Wirkung
Ticagrelor wirkt, indem es in den BlutplĂ€ttchen (Thrombozyten) an den P2Y12-ADP-Rezeptor bindet und somit die Bindung von ADP (Adenosindiphosphat) an diesen Rezeptor blockiert (Antagonismus). Die Bindung von ADP an diesen Rezeptor bewirkt das Verklumpen der BlutplĂ€ttchen und dadurch âverdicktâ das Blut, was bei Schnittverletzungen oder kleineren Wunden schön beobachtet werden kann und auch wĂŒnschenswert ist. Nach Aktivierung des Rezeptors durch ADP verĂ€ndern die Thrombozyten ihre Form und bilden AusstĂŒlpungen (Pseudopodien) aus, wodurch sie aneinander haften bleiben und somit einen Blutstopp bei kleinen Wunden hervorrufen können.
Dieser Effekt ist in den BlutgefĂ€Ăen nachteilig, weil eine Klumpenbildung (Thrombusbildung) in den BlutgefĂ€Ăen verhindert werden sollte, damit diese nicht verstopfen. Beim Herzinfarkt oder Schlaganfall kommt es jedoch genau zu dieser Thrombenbildung und das BlutgefÀà wird durch diesen Klumpen (Thrombus) teilweise (Angina pectoris) oder komplett (Herzinfarkt oder Schlaganfall) komplett verstopft. Durch die Blockierung des P2Y12-Rezeptors durch Ticagrelor wird das jedoch verhindert. Ticagrelor wird nicht nur im Akutfall angewendet, sondern kann auch als Dauertherapie zur Risikominimierung eingesetzt werden.
Ticagrelor wird in der Leber umgewandelt und ĂŒber FĂ€kalien und Urin ausgeschieden. Die BioverfĂŒgbarkeit des Wirkstoffs, also zu wie viel Prozent der Wirkstoff im Blut verfĂŒgbar ist, liegt bei 36%. Die Halbwertszeit, also die Zeit, die der Körper benötigt, um die HĂ€lfte des Wirkstoffes auszuscheiden, betrĂ€gt etwa 8 Stunden. Die maximale Plasmakonzentration (Cmax), also die maximale Konzentration des Wirkstoffes im Blutplasma (flĂŒssigen zellfreien Anteil des Blutes) wird nach etwa 1,5 Stunden erreicht.