4.3 Gegenanzeigen
Ăberempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
HypokalzÀmie (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).
4.4 Besondere Warnhinweise und VorsichtsmaĂnahmen fĂŒr die Anwendung
Serumcalcium
Im Zusammenhang mit HypokalzĂ€mie wurden lebensbedrohliche Ereignisse und tödliche Folgen bei erwachsenen und pĂ€diatrischen Patienten berichtet, die mit Cinacalcet Qilu behandelt wurden. Als Symptome einer HypokalzĂ€mie können ParĂ€sthesien, Myalgien, MuskelkrĂ€mpfe, Tetanie und KrampfanfĂ€lle auftreten. Eine Abnahme des Serumcalciums kann auch das QT-Intervall verlĂ€ngern und möglicherweise ventrikulĂ€re Arrhythmien infolge von HypokalzĂ€mie verursachen. FĂ€lle von QT-VerlĂ€ngerung und ventrikulĂ€ren Arrhythmien wurden bei Patienten berichtet, die mit Cinacalcet behandelt wurden (siehe Abschnitt 4.8). Vorsicht ist geboten bei Patienten mit sonstigen Risikofaktoren fĂŒr eine QT-VerlĂ€ngerung, wie Patienten mit bekanntem kongenitalen Long-QT-Syndrom oder Patienten, die Arzneimittel erhalten, von denen bekannt ist, dass sie eine QT-VerlĂ€ngerung verursachen.
Da Cinacalcet die Serumcalciumspiegel senkt, mĂŒssen Patienten hinsichtlich des Auftretens einer
HypokalzĂ€mie sorgfĂ€ltig ĂŒberwacht werden (siehe Abschnitt 4.2). Serumcalcium muss innerhalb von 1 Woche nach Behandlungsbeginn oder Dosisanpassung von Cinacalcet Qilu gemessen werden.
Erwachsene
Eine Behandlung mit Cinacalcet Qilu sollte bei Patienten mit einem Serumcalciumspiegel (korrigiert um Albumin) unterhalb der Untergrenze des Normbereiches nicht begonnen werden.
Bei Patienten mit einer chronischen Niereninsuffizienz mit begleitender Dialysebehandlung, die mit Cinacalcet Qilu behandelt wurden, hatten etwa 30 % der Patienten mindestens einen Serumcalciumwert unter 7,5 mg/dl (1,9 mmol/l).
Kinder und Jugendliche
Die Behandlung des sekundĂ€ren HPT mit Cinacalcet Qilu bei â„ 3 Jahre alten Kindern mit terminaler Niereninsuffizienz, die sich einer dauerhaften Dialysetherapie unterziehen, sollte nur dann eingeleitet werden, wenn deren sekundĂ€rer HPT mit der Standardtherapie nicht angemessen kontrolliert werden kann und das Serumcalcium im oberen Bereich des altersspezifischen Referenzintervalls oder darĂŒber liegt.
Die Serumcalciumwerte sowie die Therapiecompliance des Patienten mĂŒssen wĂ€hrend der Behandlung mit Cinacalcet engmaschig ĂŒberwacht werden (siehe Abschnitt 4.2). Keine Einleitung der Behandlung mit Cinacalcet bzw. keine Erhöhung der Dosis, wenn vermutet wird, dass die Einhaltung der verschriebenen Therapie nicht gewĂ€hrleistet ist.
Vor Einleitung der Behandlung und wĂ€hrend der Behandlung mit Cinacalcet sind Risiken und Nutzen der Behandlung und die FĂ€higkeit des Patienten, den Empfehlungen zur Ăberwachung des Risikos einer HypokalzĂ€mie und zum Umgang damit zu folgen, zu ĂŒberprĂŒfen.
Kinder und Jugendliche und/oder ihre Betreuungspersonen sind ĂŒber die Symptome einer HypokalzĂ€mie und ĂŒber die Wichtigkeit, sich an die Anweisungen zur Ăberwachung des Serumcalciums sowie zu Dosierung und Art der Anwendung zu halten, zu informieren.
Patienten mit nicht-dialysepflichtiger chronischer Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit nicht-dialysepflichtiger chronischer Niereninsuffizienz ist Cinacalcet nicht indiziert. Klinische Studien haben gezeigt, dass bei nicht-dialysepflichtigen Patienten, die mit Cinacalcet behandelt wurden, im Vergleich zu dialysepflichtigen Patienten mit einer chronischen Niereninsuffizienz, die mit Cinacalcet behandelt wurden, ein erhöhtes Risiko fĂŒr HypokalzĂ€mie (Serumcalciumspiegel < 8,4 mg/dl [2,1 mmol/l]) besteht. Dies kann auf niedrigere Ausgangswerte der Calciumspiegel und/oder auf eine Nieren-Restfunktion zurĂŒckzufĂŒhren sein.
KrampfanfÀlle
Bei Patienten, die mit Cinacalcet Qilu behandelt wurden, wurden FĂ€lle von KrampfanfĂ€llen berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Die Schwelle fĂŒr das Auslösen von KrampfanfĂ€llen ist durch signifikante Reduktionen der Serumcalciumspiegel gesenkt. Daher sollten die Serumcalciumspiegel bei Patienten, die Cinacalcet Qilu erhalten, engmaschig ĂŒberwacht werden, insbesondere bei Patienten mit einer Vorgeschichte von KrampfanfĂ€llen.
Hypotonie und/oder Verschlechterung der Herzinsuffizienz
Bei Patienten mit einer beeintrÀchtigten kardialen Funktion wurde von FÀllen von Hypotonie und/oder Verschlechterung der Herzinsuffizienz berichtet, bei denen ein kausaler Zusammenhang mit Cinacalcet nicht vollstÀndig ausgeschlossen werden konnte und die möglicherweise durch die Verminderung der Serumcalciumspiegel hervorgerufen wurden (siehe Abschnitt 4.8).
Gleichzeitige Anwendung mit anderen Arzneimitteln
Cinacalcet Qilu sollte mit Vorsicht bei Patienten angewendet werden, die andere Arzneimittel erhalten, von denen bekannt ist, dass sie den Serumcalciumspiegel senken. Der Serumcalciumspiegel ist engmaschig zu ĂŒberwachen (siehe Abschnitt 4.5).
Patienten, die Cinacalcet Qilu erhalten, sollten nicht mit Etelcalcetid behandelt werden. Eine gleichzeitige Anwendung kann zu einer schweren HypokalzĂ€mie fĂŒhren.
Allgemein
Wenn die PTH-Spiegel dauerhaft unter dem etwa 1,5-Fachen der oberen Grenze des Normbereichs (gemessen mit dem iPTH-Assay) gehalten werden, kann sich eine adynamische Knochenerkrankung entwickeln. Falls bei Patienten unter einer Therapie mit Cinacalcet Qilu die PTH-Spiegel unter den empfohlenen Zielbereich absinken, muss die Dosis von Cinacalcet Qilu und/oder Vitamin D gesenkt oder die Therapie unterbrochen werden.
Testosteronspiegel
Bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz liegen die Testosteronspiegel hĂ€ufig unter dem Normbereich. In einer klinischen Studie mit dialysepflichtigen Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz sanken nach einer 6-monatigen Behandlung die Spiegel freien Testosterons um 31,3 % (Median) bei Patienten, die mit Cinacalcet behandelt wurden, und um 16,3 % (Median) bei den mit Placebo behandelten Patienten. Eine offene WeiterfĂŒhrung dieser Studie zeigte keine weitere Verminderung der freien und der gesamten Testosteronkonzentration ĂŒber einen Zeitraum von 3 Jahren bei Patienten, die mit Cinacalcet behandelt wurden. Die klinische Bedeutung dieser Reduktionen des Serumtestosterons ist nicht bekannt.
Leberfunktionsstörung
Wegen der Wahrscheinlichkeit eines 2- bis 4-fach höheren Cinacalcet-Plasmaspiegels bei Patienten mit mĂ€Ăiger bis schwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Klassifikation) muss Cinacalcet Qilu bei diesen Patienten mit Vorsicht angewendet und die Behandlung engmaschig ĂŒberwacht werden (siehe Abschnitte 4.2 und 5.2).
4.6 FertilitÀt, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine klinischen Daten zur Anwendung von Cinacalcet bei schwangeren Frauen vor. Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf direkte schĂ€dliche Wirkungen in Bezug auf Schwangerschaft, Geburt oder postnatale Entwicklung. In Studien mit trĂ€chtigen Ratten und Kaninchen wurden keine embryonalen/fötalen ToxizitĂ€ten beobachtet, mit Ausnahme eines verminderten fötalen Gewichtes bei Ratten in Dosen, die mit einer maternalen ToxizitĂ€t in Verbindung gebracht werden (siehe Abschnitt 5.3). Cinacalcet Qilu sollte wĂ€hrend der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der potenzielle Nutzen das potenzielle Risiko fĂŒr den Fötus rechtfertigt.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Cinacalcet in die Muttermilch ĂŒbergeht. Cinacalcet geht bei laktierenden Ratten in einem hohen Milch/Plasma-VerhĂ€ltnis in die Muttermilch ĂŒber. Nach sorgfĂ€ltiger Nutzen/Risiko-Analyse sollte eine Entscheidung darĂŒber getroffen werden, ob das Stillen oder die Behandlung mit Cinacalcet Qilu zu unterbrechen ist.
FertilitÀt
Es liegen keine klinischen Daten in Bezug auf die Auswirkung von Cinacalcet auf die FertilitÀt vor. Tierexperimentelle Studien haben keine Auswirkungen auf die FertilitÀt gezeigt.
6.6 Besondere VorsichtsmaĂnahmen fĂŒr die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.