Welche Behandlungsmethoden gibt es bei Schlafapnoe?

Externe Redaktion
Nasen- und Mundhöhle anatomisches Modell

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Schlafapnoe ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die die Lebensqualität drastisch reduzieren kann. Glücklicherweise gibt es mittlerweile mehrere Behandlungsmethoden, die Linderung verschaffen und durch die Betroffene sprichwörtlich wieder aufatmen können. Welche Therapie bei Schlafapnoe zum Einsatz kommt, sollte jeweils mit dem Arzt abgeklärt werden.

CPAP-Therapie bei Schlafapnoe

AndreyPopov via Canva.com

Was ist Schlafapnoe und was sind Warnsignale dafür?

Die Schlafapnoe kündigt sich meist schleichend an. Denn nur wenige Menschen bemerken die Symptome dieser Erkrankung während des Schlafes. Vielmehr werden sie sich indirekt ihrer Beschwerden bewusst. Sie fühlen sich tagsüber über einen langen Zeitraum nicht ausgeschlafen, obwohl sie eigentlich ausreichend viele Stunden geschlafen haben, sich zu konzentrieren fällt immer schwerer oder sie fühlen sich gereizter. Selbst geringe Einflüsse von Stress können die Betroffenen schnell reizen und aggressiv reagieren lassen. Zudem können auch Gewichtszunahme, Bluthochdruck und Kopfschmerzen auf die Erkrankung hindeuten. Der Grund für diese Symptome liegt darin, dass es bei der Schlafapnoe während des Schlafes zu Atemaussetzern kommt. Diese können bis zu einer Minute lang dauern, bis das Schnappen nach Luft einsetzt. Betroffene kommen dadurch nur selten in die Tiefschlafphase und der Körper befindet sich auch nachts in einer gefährlichen Situation, anstatt sich entspannen zu können.

Die ärztliche Diagnose entscheidet über die Therapie

Welche Therapie bei Schlafapnoe erfolgversprechend ist, hängt stark davon ab, welche Ursachen vorliegen und was überhaupt zu der Erkrankung geführt hat. Denn diese können vielfältig sein. Übergewicht ist definitiv ein Faktor, der Schlafapnoe befördern kann. Denn hierbei können die Atemwege durch Fettansammlungen verengt sein und zu den Atemaussetzern führen. Es können jedoch auch Fehlstellungen des Kiefers dafür verantwortlich sein, dass die Zunge im Schlaf zurückfällt und damit die Atemwege blockiert bzw. nicht ausreichend Durchfluss von Luft ermöglicht. Leiden Kinder unter Schlafapnoe, können oft vergrößerte Rachen oder Gaumenmandeln dafür verantwortlich gemacht werden. Einige Formen von Schlafapnoe lassen sich durch operative Eingriffe oder auch Gewichtsreduktion langfristig beseitigen. Für andere hingegen gibt es noch keine Therapieformen, die die Symptome gänzlich beseitigen. Jedoch können Maßnahmen ergriffen werden, um die Situation der Betroffenen zu lindern, wieder gesunden Schlaf zu ermöglichen und damit die Lebensqualität zu steigern.

Nasen- und Mundhöhle anatomisches Modell

peakSTOCK via Canva.com

Mit der richtigen Schlafapnoe-Therapie wieder zu mehr Lebensqualität

Je nachdem, welches Ergebnis die Diagnose der Schlafapnoe ergibt und welcher Schweregrad vorliegt, können unterschiedliche Therapieformen zur Behandlung gewählt werden.

  • Gewichtsreduktion: Übergewicht ist definitiv ein bekannter Risikofaktor für obstruktive Schlafapnoe. Dabei sind Fettschichten dafür verantwortlich, dass die Atemwege sich verengen und während des Schlafes zu wenig Luft in die Lungen strömen kann. Gerade hier kommt es häufig zum markanten Schnarchen. Dieses sollte von Partnern bzw. Partnerinnen, die sich das Schlafzimmer mit Betroffenen teilen, als Warnsignal verstanden werden. Wenn Übergewicht die Ursache für die Atemaussetzer ist, dann kann die Gewichtsreduktion als Therapieform verordnet werden.
  • Operativer Eingriff: Sind Fehlstellungen am Kiefer für die Beschwerden verantwortlich, so lassen sich die Symptome in einigen Fällen durch einen operativen Eingriff entfernen. Eine Operation ist selbstverständlich immer eine heikle Maßnahme, die gut geplant und durchgeführt werden muss. Daher gilt es auch, klar einzugrenzen, wo die Ursachen liegen und ob die Operation wirklich die geeignete Methode dafür ist, sie zu beseitigen.
  • Unterkieferschienen: Unterkieferschienen bzw. genauer gesagt Unterkieferprotrusionsschienen sind spezielle Schienen, die in der Nacht im Mund eingesetzt werden. Die Schienen werden einfach auf die Zähne aufgesetzt und bleiben damit sehr fest in Position. Das Ziel dieser Vorrichtung ist es, den Luftkanal immer ausreichend weit geöffnet zu halten, um die Luftzufuhr zu sichern. Auch das Schnarchen lässt sich dadurch oft vermeiden.
  • CPAP-Therapie: Insbesondere in schwereren Fällen, wo keine anderen Maßnahmen zur Beseitigung der Gefahren von Schlafapnoe eine Verbesserung der Situation versprechen, kommt die CPAP-Therapie zum Einsatz. Dabei handelt es sich um Beatmungsmasken, die in der Nacht über Nase und Mund getragen werden. Die Masken sind über Luftschläuche an einer Pumpe angeschlossen, die stetig für einen sehr leichten Überdruck sorgt. Dieser reicht aus, um die Atemwege während der Nacht immer offen zu halten und damit für sicheren und gesunden Schlaf zu sorgen.
  • Zungenschrittmacher: In einigen Fällen besteht das Problem darin, dass die Zunge im Schlaf zurückfällt und auf diese Weise die Atemwege blockiert. Da dies sogar lebensbedrohlich sein kann, ist hier der Zungenschrittmacher oft die geeignete Therapieform. Dabei handelt es sich um eine Maßnahme, bei der der Nerv der Unterzunge leicht durch elektrische Impulse stimuliert wird. Dadurch lässt sich eine Erschlaffung der Zunge in der Nacht verhindern, sodass es nicht zu der gefährlichen Situation kommt. Darüber hinaus reduziert sich auch das mit der Atemnot verbundene Schnarchen dank dieser Maßnahme häufig.

Die Vielfalt an möglichen Behandlungstherapien bei Schlafapnoe zeigt, wie wichtig es ist, die tatsächliche Ursache für die Erkrankung zu finden und die geeignete Maßnahme dafür anzuwenden. Die Entscheidung für eine Therapie sollte daher unbedingt in Abstimmung mit einem Arzt erfolgen.

3D-Illustration Kieferknochen

SomkiatFakmee via Canva.com

Warum Schlafapnoe ernst genommen werden sollte

Obstruktive Schlafapnoe wird vor allem aufgrund der Nebenerscheinung des Schnarchens sehr oft als lästiges, aber harmloses Phänomen abgetan. Dies ist ein fataler Irrtum! Denn OSA kann tatsächlich schwerwiegende Folgen haben, wenn sie nicht behandelt wird. Schon allein die damit verbundene Einschränkung der Lebensqualität sollte Grund genug dafür sein, dass Betroffene die Erkrankung ernst nehmen und etwas dagegen unternehmen. Denn die andauernde Tagesmüdigkeit, Unkonzentriertheit, gesteigerte Gereiztheit und verminderte Stressresistenz schlagen sich früher oder später auch auf die Psyche nieder und können im schlimmsten Fall sogar zu Depressionen führen. Der Gang zum Arzt ist daher der erste wichtige Schritt, um die Kontrolle über die eigene Gesundheit wiederzuerlangen.

Neben den auf den ersten Blick harmloseren Symptomen von OSA können langfristig auch noch weit dramatischere Risiken drohen. Denn wenn der Körper sich in der Nacht über einen langen Zeitraum nicht ausreichend regenerieren kann und es immer wieder zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff kommt, steigen auch Risiken für Schlaganfall, Herzinfarkt und Herzrhythmusstörungen. Viele dieser Risiken lassen sich bereits am durch die Erkrankung erhöhten Bluthochdruck ablesen. Aus diesen Gründen ist es unbedingt ratsam, eine Therapie zu ergreifen. Selbst, wenn sich in manchen Fällen die Ursache der Schlafapnoe nicht vollständig beseitigen lässt, so ist es doch möglich, viele der negativen Symptome und Risiken zu reduzieren. Schon kurz nach Beginn der Therapie fühlen sich die Betroffenen wieder deutlich ausgeschlafener, energiereicher und gesünder, um ihren Alltag zu bestreiten.

Redaktionelle Grundsätze

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Richard Meininger
Gastautor

Richard Meininger ist Eigentümer eines Sanitätshauses und freiberuflicher Autor. Seine Fachartikel handeln rund um das Thema Gesundheit.

Letztes Update

04.07.2023

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