Wirkstoff(e) Follitropin alfa
Zulassungsland Schweiz
Hersteller Merck (Schweiz) AG
Suchtgift Nein
ATC Code G03GA05
Verschreibungsstatus Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Pharmakologische Gruppe Gonadotropine und andere Ovulationsauslöser

Kurzinformationen

Zulassungsinhaber

Merck (Schweiz) AG

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Pergoveris® PEN 300 IE/150 IE, 450 IE/225 IE, 900 IE/450 IE Follitropin alfa Lutropin alfa Merck (Schweiz) AG
Ovaleap Injektionslösung Follitropin alfa Future Health Pharma GmbH
GONAL-f® PEN Follitropin alfa Merck (Schweiz) AG

Was ist es und wofĂĽr wird es verwendet?

GONAL-f enthält den Wirkstoff Follitropin alfa. Bei der Frau besteht die Hauptwirkung von GONAL-f in der Unterstützung zur Entwicklung reifer Graaf'scher Follikel in den Eierstöcken. Beim Mann ist die wichtigste Wirkung von GONAL-f die Anregung der Spermatogenese (Spermienproduktion).

Was mĂĽssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

In den hier aufgelisteten Fällen darf dieses Arzneimittel nicht angewendet werden.

Wie wird es angewendet?

Ihr Arzt bzw. Ihre Ă„rztin passt die Behandlung mit GONAL-f speziell an jeden Patienten an und nimmt eine strenge Kontrolle der Wirksamkeit vor. GONAL-f wird unter die Haut (subkutan) injiziert.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Sehr häufig treten lokale Reaktionen an der Injektionsstelle (Schmerz, Rötung, Bluterguss, Schwellung und/oder Reizung) auf. In sehr seltenen Fällen kam es nach Gabe von GONAL-f zu allergischen Reaktionen wie Hautrötung, Hautausschlag, Schwellungen, Nesselausschlag und Atembeschwerden. Die geschlechtsspezifischen Nebenwirkungen finden Sie in der Langbeschreibung.

Wie soll es aufbewahrt werden?

GONAL-f nicht über 25 °C lagern. Nicht einfrieren. Ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.

Die Kurzinformation

Alle fĂĽr die Kurzinformation herangezogenen Informationen stammen von der Gebrauchsinformation des jeweiligen Medikaments. Kurzinformationen sollen Ihnen dabei helfen einen schnellen Ăśberblick ĂĽber ein Medikament zu gewinnen. Diese Informationen sind aus GrĂĽnden der Lesbarkeit bewusst verkĂĽrzt und beinhalten nicht alle Anwendungsgebiete, Gegenanzeigen und Nebenwirkungen. Bitte lesen Sie die gesamte Gebrauchsinformation - speziell bei Fragen zu Gegenanzeigen, Dosierungen und Nebenwirkungen.
Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc
Autor

Markus Falkenstätter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der Universität Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der Universität Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂĽr wird es verwendet?

GONAL-f enthält den Wirkstoff Follitropin alfa. Follitropin alfa gehört zur Gruppe der follikel-stimulierenden Hormone (FSH), welche zur Familie der Gonadotropine zählen. Die Gonado-tropine sind Geschlechtshormone und spielen eine wichtige Rolle bei der Fortpflanzung. Follitropin alfa in GONAL-f wird mit einer speziellen gentechnologischen Technik hergestellt.

Bei der Frau besteht die Hauptwirkung von GONAL-f in der Unterstützung zur Entwicklung reifer Graaf'scher Follikel in den Eierstöcken.

Die Verabreichung von GONAL-f erfolgt ausschliesslich auf ärztliche Verschreibung und unter strenger Kontrolle durch Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin.

Bei folgenden Indikationen wird GONAL-f bei Frauen eingesetzt:

  • Zur Behandlung von Fertilitätsstörungen infolge eines FSH-Mangels. Es unterstĂĽtzt die Entwicklung eines einzigen Follikels im Eierstock. In diesem Follikel wächst ein Ei heran, das bei der Ovulation unter dem Einfluss eines anderen Hormons (humanes Choriongonadotropin oder hCG) ausgestossen wird und anschliessend befruchtet werden kann.
  • Zur Entwicklung mehrerer Follikel (und folglich mehrerer Eizellen) bei Frauen, die sich einer Technik der assistierten Reproduktion unterziehen, wie «In Vitro-Fertilisation», «intratubarer Gametentransfer» oder «intratubarer Zygotentransfer».
  • Bei Frauen, die aufgrund einer sehr geringen Produktion von Fruchtbarkeitshormonen (FSH und LH) keinen Eisprung haben. GONAL-f wird zusammen mit einem anderen Hormon, genannt Lutropin alfa (rekombinantes luteinisierendes Hormon oder r-LH) verabreicht, um das Wachstum und die Entwicklung von Eizellen herbeizufĂĽhren.

Beim Mann ist die wichtigste Wirkung von GONAL-f die Anregung der Spermatogenese (Spermienproduktion).

GONAL-f wird in Kombination mit einem anderen Hormon (humanes Choriongonadotropin oder hCG) angewendet, um die Produktion der Spermien bei Männern anzuregen, welche infolge einer zu geringen Konzentration bestimmter Hormone unfruchtbar sind.

Die Behandlung muss von einem auf Andrologie spezialisierten Arzt durchgefĂĽhrt werden. Dieser wird Ihnen zuvor eine Behandlung mit hCG verordnen.

Anzeige

Was mĂĽssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Der Arzt bzw. die Ärztin wählt für jeden Patienten die angemessene Behandlung aus. Befolgen Sie bitte gewissenhaft seine bzw. ihre Anweisungen und gehen Sie zu den Kontrolluntersuchungen.

Wann darf GONAL-f nicht angewendet werden?

GONAL-f darf bei Ăśberempfindlichkeit gegenĂĽber Gonadotropinen oder einem der Hilfsstoffe nicht angewendet werden.

Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ă„rztin ĂĽber unerwĂĽnschte Symptome bei frĂĽheren Injektionen.

GONAL-f darf nicht angewendet werden, falls bei Ihnen ein Gehirntumor (Hypothalamus oder Hypophyse) diagnostiziert wurde.

Bei der Frau:

GONAL-f darf im Falle einer Schwangerschaft, in der Stillzeit, bei Ovarialvergrösserungen und bestimmten Eierstockzysten, bei Eierstock-, Gebärmutter- und Mammakarzinomen (Brustkrebs), bei gynäkologischen Blutungen unbekannter Ursache und bei nicht behandelter Funktionsstörung der Schilddrüse oder der Nebenniere nicht angewendet werden.

Darüber hinaus darf GONAL-f nicht angewendet werden, wenn Ihr Zustand keine Schwangerschaft erlaubt, z.B. wenn Sie eine Anomalie der Eierstöcke haben, die primäre Ovarialinsuffizienz genannt wird oder im Fall von Missbildungen der Geschlechtsorgane oder fibrösen Tumoren des Uterus, die eine Schwangerschaft unmöglich machen.

Beim Mann:

GONAL-f darf im Fall einer irreversiblen Schädigung des Hodens nicht angewendet werden.

Wann ist bei der Anwendung von GONAL-f Vorsicht geboten?

Porphyrie

Wenn Sie oder eines Ihrer Familienmitglieder an Porphyrie (eine Erkrankung, die von den Eltern auf die Kinder vererbt werden kann) leiden, informieren Sie bitte Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin vor Beginn der Behandlung, da die Anwendung bestimmter Medikamente einen Anfall dieser Krankheit auslösen kann.

Wenn Sie bemerken, dass Ihre Haut verletzlich wird und schnell zur Blasenbildung neigt (besonders an Stellen, die häufig der Sonnenstrahlung ausgesetzt sind) und/oder Sie Bauch- oder Gliederschmerzen haben, informieren Sie bitte Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin. Er bzw. sie wird Ihnen gegebenenfalls empfehlen, die Behandlung abzusetzen.

Bei der Frau:

Ovarielles Ăśberstimulationssyndrom (OHSS)

Obwohl die strikte Einhaltung der empfohlenen Dosierung und der vorgeschriebenen Kontrolluntersuchungen das Risiko von Nebenwirkungen reduziert, ist das Risiko eines ovariellen Überstimulationssyndroms zu berücksichtigen. Dieses Syndrom ist durch eine übermässige Vergrösserung der Eierstöcke und Symptome wie Unterleibsschmerzen, möglicherweise in Verbindung mit Übelkeit, Erbrechen, Krankheitsgefühl, Atembeschwerden oder schneller Gewichtszunahme gekennzeichnet (siehe Welche Nebenwirkungen kann GONAL-f haben?).

Sollten die geschilderten Symptome bei Ihnen auftreten, setzen Sie sich unverzĂĽglich mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ă„rztin in Verbindung.

In Fällen, in denen sich die Entwicklung eines OHSS abzeichnet, ist es ratsam, kein hCG zu geben und während mindestens 4 Tagen Geschlechtsverkehr zu vermeiden oder geeignete Verhütungsmittel (Barrieremethoden) zu benutzen.

Das Syndrom der ovariellen Ăśberstimulation zeigt sich aber im Allgemeinen 1 bis 2 Wochen nach der Injektion von hCG. Sein Schweregrad kann erheblich schwanken.

Bei Frauen, die sich einer Behandlung zur Reifung mehrerer Follikel unterziehen, ist das Risiko eines ovariellen Überstimulationssyndroms grösser, kann jedoch durch Absaugen aller Follikel vor der Ovulation reduziert werden.

Die gleichzeitige Anwendung von GONAL-f zusammen mit anderen Arzneimitteln zur Behandlung der Sterilität kann die Wirkung von GONAL-f verstärken oder vermindern.

Mehrlingsschwangerschaften

Das Risiko von Mehrlingsschwangerschaften nach assistierten Reproduktionstechniken steht im Zusammenhang mit Ihrem Alter sowie mit der Anzahl transferierter Eizellen/Embryonen. Bei Patientinnen, die sich einer Behandlung zur Auslösung des Eisprungs unterziehen, ist die Häufigkeit einer Mehrlingsschwangerschaft bzw. Mehrlingsgeburt im Vergleich zur natürlichen Empfängnis erhöht. Die Häufigkeit solcher Ereignisse kann jedoch durch die Anwendung der empfohlenen Dosierung und des empfohlenen Behandlungsschemas verringert werden.

Ektopische Schwangerschaft

Insbesondere bei Frauen mit einer früheren Eileitererkrankung kann eine ektope Schwangerschaft auftreten, das heisst, der Embryo nistet sich ausserhalb der Gebärmutter ein.

Fehlgeburten

Bei der Anwendung der assistierten Reproduktionstechnik oder der Stimulierung der Eierstöcke ist eine Fehlgeburt eher möglich als beim Durchschnitt der Frauen.

Blutgerinnungsstörungen (Thromboembolische Ereignisse)

Falls Sie bekannte Risikofaktoren für das Auftreten von Blutgerinnseln in den grossen Blutgefässen (thromboembolische Ereignisse) haben (Übergewicht, Rauchen, eigene oder in der Familie liegende Krankheitsgeschichte), dann kann sich das Risiko während der Behandlung mit GONAL-f weiter erhöhen. Es ist jedoch anzumerken, dass eine Schwangerschaft selbst dieses Risiko ebenfalls erhöht (siehe Welche Nebenwirkungen kann GONAL-f haben?).

Tumore

Bei Frauen, die sich mehrfachen Behandlungszyklen zur Fertilitätsbehandlung unterzogen haben, wurde sowohl über gutartige wie auch über bösartige Tumore der Eierstöcke und anderer Fortpflanzungsorgane berichtet. Es wurden Einzelfälle von malignen Melanomen gemeldet. Bisher wurde noch nicht nachgewiesen, ob eine Fertilitätsbehandlung das Risiko für diese Tumore erhöht oder nicht.

Beim Mann:

Erhöhte FSH-Werte im Blut können auf eine Schädigung des Hodens hindeuten. Solche Patienten sprechen auf eine Therapie mit GONAL-f/hCG nicht an.

Um den Behandlungsverlauf zu verfolgen, wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ă„rztin 4 bis 6 Monate nach Behandlungsbeginn eine Spermauntersuchung durchfĂĽhren.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden (Externa)!

Darf GONAL-f während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit angewendet werden?

GONAL-f darf nicht während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit verabreicht werden.

Anzeige

Wie wird es angewendet?

Ihr Arzt bzw. Ihre Ă„rztin passt die Behandlung mit GONAL-f speziell an jeden Patienten an und nimmt eine strenge Kontrolle der Wirksamkeit vor.

GONAL-f wird unter die Haut (subkutan) injiziert.

Ein ständiges Wechseln der Körperregion wird nicht empfohlen. Innerhalb dieser Region sollte aber die Einstichstelle gewechselt werden. Die Injektionsstelle sollte nicht massiert werden.

Nach Absprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin können Sie diese Injektion selber vornehmen. Das Fachpersonal soll Ihnen zeigen, wie Sie die Injektionslösung vorbereiten und verabreichen sollen. Lesen Sie dazu auch sorgfältig die Anweisungen am Ende der Patienteninformation Anweisung zur Zubereitung und Verabreichung der Injektionslösung.

Da GONAL-f 75IE (5.5 Mikrogramm) kein Konservierungsmittel enthält, soll die Injektionslösung unmittelbar vor der Verabreichung vorbereitet und sofort injiziert werden.

Hat Ihnen Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin GONAL-f 450 IE/0.75 ml (33 Mikrogramm/0.75 ml) oder GONAL-f 1050 IE/1.75 ml (77 Mikrogramm/1.75 ml) verschrieben, kann nach einer Injektion die restliche unverbrauchte Injektionslösung in der Durchstechflasche aufbewahrt werden, muss dann nicht über 25 °C (nicht einfrieren) gelagert und innerhalb von 28 Tagen verwendet werden.

Therapieschemata

Bei der Frau:

Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird mittels Blutproben (Bestimmung der Östrogenmenge im Blut) und Ultraschalluntersuchungen den Verlauf der Follikelreifung sorgfältig überwachen. Es ist deshalb wichtig, dass Sie seine bzw. ihre Anweisungen und Empfehlungen genau befolgen.

Es gibt folgende Behandlungsmöglichkeiten:
a. Behandlung mit dem Ziel der Reifung eines einzigen Follikels

Bei menstruierenden Frauen sollte die Behandlung innerhalb der ersten 7 Tage des Menstruationszyklus beginnen.

Ohne adäquates Ansprechen nach einer vierwöchigen Behandlung sollte dieser Zyklus abgebrochen werden.

Wenn jedoch das gewünschte Ergebnis erreicht ist, d.h. wenn der Follikel zur gewünschten Reife gelangt ist, wird der Arzt bzw. die Ärztin eine einmalige Injektion eines anderen Hormons, des hCG, 24 bis 48 Stunden nach der letzten GONAL-f-Injektion vornehmen, um den Follikelsprung (Ovulation) auszulösen. In diesem Stadium der Behandlung ist eine Befruchtung möglich. Man wird Ihnen daher empfehlen, an diesem und am nächsten Tag Geschlechtsverkehr zu haben.

Bei übermässiger Stimulierung der Eierstöcke unterbricht der Arzt bzw. die Ärztin die Behandlung. Geschlechtsverkehr während dieser Zeit wird nicht empfohlen. Die Behandlung kann im darauffolgenden Zyklus mit einer geringeren Dosierung als im vorangegangenen Zyklus wieder beginnen.

b. Behandlung mit dem Ziel einer medizinisch assistierten Reproduktion

Zur Reifung mehrerer Follikel beginnt die Behandlung am 2. oder 3. Zyklustag.

Die Dosierung wird an das Ansprechen angepasst, soll aber 450 IE pro Tag nicht ĂĽberschreiten.

Wenn die Follikel als reif angesehen werden, wird der Arzt bzw. die Ärztin 24 bis 48 Stunden nach der letzten GONAL-f-Injektion eine einzige Injektion eines anderen Hormons (hCG) vornehmen, um die Ovulation auszulösen.

Die Fortsetzung der Behandlung wird von der medizinisch assistierten Reproduktions-methode abhängen, die Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin ausgewählt hat.

c. Frauen, die keinen Eisprung und ĂĽberhaupt keine Regelblutungen haben und bei denen ein FSH- und LH-Mangel festgestellt wurde

Ihr Arzt bzw. Ihre Ă„rztin kontrolliert den Wirkungsverlauf und wird eine individuell fĂĽr Sie angepasste Dosierung und Behandlungsdauer festlegen. Die nachfolgend aufgefĂĽhrten Dosierungsangaben gelten deshalb nur als Richtwerte.

GONAL-f wird in der Regel täglich für bis zu 3 Wochen lang gleichzeitig mit Lutropin alfa verabreicht. Bei Anwendung des üblichen Behandlungsschemas wird mit einer Dosis von 75-150 IE GONAL-f zusammen mit 75 IE Lutropin alfa begonnen.

Je nach Ansprechen wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin die GONAL-f-Dosis um 37.5 IE–75 IE in 7- bis 14-tägigen Intervallen und die Dosis von Lutropin alfa auf bis zu 225 IE erhöhen.

Wenn die gewĂĽnschte Reaktion erreicht ist, wird 24-48 Stunden nach den letzten Injektionen von GONAL-f und Lutropin alfa einmalig hCG verabreicht. Sie sollten am Tag der Verabreichung von hCG und am darauffolgenden Tag Geschlechtsverkehr haben, alternativ kann eine intrauterine Insemination (IUI) durchgefĂĽhrt werden.

Bei einer zu starken Reaktion ist die Behandlung zu beenden und kein hCG zu verabreichen (siehe Welche Nebenwirkungen kann GONAL-f haben?).

Der Arzt bzw. die Ă„rztin kann auch ein anderes Therapieschema anwenden, das GONAL-f mit einer anderen Hormonbehandlung kombiniert.

Beim Mann:

Der Arzt bzw. die Ärztin entscheidet über die Behandlungsdauer. Die übliche Dosierung ist 150 IE GONAL-f in Kombination mit hCG dreimal pro Woche während mindestens 4 Monaten. Die Behandlung kann bis zu 18 Monate fortgeführt werden, je nach Ansicht des Arztes bzw. der Ärztin.

Anwendung bei Kindern und Jugendlichen

GONAL-f darf bei Kindern und Jugendlichen nicht eingesetzt werden.

Anwendung bei älteren Patienten

GONAL-f darf bei älteren Patienten nicht eingesetzt werden.

Ă„ndern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ă„rztin oder Apothekerin.

Anzeige

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Folgende Nebenwirkungen können bei der Anwendung von GONAL-f auftreten:

Bei der Frau und beim Mann:

Sehr häufig treten lokale Reaktionen an der Injektionsstelle (Schmerz, Rötung, Bluterguss, Schwellung und/oder Reizung) auf.

In sehr seltenen Fällen kam es nach Gabe von GONAL-f zu allergischen Reaktionen wie Hautrötung, Hautausschlag, Schwellungen, Nesselausschlag und Atembeschwerden.

Diese Reaktionen können manchmal schwerwiegend sein. Wenn eines dieser Symptome auftritt, sollten Sie sich sofort an Ihren Arzt bzw. Ärztin wenden.

Sehr selten kann bei Asthma-Patienten eine Verschlechterung Ihres Befindens eintreten.

Bei der Frau:

Die folgenden Nebenwirkungen können sehr häufig auftreten: Kopfschmerzen, Ovarialzysten. Weitere häufige Nebenwirkungen sind: Unterleibsschmerzen und Magen-Darmbeschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Blähungen.

Bei der Behandlung mit GONAL-f kann es zu einer Überstimulierung der Eierstöcke kommen. Diese Reaktion wird ovarielles Überstimulationssyndrom oder OHSS genannt (siehe Wann ist bei der Anwendung von GONAL-f Vorsicht geboten?). Die ersten Anzeichen sind Unterleibsschmerzen, möglicherweise in Verbindung mit Übelkeit und Erbrechen. In diesem Zusammenhang treten häufig ein Krankheitsgefühl, Durchfall, Bauchkrämpfe und Blähungen auf.

Gelegentlich kann ein OHSS schwerwiegend werden, was sich in klar vergrösserten Eierstöcken, erniedrigter Urinproduktion, einer Gewichtszunahme, erschwertem Atmen und/oder möglicher Flüssigkeitsansammlung im Bauch- oder Brustbereich äussert.

Wenn eines dieser Symptome auftritt, sollten Sie sich sofort an Ihren Arzt bzw. Ihre Ă„rztin wenden.

Selten sind Komplikationen eines OHSS wie Verdrehung der Eierstöcke.

Schwerwiegende Komplikationen wie thromboembolische Ereignisse (Blutgerinnsel), unabhängig von einem OHSS, werden selten beobachtet. Dies könnte Brustschmerzen, Atemlosigkeit, Hirnschlag oder einen Herzinfarkt zur Folge haben.

Wenn die erwähnten Symptome während der Behandlung mit GONAL-f auftreten, müssen Sie die Behandlung sofort abbrechen und sich zu einer gründlichen Untersuchung bei Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin anmelden. Der Arzt bzw. die Ärztin wird dann über den weiteren Therapieverlauf entscheiden. Das hCG darf nicht verabreicht werden und Sie müssen eventuell die Behandlung unterbrechen.

Beim Mann:

Eine Behandlung mit GONAL-f kombiniert mit dem Hormon hCG kann ein Anschwellen der Venen oberhalb und hinter den Hoden (Varikozelen), Brustwachstum, Akne oder eine Gewichtszunahme bewirken.

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ă„rztin oder Apothekerin informieren.

Anzeige

Wie soll es aufbewahrt werden?

GONAL-f nicht über 25 °C lagern. Nicht einfrieren.

GONAL-f soll vor Licht geschĂĽtzt und in der Originalverpackung gelagert werden.

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.

GONAL-f mit dem beigefügten Lösungsmittel auflösen und mit anderen Arzneimitteln nicht mischen, mit der folgenden Ausnahme: GONAL-f 75 IE (5.5 Mikrogramm) darf mit Lutropin alfa gemischt werden (siehe die entsprechenden Anweisungen zur Zubereitung der Injektionslösung). Die Injektionslösung darf nicht verwendet werden, wenn sie Partikel enthält oder nicht klar ist.

Betreffend Haltbarkeit der Injektionslösung, siehe Wie verwenden Sie GONAL-f?

Bringen Sie allfällig verbleibende Arzneimittel nach Ende der Behandlung oder solche mit abgelaufenem Verfalldatum bitte zur fachgerechten Entsorgung zu Ihrer Verkaufsstelle (Arzt oder Apotheker) zurück.

Weitere AuskĂĽnfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ă„rztin oder Apothekerin. Diese Personen verfĂĽgen ĂĽber die ausfĂĽhrliche Fachinformation.

Anzeige

Weitere Informationen

Was ist in GONAL-f enthalten?
GONAL-f 75 IE (5.5 Mikrogramm)

Eine Durchstechflasche mit Pulver enthält als Wirkstoff 6 Mikrogramm Follitropin alfa (r-FSH, aus gentechnisch veränderten CHO (Chinese Hamster Ovary)-Zellen hergestellt), damit 5.5 Mikrogramm, entsprechend 75 IE (Internationale Einheiten), entnommen werden können.

Die Hilfsstoffe sind: Sucrose, Natriumdihydrogenphosphat-Monohydrat, Dinatriumhydrogen-phosphat-Dihydrat, Polysorbat 20, konzentrierte Phosphorsäure und Natriumhydroxid, Antiox.: Methionin 0.1 mg.

Eine Fertigspritze mit Lösungsmittel enthält 1 ml Wasser für Injektionszwecke.
GONAL-f 450 IE/0.75 ml (33 Mikrogramm/0.75 ml)

Eine Durchstechflasche mit Pulver zur Mehrfachanwendung enthält als Wirkstoff 44 Mikrogramm Follitropin alfa (r-FSH, aus gentechnisch veränderten CHO (Chinese Hamster Ovary)-Zellen hergestellt), damit 33 Mikrogramm, entsprechend 450 IE (Internationale Einheiten), entnommen werden können.

Die Hilfsstoffe sind: Sucrose, Natriumdihydrogenphosphat-Monohydrat, Dinatriumhydrogen-phosphat-Dihydrat, konzentrierte Phosphorsäure und Natriumhydroxid.

Eine Fertigspritze mit Lösungsmittel enthält 1 ml Wasser für Injektionszwecke, Benzylalkohol 0.9%.
GONAL-f 1050 IE/1.75 ml (77 Mikrogramm/1.75 ml)

Eine Durchstechflasche mit Pulver zur Mehrfachanwendung enthält als Wirkstoff 87 Mikrogramm Follitropin alfa (r-FSH, aus gentechnisch veränderten CHO (Chinese Hamster Ovary)-Zellen hergestellt), damit 77 Mikrogramm, entsprechend 1050 IE (Internationale Einheiten), entnommen werden können.

Die Hilfsstoffe sind: Sucrose, Natriumdihydrogenphosphat-Monohydrat, Dinatriumhydrogen-phosphat-Dihydrat, konzentrierte Phosphorsäure und Natriumhydroxid.

Eine Fertigspritze mit Lösungsmittel enthält 2 ml Wasser für Injektionszwecke, Benzylalkohol 0.9%.

Zulassungsnummer

52971 (Swissmedic).

Wo erhalten Sie GONAL-f? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken gegen ärztliche Verschreibung, die nur zum einmaligen Bezug berechtigt.
GONAL-f 75IE (5.5 Mikrogramm)

Packungen mit 1 Durchstechflasche Pulver und 1 Fertigspritze mit Lösungsmittel.

Zusätzlich enthalten die Packungen für jede Durchstechflasche:

eine Injektionsnadel zur Injektion des Lösungsmittels in die Durchstechflasche und zur Entnahme aus der Durchstechflasche
eine feine Injektionsnadel zur subkutanen Injektion der Lösung.

GONAL-f 450 IE/0.75 ml (33 Mikrogramm/0.75 ml)
GONAL-f 1050 IE/1.75 ml (77 Mikrogramm/1.75 ml)

Packungen mit 1 Durchstechflasche Pulver und 1 Fertigspritze mit Lösungsmittel sowie 6 resp. 15 Einwegspritzen zur Injektion, skaliert in FSH-Einheiten.

Zulassungsinhaberin

Merck (Schweiz) AG, Zug

Diese Packungsbeilage wurde im März 2017 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.

Anzeige

Wirkstoff(e) Follitropin alfa
Zulassungsland Schweiz
Hersteller Merck (Schweiz) AG
Suchtgift Nein
ATC Code G03GA05
Verschreibungsstatus Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Pharmakologische Gruppe Gonadotropine und andere Ovulationsauslöser

Teilen

Anzeige

Ihr persönlicher Arzneimittel-Assistent

afgis-Qualitätslogo mit Ablauf Jahr/Monat: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über medikamio GmbH & Co KG und sein/ihr Internet-Angebot: medikamio.com/ This website is certified by Health On the Net Foundation. Click to verify.
Medikamente

Durchsuche hier unsere umfangreiche Datenbank zu Medikamenten von A-Z, mit Wirkung und Inhaltsstoffen.

Wirkstoffe

Alle Wirkstoffe mit ihrer Anwendung, chemischen Zusammensetzung und Arzneien, in denen sie enthalten sind.

Krankheiten

Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten für häufige Krankheiten und Verletzungen.

Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden