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bei Schilddrüsenüberfunktion (manifester Hyperthyreose) und manifester Schilddrüsentoxikose,
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wenn Sie schwerwiegende Reaktionen bei früherer Anwendung von
ACCUPAQUE⢠hatten,
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wenn Sie allergisch gegen Iohexol oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
Warnhinweise und VorsichtsmaĆnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Ihnen ACCUPAQUE⢠240 verabreicht wird.
Besondere VorsichtmaĆnahmen für die Gabe von nicht-ionischen Kontrastmitteln im Allgemeinen
Bei Patienten, die mit Betablockern behandelt werden, kƶnnen atypische Symptome einer krankhaften Ćberreaktion des Immunsystems (Anaphylaxie) auftreten, die als Fehlreaktion des vegetativen Nervensystems (vagale Reaktion) missinterpretiert werden kƶnnen.
Extravasation
Eine versehentliche Einbringung von Kontrastmittel in Blutgefäà umgebende Gewebe (Kontrastmittelextravasation) kann in seltenen Ƥllen zu lokalen Schmerzen, Schwellungen (Ćdemen)und Hautrƶtung führen, die in der Regel folgenlos abklingen. Entzündungen und Absterben von Gewebe (Gewebsnekrosen) sind aufgetreten. RoutinemƤĆig sollte die betroffene Stelle hochgelagert und gekühlt werden. Chirurgische Entlastung kann im Falle eines Kompartmentsyndroms notwendig sein.
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Die folgenden Hinweise gelten vor allem für die intravenöse und intraarterielle Kontrastmittelverabreichung. Die Untersuchung von Körperhöhlen ist in der Regel mit deutlich weniger kontrastmittelbedingten Risiken verbunden.
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Flüssigkeitshaushalt des Körpers (Hydratation)
Eine ausreichende Versorgung des Körpers mit Flüssigkeit (Hydratation) sollte vor und nach Anwendung des Kontrastmittels sichergestellt sein; gegebenenfalls sollte eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr erfolgen, bis die Ausscheidung des
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Kontrastmittels erfolgt ist. Dies gilt insbesondere für Patienten mit vorbestehender Nierenfunktionsstörung, Patienten mit Dys- and Paraproteinämie, wie z.B. bösartiger Neubildung des Knochenmarks (multiples Myelom), Diabetes mellitus, Patienten mit erhöhter Harnsäurekonzentration im Blut (Hyperurikämie) sowie bei Neugeborenen, Säuglingen, Kleinkindern, älteren Patienten und Patienten mit schlechtem Allgemeinzustand. Bei Risikopatienten muss der Wasser- und Elektrolythaushalt überwacht werden und die Symptome eines fallenden Serum-Kalzium-Spielgels behandelt werden.
Aufgrund des durch Diuretika induzierten Risikos der Dehydrierung ist zunƤchst eine Wasser- und Elektrolyt-Rehydrierung notwendig, um das Risiko eines akuten Nierenversagens zu minimieren.
Bei Neugeborenen sollte in der ersten Lebenswoche die Schilddrüsenfunktion überprüft werden, falls die Mutter während der Schwangerschaft ein iodhaltiges Kontrastmittel erhalten hat. Eine wiederholte Untersuchung der Schilddrüsenfunktion wird nach 2 bis 6 Lebenswochen empfohlen, besonders bei Neugeborenen mit geringem Geburtsgewicht und bei Frühgeborenen. Siehe auch Abschnitt 4.6.
Insbesondere Säuglinge unter 1 Jahr und Neugeborene sind anfällig für Störungen im Elektrolythaushalt und hämodynamische Veränderungen. Vorsicht ist deshalb geboten hinsichtlich der Kontrastmitteldosis, der Ausführung der Untersuchung sowie des Patientenstatus. Frühgeborene, Neugeborene, Kleinkinder und Kinder sollten sehr sorgfältig überwacht werden, da es nach der Gabe des Kontrastmittels zu einer vorübergehenden Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kommen kann. Besonders Frühgeborene reagieren leicht auf Iod, daher ist es ratsam die Schilddrüsenfunktion zu beobachten.
Besonders bei Säuglingen und Kleinkindern sollte eine ausreichende Hydratation vor und nach Gabe des Kontrastmittels sichergestellt werden. Nephrotoxische Medikamente sollten ausgesetzt werden. Die altersabhängig geringere glomeruläre Filtrationsrate bei Kleinkindern kann auch zu einer verzögerten Kontrastmittelausscheidung führen.
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Ćberempfindlichkeitsreaktionen (allergoide bzw. anaphylaktoide Reaktionen)
Wie bei allen iodierten Röntgenkontrastmitteln können auch nach Anwendung von ACCUPAQUE⢠dosisunabhängige pseudoallergische (allergoide) Reaktionen unterschiedlichen Schweregrades und verschiedenartiger Symptomatik auftreten.
Diese Reaktionen ƤuĆern sich gewƶhnlich in Form von nicht schweren Symptomen der Atmung oder Hautsymptomen wie milde Atembeschwerden, Hautrƶtung (Erythem), Nesselsucht (Urtikaria), Juckreiz oder Schwellung der Gesichtshaut (Gesichtsƶdeme). Schwere Reaktionen wie Schwellung von Haut und SchleimhƤuten (Angioƶdem), Ćdeme im Kehlkopfbereich, Verkrampfung der Bronchialmuskulatur (Bronchospasmus) und Schock sind selten. Im Allgemeinen treten diese Reaktionen innerhalb einer Stunde nach Kontrastmittelgabe auf. In seltenen Ƥllen kƶnnen verzƶgert SpƤtreaktionen (nach Stunden oder Tagen) auftreten, allerdings sind diese FƤlle selten lebensbedrohlich und betreffen in den meisten FƤllen die Haut.
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Derartige Ereignisse sind aufgrund ihres unregelmƤĆigen Auftretens im Einzelfall nicht vorhersehbar, es ist jedoch bekannt, dass Ćberempfindlichkeitsreaktionen (allergoide Kontrastmittelreaktionen) vor allem bei Patienten mit allergischer Veranlagung (Allergien) und/oder Asthma bronchiale und bei Patienten mit bekannten Ćberempfindlichkeitsreaktionen auf Kontrastmittel hƤufiger auftreten.
Bei Patienten mit Bronchialasthma ist insbesondere das Risiko des Auftretens von Bronchospasmen erhƶht.
Eine positive Anamnese hinsichtlich Allergien, Asthma oder ungewollten Reaktionen gegenüber iodhaltigen Kontrastmitteln zeigt die Notwendigkeit einer besonderen Vorsicht an. Am Anfang jeder Kontrastmitteluntersuchung sollte daher eine mƶglichst ausführliche Feststellung der Krankengeschichte hinsichtlich der oben genannten Risikofaktoren stehen. Bei Patienten mit allergischer Veranlagung (Diathese) und bei Patienten mit bekannter Ćberempfindlichkeitsreaktion ist die Indikation besonders streng zu stellen. In solchen Ƥllen sollte vor der Kontrastmitteluntersuchung eine Vormedikation mit Antihistaminika und/oder Glukokortikoiden erwogen werden, die jedoch nicht vor einem anaphylaktischen Schock schützen, jedoch die Initialsymptome verdecken kƶnnen.
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Vorbereitung auf NotfƤlle
Das Risiko für schwerwiegende Reaktionen bei der Behandlung mit ACCUPAQUETM ist gering. Jedoch kƶnnen iodhaltige Kontrastmittel schwerwiegende, lebensbedrohliche, fatale anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen oder andere Erscheinungsformen von Ćberempfindlichkeitsreaktionen auslƶsen. UnabhƤngig von Menge und Art der Verabreichung kƶnnen bereits geringfügige allergoide Symptome wie Angioƶdeme, Bindehautentzündung, Husten, Schnupfen, Niesen, Juckreiz und Urtikaria erste Anzeichen einer schwerwiegenden behandlungsbedürftigen anaphylaktoiden Reaktion sein. Deswegen sollten iodierte Kontrastmittel nur dort eingesetzt werden, wo die Voraussetzungen für eine Notfallbehandlung gegeben sind. Hierzu zƤhlen die notwendige apparative und medikamentƶse Ausstattung, eine ausreichende Ƥrztliche Erfahrung sowie geschultes Assistenzpersonal. MaĆnahmen zur sofortigen Behandlung einer schwerwiegenden Reaktion sollten daher grundsƤtzlich vorbereitet und die hierfür notwendigen Notfallmedikamente bzw. Notfallbesteck bereitgestellt sein. Bei drohendem Schockzustand muss die Zufuhr des Kontrastmittels sofort unterbro- chen und - wenn notwendig - über einen venƶsen Zugang eine gezielte Therapie eingeleitet werden. Es empfiehlt sich, wƤhrend der gesamten Rƶntgenuntersuchung eine flexible Verweilkanüle oder einen Katheter (für schnellen intravenƶsen Zugang) einzusetzen.
Beobachtungszeitraum
Der Patient soll nachdem die Verabreichung beendet ist noch mindestens ½ Stunde überwacht werden, weil erfahrungsgemäà die Mehrzahl aller schweren Zwischenfälle innerhalb dieser Zeit auftritt.
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Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Patienten mit schweren Herzerkrankungen/Herz-Kreislauf-Erkrankungen und pulmonaler Hypertonie weisen ein hƶheres Risiko auf für schwerwiegende VerƤnderungen der Herzfunktion (kardialen HƤmodynamik) und Elektrophysiologie (Reizbildung und Reizleitung am Herzen) sowie für Herzrhythmusstƶrungen. Dies gilt vor allem nach Gabe des Kontrastmittels in die Herzarterien oder Herzkammern (siehe auch Abschnitt ā4. Welche Nebenwirkungen sind mƶglich?ā).
ür Reaktionen am Herzen besonders gefährdet sind Patienten mit Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz), mit schwerer koronarer Herzkrankheit, mit instabiler Angina pectoris, mit Erkrankungen der Herzklappen, mit kurz zurückliegendem Herzinfarkt, mit koronaren Bypässen und Patienten mit Lungenhochdruck (pulmonaler Hypertonie).
Bei Ƥlteren Patienten und bei Patienten mit vorbestehenden Herzerkrankungen treten Reaktionen mit ischƤmischen EKG-VerƤnderungen und Herzrhythmusstƶrungen (Arrhythmien) hƤufiger auf.
Bei Patienten mit HerzmuskelschwƤche (Herzinsuffizienz) kann die intravasale Injektion von Kontrastmitteln Lungenƶdeme auslƶsen.
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Nierenfunktionsstƶrungen
Die Gabe von iodhaltigen Kontrastmitteln kann eine kontrastmittelinduzierte Nierenkrankheit (Nephropathie), eine Verschlechterung der Nierenfunktion oder ein akutes Nierenversagen verursachen.
Daher sollte besondere Sorgfalt angewendet werden, insbesondere bei Patienten mit: Nierenerkrankungen in der Vorgeschichte, vormaligem Nierenversagen nach Kontrastmittelgabe, bestehender EinschrƤnkung der Nierenfunktion (Niereninsuffizienz), Diabetes mellitus, diabetischer Nierenkrankheit (Nephropathie), Alter über 60 Jahre, Flüssigkeitsmangel (Dehydratation), fortgeschrittener GefƤĆsklerose, unzureichender Leistung des Herzens (dekompensierte Herzinsuffizienz), hohen Kontrastmitteldosen und Mehrfachinjektionen, direkter Kontrastmittelverabreichung in die Nierenarterie, Exposition mit weiteren nierenschƤdigenden Stoffen, schwerem und chronischem Bluthochdruck (Hypertonie), erhƶhter HarnsƤurekonzentrationen im Blut (HyperurikƤmie) und ParaproteinƤmie (z.B. Myelomatose, Waldenstrƶms MakroglobulinƤmie, Plasmozytom) oder DysproteinƤmie. Als vorsorgende MaĆnahmen werden empfohlen: Identifizierung von Hochrisikopatienten, Sicherstellen einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr vor und auch nach Kontrastmittelgabe, vorzugsweise durch Infusion sowie Vermeidung aller zusƤtzlichen Belastungen der Niere (nierenschƤdigende Medikamente, Gabe oraler Kontrastmittel zur Gallenblasendarstellung, Verwendung von Arterienklemmen, renale arterielle Angioplastie, groĆe Operationen, etc.) bis das Kontrastmittel durch die Nieren ausgeschieden wurde, und BeschrƤnkung der Dosis auf das unbedingt Notwendige.
Eine erneute Untersuchung mit Kontrastmittel sollte erst dann durchgeführt werden, wenn die Nierenfunktion wieder das Ausgangsniveau erreicht hat.
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Iodhaltige Kontrastmittel können mittels Dialyse eliminiert werden. Dialysepflichtige Patienten können iodhaltige Kontrastmittel für radiologische Untersuchungen erhalten. Kontrastmittelapplikation und Hämodialyse müssen nicht zeitlich aufeinander abgestimmt werden.
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Patienten mit Diabetes mellitus, die Metformin einnehmen:
Bei der Gabe von iodierten Kontrastmitteln besteht bei Patienten mit Diabetes mellitus (insbesondere bei Patienten mit diabetischer Nierenerkrankung (Nephropathie)), die mit Metformin behandelt werden, die Gefahr eine erhƶhte SƤurebildung im Blut durch die Entstehung von MilchsƤure (Laktatazidose) zu entwickeln, daher sollte der Serumkreatininspiegel vor der intravaskulƤren Gabe von iodhaltigen Kontrastmitteln bestimmt und folgende MaĆnahmen unter folgenden Bedingungen getroffen werden:
Normale Serumkreatininwerte (<130 µmol/l) / normale Nierenfunktion:
Die Behandlung mit Metformin soll spƤtestens zum Zeitpunkt der Gabe des Kontrastmittels unterbrochen werden. Sie kann bei Vorliegen einer normalen
Nierenfunktion / normaler |
Serumkreatininwerte |
|
Stunden |
nach |
Kontrastmittelgabe wieder aufgenommen werden.
Erhöhte Serumkreatininwerte (>130 µmol/l) / eingeschränkte Nierenfunktion:
Die Kontrastmitteluntersuchung soll erst 48 Stunden nach Absetzen von Metformin durchgeführt werden. Die Therapie mit Metformin sollte erst 48 Stunden nach Kontrastmittelgabe wieder begonnen werden, wenn sich die Nierenfunktion/ Serumkreatininwerte gegenüber dem Ausgangsbefund nicht verschlechtert haben.
Bei Notfall-Patienten, bei denen die Nierenfunktion eingeschrƤnkt oder nicht bekannt ist, soll der Arzt Risiko und Nutzen der Kontrastmitteluntersuchung abwƤgen und VorsichtsmaĆnahmen treffen: Absetzen der Metformintherapie, Sicherstellung einer ausreichenden Versorgung mit Flüssigkeit (Hydratation) des Patienten vor und für 24 Stunden nach Verabreichung des Kontrastmittels, Ćberwachung der Werte für Nierenfunktion (z.B. Serumkreatinin), MilchsƤurekonzentration im Serum sowie Blut-pH und Beobachtung des Patienten auf klinische Anzeichen einer Laktatazidose.
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Schilddrüsenfunktionsstörungen
Iodierte Rƶntgenkontrastmittel beeinflussen die Schilddrüsenfunktion aufgrund des in den Lƶsungen enthaltenen freien Iodids und des nach der Kontrastmittelgabe im Kƶrper durch Deiodierung zusƤtzlich frei werdenden Iodids. Bei entsprechend gefƤhrdeten Patienten kann dadurch eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder sogar eine lebensbedrohliche Verschlechterung einer Schilddrüsenüberfunktion (thyreotoxische Krise) eintreten. In dieser Hinsicht gefƤhrdet sind Patienten mit bestehender, aber noch nicht erkannter Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), Patienten mit bisher unbemerkter Schilddrüsenüberfunktion (hƤufig Patienten mit knotigen SchilddrüsenvergrƶĆerungen) und Patienten mit funktioneller Autonomie (hƤufig Ƥltere Patienten, vor allem in Iodmangelgebieten). Ist eine Verabreichung iodierter Kontrastmittel bei mƶglicherweise gefƤhrdeten Patienten vorgesehen, so muss vor
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der Untersuchung die Schilddrüsenfunktion geklärt und eine Hyperthyreose oder Autonomie ausgeschlossen werden.
Vor Anwendung von iodierten Kontrastmitteln sollte sichergestellt werden, dass der Patient sich nicht einer Aufnahme der Schilddrüse, einem Funktionstest der Schilddrüse oder einer Behandlung mit radioaktivem Iod unterzieht, bis die Ausscheidung von Iod im Urin wieder auf den Normalwert zurückgekehrt ist. Unabhängig von der Darreichungsform beeinträchtigen die Gabe von iodiertem Kontrastmittel Hormon-Assays und die Iod-Speicherung durch die Schilddrüse oder Metastasen. Siehe auch Abschnitt 4.5.
Nach Gabe eines iodhaltigen Kontrastmittels besteht zusƤtzlich das Risiko der Induktion einer Hypothyreose.
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Stƶrungen des Gerinnungssystems
Kontrastmitteluntersuchungen der BlutgefƤĆe mittels Katheter bergen das Risiko, GefƤĆverschlüsse durch Blutgerinnsel (Thromboembolien) zu verursachen. Bei der GefƤĆkatheterisierung ist zu berücksichtigen, dass neben dem Kontrastmittel auch zahlreiche andere Faktoren die Entstehung von GefƤĆverschlüssen durch Blutgerinnsel (thromboembolische Ereignisse) beeinflussen kƶnnen. Dazu zƤhlen: Dauer des Untersuchungsverfahrens, Zahl der Injektionen, Art des Katheter- und Spritzenmaterials, bestehende Grunderkrankungen und Begleitmedikation. Um das untersuchungsbedingte Risiko für GefƤĆverschlüsse durch Blutgerinnsel (Thromboembolierisiko) bei vaskulƤrer Katheterisierung zu minimieren, ist auf eine besonders sorgfƤltige angiographische Technik sowie auf das hƤufige Spülen der benutzten Katheter zu achten (z.B. mit heparinisierter Kochsalzlƶsung). Die Untersuchungsdauer sollte so kurz wie mƶglich gehalten werden.
Vorsicht ist auch geboten bei Patienten mit Homocysteinurie (erhöhtes Risiko für Thromboembolien).
ZustƤnde starker Aufregung, Angst oder Schmerzen kƶnnen das Risiko von Nebenwirkungen erhƶhen oder kontrastmittelbedingte Reaktionen verstƤrken. Sehr Ƥngstlichen Patienten kann ein Beruhigungsmittel (Sedativum) verabreicht werden.
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Stƶrungen des zentralen Nervensystems
Vorsicht ist geboten bei intravasaler Applikation bei Patienten mit akutem Hirninfarkt oder akuten Hirnblutungen (intrakranielle Blutungen) sowie bei Patienten mit Erkrankungen, die eine gestƶrte Blut-Hirn-Schranke zur Folge haben, bei Patienten mit Hirnƶdemen oder akuter Demyelinisation oder fortgeschrittener zerebralen Atherosklerose. Insbesondere akute zerebrale Erkrankungen, Hirntumore oder Hirnmetastasen sowie KrampfanfƤlle (Epilepsie) in der Vorgeschichte kƶnnen zu einem erhƶhten Vorkommen von KrampfanfƤllen nach Kontrastmittelgabe führen. Durch Erkrankungen der BlutgefƤĆe im Gehirn (zerebrovaskulƤre Erkrankungen), Hirntumore oder -metastasen, degenerative oder entzündliche Prozesse verursachte neurologische Symptome kƶnnen durch Kontrastmittelgabe verstƤrkt werden. Durch Kontrastmittelgabe in eine Arterie kƶnnen Spasmen der BlutgefƤĆe und daraus folgende Symptome einer Mangeldurchblutung im Gehirn hervorgerufen werden. Patienten mit symptomatischen zerebrovaskulƤren Erkrankungen, kurz zurückliegendem Schlaganfall oder hƤufigen vorübergehenden
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ischämischen Anfällen weisen ein erhöhtes Risiko für kontrastmittelbedingte neurologische Komplikationen nach intra-arterieller Injektion auf.
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Alkoholismus / DrogenabhƤngigkeit
Akuter oder chronischer Alkoholismus kann die Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke erhöhen und damit möglicherweise kontrastmittelbedingte Reaktionen des zentralen Nervensystems verursachen. Bei Alkoholikern und Drogensüchtigen besteht ein erhöhtes Risiko für Krampfanfälle und neurologische Reaktionen wegen einer möglicherweise erniedrigten Reizschwelle.
Kontrastmittel, die intravenös und intraarteriell injiziert werden, können bei Personen, die homozygot für die Sichelzellanämie sind, die Bildung von Sichelzellen fördern.
Bei Patienten mit einem Adrenalin produzierendem Nebennierentumor (Phäochromozytom) kann sich eine schwere, gelegentlich unkontrollierbare, Bluthochdruckkrise (hypertensive Krise) nach intravasaler Kontrastmittelgabe entwickeln. ür Phäochromozytom-Patienten empfiehlt sich daher die vorherige Behandlung mit Alpharezeptorenblockern.
Die Symptome einer krankhaften MuskelschwƤche (Myasthenia gravis) kƶnnen durch iodhaltige Kontrastmittel verstƤrkt werden.
Es besteht ein potentielles Risiko für eine vorübergehende Leberfunktionsstörung. Im Falle einer schweren Niereninsuffizienz kann eine zusätzliche, schwere Funktionsstörung der Leber zu einer ernsthaft verzögerten Ausscheidung des Kontrastmittels führen, die gegebenenfalls eine Hämodialyse erfordert.
Bei Patienten mit schlechtem Allgemeinzustand ist Vorsicht geboten.
Bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen wurden Ƥlle schwerer entzündlicher Reaktionen der BlutgefƤĆe (Vaskulitis) oder schwerer Haut- und SchleimhautverƤnderungen mit Blasenbildung und Allgemeinsymptomen einhergehend (Stevens-Johnson-Ƥhnliche Syndrome) berichtet.
Schwere Erkrankungen der BlutgefƤĆe und neurologische Erkrankungen, die insbesondere bei Ƥlteren Patienten vorkommen kƶnnen, stellen ein Risiko für das Auftreten von Kontrastmittelreaktionen dar.
ür die intrathekale Anwendung gilt zusätzlich:
Ein besonders sorgfältiges Abwägen der Indikation zur Myelographie ist notwendig bei Patienten, bei denen eine herabgesetzte Krampfschwelle vorliegt, z.B. Epileptiker und Alkoholiker, Drogenabhängige sowie Patienten, die bestimmte Medikamente wie Neuroleptika und Antidepressiva einnehmen, da in diesen ällen neurologische Störungen begünstigt werden können. Sollte eine Myelographie
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erforderlich sein, ist bei solchen Patienten eine sorgfƤltige postradiologische Ćberwachung über 8 Stunden notwendig.
Falls Antiemetika angewendet werden, dürfen diese nicht neuroleptisch wirken (siehe auch Abschnitt āAnwendung von ACCUPAQUE⢠240 zusammen mit anderen Arzneimittelnā).
Nach jeder Untersuchung des Gehirn-Rückenmarkkanals ā insbesondere hƶherer Abschnitte āsollte das Kontrastmittel soweit wie mƶglich in den Lendenbereich des Wirbelkanals abgeleitet werden. Das geschieht durch einige Minuten andauerndes aufrechtes Sitzen. Dann erfolgt die Umlagerung des Patienten ins Bett langsam mit angehobenem Kopf; der Patient bleibt hierbei vƶllig passiv. Um einen postpunktionellen Liquorverlust mƶglichst zu verhindern, soll der Patient im Allgemeinen 24 Stunden mit angehobenem Kopf unter Ćberwachung ruhig im Bett liegen, in den ersten Stunden bei waagerechter Lage des Rumpfes, das Kopfende um 30° erhƶht. Eine strikte Bettruhe ist nicht erforderlich, aber Bücken sollte vermieden werden. Beim Auftreten von Kopfschmerzen, starkem Erbrechen, Fieber oder einer Ƥhnlichen Stƶrung des Wohlbefindens ist unverzüglich der Arzt zu benachrichtigen und eine entsprechende Therapie einzuleiten. Das gilt insbesondere auch für KrampfanfƤlle und Verwirrtheitssyndrome. Solche schwerwiegenden Komplikationen sind allerdings nicht zu erwarten, wenn die Myelographie lege artis durchgeführt und die hier gegebenen Richtlinien zur Dosierung und zur postmyelographischen Nachsorge beachtet werden.
Unspezifische Nebenwirkungen wie Kopfschmerz, Ćbelkeit, Brechreiz, Erbrechen und Nackensteifigkeit, die im Allgemeinen auf einem postpunktionellen Liquorverlust beruhen, lassen sich durch ausreichende orale oder parenterale Flüssigkeitszufuhr beheben. Flachlagerung mit leicht angehobenem Kopf bessert erfahrungsgemäà die postpunktionellen Beschwerden.
Nach einer Myelographie entwickelten wenige Patienten einen vorübergehenden Gehörverlust oder sogar Taubheit. Es wird angenommen, dass diese Symptome durch den Druckabfall der Zerebrospinalflüssigkeit durch die lumbale Punktion per se zustande kommen.
Bei Patienten mit fortgeschrittener Arteriosklerose, starkem Bluthochdruck, kardiale Dekompensation, hohem Alter und vorangegangener zerebraler Thrombose oder Embolie und MigrƤne, kƶnnen Herz-Kreislauf-Reaktionen wie Bradykardie und ein Anstieg oder Abfall des Blutdrucks gehƤuft auftreten.
In Bezug auf das angewendete Verfahren, können Verletzungen der Arterie, Vene, Aorta oder angrenzenden Organen, Pleurapunktion, retroperitoneale Blutung, Rückenmarksverletzungen und Symptome einer Querschnittslähmung auftreten.
Anwendung von ACCUPAQUE⢠240 zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt über Medikamente, die Sie vor der Röntgenuntersuchung angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Geben Sie dabei auch solche Medikamente an, die Sie nicht
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regelmƤĆig anwenden, die Sie aber gegebenenfalls in den Tagen vor der Rƶntgenuntersuchung angewendet haben.
Die gleichzeitige Anwendung bestimmter Neuroleptika oder trizyklischer Anti- depressiva kann die zerebrale Krampfschwelle herabsetzen und dadurch das Risiko kontrastmittelbedingter KrampfanfƤlle erhƶhen.
Bei Patienten, die mit Betablockern behandelt werden (siehe auch Abschnitt
āBesondere Vorsicht bei der Anwendung von ACCUPAQUE⢠240 ist erforderlichā) ,kƶnnen Ćberempfindlichkeitsreaktionen aufgrund einer Erniedrigung der Schwelle für Ćberempfindlichkeitsreaktionen in verstƤrkter Form auftreten, insbesondere wenn Bronchialasthma vorliegt. Darüber hinaus ist in Betracht zu ziehen, dass Patienten, die Betablocker erhalten, auf die Standardbehandlung gegen Ćberempfindlichkeitsreaktionen mit Beta-Agonisten mƶglicherweise nicht ansprechen und hƶhere Dosen von Beta-Agonisten zur Behandlung von Ćberempfindlichkeitsreaktionen notwendig werden.
Betablocker, vasoaktive Substanzen, Angiotensin-Converting-Enzym-Inhibitoren, Angiotensin-Rezeptor-Antagonisten kƶnnen die Wirkung der kardiovaskulƤren Kompensationsmechanismen von BlutdruckƤnderungen vermindern.
In der Literatur wird berichtet, dass bekannte Kontrastmittelreaktionen wie z. B. Hautrötung (Erythem), Fieber bzw. grippeartige Symptome nach Gabe von Röntgenkontrastmitteln bei Patienten, die zur gleichen Zeit oder innerhalb 2 Wochen vor Gabe des Kontrastmittels mit Interferonen oder Interleukinen behandelt wurden, häufiger und vor allem verzögert auftreten können. Eine Ursache hierfür ist bisher nicht bekannt.
Die Anwendung von Rƶntgenkontrastmitteln kann zu vorübergehender BeeintrƤchtigung der Nierenfunktion führen, die bei Diabetikern, die Metformin einnehmen, eine Laktatazidose auslƶsen kann (siehe auch Abschnitt āBesondere
Vorsicht bei der Anwendung von ACCUPAQUE⢠240 ist erforderlichā).
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Beeinflussung diagnostischer Tests
Nach intravasaler Gabe iodhaltiger Kontrastmittel ist die ähigkeit des Schilddrüsengewebes zur Aufnahme von Radioisotopen für die Schilddrüsendiagnostik für einige Wochen vermindert.
Hohe Kontrastmittelkonzentrationen im Serum und im Urin kƶnnen Labortests zum Nachweis von Bilirubin, Proteinen oder anorganischen Stoffen (z.B. Eisen, Kupfer, Kalzium und Phosphat) beeintrƤchtigen. Diese Laborparameter sollten daher nicht am Tag der Kontrastmitteluntersuchung bestimmt werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden informieren Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal. GrundsƤtzlich muss bei Frauen im gebƤrfƤhigen Alter von einer Schwangerschaft ausgegangen werden, wenn eine Regelblutung ausgeblieben ist.
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Schwangerschaft
Die Unbedenklichkeit der Anwendung von ACCUPAQUE⢠während der Schwangerschaft beim Menschen ist nicht erwiesen. Tierexperimentelle Untersuchungen ergaben jedoch keine Hinweise, dass ACCUPAQUE⢠das ungeborene Kind schädigt, einen Einfluss auf den Schwangerschaftsverlauf oder die peri- und postnatale Entwicklung hat.
Bei einer Röntgenuntersuchung der Mutter wird auch das Kind einer Strahlenbelastung ausgesetzt. Schon deshalb muss der Nutzen einer Röntgenuntersuchung -ob mit oder ohne Kontrastmittel- gegen das eventuelle Risiko sorgfältig abgewogen werden. Neben der Vermeidung der Strahlenbelastung des Ungeborenen muss bei der Anwendung iodhaltiger Kontrastmittel auch die Iodempfindlichkeit der fetalen Schilddrüse berücksichtigt werden.
Die Schilddrüsenfunktion sollte bei allen Neugeborenen während der ersten Lebenswoche überwacht werden, wenn der Mutter während der Schwangerschaft iodhaltige Kontrastmittel verabreicht wurden. Eine wiederholte Untersuchung der Schilddrüsenfunktion wird nach 2 bis 6 Lebenswochen empfohlen, besonders bei Neugeborenen mit geringem Geburtsgewicht und Frühgeborenen.
Stillzeit
Nach Gabe iodhaltiger Kontrastmittel kann das Stillen normal fortgesetzt werden. Iohexol geht nur geringfügig in die Muttermilch über, und nur minimale Mengen werden intestinal resorbiert. Die Iohexol-Menge in der Muttermilch, die in den 24 Stunden nach der Injektion ausgeschieden wurde, betrug in einer Studie 0,5% der ursprünglichen Dosis bei gewichtsadaptierter Gabe. Die Iohexol-Menge, die in den ersten 24 Stunden nach der Injektion vom Kind aufgenommen wurde, entspricht nur 0,2% der Dosis bei Kindern. Eine schädliche Wirkung für den gestillten Säugling ist daher unwahrscheinlich.
Verkehrstüchtigkeit und ähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es ist nicht ratsam, innerhalb der ersten Stunde nach der letzten Injektion oder den ersten 24 Stunden nach einer intrathekalen Untersuchung ein Auto zu fahren oder Maschinen zu bedienen (siehe auch Abschnitt āBesondere Vorsicht bei der Anwendung von ACCUPAQUE⢠240 ist erforderlichā). Es ist jedoch eine individuelle Beurteilung vorzunehmen. Bei anhaltenden post-myelographischen Symptomen sollte jedoch im Einzelfall entschieden werden.