Absolute Kontraindikationen sind nicht bekannt. Bei potenziellen EmpfĂ€ngern eines Stammzelltransplantats ist die Gabe von Erythrozytenkonzentraten des Transplantatspenders und seiner Blutsverwandten vor der Transplantation unbedingt zu vermeiden. Bei bekannten Ăberempfindlichkeiten des EmpfĂ€ngers gegen nicht erythrozytĂ€re und plasmatische Blutbestandteile sind zu beachten.
b) VorsichtsmaĂnahmen fĂŒr die Anwendung
Erythrozytenkonzentrate werden AB0-gleich und sollten Rh(D)-kompatibel ĂŒber ein TransfusionsgerĂ€t mit Standardfilter der PorengröĂe 170 bis 230 ”m transfundiert werden. In zu dokumentierenden AusnahmefĂ€llen können auch sog. âmajorkompatibleâ PrĂ€parate transfundiert werden. Vor der Gabe von
Erythrozytenkonzentraten ist eine SerumvertrĂ€glichkeitsprobe (Kreuzprobe) durchzufĂŒhren. Unmittelbar vor der Transfusion ist ein AB0-IdentitĂ€tstest (Bedside-Test) am EmpfĂ€ngerblut vorzunehmen. Bei der Verabreichung sind die Zufuhrgeschwindigkeit und die Temperatur der Erythrozytenkonzentrate zu beachten. Die Transfusionsgeschwindigkeit muss dem klinischen Zustand des Patienten angepasst werden. Eine ErwĂ€rmung gekĂŒhlter Erythrozytenkonzentrate ist in der Regel nicht erforderlich, Ausnahmen sind z.B. Massivtransfusionen und das Vorliegen von KĂ€lteagglutininen. Zur BluterwĂ€rmung dĂŒrfen nur fĂŒr diesen Zweck geeignete GerĂ€te eingesetzt werden.
Zur Vermeidung einer Graft-versus-Host-Reaktion sollen besonders gefĂ€hrdeten Patienten ausschlieĂlich mit mindestens 25 Gy bestrahlte Erythrozyten- konzentrate transfundiert werden (siehe Querschnitts-Leitlinien zur Therapie mit Blutkomponenten und Plasmaderivaten der BundesĂ€rztekammer).
c) Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln, soweit sie die Wirkungsweise des Arzneimittels beeinflussen können und Hauptinkompati- bilitĂ€tenWechselwirkungen mit anderen Mitteln sind nicht bekannt. Wegen der Gefahr der hypotonen Lyse dĂŒrfen keine hypotonen Lösungen, wegen der Gefahr von Gerinnselbildungen dĂŒrfen keine kalziumhaltigen Lösungen gleichzeitig in demselben Schlauchsystem gegeben werden. Die Beimischung von Medikamenten zum Erythrozytenkonzentrat ist nicht zulĂ€ssig.
d) Verwendung fĂŒr besondere Personengruppen
Bei Rh (D)-negativen Kindern und Frauen im gebĂ€rfĂ€higen Alter ist die Transfusion von Rh (D)-positiven Erythrozytenkonzentraten mit Ausnahme von lebensbedrohlichen Situationen unbedingt zu vermeiden. Die Transfusion von Rh (D)-positiven Erythrozytenkonzentraten in Rh (D)-negative Patienten lĂ€sst sich wegen des Mangels an Rh (D)-negativem Blut nicht immer vermeiden, sollte aber nur in Betracht gezogen werden, wenn es sich um MĂ€nner oder um Frauen im nicht gebĂ€rfĂ€higen Alter handelt. In solchen FĂ€llen ist stets eine serologische Nachuntersuchung 2 bis 4 Monate nach Transfusion zur Feststellung eventuell gebildeter Anti-D-Antikörper durchzufĂŒhren.
Schwangerschaft und Stillzeit: Bei bestimmungsgemĂ€Ăem Gebrauch bestehen keine EinwĂ€nde.
Bei FrĂŒh- und Neugeborenen sollten unter bestimmten Bedingungen (z.B. Austauschtransfusion, Massivtransfusion, extrakorporale LungenunterstĂŒtzung) kurz gelagerte Erythrozytenkonzentrate verwendet werden.
Auswirkung auf Kraftfahrer und die Bedienung von Maschinen: Nach der Transfusion von Erythrozytenkonzentraten sollte eine Ruhepause von mindestens einer 1/2 Stunde eingehalten werden.
e) Warnhinweise sind nicht angeordnet.