Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie Bisoprolol Atid 10 mg nur unter bestimmten Bedingungen, und nur mit besonderer Vorsicht einnehmen dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.
Bisoprolol Atid 10 mg darf nicht eingenommen werden bei
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akuter Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) oder während einer Verschlechterung (Dekompensation) der Herzinsuffizienz, die eine intravenöse Therapie mit die Herzkraft stärkenden Substanzen erfordert.
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durch Störungen der Herzfunktion ausgelöstem Schock (kardiogenem Schock).
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höhergradigen Erregungsleitungsstörungen von den Herzvorhöfen auf die Herzkammern (AV- Block II. oder III. Grades) ohne Herzschrittmacher.
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Syndrom des kranken Sinusknotens (Sick-Sinus-Syndrom).
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gestörter Erregungsleitung zwischen Sinusknoten und Herzvorhof (sinuatrialem Block).
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stark verlangsamter Herzschlagfolge (Bradykardie: Ruhepuls kleiner als 60 Schläge pro Minute) vor Behandlungsbeginn.
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stark erniedrigtem Blutdruck (Hypotonie: systolisch unter 100 mmHg).
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Neigung zu schweren Bronchialverkrampfungen (z. B. schwerem Asthma bronchiale oder schwere, chronisch obstruktive Lungenfunktionsstörung).
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Spätstadium einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit oder Gefäßkrämpfen im Bereich der Zehen und Finger (Raynaud-Syndrom).
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stoffwechselbedingter Übersäuerung des Blutes (metabolische Azidose).
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Patienten sie allergisch gegen Bisoprololhemifumaraat oder einem in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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Patienten mit einem unbehandelten Nebennierenmarktumor (Phäochromozytom; siehe unten).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihren Arzt oder Apotheker, bevor Sie Bisoprolol Atid 10 mg einnehmen.
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Bronchialverkrampfungen (Asthma bronchiale, obstruktive Atemwegserkrankungen).
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gleichzeitiger Anwendung bestimmter Narkosemittel wie Inhalationsanästhetika.
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Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) mit stark schwankenden Blutzuckerwerten. Hierbei können Anzeichen einer Hypoglykämie (Verminderung des Blutzuckerspiegels)
verschleiert werden. Der Blutglukosespiegel sollte während der Behandlung mit Bisoprolol überwacht werden.
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Überfunktion der Schilddrüse (adrenerge Symptome können verdeckt werden).
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strengem Fasten.
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laufender Desensibilisierungstherapie.
Wie auch andere Betablocker kann Bisoprolol sowohl die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen, als auch die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Eine Behandlung mit Adrenalin zeigt nicht immer die erwartete therapeutische Wirkung.
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geringgradigen Erregungsleitungsstörungen von den Herzvorhöfen auf die Herzkammern (AV- Block I. Grades).
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vasospastischer Angina (Prinzmetal-Angina).
Betablocker können die Anzahl und Dauer von Angina pectoris-Anfällen (z. B. mit plötzlich anhaltenden Herzschmerzen aufgrund von Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße) bei Patienten mit Prinzmetal-Angina steigern. Die Anwendung von Beta-1-selektiven Adrenozeptor-Blockern ist bei leichten Erscheinungsformen, und nur in Kombination mit gefäßerweiternden Mitteln möglich.
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pheripheren Durchblutungsstörungen wie Raynaud-Syndrom (Gefäßkrämpfen der Zehen und Finger) und intermittierendem Hinken.
Es kann zu einer Verstärkung der Beschwerden vor allem zu Beginn der Behandlung kommen.
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Patienten mit einem Nebennierenmarktumor (Phäochromozytom).
Bisoprolol darf erst nach Blockade der Alpha-Rezeptoren verabreicht werden.
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Patienten mit bestehender oder aus der Anamnese bekannter Schuppenflechte (Psoriasis). Bisoprolol sollte nur nach strenger Nutzen-/Risikoabwägung verabreicht werden.
Besondere Hinweise:
Bei Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche) werden andere Bisoprolol- haltige Arzneimittel angewendet. Die Anwendung von Betablockern bei dieser Indikation muss sehr vorsichtig und mit einer langsamen Dosistitration begonnen werden. Mit Bisoprolol Atid 10 mg sind nicht alle Dosiserhöhungen während dieser Titrationsphase möglich. Dieses Arzneimittel sollte deshalb nicht bei der Behandlung von chronischer Herzinsuffizienz eingesetzt werden.
Bei Asthma bronchiale oder anderen chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen, die Symptome verursachen können, sollte eine begleitende bronchialerweiternde Therapie erfolgen. Gelegentlich kann eine Zunahme des Atemwegswiderstandes bei Patienten mit Asthma auftreten, und daher eine Dosiserhöhung des Asthmatherapeutikums (z. B. Beta-2-Sympathomimetikum) erforderlich machen. Es wird empfohlen, vor Beginn der Behandlung einen funktionellen Atemtest durchzuführen.
Aufgrund des Risikos von bestimmten Störungen der Herzfunktion (z. B. Überleitungsstörungen) kann eine Kombination mit Amiodaron nicht empfohlen werden.
Zu Beginn der Behandlung mit Bisoprolol ist eine regelmäßige Überwachung erforderlich, besonders dann, wenn ältere Patienten behandelt werden. Der Abbruch der Behandlung mit Bisoprolol sollte nicht abrupt erfolgen, außer es ist zwingend erforderlich.
Bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit (z. B. Angina pectoris) besteht die Gefahr eines Herzinfarktes und eines plötzlichen Todes, wenn die Behandlung abrupt abgebrochen wird. Weitere
Informationen entnehmen Sie bitte dem Abschnitt “Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung”.
Kinder
Es gibt keine Erfahrungen mit diesem Arzneimittel bei Kindern unter 12 Jahren und Jugendlichen. Daher kann eine Anwendung nicht empfohlen werden.
Einnahme von Bisoprolol Atid 10 mg mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimitteleingenommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimmittel einzunehmen..
Kombinationen, die nicht empfohlen werden:
Calciumantagonisten (blutdrucksenkende Arzneimittel wie Verapamil, Diltiazem):
Herabsetzung der Kontraktionskraft des Herzmuskels, verzögerte Erregungsleitung von den Herzvorhöfen auf die Herzkammern, verstärkte Blutdrucksenkung.
Clonidin (blutdrucksenkendes Arzneimittel mit zentralnervösem Angriffspunkt):
Erhöhtes Risiko einer “Rebound-Hypertonie”, überschießender Abfall der Herzfrequenz sowie Verzögerung der Erregungsleitung.
Monoaminooxidase-Hemmer, außer MAO-B-Hemmer (z. B. Arzneimittel gegen krankhaft traurige Verstimmung/Depressionen wie Moclobemid):
Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung des Betablockers, aber auch Risiko einer hypertensiven Krise (Bluthochdruck-Krise).
Kombinationen, die mit Vorsicht anzuwenden sind:
Klasse I-Antiarrhythmika (Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen mit Natriumkanal- blockierenden Eigenschaften z. B. Disopyramid, Chinidin):
Mögliche Verstärkung der Wirkung auf die atriale Überleitungszeit (Zeitdauer bei der Erregungsweiterleitung in einem bestimmten Teil des Herzens) und der Herabsetzung der Kontraktionskraft des Herzmuskels (strenge klinische und EKG-Überwachung ist erforderlich).
Klasse III-Antiarrhythmika (spezielle Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen mit Verlängerung der Aktionspotentialdauer, z. B. Amiodaron):
Mögliche Verstärkung der Wirkung auf die atriale Überleitungszeit (s. o.).
Calciumantagonisten (blutdrucksenkende Arzneimittel wie Dihydropyridin-Derivate):
Erhöhtes Risiko einer Blutdrucksenkung. Bei Patienten mit nicht in Erscheinung tretender Herzmuskelschwäche (latenter Herzinsuffizienz) kann die gleichzeitige Anwendung von Betablockern zur Herzinsuffizienz führen.
Parasympathomimetika (Substanzen mit erregender Wirkung auf den Parasympathikus, einschließlich Tacrin):
Mögliche Verlängerung der Erregungsleitung von den Herzvorhöfen auf die Herzkammern.
Andere Betablocker:
Auch wenn sie in Augentropfen enthalten sind, üben sie einen verstärkenden Effekt aus.
Insulin und orale Antidiabetika (Tabletten gegen Zuckerkrankheit):
Verstärkung des blutzuckersenkenden Effektes. Blockade der Beta-Adrenozeptoren kann die Zeichen einer Verminderung des Blutzuckerspiegels (z. B. schneller Puls) verschleiern.
Narkosemittel:
Erhöhtes Risiko einer Blutdrucksenkung. Gegenregulationsmechanismen, z. B. Anstieg der Herzfrequenz (Reflextachykardie), können beeinträchtigt sein. Eine Fortsetzung der Beta-Blockade
reduziert das Risiko für Rhythmusstörungen während der Narkoseeinleitung und Intubation. Der Narkosearzt sollte über die Behandlung mit Bisoprolol informiert werden.
Digitalisglykoside (sogenannte Herzglykoside, z. B. zur Anwendung bei Herzinsuffizienz):
Verlangsamung der Herzfrequenz, Verlängerung der Erregungsleitung von den Herzvorhöfen auf die Herzkammern.
Prostaglandin-Synthese-Hemmer (bestimmte schmerz- und entzündungshemmende Arzneimittel):
Verminderte blutdrucksenkende Wirkung.
Ergotamin-Derivate (Arzneimittel zur Migränebehandlung):
Verstärkung peripherer Durchblutungsstörungen.
Sympathomimetika (z. B. Adrenalin, Ephedrin):
Kombination mit Bisoprolol kann zu einer Wirkungsabschwächung beider Substanzen führen. Eine Bluthochdruck-Krise oder eine ausgeprägte Verlangsamung der Herzfrequenz (Bradykardie) können auftreten.
Bei der Behandlung allergischer Reaktionen kann eine erhöhte Dosierung von Adrenalin erforderlich sein.
Trizyklische Antidepressiva (Arzneimittel gegen krankhaft traurige Verstimmung), Barbiturate (bestimmte Narkosemittel), Phenothiazine (Neuroleptika oder Antihistaminika) sowie andere blutdrucksenkende Arzneimittel:
Gesteigerter blutdrucksenkender Effekt.
Rifampicin (Antituberkulosemittel):
Geringfügige Verkürzung der Wirkdauer von Bisoprolol aufgrund einer Induktion Arzneimittel abbauender Enzyme in der Leber. Eine Dosisanpassung von Bisoprolol ist normalerweise nicht erforderlich.
Baclofen (zentrales Muskelrelaxans, z. B. bei Muskelkrämpfen):
Erhöhte blutdrucksenkende Aktivität.
Jodhaltige Kontrastmittel:
Betablocker können die ausgleichenden Gefäßreaktionen des Körpers, bei einer gegebenenfalls durch jodhaltige Kontrastmittel ausgelösten Blutdrucksenkung oder Schock, verhindern.
Bei gleichzeitiger Anwendung zu beachten:
Mefloquin (Arzneimittel gegen Malaria):
Erhöhtes Risiko einer langsamen Herzfrequenz (Bradykardie).
Kortikosteroide (sog. Kortisonpräparate):
Verminderung der blutdrucksenkenden Wirkung.
Bestimmte schmerz- und entzündungshemmende Arzneimittel, wie z. B. Acetylsalicylsäure:
Verminderung der blutdrucksenkenden Wirkung.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Erfahrungen mit der Anwendung von Bisoprolol bei schwangeren Frauen liegen nicht vor. Bisoprolol Atid 10 mg sollte während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der Arzt entschieden
hat, dass der Nutzen für die Schwangere bedeutungsvoller ist als die möglichen Risiken für das Kind. Wegen einer möglichen Beeinträchtigung der Herz-/Kreislauffunktion des Neugeborenen sollte die Behandlung mit Bisoprolol 48 - 72 Stunden vor der Geburt beendet werden. Ist dies nicht möglich, müssen Neugeborene 48 - 72 Stunden nach der Entbindung sorgfältig überwacht werden.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Bisoprolol in die Muttermilch übergeht. Daher wird Stillen während der Anwendung von Bisoprolol nicht empfohlen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
In einer Untersuchung von Patienten mit koronaren Herzerkrankungen (wie Angina pectoris) war das Fahrvermögen durch Bisoprolol nicht beeinträchtigt. Trotzdem kann aufgrund individuell auftretender unterschiedlicher Reaktionen auf das Arzneimittel die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein.
Dies sollte besonders zu Beginn der Behandlung mit Bisoprolol Atid 10 mg, sowie bei Änderungen der Medikation und im Zusammenwirken mit Alkohol berücksichtigt werden.
Bisoprolol Atid 10 mg enthält LactoseDieses Arzneimittel enthält 131 mg Lactose-Monohydrat. Bitte nehmen Sie Bisoprolol Atid 10 mg daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
Die Anwendung von Bisoprolol Atid 10 mg kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Die gesundheitlichen Folgen der Anwendung von Bisoprolol Atid 10 mg als Dopingmittel können nicht abgesehen werden, schwerwiegende Gesundheitsgefährdungen sind nicht auszuschließen.