Pyridoxin (Vitamin B6)

Pyridoxin (Vitamin B6)

Grundlagen

Pyridoxin bzw. Pyridoxol ist die alkoholische Form des Vitamin B6. Das wasserlösliche Vitamin kommt in vielen pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln vor und wurde in den 1930er Jahren bei Fütterungsversuchen an Ratten entdeckt und später kristallin erhalten.
Der Nährstoff ist im Körper in der biologisch aktiven Form Pyridoxalphosphat als Coenzym unter anderem beim Aminosäurenstoffwechsel beteiligt.
In einer sehr kleinen Studie von 2002 und einer randomisierten, kontrollierten Folgestudie 2018 (mit einer größeren Stichprobe) wurde festgestellt, dass sich durch eine Supplementierung mit Vitamin B6 die Traumerinnerung verbessern kann, was möglicherweise daran liegen könnte, dass Vitamin B6 die Erregung der Großhirnrinde wärend des REM-Schlafs (Traumphase) erhöht.

Eingesetzt wird Pyridoxin zur Therapie eines Vitamin B6-Mangels und zur Behandlung von Schwangerschaftsübelkeit.

Wirkung

Pharmakodynamik

Vitamin B6 ist ein Sammelbegriff für Pyridoxin, Pyridoxal, Pyridoxamin und deren phosphorylierte Abkömmlinge. Pyridoxin wird synonym mit dem Begriff Vitamin B6 verwendet.
Als Coenzym wirkt Pyridoxalphosphat beim Auf- und Abbau von Aminosäuren, Neurotransmittern, Sphingolipiden (Bestandteile der Zellmembran) und Aminolävulinsäure (Zwischenprodukt der Häm-Synthese) mit. Des weiteren ist es am Abbau von Glykogen (Speicherform von Kohlenhydraten) beteiligt.

Pharmakokinetik

Die Aufnahme von Pyridoxin in den Gastrointestinaltrakt findet hauptsächlich im Jejunum, dem 2. Abschnitt des Dünndarms, statt. Die komplexen Um- bzw. Abbauvorgänge erfolgen in der Leber mit der Bildung von primären und sekundären Abbauprodukten und der Umwandlung zurück zu Pyridoxin. Das aktive Zwischenprodukt Pyridoxalphosphat macht mindestens 60% des zirkulierenden Vitamin B6 aus und ist stark an das Protein Albumin gebunden. Bei Erwachsenen besteht der Körperpool aus 16-25 mg Pyridoxin. Die inaktive Pyridoxinsäure ist das Hauptausscheidungsprodukt und wird mit dem Urin ausgeschieden.

Wechselwirkungen

Mit folgenden Arzneimitteln sind Wechselwirkungen möglich:

  • Isoniazid
  • Hydralazin
  • Penicillamin
  • Cycloserin
  • Levodopa
  • Phenytoin
  • Phenobarbital

Toxizität

Toxikologische Daten

Folgen einer Überdosierung, welche nur durch Supplemente erreicht werden kann, sind Krämpfe, Atembeschwerden, gesteigerte Beweglichkeit zB. des Darms, Durchfall, Bewegungsstörungen und Muskelschwäche.

Bei Ratten wurde ein LD50 von 4 g/kg bei oraler Verabreichung ermittelt.

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code A11HA02
Summenformel C8H11NO3
Molare Masse (g·mol−1) 169,1778
Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt (°C) 159-162
PKS Wert 9,4; 5,58
CAS-Nummer 65-23-6
PUB-Nummer 1054
Drugbank ID DB001165

Redaktionelle Grundsätze

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Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc
Autor

Markus Falkenstätter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der Universität Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der Universität Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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