Amineurin darf nicht eingenommen werden
- wenn Sie allergisch gegen Amitriptylin oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
- wenn Sie vor kurzem einen Herzanfall (Herzinfarkt) hatten.
- wenn Sie Herzprobleme haben wie z. B. unregelmĂ€Ăigen Herzschlag (Herzrhythmusstörungen) der in einem Elektrokardiogramm (EKG) festgestellt wurde, Herzblock oder koronare Herzkrankheit.
- wenn Sie Arzneimittel nehmen, die als Monoaminoxidase- (MAO-) Hemmer bekannt sind.
- wenn Sie in den letzten 14 Tagen einen MAO-Hemmer eingenommen haben
- wenn Sie am Vortag Moclobemid eingenommen haben.
- wenn Sie eine schwere Lebererkrankung haben.
Wenn Sie mit Amineurin behandelt werden, mĂŒssen Sie die Einnahme dieses Arzneimittels beenden, und dann 14 Tage warten, bevor Sie eine Behandlung mit einem MAO-Hemmer beginnen.
Dieses Arzneimittel darf nicht bei Kindern unter 6 Jahren angewendet werden.
Warnhinweise und VorsichtsmaĂnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Amineurin einnehmen.
Herzrhythmusstörungen und niedriger Blutdruck (Hypotonie) können auftreten, wenn Sie eine hohe Dosis Amitriptylin einnehmen. Wenn Sie schon vorher eine Herzerkrankung hatten, kann dies auch bei normaler Dosierung passieren.
QT-Intervall VerlÀngerung
WĂ€hrend der Behandlung mit Amineurin wurden Herzrhythmusstörungen (schneller oder unregelmĂ€Ăiger Herzschlag) oder ein Herzproblem, das als verlĂ€ngertes QT-Intervall bezeichnet wird und im EKG sichtbar ist, berichtet.
Informieren Sie Ihren Arzt,
- wenn Sie einen verlangsamten Herzschlag haben.
- wenn Sie eine HerzschwÀche (Herzinsuffizienz) haben/hatten, d. h. wenn Ihr Herz das Blut nicht krÀftig genug durch den Kreislauf pumpt.
- wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, die Herzprobleme verursachen können oder
- wenn Sie einen niedrigen Kalium- oder Magnesiumspiegel oder einen hohen Kaliumspiegel im Blut haben.
- wenn bei Ihnen eine Operation geplant ist â eventuell muss die Behandlung mit Amitriptylin ausgesetzt werden, bevor Sie Narkosemittel erhalten. Wenn Sie kurzfristig operiert werden mĂŒssen, ist der AnĂ€sthesist darĂŒber zu informieren, dass Sie Amitriptylin nehmen.
- wenn Sie eine SchilddrĂŒsenĂŒberfunktion haben oder SchilddrĂŒsen-Arzneimittel einnehmen.
Suizidgedanken und Verschlechterung Ihrer Depression
Wenn Sie depressiv sind, können Sie manchmal Gedanken daran haben, sich selbst zu verletzen oder Suizid zu begehen. Solche Gedanken können bei der erstmaligen Anwendung von Antidepressiva verstÀrkt sein, denn alle diese Arzneimittel brauchen einige Zeit bis sie wirken, gewöhnlich etwa zwei Wochen, manchmal auch lÀnger.
Das Auftreten derartiger Gedanken ist wahrscheinlicher,
- wenn Sie bereits frĂŒher einmal Gedanken daran hatten, sich das Leben zu nehmen oder daran gedacht haben, sich selbst zu verletzen,
- wenn Sie ein junger Erwachsener sind. Ergebnisse aus klinischen Studien haben ein erhöhtes Risiko fĂŒr das Auftreten von Suizidverhalten bei jungen Erwachsenen im Alter bis 25 Jahre gezeigt, die unter einer psychiatrischen Erkrankung litten und mit einem Antidepressivum behandelt wurden.
Gehen Sie zu Ihrem Arzt oder suchen Sie unverzĂŒglich ein Krankenhaus auf, wenn Sie zu irgendeinem Zeitpunkt Gedanken daran entwickeln, sich selbst zu verletzen oder sich das Leben zu nehmen.
Es kann hilfreich sein, wenn Sie einem Freund oder Verwandten erzĂ€hlen, dass Sie depressiv sind. Bitten Sie diese Personen, diese Packungsbeilage zu lesen. Fordern Sie sie auf Ihnen mitzuteilen, wenn sie den Eindruck haben, dass sich Ihre Depression verschlimmert oder wenn sie sich Sorgen ĂŒber VerhaltensĂ€nderungen bei Ihnen machen.
Manische Episoden
Bei manchen Menschen mit bipolarer Störung kann eine manische Phase einsetzen. Diese ist gekennzeichnet durch eine FĂŒlle rasch wechselnder Ideen, ĂŒbertriebene Heiterkeit und ĂŒbermĂ€Ăige körperliche AktivitĂ€t. Wenn dies bei Ihnen der Fall ist, ist es wichtig, dass Sie umgehend Ihren Arzt informieren; er wird dann wahrscheinlich Ihre Medikation umstellen.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie jegliche gesundheitlichen Probleme haben oder frĂŒher einmal hatten, insbesondere:
- Engwinkelglaukom (Sehverlust durch erhöhten Druck im Augapfel)
- Epilepsie, Zuckungen oder KrampfanfÀlle in der Vorgeschichte
- Schwierigkeiten beim Wasserlassen
- VergröĂerung der Prostata
- Erkrankung der SchilddrĂŒse
- bipolare Störung
- Schizophrenie
- schwere Lebererkrankung
- schwere Herzerkrankung
- Pylorusstenose (Verengung des Magenausgangs) und paralytischer Ileus (Darmverschluss)
- Diabetes, da möglicherweise Ihre Diabetesbehandlung angepasst werden muss
Wenn Sie Antidepressiva wie selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) einnehmen, wird Ihr Arzt eventuell die Dosis Ihres Arzneimittels anpassen (siehe auch âEinnahme von Amineurin zusammen mit anderen Arzneimittelnâ und Abschnitt 3).
Bei Ă€lteren Patienten ist die Wahrscheinlichkeit bestimmter Nebenwirkungen erhöht, z. B. SchwindelgefĂŒhl beim Aufstehen wegen niedrigen Blutdrucks (siehe auch Abschnitt 4).
Kinder und Jugendliche
Depression, neuropathische Schmerzen, Vorbeugung von chronischen Spannungskopfschmerzen und MigrÀne
Wenden Sie in diesen Anwendungsgebieten dieses Arzneimittel nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren an, da Sicherheit und Wirksamkeit bei dieser Altersgruppe nicht nachgewiesen wurden.
NÀchtliches EinnÀssen
- Vor Beginn der Behandlung mit Amitriptylin ist ein EKG durchzufĂŒhren, um das Vorliegen eines Long-QT-Syndroms auszuschlieĂen.
- Dieses Arzneimittel sollte nicht gleichzeitig mit Arzneimitteln aus der Gruppe der Anticholinergika angewendet werden (siehe auch Absatz 2 unter âEinnahme von Amineurin zusammen mit anderen Arzneimittelnâ).
- Suizidgedanken und -verhalten können auch zu Beginn einer Behandlung mit Antidepressiva auftreten, die aufgrund einer anderen Erkrankung als einer Depression erfolgt. Deshalb sind bei der Behandlung wegen EinnĂ€ssens dieselben VorsichtsmaĂnahmen einzuhalten wie bei der Behandlung von depressiven Erkrankungen.
Einnahme von Amineurin zusammen mit anderen Arzneimitteln
Manche Arzneimittel können die Wirkung anderer Arzneimittel beeinflussen, und das kann bisweilen schwerwiegende Nebenwirkungen hervorrufen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen oder kĂŒrzlich eingenommen haben, z. B.:
- Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer); z. B. Phenelzin, Iproniazid, Isocarboxazid, Nialamid oder Tranylcypromin (zur Behandlung von Depressionen) oder Selegilin (zur Behandlung der Parkinson-Krankheit) â diese Arzneimittel dĂŒrfen nicht gleichzeitig mit Amineurin eingenommen werden (siehe âAmineurin darf nicht eingenommen werdenâ)
- Adrenalin, Ephedrin, Isoprenalin, Noradrenalin, Phenylephrin und Phenylpropanolamin (diese Wirkstoffe können Bestandteil von Husten- oder ErkÀltungsmitteln und einigen Narkosemitteln sein)
- Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck, z. B. aus der Gruppe der Calciumkanalblocker (Diltiazem, Verapamil) oder Guanethidin, Betanidin, Clonidin, Reserpin oder Methyldopa
- Anticholinergika wie zum Beispiel bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Parkinsonkrankheit und Magen-Darm-Störungen (z. B. Atropin, Hyoscyamin)
- Thioridazin (zur Behandlung von Schizophrenie)
- Tramadol (Schmerzmittel)
- Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen (z. B. Fluconazol, Terbinafin, Ketoconazol oder Itraconazol)
- Sedativa (z. B. Barbiturate)
- Antidepressiva (z. B. SSRI [Fluoxetin, Paroxetin, Fluvoxamin] oder Bupropion)
- Arzneimittel zur Behandlung bestimmter Herzerkrankungen (z. B. Betablocker und Antiarrhythmika)
- Cimetidin (zur Behandlung von MagengeschwĂŒren)
- Methylphenidat (zur Behandlung von ADHS)
- Ritonavir (zur Behandlung von HIV-Infektionen)
- Orale Kontrazeptiva
- Rifampicin (zur Behandlung von Infektionen)
- Phenytoin und Carbamazepin (zur Behandlung von Epilepsie)
- Johanniskraut (Hypericum perforatum) â ein pflanzliches Heilmittel zur Behandlung von Depressionen
- SchilddrĂŒsenarzneimittel
- ValproinsÀure
Informieren Sie auĂerdem Ihren Arzt, wenn Sie Arzneimittel einnehmen oder kĂŒrzlich eingenommen haben, die sich auf den Herzrhythmus auswirken können, z. B.:
- Arzneimittel zur Behandlung von unregelmĂ€Ăigem Herzschlag (z. B. Chinidin und Sotalol)
- Astemizol und Terfenadin (zur Behandlung von Allergien und Heuschnupfen)
- Arzneimittel zur Behandlung bestimmter psychiatrischer Erkrankungen (z. B. Pimozid und Sertindol)
- Cisaprid (zur Behandlung bestimmter Formen von Verdauungsstörungen)
- Halofantrin (zur Behandlung von Malaria)
- Methadon (zur Schmerzbehandlung und Entgiftung)
- Diuretika (EntwÀsserungsmittel, z. B. Furosemid)
Wenn Sie operiert werden sollen und dafĂŒr eine örtliche BetĂ€ubung oder Vollnarkose erhalten sollen, informieren Sie Ihren Arzt, dass Sie dieses Arzneimittel einnehmen.
Auch wenn Sie beim Zahnarzt eine örtliche BetĂ€ubung bekommen sollen, mĂŒssen Sie diesen informieren, dass Sie dieses Arzneimittel nehmen.
Einnahme von Amineurin zusammen mit Nahrungsmitteln, GetrÀnken und Alkohol
Es ist nicht ratsam, wÀhrend der Behandlung mit diesem Arzneimittel Alkohol zu trinken, da dies die dÀmpfende Wirkung dieses Arzneimittels verstÀrken kann.
Schwangerschaft, Stillzeit und FortpflanzungsfÀhigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
Amitriptylin wird wĂ€hrend der Schwangerschaft nicht empfohlen, es sei denn, Ihr Arzt hĂ€lt es fĂŒr eindeutig erforderlich, und nur nach sorgfĂ€ltiger Nutzen-/Risiko-AbwĂ€gung.
Wenn Sie dieses Arzneimittel im letzten Abschnitt der Schwangerschaft eingenommen haben, können beim Neugeborenen Entzugserscheinungen auftreten, z. B. Reizbarkeit, erhöhte Muskelspannung, Zittern, unregelmĂ€Ăige Atmung, ungenĂŒgendes Trinken, lautes Schreien, Harnverhalt und Verstopfung.
Ihr Arzt wird Sie beraten, ob Sie mit dem Stillen anfangen/dies fortsetzen/aufhören sollen oder die Behandlung mit diesem Arzneimittel unterbrochen werden soll. Dabei wĂ€gt er den Nutzen des Stillens fĂŒr das Kind gegen den Nutzen der Therapie fĂŒr Sie ab.
VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann SchlÀfrigkeit und Schwindel hervorrufen, insbesondere zu Beginn der Behandlung.
Wenn dies bei Ihnen der Fall ist, dĂŒrfen Sie kein Fahrzeug fĂŒhren und keine Werkzeuge und Maschinen bedienen.
Amineurin enthÀlt Lactose
Bitte nehmen Sie dieses Arzneimittel erst nach RĂŒcksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer UnvertrĂ€glichkeit gegenĂŒber bestimmten Zuckern leiden.