Was ist eigentlich Homöopathie?
Um den Begriff der Homöopathie zu verdeutlichen, ist das Prinzip dieser Behandlungsart, der sogenannten Potenzierung, zu verstehen. Hierbei werden die Wirkstoffe auf eine bestimmte Art und Weise gestreckt und dadurch mit einem Lösungsmittel (Wasser, Alkohol oder Milchzucker) verdünnt. Diese Wirkstoffe, auch Urtinktur genannt, bilden die Basis für ein homöopathisches Mittel, welches nach jedem Verdünnungsschritt „verschüttelt“ wird. Dabei wird diese Flüssigkeit in Richtung des Erdmittelpunktes je nach Potenzdichte unterschiedlich oft auf eine elastische Unterlage geschlagen. Ausgangsmaterialien sind meistens frische Plantae (d.h. Pflanzen), Metazoa (d.h. Tiere) oder Mineralische Stoffe.
Homöopathischen Potenzen:
Je nach Mischungsverhältnis ergeben sich bestimmte Variationen von Potenzen:
- D-Potenz: im Verhältnis 1:10 (d.h. 1 Teil Urtinktur und 9 Teile Lösungsmittel),
- C-Potenz: im Verhältnis 1:100 (d.h. 1 Teil Urtinktur und 99 Teile Lösungsmittel),
- oder LM- oder Q- Potenzen: im Verhältnis 1:50.000 (1 Teil Urtinktur und 49.999 Teile Lösungsmittel)
Dem Buchstabencode ist immer eine Zahl nachgestellt, welche die Anzahl der Verdünnungsvorgänge angibt. Beispiel: Für die Potenz D12 muss die Urtinktur 12 Mal im Verhältnis 1:10 verdünnt werden.
Umstrittene Wirkung:
Rechnerisch besitzen die stark verdünnten Mittel kaum noch Moleküle der Urtinktur, weswegen die Wirkung möglicherweise nicht auf eben diesen molekularen Wirkstoff basieren kann. So soll die Information des Ursprungwirkstoffes auf nichtmolekularer Ebene durch den Vorgang der Potenzierung auf die ganze Verdünnungsflüssigkeit übergehen. Dies ist naturwissenschaftlich noch nicht belegt. Homöopathie ist in der gesamten DACH-Region als alternatives Heilverfahren anerkannt.
Insomnie:
Laut der 2019 in der wissenschaftlicher Fachzeitschrift Complementary Therapies in Medicine publizierten Studie ist Insomnie als eine der acht Hauptgruppen von Schlafstörungen, die häufigste schlafbezogene Beschwerde im Zusammenhang mit Funktionsstörungen am Tag, verminderter Lebensqualität, erhöhter Morbidität (d.h. Krankheitshäufigkeit in Bezug auf eine bestimmte Bevölkerungsgruppe) und substantielle gesellschaftliche Kosten.
Zur Insomnie zählen unter anderem Einschlaf- und/oder Durchschlafstörungen, frühmorgendliches Erwachen und chronischer nicht-erholsamer Schlaf. Auch Müdigkeit, Probleme mit der Aufmerksamkeit und die Beeinträchtigung der eigenen Stimmung können Symptome sein.
Die genannte Studie untersuchte, ob eine individualisierte Homöopathie (IH) bei der Behandlung der Abstinenz von Schlaf einen signifikanteren Effekt als ein Placebo bewirken kann.
Homöopathie besser als Placebo?
In dieser doppelblinden, randomisierten, Placebo-kontrollierten, parallel ablaufenden Studie wurden 60 Patienten entweder ein individualisiert verabreichtes homöopathisches Mittel oder Placebo verabreicht. Die weiblichen und männlichen Studienteilnehmer waren zwischen 23 und 53 Jahre alt. Ein von Patienten protokolliertes Schlaftagebuch mit sechs Elementen (Einschlafzeit, Minuten in der Nacht wach, Minuten in der Früh wach, Stunden im Bett verbracht, Gesamtschlafzeit in Stunden und Schlafeffizienz) und ein klinisch anerkannter Insomnia Severity Index (d.h. Schweregradindex für Insomnie, kurz auch ISI) wurden für die primären bzw. sekundären Ergebnisse benutzt. Diese Resultate wurden zu Studienbeginn und nach drei Monaten gemessen.
In der Studiengruppe haben sich alle Ergebnisse, mit der Ausnahme der Evaluierungskategorie im Schlaftagebuch „Minuten in der Früh wach“, d.h. zu früh aufgewacht, signifikant verbessert. Die Untersuchung der Placebogruppe konnte eine Verbesserung der “Schlafeffizienz“ und dem ISI-Wert feststellen. Laut Studie bestand im Vergleich beider Gruppen ein statistisch signifikanter Unterschied in Bezug auf die Schlafeffizienz, die Gesamtschlafzeit, die Zeit im Bett und den ISI-Wert.
Den Studien-Autoren zufolge scheint die individualisierte Homöopathie eine signifikant bessere Wirkung als das Placebo zu erzielen. Jedoch müssen weitere unabhängige Replikationen und rigorose Versuche unternommen werden, um die Ergebnisse zu bestärken.
Fazit:
Da die medizinische Wirkung von Homöopathie durch die wenige Forschung noch umstritten ist, sind weitere doppelblinde, randomisierte und durch Placebo kontrollierte Untersuchungen besonders wichtig, um die noch vorhandenen Bedenken der teilweise schon evidenten (Nicht-) Wirkungen aufzuklären.