Bacitracin

Bacitracin

Grundlagen

Bacitracin gehört zu den Polypeptid-Antibiotika und wird zur Vorbeugung oder Behandlung von Wundinfektionen, Haut- und Augeninfektionen verwendet. In der Regel wird es als Salbe zur Ă€ußerlichen Anwendung eingesetzt. Gelegentlich wird der Wirkstoff auch intramuskulĂ€r bei der Behandlung von LungenentzĂŒndungen und Empyemen (Eiteransammlung in einem Organ) bei SĂ€uglingen angewendet.

Das Bakterium, welches Bacitracin bildet, wurde 1945 aus einer kontaminierten Wunde am Knie eines Kindes namens Margaret Tracy isoliert. Der Bazillus wurde nach ihr benannt.

Medikamente mit Bacitracin

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Baneocin pro instillatione Bacitracin Sandoz
Eucillin "B" - Salbe Bacitracin Sigmapharm Arzneimittel GmbH
Baneocin - Puder Bacitracin Neomycin Sandoz GmbH
Baneocin - Salbe Bacitracin Neomycin Sandoz GmbH

Wirkung

Pharmakodyamik

Bacitracin besteht aus mehreren Polypeptiden. Die Hauptform in der kommerziellen Herstellung ist das Bacitracin A.
Die Wirkung des Antibiotikums basiert auf der Hemmung der bakteriellen Zellwandbildung, durch die Verhinderung der Hydrolyse des Lipids Dolicholphosphat. Der Komplex aus Wirkstoff und einem Metallion fĂŒhrt ebenso zur Bindung und Spaltung der DNA des Erregers.
Da Bacitracin hauptsÀchlich grampositive Bakterien abtötet, ist es gegen gramnegative Erreger unwirksam.
Das Antibiotikum hat eine kurze Wirkungsdauer und muss daher alle 3 bis 4 Stunden neu appliziert werden.

Pharmakokinetik

Äußerlich und oral wird das Antibiotikum kaum resorbiert, bei intramuskulĂ€rer Injektion wird es jedoch schnell und vollstĂ€ndig aufgenommen. Die Ausscheidung erfolgt renal. Sechs Stunden nach einer intramuskulĂ€ren Applikation befinden sich 87% der Dosis im Urin.

ToxizitÀt

Nebenwirkungen

Bei systemischer Verabreichung wirkt Bacitracin stark nierentoxisch.
Bei Applikation auf der Haut können unerwĂŒnschte Nebenwirkungen wie lokale oder allergische Reaktionen auftreten.

Toxikologische Daten

Die orale LD50 bei Ratten betrĂ€gt > 2000 mg/kg. Eine Überdosierung fĂŒhrt zu einer NierenschĂ€digung.

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code D06AX05, J01XX10, R02AB04
Summenformel C66H103N17O16S
Molare Masse (g·mol−1) 1422,693
Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt (°C) 221-225
CAS-Nummer 1405-87-4
PUB-Nummer 10909430
Drugbank ID DB00626

Redaktionelle GrundsÀtze

Alle fĂŒr den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprĂŒften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter UniversitĂ€ten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
Markus FalkenstÀtter, BSc

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Autor

Markus FalkenstÀtter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der UniversitÀt Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der UniversitÀt Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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