Wirkung
Pharmakodynamik
Durch Interkalation in die DNA entfaltet Daunorubicin zytostatische Effekte. Es hemmt mehrere Enzyme, die zur Transkription und Replikation nötig sind. ZusĂ€tzlich wird die Topoisomerase II direkt gehemmt. Beim Abbau des Medikaments entstehen reaktive Sauerstoffspezies, die durch StrangbrĂŒche DNA-SchĂ€den hervorrufen. Da dadurch eine Apoptose ausgelöst werden kann, wirkt Daunorubicin auch zytotoxisch.
Pharmakokinetik
Nach intravenöser Infusion verteilt sich das Zytostatikum rasch im Körper, die Blut-Hirn-Schranke wird jedoch kaum ĂŒberschritten. Die Ausscheidung erfolgt ĂŒber die Galle und zu einem geringeren Anteil ĂŒber den Urin. Bei eingeschrĂ€nkter Nieren- oder Leberfunktion ist die Elimination eingeschrĂ€nkt, was zu einer vermehrten ToxizitĂ€t durch Kumulation fĂŒhren kann.
Wechselwirkungen
Bei gemeinsamer Applikation mit Heparin fallen beide Medikamente in der Infusionslösung aus, weshalb eine separate Zufuhr nötig ist. Das Chemotherapeutikum hemmt die Aufnahme des Antibiotikums Ciprofloxacin im Darm, was zu einem Wirkverlust fĂŒhren kann. Die parallele Gabe von kardiotoxischen Medikamenten oder eine Bestrahlung im Bereich des Herzens kann die SchĂ€digung des Herzens verstĂ€rken.