Psychische Erkrankungen vorbeugen
Erkrankungen der Psyche und des Nervensystems treten bei Erwachsenen in Deutschland häufig auf. Rund jeder Dritte ist laut Angaben der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. (DGPPN) betroffen.
Neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bösartigen Neubildungen und muskuloskelettalen Beschwerden gehören sie zu den Hauptursachen für gesundheitliche Beeinträchtigungen. Am weitesten verbreitet sind Angststörungen, affektive Störungen wie Depressionen. Altersdemenz fällt ebenfalls in diese Gruppe.
Was tun bei Depressionen?
Bei Depressionen liegt der Schwerpunkt der Prävention auf der Rückfallprophylaxe. Dazu gibt es medikamentöse und therapeutische Ansätze. Betroffene können aber auch eigenständig Maßnahmen ergreifen, um das Risiko einer erneuten Depression zu reduzieren.
Die Deutsche Depressionshilfe empfiehlt:
- Sport – als Ergänzung zu einer Pharmako- oder Psychotherapie – steigert das allgemeine Wohlbefinden und wirkt somit unterstützend bei der Rückfallprophylaxe. Sportliche Aktivität in der Gruppe hilft zusätzlich dabei, einen Weg aus dem sozialen Rückzug zu finden, der häufig mit Depressionen einhergeht.
- Depressionen verursachen ein Gefühl der Erschöpfung, das durch längeres Schlafen nicht verschwindet. Kontrollierter Schlaf kann gegen die depressiven Stimmungen und die Antriebslosigkeit eingesetzt werden. Ein Schlaftagebuch oder eine entsprechende App erleichtern die Dokumentation der Schlafzeiten und verhelfen zu einem besseren Verständnis des Zusammenhangs zwischen Schlaf und Stimmung.
- Individuelle Frühwarnzeichen sollten unbedingt bekannt und erkannt werden. Sie erlauben ein rechtzeitiges Gegensteuern, sobald sich ein Rückfall andeutet. Es kann darüber hinaus sinnvoll sein, einen persönlichen Krisenplan festzulegen, der geeignete Gegenmaßnahmen festhält und bei Bedarf greifbar ist.
- Gute Vorsätze und Pläne nach dem Wenn-Dann-Prinzip können laut einer Studie an der University of Huddersfield ebenfalls dazu beitragen, einen positiveren Umgang mit der Erkrankung und dem Prozess der Heilung zu schaffen. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass das Programm selbst von den Teilnehmenden als stützende Brücke zwischen Therapie und Alltag wahrgenommen wurde.
In einem akuten Fall ist allerdings professionelle Hilfe immer die beste Form der Vorbeugung.
Was tun gegen Altersdemenz?
Das Risiko, an Demenz zu erkranken, steigt mit fortschreitendem Alter. Die Krankheit kann aber durch verschiedene Einflüsse schon früher ausgelöst werden, darunter Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes, Depressionen, soziale Isolation, Kopfverletzungen sowie der Konsum von Tabak und Alkohol gelten ebenfalls als Risikofaktoren.
Das persönliche Risiko lässt sich aber mit unterschiedlichen Mitteln minimieren:
- Ausreichend schlafen: Im Schlaf erholt sich das Gehirn. Liegt die Schlafzeit bei weniger als sechs Stunden pro Tag, erhöht sich das Demenzrisiko.
- Gehör testen: Schwerhörigkeit wirkt sich aus noch unbekannten Ursachen negativ auf das Gedächtnis aus. Hörtests und das Tragen von Hörgeräten sind deshalb sinnvoll.
- Kopf schützen: Gehirnerschütterungen und andere Verletzungen des Kopfes machen eine Demenzerkrankung wahrscheinlicher. Bei vielen Tätigkeiten empfiehlt es sich daher, einen Helm zu tragen (z. B. beim Radfahren).
- Herz-Kreislaufsystem stärken: Gesunde Gefäße verringern das Demenz-Risiko. Wichtigste Voraussetzungen für ein starkes Herz-Kreislaufsystem und niedrigen Blutdruck sind regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung und der Verzicht auf Tabak und Alkohol.
- Ruhepausen gönnen: Entspannung nach Stresssituationen ist wichtig, um den Cortisol-Spiegel im Blut zu senken. Dieser kann unter anderem Bluthochdruck, Schlafstörungen oder Depressionen zur Folge haben.
Vorbeugend wirken außerdem Stimulationen für das Gehirn. Das können Hobbys sein, soziale Kontakte oder das Erlernen neuer Fähigkeiten. Neue Verbindungen der Nervenzellen lassen sich selbst dann noch knüpfen, wenn erste Anzeichen einer Demenz bereits erkennbar sind.