchÀdigung der Netzhaut mit verringertem Sehvermögen.

Es ist so schnell wie möglich ein Arzt zu informieren.

Wenn Sie die Einnahme von DAPSON-Fatol vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.

Wenn Sie die Einnahme von DAPSON-Fatol abbrechen
Unterbrechen oder beenden Sie die Therapie nicht selbstĂ€ndig, ohne vorher mit Ihrem Arzt gesprochen zu haben. Eine nicht ordnungsgemĂ€ĂŸ durchgefĂŒhrte Therapie oder ein vorzeitiger
Abbruch gefÀhrdet den Erfolg der Behandlung.

Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂŒssen.

HĂ€ufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):

  • WĂ€hrend der Behandlung mit Dapson kann es zu einem dosisabhĂ€ngigen Abbau der roten Blutkörperchen (HĂ€molyse) kommen, der bei einer Tagesdosis bis zu 100 mg nur gering ausgeprĂ€gt ist (siehe jedoch den Hinweis auf Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel im Abschnitt 2: „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“). Der dadurch bedingte Abfall der Blutfarbstoffwerte prĂ€gt sich besonders in den ersten 4 Behandlungswochen aus, um sich in den darauf folgenden Wochen wieder den Ausgangswerten zu nĂ€hern. Eine regelmĂ€ĂŸige Kontrolle des roten und des weißen Blutbildes (zu Beginn der Therapie wöchentlich, nach einigen Monaten monatlich einmal durchgefĂŒhrt) ist erforderlich.
  • Zu Beginn der Behandlung kann es zu Kopfschmerzen kommen. Diese Erscheinungen verschwinden im Allgemeinen im Verlauf der weiteren Dapson-Anwendung.
  • Zu Beginn der Behandlung kann es zu Magenbeschwerden oder Übelkeit kommen. Diese Erscheinungen verschwinden im Allgemeinen im Verlauf der weiteren Dapson-Anwendung.

Selten (kann bis zu 1 von 1000 Behandelten betreffen):

  • Bildung von MethĂ€moglobin (Oxidationsform des roten Blutfarbstoffes), was sich als Cyanose (blĂ€uliche VerfĂ€rbung der Haut bei vermindertem Sauerstoffgehalt des Blutes) Ă€ußert
  • HypoalbuminĂ€mie (Eiweißmangel im Blut)
  • Eine Überempfindlichkeit kann sich - besonders bei schlecht ernĂ€hrten Patienten - als so genanntes „Dapson-Syndrom“ Ă€ußern. Es ist nicht dosisabhĂ€ngig. Die klinischen Symptome lassen an eine Infektionskrankheit, insbesondere an infektiöse Mononukleose (Überwiegen der einfachkernigen Zellen im Blut), denken. Es kommt zu Fieber, Unwohlsein, HautausschlĂ€gen, Gelbsucht, LymphdrĂŒsenschwellung, Mononukleose, Eosinophilie (Vermehrung der eosinophilen weißen Blutzellen), AnĂ€mie (Blutarmut) und verstĂ€rkter MethĂ€moglobinbildung.
  • Es können Cholangitis (EntzĂŒndung der Gallenwege), renale Vaskulitis (EntzĂŒndung der BlutgefĂ€ĂŸe in den Nieren) oder Hepatitis (LeberentzĂŒndung) als Symptome des Dapson- Syndroms auftreten.
  • periphere motorische Neuropathie (BewegungsvorgĂ€nge betreffende NervenschĂ€digung)

Sehr selten (kann bis zu 1 von 10000 Behandelten betreffen):

  • Agranulozytose (Schwund der weißen Blutkörperchen)

Nicht bekannt (HĂ€ufigkeit auf Grundlage der verfĂŒgbaren Daten nicht abschĂ€tzbar):

  • FĂ€lle von durch Dapson verursachter Thrombozytose (Erhöhung der Zahl der die Blutgerinnung bewirkenden Zellen), eosinophiler Pneumonitis (EntzĂŒndungsreaktion des Lungengewebes auf chemische Reize), akuter Pankreatitis (EntzĂŒndung der BauchspeicheldrĂŒse), Erhöhung der Leberenzyme sowie PhotosensibilitĂ€t (Steigerung der Lichtempfindlichkeit der Haut) sind berichtet worden.
  • Überempfindlichkeitsreaktionen gegenĂŒber Dapson können auch in Form von HautausschlĂ€gen auftreten, wobei in EinzelfĂ€llen schwere Verlaufsformen (Erythema multiforme [Scheibenrose] oder exfoliative Dermatitis [HautentzĂŒndung mit großflĂ€chiger Schuppung der Haut]) beobachtet wurden.
  • Hinweis: Treten unter Dapson-Therapie HautausschlĂ€ge auf, so ist das sofort dem Arzt zu melden. Das Mittel muss dann abgesetzt werden.
  • WĂ€hrend der Einnahme von Dapson können fĂ€lschlicherweise zu niedrige Werte von HbA1c (mit Glukose beladener Blutfarbstoff) gemessen werden.

Besondere Hinweise
Sollten die HĂ€moglobin-Werte (Blutfarbstoff-Werte) unter 10 g/dL absinken, so sind hĂ€ufige (gegebenenfalls tĂ€gliche) Kontrollen durchzufĂŒhren. Bei HĂ€moglobin-Werten unter 9 g/dL ist ein Abbruch der Dapson-Anwendung zu erwĂ€gen, wobei die Ă€rztliche Entscheidung vom Dringlichkeitsgrad der Dapson-Indikation abhĂ€ngig ist. Auch sind die HĂ€moglobin- Ausgangswerte fĂŒr die Entscheidung zum Therapieabbruch heranzuziehen: Ein rasanter
HĂ€moglobin-Abfall von hohen Ausgangswerten wiegt schwerer als ein prozentual geringer Abfall von bereits anfangs niedrigen HĂ€moglobin-Werten. Wegen der methodisch bedingten
Schwankungen der Messergebnisse ist in ZweifelsfÀllen eine kurzfristige Wiederholungsuntersuchung anzuraten. Das menschliche Blut enthÀlt normalerweise einen kleinen Anteil von MethÀmoglobin (1 %
des Gesamtblutfarbstoffes bzw. 0,15 g/dL). Blutspiegel von 10 % und mehr machen sich durch Cyanose Ă€ußerlich sichtbar. 30 % MethĂ€moglobin und mehr verursachen Atemnot, wenn es zur akut entstandenen MethĂ€moglobinĂ€mie kommt. Letale (tödliche) Blutspiegel liegen bei 75 % des Gesamtblutfarbstoffes.

Bei schwerer und hartnĂ€ckiger MethĂ€moglobinbildung kann ein Therapieabbruch erforderlich werden. Bei der Dapson-Langzeitbehandlung muss gegebenenfalls ein mĂ€ĂŸig erhöhter
MethĂ€moglobingehalt des Blutes in Kauf genommen werden. Da die Cyanose im noch ungefĂ€hrlichen Bereich von 10 % MethĂ€moglobin in Erscheinung tritt, ist ein frĂŒhzeitiges Bemerken der Anomalie möglich.

Eine blÀuliche VerfÀrbung an Lippen und FingernÀgeln ist sofort dem Arzt mitzuteilen. Die das rote Blutbild betreffenden Nebenwirkungen sind bei Kindern und Àlteren Patienten oft stÀrker ausgeprÀgt.

Nach erblich festgelegter Funktion wird Dapson von verschiedenen Individuen schnell oder langsam abgebaut (acetyliert). Ein Einfluss auf Wirkungen oder Nebenwirkungen des Mittels
konnte dafĂŒr bis jetzt nicht festgestellt werden.

Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch fĂŒr Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem

Bundesinstitut fĂŒr Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3
53175 Bonn
Website: http://www.bfarm.de
anzeigen.
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen ĂŒber die Sicherheit dieses Arzneimittels zur VerfĂŒgung gestellt werden.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel fĂŒr Kinder unzugĂ€nglich auf.

Sie dĂŒrfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Blisterstreifen und der Faltschachtel nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht
sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Aufbewahrungsbedingungen
FĂŒr dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

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Weitere Informationen

Was DAPSON-Fatol enthÀlt
Der Wirkstoff ist: Dapson (Diaminodiphenylsulfon).
Eine Tablette enthÀlt 50 mg Dapson.

Die sonstigen Bestandteile sind: Copovidon, Crospovidon (Typ A, Ph.Eur.), Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich], Lactose-Monohydrat, Mikrokristalline Cellulose, Hochdisperses Siliciumdioxid, Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat

Wie DAPSON-Fatol aussieht und Inhalt der Packung
Weiße, runde, beidseitig gewölbte Tablette mit Bruchkerbe auf einer Seite.
Originalpackung mit 25 Tabletten
Originalpackung mit 50 Tabletten
Originalpackung mit 100 Tabletten

Es werden möglicherweise nicht alle PackungsgrĂ¶ĂŸen in den Verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer
RIEMSER Pharma GmbH
An der Wiek 7
17493 Greifswald - Insel Riems
phone +49 30 338427-0
fax +49 38351 308
e-mail info@RIEMSER.com
Hersteller
SW Pharma GmbH
Robert-Koch-Straße 1
66578 Schiffweiler

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt ĂŒberarbeitet im Dezember 2018.

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Zuletzt aktualisiert: 01.03.2023

Quelle: Dapson-Fatol - Beipackzettel

Wirkstoff(e) Dapson
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Riemser Pharma GmbH
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 03.07.1985
ATC Code J04BA02
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Aknemittel zur topischen Anwendung

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können fĂŒr die Korrektheit der Daten keine Haftung ĂŒbernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. FĂŒr Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden