Fexofenadin

Fexofenadin

Grundlagen

Fexofenadin ist ein Antihistaminikum der zweiten Generation, das zur Behandlung verschiedener allergischer Symptome eingesetzt wird. Fexofenadin ist indiziert fĂŒr die symptomatische Behandlung von allergischer Rhinitis und chronischer idiopathischer Urtikaria. Im Gegensatz zu Antihistaminika der ersten Generation kann Fexofenadin nicht die Blut-Hirn-Schranke ĂŒberwinden, wodurch es zu weniger zentralenen Nebenwirkungen wie Sedierung kommt.

Fexofenadin ist ein Metabolit des Antihistaminikums Terfenadin, welcher aufgrund seiner gĂŒnstigen Eigenschaften als eigenstĂ€ndiger Arzneistoff auf den Markt gebracht wurde. Es wurde 1979 patentiert und kam 1996 in den medizinischen Gebrauch. Es steht auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation.

Medikamente mit Fexofenadin

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Telfast 120 mg Fexofenadin Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Fexofenadin Winthrop 180 mg Filmtabletten Fexofenadin Winthrop Arzneimittel GmbH
Fexofenadin Winthrop 120 mg Filmtabletten Fexofenadin Winthrop Arzneimittel GmbH
Fexofenaderm 180 mg Filmtabletten Fexofenadin Dermapharm Aktiengesellschaft
Fexofenaderm 120 mg Filmtabletten Fexofenadin Dermapharm Aktiengesellschaft

Wirkung

Pharmakodynamik

Der H1-Histaminrezeptor ist fĂŒr die Vermittlung von Überempfindlichkeitsreaktionen und allergischen Reaktionen verantwortlich. Die Exposition gegenĂŒber einem Allergen fĂŒhrt zur Degranulation von Mastzellen und basophilen Granulozyten, die dann Histamin und andere EntzĂŒndungsmediatoren freisetzen. Histamin bindet in weiterer Folge an H1-Rezeptoren und aktiviert diese, was zu einer weiteren Freisetzung von entzĂŒndungsfördernden Botenstoffen, wie z. B. Interleukinen fĂŒhrt. Diese nachgeschalteten Effekte der Histaminbindung sind fĂŒr eine Vielzahl von allergischen Symptomen wie Juckreiz, Rhinorrhoe und trĂ€nende Augen verantwortlich.

Fexofenadin hat eine starke und selektive AffinitĂ€t fĂŒr H1-Rezeptoren und gilt als sogenannter "inverser Agonist", da es an die inaktive Form des Rezeptors bindet und diese stabilisiert, wodurch seine Aktivierung und die nachfolgenden Effekte verhindert werden. Fexofenadin ĂŒberwindet nicht die Blut-Hirn-Schranke und hat daher keine signifikanten Auswirkungen auf das ZNS.

Pharmkokinetik

Fexofenadin wird nach oraler Verabreichung rasch resorbiert und seine absolute BioverfĂŒgbarkeit betrĂ€gt etwa 33 %. Die Zeit bis zur maximalen Plasmakonzentration nach oraler Verabreichung betrĂ€gt etwa 1-3 Stunden. Fexofenadin ist zu 60-70 % an Plasmaproteine gebunden, hauptsĂ€chlich an humanes Serumalbumin und saures Alpha-1-Glykoprotein. Lediglich 5 % der eingenommenen Dosis werden in der Leber abgebaut. Der restliche Anteil wird unverĂ€ndert vom Körper ausgeschieden, wobei ein Großteil (etwa 80 %) biliĂ€r und der ĂŒbrige Anteil ĂŒber den Urin ausgeschieden wird. 

Wechselwirkungen

  • Die gleichzeitige Einnahme von Erythromycin oder Ketoconazol mit Fexofenadin erhöht die Plasmaspiegel von Fexofenadin.
  • Fexofenadin sollte nicht mit Apfel-, Orangen- oder Grapefruitsaft eingenommen werden, da diese die Absorption des Arzneimittels verringern können. Grapefruitsaft kann die Plasmakonzentration von Fexofenadin erheblich verringern.
  • Aluminium- oder magnesiumhaltige Antazida sollten nicht innerhalb von 15 Minuten nach der Einnahme von Fexofenadin eingenommen werden, da sie die Absorption des Medikaments um fast 50 % verringern.

ToxizitÀt

Nebenwirkungen

Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören:

  • Kopfschmerzen
  • RĂŒcken- und Muskelschmerzen
  • Miosis
  • Übelkeit
  • Menstruationsbeschwerden
  • Husten 

In seltenen FÀllen wurden auch AngstzustÀnde und Schlaflosigkeit verzeichnet.

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code R06AX26
Summenformel C32H39NO4
Molare Masse (g·mol−1) 501,66
Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt (°C) 195–197
CAS-Nummer 83799-24-0
PUB-Nummer 387151240
Drugbank ID DB00950

Redaktionelle GrundsÀtze

Alle fĂŒr den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprĂŒften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter UniversitĂ€ten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
Markus FalkenstÀtter, BSc

Markus FalkenstÀtter, BSc
Autor

Markus FalkenstÀtter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der UniversitÀt Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der UniversitÀt Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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