Wirkung
Pharmakodynamik
WĂ€hrend Haloperidol pharmakologische AktivitĂ€t an einer Reihe von Rezeptoren im Gehirn zeigt, ĂŒbt es seine antipsychotische Wirkung durch seinen starken Antagonismus des Dopaminrezeptors (hauptsĂ€chlich D2) aus, insbesondere im mesolimbischen und mesokortikalen System des Gehirns. AuĂerdem bindet es an α1-Rezeptoren und in höheren Dosierungen an 5-HT2-Rezeptoren.
Pharmakokinetik
Haloperidol ist eine stark lipophile Verbindung und wird beim Menschen sehr stark metabolisiert, was eine groĂe interindividuelle VariabilitĂ€t in seiner Pharmakokinetik verursachen kann. Haloperidol wird bei oraler Einnahme gut aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert, jedoch verringert der First-Pass-Effekt die orale BioverfĂŒgbarkeit auf 40 - 75 %. Zu den Enzymen, die an der Biotransformation von Haloperidol beteiligt sind, gehören CYP3A4 und CYP2D6 und Carbonyl-Reduktase. Die Plasmaproteinbindung betrĂ€gt lediglich rund 10%. Nach oraler Verabreichung betrĂ€gt die Halbwertszeit rund 14,5-36,7 Stunden. Nach intramuskulĂ€rer Injektion betrĂ€gt die mittlere Halbwertszeit 20,7 Stunden. Haloperidol und seine Metaboliten werden fast gĂ€nzlich ĂŒber den Urin ausgeschieden.
Wechselwirkungen
Mit den folgen Arzneistoffen kann es zu teils bedrohlichen Wechselwirkungen kommen:
- Amiodaron: QT-Intervall-VerlÀngerung
- Levodopa: verminderte Wirkung von Levodopa
- Lithium
- Methyldopa: erhöhtes Risiko fĂŒr extrapyramidale Nebenwirkungen und andere unerwĂŒnschte zentrale Wirkungen
- Andere zentral dÀmpfende Medikamente (Alkohol, Tranquilizer, Narkotika): Wirkungen und Nebenwirkungen dieser Medikamente (Sedierung, Atemdepression) werden verstÀrkt. Insbesondere können die Dosen von gleichzeitig eingenommenen Opioiden bei chronischen Schmerzen um 50 % reduziert werden.
- Andere Medikamente, die durch das CYP3A4-Enzymsystem metabolisiert werden: Induktoren wie Carbamazepin, Phenobarbital und Rifampicin senken die Plasmaspiegel und Inhibitoren wie Chinidin und Fluoxetin erhöhen die Plasmaspiegel
Trizyklische Antidepressiva: Metabolismus und Elimination von Trizyklika signifikant vermindert, erhöhte ToxizitÀt festgestellt (anticholinerge und kardiovaskulÀre Nebenwirkungen, Absenkung der Krampfschwelle