Suxamethonium

Suxamethonium

Grundlagen

Suxamethonium wird auch als Succinylcholin bezeichnet und das einzige klinisch eingesetzte depolarisierende Muskelrelaxans. Durch seinen sehr schnellen Wirkungseintritt wird das Medikament insbesondere zur Narkoseeinleitung bei nicht-nĂŒchternen Patienten verwendet.

Medikamente mit Suxamethonium

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Lysthenon 2 % Suxamethonium Takeda GmbH
Suxamethonium Aguettant 10 mg/ml Injektionslösung in einer Fertigspritze Suxamethonium Laboratoire Aguettant SAS
Pantolax-Actavis 2 % Suxamethonium Actavis Group PTC ehf

Wirkung

Pharmakodynamik
Suxamethonium wirkt agonistisch an nikotinergen Acetylcholinrezeptoren der motorischen Endplatte. Durch die Bindung des Muskelrelaxans an den Rezeptor wird eine dauerhafte Depolarisation und dadurch eine MuskellÀhmung ausgelöst. Im Gegensatz zu den nicht-depolarisierenden Muskelrelaxanzien lÀsst sich die Wirkung von Suxamethonium nicht durch Acetylcholinesterase-Inhibitoren oder Suggamadex antagonisieren.

Pharmakokinetik
Die volle Wirkung von Succinylcholin entfaltet sich bereits nach etwa einer Minute, diese hĂ€lt fĂŒr drei bis zehn Minuten an. Die Elimination erfolgt durch die Pseudocholinesterase in der Leber und im Blutplasma.

Wechselwirkungen
Verschiedene Medikamente, darunter Cimetidin, Promazin oder Ketamin, können die AktivitÀt der Pseudocholinesterase reduzieren und dadurch die Wirkdauer von Suxamethonium verlÀngern. Bei gleichzeitiger Anwendung können Herzglykoside eine HyperkaliÀmie und Propofol Bradykardien verstÀrken.

ToxizitÀt

Nebenwirkungen
Durch die initiale Depolarisation kommt es zu Muskelzuckungen, welche durch den Untergang von Muskelzellen zu einer starken Erhöhung des Kaliumwertes im Blut mit daraus folgenden Herzrhythmusstörungen oder Herz-Kreislauf-Stillstand fĂŒhren können. Insbesondere eine bereits lĂ€nger bestehende Immobilisierung, Verbrennungen oder Polytraumata können dies begĂŒnstigen. Durch die Muskelzuckungen kann auch der Augeninnendruck ansteigen, weshalb das Medikament bei Verletzungen des Augapfels nicht angewendet werden sollte. Weiterhin können bei einigen Patienten nach der Operation Muskelkater-
Àhnliche Beschwerden auftreten. In seltenen FÀllen kann Succinylcholin Auslöser der lebensgefÀhrlichen malignen Hyperthermie mit Rhabdomyolyse, Kreislauf- und Nierenversagen sein. Bei
entsprechenden Risikofaktoren, wie bekannten Muskelerkrankungen, sollte ein anderes Muskelrelaxans verwendet werden.

Toxikologische Daten
Suxamethonium löst durch LÀhmung der Muskulatur einen Atemstillstand aus und wird deswegen in den USA als einer der Inhaltsstoffe der Todesspritze eingesetzt.

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code M03AB01
Summenformel C14H30N2O4
Molare Masse (g·mol−1) 290,40
Schmelzpunkt (°C) 164
PKS Wert -6,8
CAS-Nummer 306-40-1
PUB-Nummer 22475
Drugbank ID DB00202

Redaktionelle GrundsÀtze

Alle fĂŒr den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprĂŒften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter UniversitĂ€ten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
Markus FalkenstÀtter, BSc

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Autor

Markus FalkenstÀtter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der UniversitÀt Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der UniversitÀt Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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