Zahnfleischentzündung durch Zahnbleaching:
Sowohl ältere als auch jüngere Menschen können ein Zähnebleichen durchführen. Dabei soll die Farbe der Dentes (d.h. Zähne) aufgehellt werden. Trotz steigender Popularität des Bleachings (d.h. Zahnbleichen) besitzt diese Methode bestimmte nachteilige Wirkungen auf Zähne, Mundschleimhaut und Restaurationsmaterialien, wie Reizung der Gingiva (d.h. Zahnfleischreizung). Diese lokalen Nebenwirkungen stehen im Zusammenhang mit der vom Behandelnden verwendeten Technik und der Konzentration des Zahnbleichmittels ab. Meistens ist die durch das Bleaching verursachte Gingivareizung kurzzeitig und verheilt, sobald der Patient die Verwendung des Bleichmittels unterbricht. Neben rezeptfreien Selbstanwendungsmethoden, welche am Markt verfügbar sind, bietet medizinisches Fachpersonal mehrere Behandlungsarten des Zähnebleichens an:
- In-Office-Bleaching: Das Zahnbleichmittel wird von der Behandelnden Person direkt auf die betroffenen Zähne angebracht und bleibt laut Anwendungsvorschriften für einen bestimmten Zeitraum unter Kontrolle des Zahnarztes auf dieser Stelle.
- Home Bleaching: Dabei wird eine individuelle Kunststoffschiene für den Patienten angefertigt. Das Zahnbleichmittel wird in weiterer Folge zuhause in diese Schiene angebracht und wöchentlich vom Zahnarzt kontrolliert.
- Internes Bleaching: Bei dieser Methode werden wurzelbehandelte Zähne durch peroxidhaltige Einlagen innerhalb der Zähne aufgehellt. Dabei bleibt das angewendete Gel mehrere Tage im Zahn.
Untersuchungen zufolge treten Zahnfleischreizungen häufiger bei In-Office-Bleaching auf, obwohl auch Home Bleaching unter Anwendung von rezeptfreien Mitteln solche Irritationen hervorrufen kann – jedoch existieren keine Hinweise auf langfristige Folgen einer Reizung. Trotz Anwendung von Zahnbleichmitteln durch formell ausgebildete Zahnärzte, ist eine gewisse Menge an Zahnfleischreizungen unvermeidlich. Gingivareizung zählt zu den chemischen Verbrennungen, welche durch das im Zahnbleichmittel enthaltene Wasserstoffperoxid ausgelöst wird. Ein Wirkstoff für die Behandlung von dadurch hervorgerufenen Reizungen ist noch nicht verfügbar.
Bienenwunder Propolis:
Propolis ist ein harzartiges Material, welches Bienen aus unterschiedlichen Pflanzenarten sammeln. Es soll antibiotische, antivirale und antimykotische Wirkung besitzen und wird insbesondere im europäischen Raum in der Volksmedizin eingesetzt. Auch im Nahen Osten wird es als traditionelle Behandlung für orale Entzündungen wie Stomatitis (d.h. Entzündung der Mundschleimhaut) verwendet. Propolisextrakt enthält eine Vielzahl an Bestandteilen, wie Flavonoide und Phenolsäuren. Besonders das Flavonoid Pinocembrin wird für die Hemmung der Mundschleimhaut-Infektion durch Candida-Pilze und Karies verursachende Streptokokken (d.h. Bakterien) verantwortlich gemacht. Solche Flavonoide gelten als Hauptbestandteil für die entzündungshemmende Wirkung von Propolis.
Hinweis:
Eine in dem Artikel herangezogene Studie beinhaltet einen Tierversuch. Falls Sie sensibel auf derartige Untersuchungen reagieren, entdecken Sie gerne andere unserer vielen Artikel ohne derartige Studienmethoden. Medikamio unterstützt keine unethische Tierhaltung jeglicher Art. Studien, die Tierversuche beinhalten, werden lediglich vom objektiven und inhaltlichen Standpunkt aus in unseren Artikeln bearbeitet und als Quellen herangezogen, sofern diese auch der lokalen Gesetzesordnung entsprechen.
Studienmethode:
Die im März 2021 im Fachjournal Journal of Oral Biosciences publizierte Studie untersuchte dabei die Auswirkungen von Propolis auf experimentell induzierte Zahnfleischreizungen bei jungen und alten Mäusen. Untersucht wurde auch die Propolis-Wirkung bei jüngeren und älteren menschlichen Gingivafibroblasten-Kulturen, welche in Wasserstoffperoxid stimuliert wurden. Fibroblasten sind ortsständige, spezifische Zellen, welche zum Aufbau des Bindegewebes und Wundheilung zuständig sind.
Die Mäuse wurden in einem klimatisierten, streng überwachten Raum im Nationalen Zentrum für Geriatrie und Gerontologie in Japan gehalten und mit Laborpellets und Wasser nach Belieben gefüttert. Die Untersuchung wurde gemäß der aktuellen Gesetzfassung über Tierschutz und Tierhaltung in Japan durchgeführt.
In der Studie wurden Zahnfleischreizungen durch leichte Verbrennungsverletzungen der Mundschleimhaut bei 10 Wochen alten und 18 Monate alten Mäusen nachgeahmt. In weiterer Folge wurde unmittelbar danach eine Propolis-Salbe auf den Verbrennungsbereich verabreicht. Nach einem Tag wurde Mundschleimhaut gesammelt, um die Wirksamkeit von Propolis durch ein Hämatoxylin- und Eosin- Farbverfahren (d.h. erleichtert die Diagnostik krankhafter Veränderungen) und durch Echtzeit-Polymerasekettenreaktion, auch PCR genannt (d.h. zur Untersuchung der Erbsubstanz), zu bestimmen. Die Mäuse wurden dabei in drei Gruppen unterteilt:
- Kontrollgruppe mit vier Mäusen
- Reizgruppe mit sechs Mäusen
- Propolis und Reizung mit sechs Mäusen
In den beiden Reizgruppen wurde unmittelbar nach der fünf Sekunden langen Wärmebehandlung der Mundschleimhaut des oberen Gaumens unter anästhetischer Wirkung eine 2,5 %ige Propolis-Salbe aufgetragen. Schon am ersten Tag induzierte die Behandlung eine Gingivareizung, welche visuell bewertet wurde. Die Kontrollgruppe wurde mit Pentobarbital-Natrium anästhesiert, wobei die Mäuse keiner Wärmebehandlung unterzogen wurden. Das Körpergewicht der Mäuse wurde während des ganzen Versuchszeitraums gemessen.
Mögliche Propolis-Wirkung:
Die Mundschleimhaut mit Reizung war bei der Analyse weiß verfärbt. 24 Stunden nach der Wärmebehandlung wurde in jeder Untersuchungsgruppe die Gesamtfläche der weißen Farbänderung, Geschwürbildung und Ablösung der obersten Zellschicht (d.h. Epidermis) gemessen.
Äußere Anwendung der Propolis-Salbe verringerte dabei das Eindringen von Entzündungsfördernden Zellen an gereizten Stellen und förderte die Reparatur der obersten Mundschleimhautschicht bei jungen und alten Mäusen. Auch bei den menschlichen Gingival-Fibroblasten zeigten sich Verbesserungen in Bezug auf die Reizung. Das Auftragen der Propolis-Salbe unmittelbar nach der Wärmebehandlung führte zum Verschwinden der weißen Farbänderung in der Mundschleimhaut, zur Heilung der obersten Schleimhautschicht und einer signifikanten Verringerung des Bereiches der Verletzung bei Mäusen beider Altersklassen.
Fazit:
Aufgrund wundheilender Eigenschaften durch Unterstützung des Epithelwachstums in der Mundschleimhaut und abschwächenden Wirkung auf Verbrennungsstellen, könnte außen angewendete Propolis entzündungshemmende und wundheilende Wirkung besitzen. Da die Wärmebehandlung als Ersatz für Wasserstoffperoxid-induzierte Mundschleimhautreizung angewendet wurde, könnte eine Behandlung mit Propolis möglicherweise auch bei Zahnfleischreizungen durch Zahnbleichen wirksam sein. Eine breite klinische Anwendung von Propolis bei Zahn Bleaching-Methoden ist in Zukunft eine eventuelle Möglichkeit, wenn weitere Forschungen die Entzündungsfaktoren und Auswirkungen von Propolis genauer untersuchen.
Wirkstoffe: