Ibuprofen

Ibuprofen

Grundlagen

Ibuprofen ist ein Medikament aus der Klasse der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), das zur Behandlung von Schmerzen, Fieber und Entzündungen eingesetzt wird. Dazu gehören schmerzhafte Menstruationsblutungen, Migräne und rheumatoide Arthritis. Es kann oral in Form von Tabletten oder Kapseln oder intravenös verabreicht werden. Die Wirkung tritt gewöhnlich nach einer Stunde ein. In den meisten Zubereitungen ist Ibuprofen ohne Rezept als "over-the-counter"-Produkt erhältlich.

Medikamente mit Ibuprofen

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Treupel® Dolo forte IBUPROFEN 400 Ibuprofen Meda Pharma GmbH
Spedifen Ibuprofen Zambon Switzerland Ltd
Sonotryl® Neue Formel Ibuprofen VERFORA SA
Saridon® forte Ibuprofen Bayer
Perskindol Ibuprofen akut forte 400 Ibuprofen VIFOR FRIBOURG

Wirkung

Pharmakodynamik

NSAIDs wie Ibuprofen wirken durch Hemmung der Cyclooxygenase (COX)-Enzyme, die Arachidonsäure in Prostaglandine umwandeln. Diese fungieren als die Mediatoren von Schmerzen, Entzündungen und Fieber. Auch die Bildung von Thromboxan A2 (das die Thrombozytenaggregation stimuliert, was zur Bildung von Blutgerinnseln führt) wird gehemmt. Ibuprofen ist ein nicht-selektiver COX-Inhibitor, da es beide Isoformen der Cyclooxygenase, COX-1 und COX-2, hemmt. Die schmerzstillende, fiebersenkende und entzündungshemmende Wirkung von NSARs scheint hauptsächlich durch die Hemmung von COX-2 zu wirken. Die Hemmung von COX-1 ist stattdessen für die unerwünschte Wirkungen auf den Gastrointestinaltrakt verantwortlich.

Pharmakokinetik

Nach oraler Verabreichung wird die maximale Serumkonzentration nach 1-2 Stunden erreicht. Bis zu 99% des Medikaments sind an Plasmaproteine gebunden. Der größte Teil des Arzneistoffes wird in der Leber verstoffwechselt und innerhalb von 24 Stunden über den Urin ausgeschieden; 1% der gegebenen Dosis werden über den Stuhl ausgeschieden.

Wechselwirkungen

Alkoholkonsum während der Einnahme von Ibuprofen kann das Risiko von Magenblutungen erhöhen.

Ibuprofen kann eventuell die thrombozytenaggregationshemmende Wirkung von niedrig dosiertem Aspirin beeinträchtigen, wodurch Aspirin möglicherweise weniger wirksam wird, wenn es zur Kardioprotektion und Schlaganfallprävention eingesetzt wird.

Toxizität

Nebenwirkungen

Zu den unerwünschten Wirkungen gehören:

  • Übelkeit
  • Dyspepsie
  • Durchfall
  • Verstopfung
  • gastrointestinale Ulzerationen/Blutungen
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Ausschlag
  • Salz- und Flüssigkeitsretention
  • Bluthochdruck

Toxikoligische Daten

LD50 (Ratte,oral): 636 mg·kg−1

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code C01EB16, G02CC01, M01AE01, M02AA13, R02AX02
Summenformel C13H18O2
Molare Masse (g·mol−1) 206,28
Aggregatzustand fest
Dichte (g·cm−3) 1,175
Schmelzpunkt (°C) 76
Siedepunkt (°C) 154–157
PKS Wert 5.3
CAS-Nummer 15687-27-1
PUB-Nummer 3672
Drugbank ID DB01050

Quellenangaben

Redaktionelle Grundsätze

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Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc
Autor

Markus Falkenstätter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der Universität Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der Universität Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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