Pharmakodynamik
Tapentadol ist ein zentral wirkendes synthetisches Analgetikum und NRI (Noradrenalin Reuptake Hemmer). Die Wirkung enstpricht in etwa einem Achtzehntel des Morphins und ähnelt der von Tramadol. Es bindet hauptsächlich an den μ-Opioidrezeptor. Außerdem erhöht es durch die sogenannte Reuptake-Hemmung die Noradrenalin-Konzentration im Gehirn. Dies ist der Grund, warum Tapentadol zusätzlich zum analgetischen Effekt, ebenfalls eine ausgeprägte anxiolytische und euphorisierende Wirkung entfaltet. Der Schmerzstillende Effekt tritt in der Regel nach rund 30 Minuten auf und häkt meist zwischen 4 und 6 Stunden an.
Pharmakokinetik
Tapentadol ist keine Prodrug und ist daher nicht auf den Metabolismus angewiesen, um seine therapeutische Wirkung zu entfalten. Dies macht es zu einem Mittel der Wahl für Patienten, die aufgrund ihrer genetischen Veranlagung (slow metaboliser von CYP3A4 und CYP2D6) nicht ausreichend auf häufiger verwendete Opioide ansprechen.
Die orale Bioverfügbarkeit liegt bei etwa 32%. Das Wirkmaximum wird nach rund 1,5 Stunden erreicht. Die Plasmaproteinbindung liegt bei ca 20% und die Eliminationshalbwertszeit liegt bei rund 4 Stunden.
Wechselwirkungen
Die Kombination mit SSRIs/SNRIs, SRAs und Serotoninrezeptor-Agonisten kann zu einem potenziell tödlichen Serotonin-Syndrom führen. Die Kombination mit MAOIs kann auch zu einem sogenannten "adrenergic storm", einem gefährlich rapiden Anstieg bestimmter Neurotransmitter im Gehirn, führen.
Die Einnahme von Tapentadol zusammen mit Sedativa wie Benzodiazepinen, Barbituraten, Phenothiazinen und anderen Opiaten kann zu verstärkter Beeinträchtigung, Sedierung, Atemdepression und in schweren Fällen zum Tod führen.
Die Kombination von Tapentadol und Alkohol kann zu erhöhten Plasmakonzentrationen von Tapentadol führen und eine Atemdepression hervorrufen. Patienten sollten daher während der Einnahme von Tapentadol keinesfalls Alkohol konsumieren.
Eine gemeinsame mit Anticholinergika sollte, wenn möglich vermieden werden, da dies zu einem Harnverhalt und in weiterer Folge zu Nierenschäden führen kann.