Besondere Warnhinweise fĂŒr jede Zieltierart:
Die analgetischen Eigenschaften von Alfaxalon sind begrenzt. Daher sollte fĂŒr eine ausreichende perioperative Analgesie gesorgt werden, wenn zu erwarten ist, dass der Eingriff schmerzhaft ist.
Besondere VorsichtsmaĂnahmen fĂŒr die Anwendung bei Tieren:
Die VertrĂ€glichkeit des Tierarzneimittels wurde nicht bei Tieren jĂŒnger als 12 Wochen untersucht.
Nach der Narkoseeinleitung kommt es vor allem bei Hunden hĂ€ufig zu einer vorĂŒbergehenden Apnoe â weitere Details siehe Abschnitt âNebenwirkungenâ. In solchen
FĂ€llen empfiehlt sich eine endotracheale Intubation und Sauerstoffgabe. Die technischen Voraussetzungen fĂŒr eine kontrollierte Beatmung (intermittierende positive Druckbeatmung) sollten vorhanden sein. Um das Risiko einer vorĂŒbergehenden Apnoe zu vermindern, sollte das Tierarzneimittel nicht schnell, sondern langsam intravenös verabreicht werden.
Vor allem bei höheren Dosen des Tierarzneimittels kann es zu einer dosisabhÀngigen Atemdepression kommen. Sauerstoffgabe und/oder eine kontrollierte Beatmung (intermittierende positive Druckbeatmung) sollten eingesetzt werden, um einer möglichen HypoxÀmie/Hyperkapnie zu begegnen. Diese Vorgehensweise empfiehlt sich besonders bei Risiko- und Langzeit-Narkosen.
Sowohl bei Hunden als auch bei Katzen mit stark vermindertem hepatischen Blutfluss oder schweren hepatozellulÀren SchÀden sollte das Dosisintervall bei intermittierender Bolusgabe in der Erhaltungsphase um mehr als 20% verlÀngert werden oder die Erhaltungsdosis sollte bei intravenöser Gabe um mehr als 20% reduziert werden.
Bei Katzen oder Hunden mit Niereninsuffizienz kann eine Verringerung der Dosis zur Einleitung und Aufrechterhaltung der Narkose erforderlich sein.
GrundsÀtzlich ist bei der Anwendung von AllgemeinanÀsthetika Folgendes zu beachten:
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Es empfiehlt sich, nur nĂŒchterne Hunde und Katzen zu anĂ€sthesieren.
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Wie bei anderen intravenösen AnÀsthetika ist bei Tieren mit beeintrÀchtigter Herz- oder Atemfunktion sowie bei hypovolÀmischen oder geschwÀchten Tieren, Vorsicht geboten.
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Bei Ă€lteren Tieren oder bei Tieren, die wegen einer bereits bestehenden Krankheit, Schock oder TrĂ€chtigkeit unter zusĂ€tzlichem physiologischen Stress stehen, wird eine zusĂ€tzliche Ăberwachung, insbesondere hinsichtlich der respiratorischen Parameter, empfohlen..
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Nach der Narkoseeinleitung wird eine endotracheale Intubation empfohlen, um die Atemwege freizuhalten.
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WÀhrend der Narkoseerhaltung wird eine zusÀtzliche Sauerstoffgabe empfohlen.
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WÀhrend der Narkose kann die Atemfunktion beeintrÀchtigt sein. FÀllt die SauerstoffsÀttigung des HÀmoglobins (SpO2%) unter 90% oder kommt es zu einer lÀngeren Apnoe (> 60 Sekunden), sollte mit Sauerstoff beatmet werden.
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Wenn Herzrhythmusstörungen festgestellt werden, ist zunÀchst mit Sauerstoff zu beatmen. Darauf sollte eine angemessene kardiale Therapie oder Intervention erfolgen.
WÀhrend der Aufwachphase sollten die Tiere möglichst nicht manipuliert oder gestört werden, da dies Ruderbewegungen der ExtremitÀten, geringgradiges Muskelzucken oder heftigere Bewegungen auslösen könnte. Diese Reaktionen haben keine klinische Bedeutung, sollten aber vermieden werden. Die Aufwachphase sollte deshalb an einem geeigneten Ort und unter angemessener Beobachtung stattfinden. Die Wahrscheinlichkeit einer psychomotorischen Erregung ist nach alleiniger PrÀmedikation mit Benzodiazepinen erhöht.
Besondere VorsichtsmaĂnahmen fĂŒr den Anwender:
Da es sich bei diesem Tierarzneimittel um ein Sedativum handelt, ist besondere Vorsicht geboten, um eine versehentliche Selbstinjektion zu vermeiden.
Es wird empfohlen, die Nadel bis zum Zeitpunkt der Injektion mit einer Kappe zu versehen. Nehmen Sie im Falle einer versehentlichen Selbstinjektion sofort Àrztliche Hilfe in Anspruch und legen Sie die Produktinformation vor.
Das Tierarzneimittel kann bei Haut- oder Augenkontakt Reizungen hervorrufen. Spritzer auf die Haut oder in die Augen sind sofort mit Wasser ab- bzw. auszuspĂŒlen.
Anwendung wÀhrend der TrÀchtigkeit, Laktation oder der Legeperiode:
Die VertrĂ€glichkeit des Tierarzneimittels ist nicht belegt in FĂ€llen, in denen die TrĂ€chtigkeit aufrechterhalten werden soll oder wĂ€hrend der Laktation. Ein Einfluss auf die FertilitĂ€t wurde nicht untersucht. Entsprechende Studien mit Alfaxalon an trĂ€chtigen MĂ€usen, Ratten und Kaninchen zeigten keine schĂ€digenden EinflĂŒsse auf den TrĂ€chtigkeitsverlauf bzw. auf die Zuchttauglichkeit der Nachkommen. Das Tierarzneimittel sollte nur nach entsprechender Nutzen-Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt angewendet werden.
Studien an Hunden haben gezeigt, dass das Tierarzneimittel sicher zur Narkoseeinleitung vor einer Geburt per Kaiserschnitt angewendet werden kann. Die Hunde erhielten in diesen
Studien keine PrĂ€medikation. Eine Dosis von 1-2 mg / kg (d.h. etwas niedriger als die ĂŒblichen 3 mg / kg Dosis, siehe Abschnitt âDosierungâ) wurde vorbereitet, und das
Tierarzneimittel wurde wie empfohlen nach Wirkung verabreicht.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen: Bei Hunden und Katzen hat sich das Tierarzneimittel zusammen mit folgenden Wirkstoffgruppen zur PrÀmedikation als vertrÀglich erwiesen:
Wirkstoffgruppen | Beispiele |
Phenothiazine | Acepromazinmaleat |
Anticholinergika | Atropinsulfat |
Benzodiazepine | Diazepam, Midazolamhydrochlorid |
a2-Adrenozeptoragonisten | Xylazinhydrochlorid, Medetomidinhydrochlorid |
Opiate | Methadon, Morphinsulfat, Butorphanoltartrat, Buprenorphinhydrochlorid |
NSAIDs | Carprofen, Meloxicam |
Die gleichzeitige Anwendung von anderen zentral dĂ€mpfenden Pharmaka kann die dĂ€mpfenden Wirkungen des Tierarzneimittels verstĂ€rken. Deshalb ist es nötig, auf eine weitere Gabe des Tierarzneimittels nach Erreichen der nötigen Narkosetiefe zu verzichten. Die Anwendung von einem oder mehreren Medikamenten zur PrĂ€medikation fĂŒhrt hĂ€ufig zu einer Verminderung der benötigten Dosis des Tierarzneimittels.
Die PrĂ€medikation mit 2-Adrenozeptoragonisten wie zum Beispiel Xylazin und Medetomidin kann die Narkosedauer dosisabhĂ€ngig deutlich verlĂ€ngern. Um eine kĂŒrzere Aufwachphase zu erreichen, kann die Wirkung dieser PrĂ€medikationen antagonisiert werden.
Benzodiazepine sollten bei Hunden und Katzen nicht als alleinige PrÀmedikation angewendet werden, da dies die NarkosequalitÀt und Aufwachphase bei einigen Patienten negativ beeinflussen kann. Benzodiazepine sind jedoch sicher und wirksam in Kombination mit anderen PrÀmedikationen und dem Tierarzneimittel.
Siehe Abschnitt âGegenanzeigenâ.
Ăberdosierung (Symptome, NotfallmaĂnahmen, Gegenmittel):
Die akuteVertrĂ€glichkeit einer bis zu 10-fachen Ăberdosierung der empfohlenen Dosis von 2 mg/kg beim Hund (entsprechend bis zu 20 mg/kg) und einer bis zu 5-fachen Ăberdosierung der empfohlenen Dosis von 5 mg/kg bei der Katze (entsprechend bis zu 25 mg/kg) ist belegt. Bei Hund und Katze verursachen diese extrem hohen Dosierungen, sofern sie innerhalb von 60 Sekunden gegeben werden, eine Apnoe und einen vorĂŒbergehenden Blutdruckabfall (arteriell). Der Blutdruckabfall ist nicht lebensbedrohlich und wird durch eine verĂ€nderte Herzfrequenz kompensiert. Die betroffenen Tiere können mit einer intermittierenden Ăberdruckbeatmung (falls notwendig) entweder mit Raumluft oder vorzugsweise mit
Sauerstoff als alleinige GegenmaĂnahme behandelt werden. Die Tiere erholen sich schnell ohne bleibende SchĂ€den.
InkompatibilitÀten:
Da keine KompatibilitĂ€tsstudien durchgefĂŒhrt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.