Wirkung
Pharmakodynamik
Progesteron bindet und aktiviert seinen nukleÀren Rezeptor, PR, der eine wichtige Rolle bei der Signalisierung von Reizen spielt, die die GebÀrmutterschleimhaut wÀhrend ihrer Vorbereitung auf die Schwangerschaft aufrechterhalten. Der Progesteronrezeptor ist ein Mitglied der Familie der ligandenabhÀngigen Transkriptionsfaktoren des nukleÀren/steroidalen Hormonrezeptors, der vor allem im weiblichen Fortpflanzungsgewebe sowie im Zentralnervensystem exprimiert wird. Infolge seiner Bindung an das mit ihm assoziierte Steroidhormon Progesteron moduliert der Progesteronrezeptor die Expression von Genen, die die Entwicklung, Differenzierung und Proliferation von Zielgeweben regulieren. Beim Menschen wird PR in den Stromazellen (Bindegewebszellen) wÀhrend der Sekretionsphase und wÀhrend der Schwangerschaft stark exprimiert.
Progesteron kann eine Schwangerschaft verhindern, indem es die Konsistenz des Zervixschleims so verĂ€ndert, dass er fĂŒr das Eindringen der Spermien ungĂŒnstig ist, und indem es das follikelstimulierende Hormon (FSH) hemmt, das normalerweise den Eisprung bewirkt. Bei einwandfreier Anwendung liegt die Versagerrate im ersten Jahr bei oralen Kontrazeptiva mit Gestagen allein bei etwa 0,5%. Die typische Misserfolgsrate wird jedoch auf ca. 5% geschĂ€tzt, was auf verspĂ€tete oder verpasste Pillen zurĂŒckzufĂŒhren ist.
Pharmakokinetik
Progesteron liegt zu 96%-99% an Serumproteine gebunden vor, hauptsĂ€chlich an Serumalbumin (50%-54%) und Transcortin (43%-48%). Progesteron wird hauptsĂ€chlich von der Leber verstoffwechselt. Nach oraler Verabreichung sind die wichtigsten Plasmametaboliten, die gefunden wurden, 20 a-Hydroxy-Î4 a-Prenolon und 5 a-Dihydroprogesteron. Progesteron-Metaboliten werden hauptsĂ€chlich ĂŒber die Nieren ausgeschieden.
Wechselwirkungen
Da es sich bei Progesteron um ein natĂŒrlich vorkommendes Hormon handelt, ist nicht mit Wechselwirkungen zu rechnen.