Was sollte dazu beachtet werden?
Die Anwendung von Levonesse ersetzt nicht die notwendigen Vorsichtsmassnahmen zum Schutz vor sexuell übertragbaren Erkrankungen. Wenn Sie beim Geschlechtsverkehr kein Kondom verwendet haben (oder wenn es gerissen oder gerutscht ist), ist es möglich, dass Sie mit einer sexuell übertragbaren Erkrankung (einschliesslich HIV) infiziert wurden.
Je mehr Zeit zwischen dem Geschlechtsverkehr und der Einnahme von Levonesse vergangen ist, desto kleiner ist die Wirksamkeit von Levonesse. Die grösste Wirkung wird bei Einnahme innerhalb von 24 Stunden erzielt. Nach 48 bis 72 Stunden beträgt die Wirksamkeit noch etwa die Hälfte. Bei Anwendung nach mehr als 72 Stunden konnte keine Wirksamkeit mehr gezeigt werden.
Durch Notfallkontrazeption mit Levonesse wird der Eintritt einer Schwangerschaft nicht in jedem Fall verhindert. Deshalb sollte nach der Anwendung von Levonesse möglichst auf die Einnahme von Arzneimitteln (sowie von Alkohol, Nikotin und anderen Drogen) verzichtet werden, bis eine Schwangerschaft definitiv ausgeschlossen werden kann.
Wann ist bei der Einnahme von Levonesse Vorsicht geboten?
Von einer Anwendung von Levonesse ist in folgenden Fällen abzuraten:
- Wenn Sie eine Schwangerschaft ausserhalb der Gebärmutter (Bauchhöhlenschwangerschaft, Eileiterschwangerschaft) gehabt haben, dies erhöht das Risiko einer erneuten Eileiterschwangerschaft. Wenn Sie also eine Eileiterschwangerschaft oder eine Infektion der Eileiter gehabt haben, wenden Sie sich vor der Einnahme von Levonesse unbedingt an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.
- wenn Sie oder Mitglieder Ihrer Familie ein erhöhtes Risiko für Thrombosen (Blutgerinnsel) haben,
- oder wenn Sie an einem schweren Malabsorptionssyndrom (z.B. Morbus Crohn) leiden.
Wenn Sie bereits vor mehr als 72 Stunden ungeschützten Geschlechtsverkehr hatten, kann die Empfängnis schon stattgefunden haben. Die Einnahme von Levonesse nach einem zweiten Geschlechtsverkehr hat dann möglicherweise keine empfängnisverhütende Wirkung mehr.
Die Notfallverhütung ist nur zur Anwendung in Ausnahmefällen bestimmt.
Von einer wiederholten Einnahme von Levonesse innerhalb desselben Menstruationszyklus ist abzuraten.
Levonesse sollte eine regelmässige Verhütungsmethode nicht ersetzen, da es eine Schwangerschaft nicht immer verhindern kann und da im Falle einer regelmässigen Einnahme das Risiko einer hormonellen Überdosierung und einer Störung des Menstruationszyklus besteht. Die Wirkung von Levonesse ist jener von Langzeitverhütungsmethoden unterlegen. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über langfristige und zur Schwangerschaftsverhütung wirkungsvollere Methoden beraten.
Im Zweifelsfall, wenn Sie Levonesse eingenommen haben und Ihre Regelblutung um mehr als 5 Tage verspätet ist, oder wenn zum erwarteten Zeitpunkt der Menstruation eine abnorme Blutung auftritt, muss eine Schwangerschaft zwingend ausgeschlossen werden.
Das Notfallkontrazeptivum sollte schnellstmöglich nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden.
Es liegen Hinweise vor, dass Levonesse (wie auch andere medikamentöse Notfallkontrazeptionen) bei einem höheren Körpergewicht oder Body-Mass-Index weniger wirksam sein kann.
Wenn Sie Bedenken hinsichtlich möglicher Probleme haben, die durch die Einnahme eines Notfallkontrazeptivums auftreten können, sollten Sie sich an einen Arzt bzw. eine Ärztin wenden.
Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen, da es Nebenwirkungen wie Schwindel oder Müdigkeit hervorrufen kann!
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!
Levonesse enthält Lactose-Monohydrat. Bitte nehmen Sie dieses Arzneimittel erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
Informieren Sie unbedingt Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, falls Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen oder während der letzten 4 Wochen eingenommen haben, da es zu Wechselwirkungen mit Levonesse kommen kann. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Ihnen möglicherweise eine andere Art (nicht-hormonaler) Notfallverhütung verschreiben, d.h. eine Kupferspirale. Wenn dies für Sie nicht in Frage kommt oder falls es Ihnen nicht möglich ist umgehend Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin aufzusuchen, können Sie eine doppelte Dosis Levonesse (2 Tabletten) einnehmen.
- Arzneimittel zur Behandlung einer Epilepsie (z.B. Barbiturate, Carbamazepin, Felbamat, Oxcarbazepin, Phenytoin, Primidon, Topiramat)
- Arzneimittel zur Behandlung von Narkolepsie, einer speziellen Art der übermässigen Schläfrigkeit (z.B. Modafinil)
- Arzneimittel zur Behandlung einer HIV-Infektion (z.B. Ritonavir, Efavirenz, Nevirapin)
- Arzneimittel zur Behandlung bestimmter bakterieller Infektionen wie Tuberkulose (z.B. Rifabutin, Rifampicin)
- Pflanzliche Arzneimittel mit dem Inhaltsstoff Johanniskraut (Hypericum perforatum) zur Behandlung von Depressionen oder Ängsten.
- Arzneimittel zur Behandlung bestimmter Pilzinfektionen (z.B. Itraconazol, Voriconazol, Clarithromycin)
- Arzneimittel zur Behandlung des Bluthochdrucks im Lungenkreislauf (z.B. Bosentan)
- Levonesse soll nicht zusammen mit Arzneimitteln angewendet werden, die Ulipristalacetat enthalten.
Levonesse kann auch beeinflussen, wie gut andere Arzneimittel wirken:
so die Wirkung von Ciclosporin, ein Arzneimittel zur Unterdrückung des Immunsystems.
Darf Levonesse während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Levonesse darf während einer Schwangerschaft grundsätzlich nicht eingenommen werden.
Falls es trotz Anwendung von Levonesse zu einer Schwangerschaft kommt, ist aufgrund von Studien keine schädigende Wirkung auf das Ungeborene zu erwarten. Mit diesem Arzneimittel kann eine bereits bestehende Schwangerschaft nicht abgebrochen werden.
Wenn Sie nach Einnahme von Levonesse trotzdem schwanger werden, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin. Er oder sie möchte sich dann vielleicht vergewissern, dass es sich nicht um eine Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaft handelt. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn Sie nach der Einnahme von Levonesse starke Bauchschmerzen bekommen oder schon einmal eine Schwangerschaft ausserhalb der Gebärmutter, einen chirurgischen Eingriff an Ihren Eileitern oder eine Beckenentzündung gehabt haben.
Stillen ist möglich. Da Levonorgestrel in die Muttermilch übertritt, wird jedoch empfohlen, dass Sie unmittelbar vor der Einnahme der Tablette stillen und den auf die Einnahme von Levonesse folgenden Stilltermin um mindestens 6 Stunden verschieben (während dieser Zeit Milch abpumpen und diese verwerfen).
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin um Rat.