Sucralfat

Sucralfat

Grundlagen

Sucralfat ist ein Arzneimittel, das bei einer Reihe verschiedener Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes zum Einsatz kommt. Dazu zÀhlen die Behandlung von Ulzerationen in Magen und Darm, die symptomatische Behandlung der Refluxerkrankung und Dyspepsie. Es handelt sich bei diesem Arzneistoff um ein Aluminiumsalz von Saccharosesulfat.

Sucralfat ist rezeptpflichtig und ist in den meisten FÀllen als Tablette oder Suspension erhÀltlich.

Medikamente mit Sucralfat

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
UlcogantÂź Sucralfat Merck

Wirkung

Pharmakodynamik

Sucralfat wirkt indem es Proteine, Pesin und GallensĂ€uren bindet. Dadurch wird ein Schutzfilm ĂŒber den Ulzerationen und der Magenschleimhaut gebildet. ZusĂ€tzlich werden vermehrt Prostagalndine und Wachstumsfaktoren gebildet und die Mukusproduktion erhöht. Dadurch werden EntĂŒndungen gelindert und der Heilungsprozess unterstĂŒtzt.  

Der genaue Wirkmechanismus beruht auf der Komplexbildung zwischen Sucralfat und Proteinen aus dem Exsudat der Ulzerationen. Dadurch wird ein Schutzfilm gebildet der die Schleimhaut vor den Protonen der MagensĂ€ure (SalzsĂ€ure) schĂŒtzt. Wie Sucralfat genau den Level der Wachstumsfaktoren und die Mukusproduktion erhöht ist noch nicht vollstĂ€ndig aufgeklĂ€rt.

Pharmakokinetik

Sucralfat wird nur in Ă€ußerst geringen Mengen resorbiert und wirkt hauptsĂ€chlich lokal. Dieses Arzneimittel enthĂ€lt Aluminium, welches in sehr geringen Mengen in den Körper aufgenommen werden kann. Bei Patienten mit einer verringerten Nierenfunktion kann dieser Anteil höher ausfallen. Der Hauptteil der eingenommenen Dosis wird unverĂ€ndert wieder ausgeschieden.

Wechselwirkungen

Sucralfat erhöht den pH-Wert im Magen, weshalb manche Arzneistoffe weniger gut resorbiert werden können. Dazu zÀhlen Betablocker, Antibiotika, Digitalisglykoside, Theophyllin und Vitamin B12.

ToxizitÀt

Es wurden bisher keine Überdosierungen mit Sucralfat beobachtet. 

Es gibt keine Anzeichen, dass Sucralfat fruchtschÀdigen oder kanzerogen ist.

Nebenwirkungen

Die hĂ€ufigste Nebenwirkung ist das Auftreten einer Verstopfung. Gelegentlich kann es zu Übelkeit und Mundtrockenheit kommen.

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code A02BX02
Summenformel C12H54Al16O75S8
Molare Masse (g·mol−1) 2086,74
Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt (°C) 130
PKS Wert 0.43-1.19
CAS-Nummer 54182-58-0
PUB-Nummer 121494085
Drugbank ID DB00364

Quellenangaben

Redaktionelle GrundsÀtze

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Markus FalkenstÀtter, BSc

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Autor

Markus FalkenstÀtter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der UniversitÀt Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der UniversitÀt Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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