CBD Definition:
Cannabidiol, oder auch kurz CBD genannt, ist ein Inhaltsstoff der bekannten Hanf-Pflanzenart Cannabis sativa und wurde zum ersten Mal durch den schwedischen Naturforscher Carl von Linné veröffentlicht. Anders als bei THC (wie z.B. beim Rauchen von Marihuana) kann das CBD bei der Einnahme keinen Rauschzustand verursachen und besitzt daher keine psychoaktive Wirkung. Cannabidiol ist in der Reinform nicht verschreibungsfähig, weswegen es nur in Kombination mit THC zur Verfügung steht. Nach einer Erweiterung der Möglichkeiten zur Verschreibung von Cannabisarzneimitteln im Jahre 2017 muss sich der Patient nun selbst in der Apotheke, Drogerie oder im Internet CBD besorgen.
Zu Cannabidiol existieren jedoch derzeit noch weniger Daten aus Untersuchungen als zu THC (d.h. Tetrahydrocannabinol), was daran liegen könnte, dass CBD länger nicht im Fokus der medizinischen Forschung gelegen ist. Da die Wirkmechanismen lange unklar waren und schwieriger messbar als die Wirkung für THC, findet man kaum weitreichende klinische Studien, die positive Effekte belegen können.
Wirkungseigenschaften:
Da CBD kein zugelassenes Medikament ist, sondern als Nahrungsergänzungsmittel gehandelt wird, muss dessen Wirkung nicht unbedingt nachgewiesen sein. Wie genau Cannabidiol wirkt, ist noch nicht genau bekannt. Es wird jedoch vermutet, dass CBD die Wirkung anderer Medikamente verstärken kann. Zurzeit gibt es zwei anerkannte und wissenschaftlich fundierte Anwendungsgebiete von Cannabidiol.
Seit beinahe zwei Jahren ist der Stoff zur Behandlung von schweren Epilepsie-Formen Lennox-Gastaut- und Dravet-Syndrom (d.h. tritt meistens bei Kindern zwischen zweitem und sechstem Lebensjahr auf) zugelassen. Dabei ist die antikonvulsive (d.h. krampflösende) Funktion von CBD relativ gut nachgewiesen. Untersuchungen gehen davon aus, dass Cannabidiol die Konzentration von Kalzium innerhalb der menschlichen Nervenzellen verändert. Dabei können Nebenwirkungen in Form von Veränderungen des Leberstoffwechselns auftreten, wodurch die Leberwerte während der medikamentösen Behandlung regelmäßig kontrolliert werden sollten.
Außerdem wird CBD aufgrund der entkrampfenden Eigenschaften als Bestandteil des Wirkstoffs Nabiximols zur Behandlung von Muskelkrämpfen bei Patienten mit Multipler Sklerose eingesetzt. Für alle anderen Anwendungen fehlen zurzeit noch ausreichende Wirksamkeitsbelege
Nachgewiesene Wirkung:
Im Gegensatz zu THC wirkt CBD nur in geringem Ausmaß an bestimmten Rezeptoren des Körpers. Untersuchungen zufolge ist jedoch eine andere Funktion ermittelt worden, denn das CBD reguliert demnach nicht nur die Kalziumkonzentration, sondern steuert auch einige Hormonsysteme. Dazu zählen Serotonin und Adenosin, zwei Botenstoffe, die dabei beeinflusst werden können. Weshalb dies am Ende krampflösend wirkt, wurde jedoch noch nicht genau erforscht.
Krebstherapie:
Auch in der Krebstherapie wird bestimmten Wirkstoffen aus der Hanfpflanze nachgesagt, dass sich diese zur Behandlung von Tumorschmerzen und der Linderung von Nebenwirkungen der Chemotherapie eignen. Dabei dienen die dafür geeigneten Cannabinoide hauptsächlich als zusätzliche Behandlungsmethode. Eine im Jahre 2018 durchgeführte, im wissenschaftlichen Fachjournal Anticancer Research publizierte, klinische Studie untersuchte die Auswirkungen von synthetischem Cannabidiol pharmazeutischer Qualität auf eine Reihe von Krebspatienten. Dabei wurden 119 Krebspatienten mit Brustkrebs und Glioblastom (d.h. Hirntumor) mit CBD in einer öligen Lösung über mindestens sechs Monate behandelt. 28 Probanden haben ausschließlich CBD eingenommen, während die restlichen Teilnehmer kombinierten CBD mit Nabiximols (d.h. Kombination von THC und CBD) oder anderen Medikamenten. Dabei gingen bei einigen Patienten die Metastasen zurück, bei anderen breiteten sich die Krebszellen langsamer aus und die restlichen zeigten keine Veränderung. Trotz vielversprechendem Studienergebnis, ist CBD in der medizinischen Anwendung erst am Anfang. Ein kausaler Zusammenhang der Wirkung von CBD und THC bei Tumorschmerzen und Metastasen ist jedoch bis heute noch nicht zur Gänze nachgewiesen worden.
Hinweis: Bei den Inhalten in diesem Artikel handelt es sich lediglich um eine Weitergabe von Informationen und ist keine konkrete Handlungsempfehlung, die einen Arztbesuch ersetzt. Um mögliche Wechselwirkungen vorzubeugen, sollten Sie vor der Einnahme auf jeden Fall Ihren Mediziner konsultieren.
Fazit:
Mehrere Testungen in Laboren deuten zwar auf einen Effekt bei den Anwendungsgebieten hin, jedoch werden noch weitere genaue Forschungen und klinische Testungen benötigt, bis mit genug Evidenz eine eindeutige positive Wirkung beschrieben werden kann.