Wirkung
Pharmakodynamik
Dienogest aktiviert den Progesteronrezeptor zwar nur schwach, zeigt jedoch eine sehr starke progestagene Wirkung in der Gebärmutterschleimhaut, welche sich nach längerer Anwendung des Hormons verdünnt. Dies trägt neben der Linderung von Endometriosesymptomen auch dazu bei, dass Spermien sich erschwert einnisten können.
Weitere empfängnisverhütende Wirkungen durch Dienogest werden durch die Hemmung des Eisprungs und durch die Blockade des Gebärmutterhalses für Spermien verursacht.
Zudem hat Dienogest auch antiandrogene Wirkungen, das heißt es unterdrückt männliche Sexualhormone und lindert Symptome von Akne durch die Regulation der Talgproduktion. Hierfür wird der Wirkstoff häufig mit einer Estrogenkomponente (z.B. Ethinylestradiol) kombiniert.
Pharmakokinetik
Nach oraler Verabreichung wird Dienogest schnell mit einer Bioverfügbarkeit von 90% resorbiert. Die maximale Konzentration im Plasma wird nach 1,5 Stunden erreicht und das Hormon zirkuliert zu 90% an Album gebunden.
Dienogest wird vollständig durch das Enzym CYP3A4 verstoffwechselt und wird hauptsächlich mit dem Urin ausgeschieden. Die Halbwertszeit beträgt ca. 9-10 Stunden.